Ich sage immer: Was man nicht denken kann kann man nicht spielen. Wenn es der Kopf denken kann folgen die Gliedmaßen bei entsprechender Übung irgendwann. Mit Denken mein ich man spielt jeden Schlag im Kopf ohne sich vom Fleck zu bewegen.
Über diesen Satz musste ich erstmal nachdenken. Ich habe mal was gespielt und zwar etwas was ich so gar nicht gewollt habe. Herausgekommen ist etwas was ich nicht gar nicht konnte. Es hat sich gut angefühlt und hörte sich auch ganz passabel an. Die Noten, die ich im Kopf hatte, waren klar. Einige Zeit später hab ich genau das abgerufen was ich da im Kopf hatte. Hörte sich zwar ähnlich an, aber doch so ganz anders. Was hatte ich da bloß gespielt? Hat etwas gedauert bis ich es wieder hatte. Bevor es wieder verfliegt, habe ich es schnell aufgenommen und dann niedergeschrieben. Was ich da vor mir hatte sah zwar ganz logisch aus-aber etwas was ich bis dahin noch nie gespielt hatte. Mich hat die Frage diesbezüglich mal interessiert warum mir das passiert ist.
Eine Antwort die eventuell greifen könnte. Stichwort-automatisierte Bewegung. Hab da auch einiges mal zu gelesen. Jeder Mensch hat eine begrenzte Fähigkeit im bewussten Wahrnehmungsbereich eine Bewegung auszuführen und zu lernen. Damit dieser frei wird, für neues, muss etwas automatisiert werden.
Also muss ich doch ganz einfach Dinge automatisieren, damit ich mich Neues zuwenden kann. Jetzt komme ich zu dem was ich oben beschrieben habe.
Den Handsatz hatte ich schon so oft gespielt, dass ich diesen, ohne drüber nachzudenken-also unbewusst-spielen konnte. So konnten sich meine Emotionen darüber hinaus entfalten und kreierten wie von selbst diesen Pattern. Ist jetzt nicht Weltbewegendes, sondern nur etwas was ich wahnsinnig gerne spiele und oft auch in anderen spielerischen Zusammenhänge einfach mal reinspiele.
Beschäftige mich auch gerade mit dem Thema: "Besser lernen durch Bewegung."
Denken, dass man spielt ohne es wirklich zu tun. Kann das wirklich jeder gleich zu Beginn? Es ist etwas was einen ungemein hilft-üben ohne am Set zu sitzen. Sowas muss man aber unter umständen auch erstmal üben. Kann man am Pad sitzen und so tun als wenn man an seinem Set sitzt? Sich auch vorstellen wie es vielleicht klingen kann? Ja sicher.
Auch die Orchestrierung kann am Pad schon seinen Anfang genommen haben und wird am Schlagzeug nur noch verfeinert. Das bedarf aber Erfahrung und setzt voraus, dass man seine Rumpelkiste von Innen und Außen kennt. So jetzt bin ich aber mal total vom eigentlichen Thema abgekommen.
1. Was man raushören kann, kann man auch spielen
2. Was ich spielen kann kann ich auch raushören?
zu 1: Eigentlich schon-bei manchen Dingen muss ich aber auch nochmal oft die Schulbank drücken und üben. Ich bin im raushören jedoch nicht sehr geübt und echt eine Niete-man denke an mein Fauxpas mit "Know It All" zurück. Ich war mir da so sicher-jedoch "soweit" von der Realität entfernt 
zu 2: Ja und Nein. Was ich schon seit Jahrzehnten nahezu perfekt spielen kann, kann ich durchaus problemlos in einem Song raushören.
Es gibt da jedoch noch dieses bekannte "Aber". Es war etwas wirklich total simples-jeder Anfänge wird es, ganz zu Beginn, schon vor der Nase gehabt haben.
Ich hatte die besagten Noten von dem Stück also vor der Nase. Der Drummer in dem Video übrigens auch. War ein Video zu dem Notenbuch.
Er legte los und was soll ich sagen.
Ich hab mich gefragt: "Was spielt der denn da?" Entweder ich hab was an den Ohren oder der Typ kann keine Noten lesen. Letzteres dürfte fraglich sein, denn er war der Autor dieses Buches. Ich hab mich also hingesetzt und habe den Part solange geübt bis ich ihn "Freihändig" spielen konnte.
Bin dann wieder zum Video zurück und habe mich dazu gezwungen das Ding einfach durchzuspielen.
Nach einigen Durchgängen erkannte ich plötzlich auch die die Figuren bei ihm wieder und ich konnte sie auch hören.
Es war dann auch kein Problem im nur zuzuhören und die "Figuren" zu erkennen.
Anscheint macht es auch ein unterschied, ob ich etwas selber schon spielen kann-von jemand anderen gespielt, es aber nicht mehr erkennen kann bzw. mir schwer dabei tue.
Sowas muss man wohl auch üben >>>zuhören<<< auch das Zuschauen macht es einem manchmal schwer. Der Drummer bewegt sich anders, als man selbst.
Sind allein nur die Betonungen/Schwerpunkte etwas anders, als man es gewohnt ist und schon hat man "Stress". Auch das Tempo kann eine Rolle spielen.
Etwas schneller oder langsamer und schon ist man raus und erkennt die Welt nicht mehr. Auch "gebeugte" Noten lassen das Bild durchaus manchmal in einem anderen Licht erscheinen. Ist jetzt etwas dramatisiert und einiges sehr abhängig von der Situation.
In dem Satz "Was man nicht raushören kann, kann man auch nicht spielen," ist ein Fünkchen Wahrheit drin.
Finden den Satz aber sehr "unglücklich", weil er sehr demotivierend ist. Knallt man den einen vor den Kopf, dann wird dieser sich von dem Objekt der Begierde wahrscheinlich abwenden. Muss nicht sein-kann aber. Stelle ich den Fragenden aber vor die Wahl, indem ich ihm die Sache näher bringe, ihn also abhole, dann bleibt das Interesse bestehen. Der Fragende wird vielleicht erkennen, dass es noch eine Spur zu schwer ist. Aber das Interesse an dem Thema Triolen und in dem Zusammenhang auch an dem Shuffle, ist geweckt.
Mit dem Satz kann der Schuss durchaus nach hinten losgehen. Auch wenn der TS in dem parallel Thread sich rar gemacht hat-es gibt noch viele andere interessierte Leser und Leserinnen hier im Forum.