Hallo
Also-ich kann berichten, dass ich immer noch gute Laune habe und kein Kissen benötige.
Zum Glück hatte ich nicht ganz so gut aufgepasst wer wann was eingereicht hatte. Dennoch lies ich zur Sicherheit noch ein paar Tage verstreichen, um ganz sicher zu gehen, dass ich mir nicht doch noch irgendwas gemerkt habe.
Nur bei einer Aufnahme hatte ich von Anfang an so ein Verdacht wer sich dahinter verbergen könnte-ich lag richtig damit.
Mir ist es wirklich nicht leicht gefallen-musste ich mich doch für nur 3 Kandidaten entscheiden.
Ich bin im Grunde ein Gefühlsmensch und entscheide vieles aus dem Bauch heraus. Hier solle ich jedoch auch etwas andere Maßstäbe ansetzen müssen.
Präzision und Dinge, die die Genauigkeit beschreiben, habe ich in meiner Entscheidung mit einfließen lassen.
Dann der "Härtetest"
Wie kann man mit der jeweiligen Nummer zusammenspielen? Die Essenz aufnehmen-in die Darbietung eintauchen
Den Test haben übrigens alle bestanden.
Bei vielen hatte ich so ∞ richtig, Bock gehabt mitzuspielen. Nur Schade, dass nach 2 Minuten immer Schluss war.
Schlussendlich habe ich einige Teilnehmer-im Herzen Alle-in die engeren Auswahl reinnehmen müssen, sonst wäre ich nie fertig geworden.
Notizen helfen da einen bekanntlich auch immer
Hier mal ein kleine Ausschnitt der Rand-Notizen von mir.
- "Da will einer aufs Treppchen"
- "Hamma"
- "interessante Snare"
- "super, aber nicht oben"
- "eventuell"
- "ohne Teppich"
- "dünne HH, aber ganz ok"
- "charmant"
- "okay"
- "leise HH, aber schön gleichmäßig"
Begriffe wie "leise" oder "dünn" sind hier nicht abwertend gemeint
Ein "typischer" allererster Aufnahme-Tag
Das Zoom H1n, welches ich mir eine Woche vorher gekauft habe, stand nun etwa 50cm vor meiner Bassdrum. Dort platziert bekam ich auf die Schnelle, für meine Verhältnisse, ganz brauchbare Ergebnisse hin. Ich hatte erst etwas Bedenken, dass das Zoom während der Aufnahme umkippen könnte, aber es stand die ganze Zeit tapfer im Wind.
Ich war nun aber auch gezwungen, bei jeder Aufnahme, jedes Mal um meine Rumpelkiste herum zu hüpfen, um das Gerät zu starten. und zu stoppen.
Etwa 40 mal Tipptipptipp, pfffff, schick, (bumm), pfffff-Son typischer Start eben, wenn der Drummer platz nimmt.
Ich hatte zwar einen groben Plan, wie ich es laufen konnte, aber ich wollte noch ein paar Dinge durchprobieren.
Meine Snom musste natürlich dabei sein.
Nun musste ich mit überlegen, wie ich das machen sollte. Mein Snomchen steht nun mal rechts von mir und die HiHat links. Extrem überkreuzte Haltung? Hat funktioniert-dies kollidierte jedoch etwas mit mein kleinem Problem mit dem Metronom zusammen zuarbeiten und ergonomisch war das bestimmt nicht. Die Aufnahme habe ich dann zwar durchgezogen, aber beim spielen merkte ich schon, dass dies keine glückliche Wahl war. Meine Snom zickt sofort rum, wenn man sie nicht ordentlich in der Mitte schlägt.
Habe mich dann im Open-handed playing versucht. Fing erst gut an, aber dann fehlt mir noch nach hinten raus brutal die Ausdauer. Zwei Minuten sind zwar nicht viel, aber dafür reicht es einfach noch nicht.
Zumal meine Rechte auch anfing schlampig zu arbeiten, weil meine ganze Konzentration auf Links lag.
Nun ja-mehr als zwei Probleme konnte ich nicht gebrauchen.
Ich wählte daher eine etwas angenehmere Haltung und spielte die 13er HiHat auf der rechten Seite. Dass sich dies nicht als ganz so einfach herausstellen sollte, stellte ich ziemlich schnell fest. Mein rechtes Crashbecken dengelte ich versehentlich zwischendurch immer mal wieder von unten an.
Ärgerlich, wenn die Ziellinie schon in Sichtweite liegt. Mittlerweile war auch schon etwas mehr als eine Stunde seit dem Startschuss vergangen und ich hatte irgendwie noch nichts dabei, was mich befriedigt hätte. Es kam wie es kommen musste-ich dengelte wieder ans Becken-so lies ich meiner Wut mit kontrollierter Gewalt einfach mal freien Lauf.
Ich habe dann ein kleines Update an meinem Aufbau vorgenommen. In etwas entspannterer Haltung, entstand so schlussendlich die Aufnahme, die ich eingereicht habe. Habe ihre den Namen "Vielleicht" gegeben. Ändere ich aber noch in "Mein erstes Mal".
Eine etwas experimentellere Aufnahme habe ich Shuffle-Gegner, kurz ShG, genannt. Was auch immer man darunter verstehen mag, mir ist in dem Moment nichts besseres eingefallen. Ich weiß ja was es bedeutet und was ich da zu spielen gedenke. Der Begriff muss ja nicht viral gehen.
Vielleicht gibt es dafür sogar ein professionelleren Namen.
Bei euren Aufnahmen habe ich das auch so gemacht. So kann ich mir das im Kopf besser zurechtrücken. Kleine Randnotizen, gepaart mit einem Namen oder Bezeichnung, der die Aufnahme charakterisiert.
Kurz noch etwas dazu, wie ich gespielt habe.
Bassdrum: Heel-Down
HiHat: Hand locker geschlossen mit "geschmeidigem" Whip gespielt
Snare: Eigentlich der HiHat nicht ganz unähnlich, nur ist hier die Bewegung bei 100bpm dementsprechend viel "laaaanngsaaamer", in einer einzigen fließenden Bewegung gespielt
Kann man sich das so bildlich vorstellen, wie das im Ganzen ausschaut?
Konsequenzen:
Meine Snom steht jetzt auf der linken Seite neben der HiHat-Fuma. Ich nutze sie doch mehr als eine zusätzlich Snare. In einem Groove gespielt, habe ich so mehr Freiheit und ist so auch angenehmer zu spielen. Ich vermisse sie zwar etwas auf der rechten Seite, aber ich habe eh geplant meine 14er ebenfalls zu eine Snare/Tom umzubauen.
Den freigewordenen Platz hat die 14er auch schon eingenommen und die 16er Tom hangt nun auch wieder auf der rechten Seite.
Eine Frage schwirrt mir die ganze Zeit im Kopf rum.
Ob sich die eigene Meinung bezüglich der Punktevergabe wohl ändern würde, da man ja jetzt weiß wer sich hinter der Nummer verbirgt?
Ich kann nur eins dazu sagen. Meine "Drei" habe ich nicht ohne Grund ausgewählt. Ich würde mich auch jetzt noch immer wieder so entscheiden.
An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön und Lob an alle. die die teilgenommen haben.
Auch ein besonderen Dank an Marius für die Organisation.