Einer meiner ersten Schüler letztes Jahr war auch ein Linkshänder - schon älter, aber Anfänger. Da war meine erste Überlegung auch "OHP". Und tatsächlich konnte er einen 4/4 "Bumm-Tschack" mit Achtel-HiHat deutlich besser open handed als überkreuz spielen. Also da deckte sich sein Spielgefühl auch mit meiner Wahrnehmung.
Vorweg ein Artikel, der zeigen soll worum es mir geht.
Sind Linkshänder auch linksfüßig?
Ich stelle hier natürlich meine Sichtweise dar und betrachte die Dinge nicht aus den Augen eines Schlagzeuglehrers, sondern durch die eines Schülers.
Ich denkt, dass eigentlich "Problem" könnte viel liegen.
Wie sieht es mit den Füßen aus? Vielleicht ist es sinnvoll auch dort mal ein Blick drauf zuwerfen.
Das A und O ist natürlich immer beobachten. Entweder sich selbst beobachten-fängt man etwas Neues an, dann weiß man unter Umstanden noch nicht wie man tickt. Unterricht ist da Goldwert-da liegt das genaue Beobachten erstmal bei dem Lehrer. Seine Aufgabe könnte dann darin bestehen den Schüler/die Schülerin dahingehen zu sensibilisieren, in sich hinein zuhorchen, wie es bei Einem selbst aussieht.
Der Erste und Leichteste Weg zu lernen ist die "Nachahmung? Kein Anfänger wird die Bassdrum auf die linke Seite stellen, wenn sie rechts steht.
Daher wird jeder erstmal so anfangen.
Die Füße sind, im Gegensatz zu den Händen, in Bezug auf ihren Arbeitsplatz, auf die Fußmaschinen beschränkt. Ich meine auch, dass es erstmal egal ist worauf der jeweilige Fuß spielt. Übungen machen, die beide Füße gleichermaßen fordern. Dabei ist es egal, ob man auf der HiHat oder Bassdrum werkelt.
Ist eine Tendenz zu beobachten, dann bekommt der sensiblere Fuß die Bassdrum und der Andere die Olle HiHat-Fuma.
An dieser Stelle kann es dann sinnvoll sein die Seiten zu wechseln. Ein krasser Einschnitt, Auch hier schauen, wie sich das anfühlt. Zusammen mit einem Lehrer kann man daran arbeiten. Auch ein zurück könnte sinnvoll sein. Nur um zu schauen-was hat sich geändert?
Ich selbst stand mal vor einem Problem, was mich mich bis heute noch verfolgt.
Ich kann "Four on the floor" einfach nicht (gut) mit Rechts spielen. Immer in Verbindung mit einem ganzen Groove-alleine kein Problem.
Ich fühle mich einfach nicht gut dabei. Ich spiele es so mies, wie es sich anfühlt.
Da es sich jetzt nicht mehr ganz so schlecht anfühlt, spiele ich nicht mehr ganz so mies, aber gehemmt. Und das wurmt mich.
Damals habe ich, für mich, nach Möglichkeiten gesucht mich da irgendwie durch zu mogeln. Zuhause war das kein Ding-Ich habe mir die Bassdrum auf Links gestellt und die HiHat unter den rechten Fuß und habe die HiHat mit Rechts Open Handed gespielt. (In dem Fall OH, weil die HiHat nun rechts steht und mit Rechts gespielt wird) Warum ich von mir selbst aus nicht mit meinem Lehrer drüber gesprochen habe weiß ich nicht.
Dass ich gedacht habe, bei mir stimmt irgendwas nicht-Nein!! Eigentlich nicht. Hab mich einfach nicht getraut und irgendwie peinlich war es mir schon.
Mein Lehrer wäre kein Guter, wenn es ihm nicht aufgefallen wäre, dass da etwas nicht stimmt. Ich bin mir jedoch etwas unsicher, ob er es wusste was es war. Ich wirkte vielleicht unsicher, was ja auch stimmte.
"Hast du wirklich geübt?". Wahrheitsgemäß habe ich genickt, denn geübt habe ich wie verrückt. Mein "Geheimnis" behielt ich aber für mich.
Ich hätte es vielleicht meiner Mutter nicht sagen sollen. Sie muss gepetzt haben (hat sie auch
)
Jedenfalls, eine Woche später habe ich das erste Mal auf einer Doppel-Fuma gespielt. Sowas gibt es ja wirklich. Ungläubig schaute ich meinen Lehrer an.
"Mach mal-Bassdrum auf 1, 2, 3 und 4-der Rest frei Schnauze-ich gehe kurz eine rauchen." Ob die Raucherpause eine Lehrmethode von ihm war. kann ich nur vermuten. Im Winter musste er erstmal immer an den Kopierer.
Ich hatte jedenfalls die ersten 5 Minuten immer ganz für mich alleine-die ich auch gebraucht habe.
Was glaubt ihr wie ich gespielt habe. Na klar "Vier auf dem Boden" mit Links. Instinktiv habe ich auch auf auf dem Ride (rechts) gespielt. Ich kannte es ja von zuhause.
"Four on the Floor" könnte ich wirklich besser auf einem Linkshänder-Aufbau spielen>>>natürlich dann OH. Das ist aber auch der einzige Grund.
Obwohl es Einem neue Türen öffnet mal anders zu spielen-zusätzlich. Da wäre jedoch die Frage zu stellen: "Ist die getretene HiHat separat als eigenständiges gespieltes Instrument zu sehen?" Reicht dies aber aus das Set umzubauen oder reicht da vielleicht eine Closed-HiHat auf der rechten Seite?
Da ich darüber hinaus alles andere mit dem rechten Fuß spiele und ich mich sauwohl dabei fühle, ist ein Umbau auf Links nicht das Richtige für mich.
Die Bassdrum gehört für mich persönlich ganz klar unter den rechten Fuß und die HiHat nach links. Mag es in dem einen klitzekleinen Moment gerne andersrum. Das hat mir mein damaliger Lehrer auch so vermittelt. Es hat sich aber dennoch geringfügig etwas geändert. Klar, ich habe mir eine Doppel-Fima gekauft und alles was mit der "Vier" zu tun hat, einfach mit Links gespielt. Die getretene HiHat (links) wurde immer mehr eingebracht. Unabhängig vom eigentlichen Lehrplan kamen Sachen aus unterschiedlichen Genres hinzu. Dies hatte auch Auswirkung auf mein Musikgeschmack.
Auch polyrhythmische Sachen kamen immer wieder mal vor. Nur habe ich die Zusammenhänge da noch nicht kapiert. Kam dann viel, viel später.
Man könnte den "BummTschack nehmen und verschiedene Aufbauten ausprobieren.
Ich habe den nahezu "gespiegelten" Aufbau-OHP gespielt richtig intensiv gespielt. Bin aber immer wieder zurück zu dem vorherigen Aufbau zurückgekehrt. Geschadet hat es mir nicht-eher im Gegenteil. Damals habe ich es nicht richtig wertschätzen können-Heute umso mehr.
Ein Set, auf dem mal alle mögliche Konstellationen spielen könnte-Wie sehe das aus?
Eins noch zu Abschluss. Habe ich bestimmt an anderer Stelle schon mal erzählt.
Habe ich etwas Neues auf dem Schirm, dann spiele ich es erstmal auf meiner rechten HiHat. War bei mir schon immer so und funktioniert einfach gut, um mir neue Dinge zu erarbeiten. Möglicherweise bin ich mir beim über kreuzspielen zuerst ein wenig selbst im Weg.
Ich kenne mich dafür aber gut genug-ich weiß-das ist nur ein flüchtiger Moment.
Ich spiele nun mal meine Bassdrum mit dem rechten Fuß-da passt eine HiHat-Fuma rechts nicht recht ins Bild.
Man könnte jetzt natürlich Fragen:" Warum nimmst du keine Remote-oder Kabel-HiHat?"
Naja-Ich spiele wahnsinnig gerne Cross-Handed.
Eigentlich macht man erstmal grundsätzlich nichts falsch. Anfangen und Bewegung reinbringen. Hände und Füße gleichermaßen fordern. Beobachten wie es sich entwickelt.
Ist man einem Punkt wo man sich für eins entscheiden muss, dann kann man ohne schlechtes Gewissen mal was verändern.
Es kann ja sein, dass ein Linkshänder die HiHat gerne auf Links mit Links spielt. Gleichzeitig aber auch die Bassdrum mit Links spielt.
Eben so wie ich, nur gespiegelt.
Manche Veränderungen fühlen sich möglicherweise auch erstmal komisch an und bedeuten, dass man intensiv an sich arbeiten muss.
Führen schlussendlich aber zum gewünschten Erfolg.
Fühlt sich OH dann gut an (links oder rechts), dann kann man dazu übergehen. Aber immer wieder mal zurück switchen, damit man "Das Alte" nicht "vergisst".
Ich habe einiges interessantes gefunden
Zitat:
Cross-Dominanz wird auch als Mixed-Handedness bezeichnet und tritt auf, wenn eine Person eine Hand für bestimmte Aufgaben und die andere Hand für andere Dinge bevorzugt.
Zum Beispiel könnte eine Person mit gemischten Händen mit der rechten Hand schreiben und alles andere mit
der Linken tun.
Andersrum
Left Handers World