Oke jetzt versteh ich wenigstens, weshalb Anika Nilles ihre Quintuplets so liebt. Weil dann keiner merkt, dass sie nicht grooven KANN. (bezogen auf Jeff Beck)
k.A. ob ich der einzige bin, der das so empfindet, aber ich finde ihr Getrommel völlig hölzern und an der Musik vorbei.
Es soll jetzt keine Kritik an dieser Aussage sein, sondern nur ein Aufhänger für das was ich zu diesem Thema sagen möchte. Jeder hat so sein Meinung. und wenn diese in die Richtung "Nichtgefallen" geht, dann ist das in Ordnung.
Ich finde Anika Nilles "Quintuplets" sogar sehr musikalisch.
Es ist "krumm" und erstmal total befremdlich. Fand ich auch-ich bin auch erstmal davon ein Stückweit von weggegangen, es näher zu betrachten. Es anhören war toll.
Bis mir dieses kleine Missgeschick glückte. Ab da an, liebte ich es. Muss zwar noch viel lernen, aber es irgendwie genau meins.
Was einige als untanzbar halten, ist für andere das Zäpfchen zum Abgehen. Ist man z.B. in einem anderen Land können einen die hiesigen Rhythmen glatt aus den Schuhen klopfen.
Es kommt vielleicht auch drauf an wie man zum Schlagzeug gekommen ist bzw. wie angefangen hat. Ich habe erst Trommeln gelernt und dann die Musikwelt erkundet. Anhand vom Gelernten fand ich die Musik dazu plötzlich auch gut. Streng genommen hat mich das schlagzeugspielen der Musik , die ich jetzt so mag, näher gebracht. Wäre es andersrum gewesen, dann wäre es vielleicht anders.
Ich habe mal im Anhang ein paar Drum-Pattern aufgemalt. Für einige wird der Eine oder Andere Pattern total quer vorkommen.
Wir hatten mal eine Diskussion-Runde zu ein paar Groove-Pattern. Einige Meinungen gingen in die Richtung, dass der 2.Pattern nicht rollen würde.
Ich sah das anders. Für mich rollt der wie Sau.
Ich finde Anika mit ihren 5 und auch allgemein (z.B. bei Jeff Beck) weder verkrampft noch klingt es für mich alles andere als hölzern.
Jeff hat sich bestimmt auch was bei gedacht sie einzustellen.
Musikalisch durch und durch, für mein Geschmack. Sie hatte ein Idee und daraus machte sie Musik. Man muss diese Art Musik mögen, sonst bleibt einem diese Richtung verschlossen. Anika hat Schlagzeug studiert und auch Unterricht gegeben(tut sie möglicherweise immer noch)
Das Erste was ich von ihr gehört habe, war "Alter Ego".
Da hat sie was mit 5 drin-einen ganzen halben Takt lang. Ich habe mir die Stelle zig mal angehört und habe nichts kapiert, was da passierte.
Ich war mir aber im Klaren, dass es mir gefällt.
Hier mal ein Erklärungsversuch Drumeo-Anika Hat jemand mal auf ihren Zeigefinger geachtet? Der liegt oben drauf.
Der Backbeat (ich sage immer Kopfnicker dazu) ist am Anfang bestimmt auch als ungewöhnlich empfunden worden. Ging er doch ganz klar nicht nach dem "normalen Akzentmuster.
Man brach sozusagen die Regeln der bisherigen Musiktheorie. Und das ist aufs Schlagzeug bezogen gar nicht solange her (Jazz/Blues)
Man spricht auch von einer Backbeat-Phrasierung. Heute "meckert" keiner mehr, weil es so tief in uns verwurzelt ist. Es ist auch etwas eingängiges, wo jeder einfach gleich mitmachen kann.
Man braucht in noch nicht mal aktiv zu spielen-spüren tut man in trotzdem.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es aus dem Gospelbereich herkommt. Klatschen auf 2 und 4.
Ich weiß nicht, vielleicht interpretiere ich das auch falsch. Ich habe den Eindruck das ein Drum-Pattern ohne Backbeat nicht groovt.
Das Video aus #32 finde toll. Er trommelt super-die Mucke trifft mein Geschmack.
Man kann sich einiges abschauen. Parts heraus picken und an die To Do Pinwand heften.
Das ist aber nun mal nicht alles was unsere blaue Kugel am rotieren hält. Es gibt über jeden Tellerrand hinweg noch so viel anderes zu entdecken.
Wer auf seinem Teller bleiben möchte-völlig in Ordnung. Würde mir aber nie anmaßen, die Eine oder Andere Richtung als die lehrreichste oder schwierigste hinzustellen.
Man kann das "Quintuplet-Gerühre der Welt" vielleicht auch mit dem Moore/Emory-Gerühre nicht direkt vergleichen. Durchaus aber gegenüberstellen und abwägen, was einem besser gefällt oder mehr zusagt. Ich mag beides und finde beides groovt wie verrückt.
Was wäre der Swing ohne den Quintuplet-Swing. Nicht zu vergessen "Take-Five", wobei es sich bei der 5 hier um den 5/4 Takt dreht und nicht um die 5 in einer Subdivision.
Im Takt 3 mal ganz ohne Backbeat auf der Snare. Einmal ohne und einmal mit Ghost-Notes.
Ob Quintuplets oder kein Backbeat. Ich war neugierig, wie das wirkt. Ohne diese Neugierde hätte es bei mir vielleicht nicht gezündet.
Ich habe im Anhang mal ein paar weitere Groove-Pattern notiert. Der Grund-Groove ist mit Backbeat auf 2 und 4. Die Varianten gehen dann eigene Wege.
Einfach mal spielen und schauen wie sich der Groove sich verändert. Wie wirkt es? Vielleicht in etwa so als hätte man Stolpersteine mit eingebaut.
Wie ich mich am Schlagzeug bewege, ist für mich auch eine Art tanzen.
Lernt man etwas Neues oder hört etwas zu ersten Mal, so kann es sich komisch und fremd anfühlen. Alles wirkt steif-man selbst auch.
Man muss sich Manches durchaus schön spielen.
Es sozusagen in die eigene Wohlfühlzone bringen. Es gab da so einiges was da nur mit viel üben und gefühlten millionenfach an Wiederholungen irgendwann da rein ging.
Irgendwann kommt der Punkt wo man sich dazu auch bewegen kann. Bewegungen werden flüssiger und harmonischer. Man könne jetzt aufspringen und zu dem Beat ein Move aufs Parkett legen. "Problem">>so was kann dauern, manchmal mehrere Jahre.
Was es braucht-eigentlich nicht viel: Geduld/es wollen/ordentliche Portion Neugierde/Umwege in kauf nehmen/sich selbst kennen, wie man tickt/offen für Neues sein/nichts zu verbohrt sein/nicht auf ein und der selben Stelle rumhüpfen/Dinge erstmal ausprobieren, bevor man sich ein Urteil erlaubt/auch mal in fremden Töpfen rühren/Lust am experimentieren haben/immer mit einem Lächeln am Schlagzeug sitzen und Spaß haben
Das die Musik ständig im Wandel ist, sich verändert ist interessant. Soca-Beats höre ich immer öfters mal in Songs z.B. Shape of me von Ed Sheeran (Hoffe das ist auch einer)
Ich weiß, das ist schon ein alter Hut-älter als ich selbst. Der Song ist jetzt auch schon ein paar Jahre alt. Bin da aber auch erst vor kurzen drauf gestoßen und seit der Veröffentlichung dieses Threads habe ich mal angefangen tiefer zu bohren. Viel ist es noch nicht, aber interessant mal etwas Musikgeschichte zu erkunden.