Beiträge von MS-SPO

    Ok, die Fragestellung von hr808 hat mal wieder die Experimentierfreude in mir geweckt.

    Tolle Ergebnisse ^^


    Achtung - hier kommt Hands-On statt Formeln... :D

    Das ist ja noch nicht einmal ein Widerspruch, sondern nur eine andere Perspektive auf Dasselbe :D


    Ok, dröseln wir einmal die hier vorhandenen Federpendel auf.


    Bei hr808 lese ich zwei heraus:
    * FP 1 : das ist sein Podest, das er mit Fußaktionen in Schwingungen versetzt
    * FP 2 : das ist sein Stativ-Mikrofon-System, ob nun mit Ausleger (tiefere Resonanz) oder ohne höhere Resonanz)


    Oliver hat wenigstens dieses hier, denn über ein mögliches Podest weiß ich nichts:
    * FP 2* : ein etwas modifiziertes Stativ-Federpendel
    * FP 3: ein neues Pendel, bestehend aus Mikrofon als Pendelmasse (m) und Gel als Feder (k oder D ), beide mit Verlusten ( c )


    Beide Stativpendel FP 2 und FP 2* werden sich prinzipiell in ihren Resonanzkurven unterscheiden, daher das Sternchen:
    * bei hr808 : Masse (m) ist Stativ+Mikro, Feder und Reibverluste wie beschrieben (k oder D, c )
    * bei Oliver: Masse (m) nur das Stativ, also etwas leichter, Feder und Reibverluste in den Werten möglicherweise vergleichbar, damit etwas höhere Resonanzfrequenz als bei hr808 (das hängt natürlich mit von den verwendeten individuellen Stativ- und Mikregewichten ab)


    Mit anderen Worten: Gehen wir auf das rosa Diagramm, dann sind bei hr808 nur 2 Peaks (2 Resonatoren = 2 Federpendel) im Spiel, bei Oliver auch 2, aber sehr wahrscheinlich zwei, die bei anderen Frequenzen liegen und möglicherweise auch nicht zu weit auseinander. Würde hr808 nun alles kombinieren, hätte er 3 Resonatoren, 3 Peaks. (Idealisiert: praktisch sind da immer ganz ganz viele .. man muss sie halt auseinanderhalten können ;( )


    Zum Nachmessen (FFT usw.) fehlt mir momentan die Muße. Hörmäßig finde ich das Gel beeindruckend, und die Spinne - wenn ich das richtig zuordne - bringt es nicht wirklich. Allerdings, nach einer Dämpfung von -20 dB oder - 30 dB hört es sich nicht an (das wäre der Bereich, wo hr808 gerne hinkäme). Trotzdem mag es für praktische Zwecke genügen ^^


    Um an -20 .. -30 dB heranzukommen, bleibt nur Verschieben der Stati-Mikroresonanz nach links zu tieferen Frequenzen, als das Podest vorgibt. Bis zu ca. -10 dB kann durch Verschieben in die andere Richtung zu höheren Frequenzen erreichen, wenn:
    * Podest- und StativMikro-Resonanz praktisch zusammenfallen
    * die neue StativMikro-Resonanz höher liegt
    * man also auf dem linken Ast der Resonanzkurve herunterfährt.
    Nur: das ist nach unten begrenzt. Bis zu ca. -10 dB ja, darüber nur über den rechten Ast der Resonanzkurve (also mind. 10 mal tiefere Resonanz als jetzt).



    Eine weitere Möglichkeit wäre es noch, aus Energieaufteilungen Nutzen zu ziehen. Hätte ich nur 1 FP, dann geht dort die ganze Energie hinein. Habe ich 2 oder mehr, auch ganz ganz viele, dann muss sich die Energie aus einem Tritt aufteilen auf 2 (macht bestenfalls -6 dB ), 3 (bestenfalls -9 dB ), 4 ( - 12 dB ), 10 ( -20 dB ) Federpendel usw. Vermutlich, das könnten weitere Versuche zeigen, sollten die dann alle relativ gleiche Resonanzfrequenzen haben - oder auch nicht. Diese Effekt ist übrigens mit ein Grund, warum vollgestellte Zimmer angenehmer klingen, als nackte Räume: Man bietet einfach genügend Resonatoren an, die Energie aufnehmen können, mal so, mal so :rolleyes: Übrigens: Ein paar mechanische Resonatoren stehen ja schon auf dem Podest herum ...



    Ich kann's nur wiederholen: Tolle Ergebnisse, Oliver :thumbup:


    P.S.: So, die meisten Vertipper sind raus. Die verbleibenden dürfen gerne weiterverwendet werden ^^

    Ich suche noch einmal ein kurzes und beeindruckendes Video dazu heraus.

    Tja, gar nicht so einfach, etwas nicht-dröges zu finden. Aber hier, die zeigen wenigstens den Bereich der Anregung mit (im Vergleich zur Resonanz) tiefen Frequenzen bis zur Resonanz:


    erzwungene Schwingung - Resonanzkatastrophe


    Die Resonanzkatastrophe tritt übrigens fast am Ende ein. Anreger ist hier ein Motor. Bei dem verstellt man die Drehzahl (Frequenz), während die Anregeamplitude durch das Rad und Gestänge gleich bleibt. Die schwingende Masse m ist das kleine Wägelchen, k verteilt sich hier aus praktischen Gründen auf 2 Federn, und die Reibung ( c ) ist nicht besonders groß, wie wir alle wissen :rolleyes:


    Hier derselbe Versuch als 0:01 / 0:15 Resonanzkatastrophe Kaffeetasse und hier praktisch veranlagte Versuchstiger auf einer Brücke. Immerhin: sie gehen einige aller vorhandenen Schwingungsmodi dieser Brücke durch ^^ Nur schaffen auch sie es nicht in den Bereich, wo wir hinmüssen: rechts von der Resonanz. Die tragische Historie dazu sollte bekannt sein: Ein Truppe marschierte im Gleichsritt über eine Brücke, die zur Resonanz angeregt wurde und zerbrach. Wind schafft das auch, siehe Tacoma Narrows Bridge Collapse (1940)


    So, und die hier scheinen endlich einmal auch über die Resonanz hinweg anzuregen, einmal gedämpfter in Wassser un einmal ungedämpfter in Luft: Robert Bosch schwingungslehre: Resonanz beim federpendel. Die Resonanz sieht man immer leicht am Schwappen oder Überzappeln (ich beschreibe wortmalerisch-prägnant).


    Hah! Und so sieht die rosa Mehrfachpeakkurve von oben übersetzt aus, wenn man mehrer Pendel mit unterschiedlicher Frequenz gleichzeitig anregt: 3:26 / 3:42 Resonance: A Perfect Experiment :D Yeah! Physik zum Anfassen 8) oder wenigstens zum Ansehen 8o Das rechte Pendel hat die tiefste, das linke die höchste Anregung, Verluste ( c ) sind näherungsweise gleich. m ist wohl gleich (der Klotz oben), und verändert wird hier offenbar nur die Federkonstante (k oder D).



    DAS ist die Schwingungs-Welt Deines Podestes, Deines Stativs, Deines Sets, Deiner Wände und Decke usw. ... und so tritt der Schall in Deine Aufnahme hinein ;(

    Zitat von »MS-SPO«
    Die Lage der Frequenzüberhöhungen zueinander sind ein wichtiger Punkt, um abzuschätzen, was erreichbar ist und was nicht.



    Das schnall ich so spontan nicht :( Was für Frequenzüberhöhungen? Bzw, was meinst du damit?


    Ach so. Hier das mechanische Ersatzmodell, mit dem beispielsweise auch die Bauakustik zu ca. 90 % beschrieben wird. m ist die schwingende Gesamtmasse, k (oder D) die Federkonstante (Hooksches Gesetz), c (oder andere Buchstaben) stehen für die Dämpfung. Nennt sich auch Federpendel, kann in jede Richtung schwingen. Beispiel Mikrofonständer: m = Mikro+Stativ Masse, k = Dehnung der Stativbeine, c ist als Reibungsverluste vorhanden, also c>0.



    Man kann elendig viel dazu rechnen und am Ende kommt dann doch immer wieder diese Resonanzkurve heraus. Die x-Achse zeigt dabei Anregefrequenz (z.B. durch schwingen des Bodens, auf dem das Stativ steht) als Vielfache der Resonanzfrequenz. c heißt im Diagram D, d.h. die blaue Kurve zeigt ein Pendel mit sehr wenig Dämpfung (schwingt z.B. in Luft), die untere lila eins mit sehr viel Dämpfung (schwingt z.B. in Sirup).



    Ich suche noch einmal ein kurzes und beeindruckendes Video dazu heraus. Hier nur kurz in Worten, was man dabei sieht, wenn man mehrere Pendel miteinander vergleicht. Solange die Dämpfung nicht zu groß ist (D < 1), schwingt sich auch dieser Resonator/Oszillator zu einer sehr großen Amplitude auf, wenn man ihn mit wenig Energie auf seiner Resonanzfrequenz anregt (die 1 auf der x-Achse). Bei langsamerer Anregung macht sich diese Resonanzüberhöhung immer weniger bemerkbar, bis sie praktisch nicht mehr nachweisbar ist (die 1 auf der y-Achse, Richtung 0 auf x). Regt man es über der Resonanzfrequnz an, werden die Pendelausschläge schnell unspektakulär: sie sterben praktisch weg. Bei genügend großer Dämpfung (D>1) schwingt überhaupt nichts, das Pendel kriecht träge dem Anreger hinterher (aperiodischer Grenzfall, ab D=1).


    Im Diagramm hat man linear-linear aufgetragen. Trägt man doppeltlogarithmisch auf wie in der Nachrichtentechnik, ergibt sich meine Kurzfrom "(idealisiert: 0 dB vor der Resonanz, > 0dB in der Resonanz, -20 dB/decade jenseits) ". Links der Resonanz (tiefere Frequenzen) sieht die Kurve praktisch genauso aus, rechts davon stellt sich der asymptotische Abfall als fallende Gerade dar (-20 dB/dec).


    Der Wert der Verlustkonstante ( c ) wird übrigens in qualitativen Diskussionen regelmäßig als viel zu hoch eingeschätzt (mehr Wunsch als Denken). In der Praxis sind wir fast immer im Fall der blauen Kurve, oder noch schmaler, mit noch weniger Reibverlusten. c bestimmt zwar die Breite der Resonanz, aber DIE DÄMMWIRKUNG kommt nur daher, dass man bei Frequenzen rechts anregt, also deutlich über der Resonanz. Oder technisch betrachtet versucht man die Resonanz im Absolutwert nach links zu verschieben. Das ist dann oft nicht anders, als müsste man einen Elefanten auf ein superweiches Trampolin stellen, damit bei der eigentlich hohen Anregefrequenz (verglichen mit der Elefantentrampolinresonanz) das ganze dämmt (Schwingungen also wegsterben).


    Alternativ kann man natürlich die Stativbeine auch in Sirup o.Ä. (zäh und noch nicht fest) stellen :rolleyes:


    Warum die Frequenzmessungen? Nun sie machen die realen Verhältnisse vor Ort klarer. So sieht es z.B. prinzipiell aus (Überschrift wegdenken) , wenn mehrere Federpendel (z.B. Geige plus mehrere Saiten, oder Dein ganzes Set auf dem Podest) gemeinsam angeregt werden:


    .


    Da sieht man Mehreres gleichzeitig: a ) die log-log Darstellung, b ) immer links davon Abweichungen vom idealen Federpendel (das ist normal in der realen Welt und oft erträglich genug, um trotzdem mit der Idealisierung zu arbeiten), c ) neue Effekte (Antiresonanz), d ) zwischen den Einzelresonanzen Summenamplituden usw. Zum Vergleich stehen dort netterweise auch die idealen Abfälle, denn -20 dB/decade = -6 dB/octave.


    Stativbasteleien wären in Punkto Dämmung beispielsweis dann erfolgreich, wenn Dein Boden z.B. bei 40 Hz schwingt (omega_4), und Dein Stativ zukümftig links davon schwingt (omega_3 bis omega_1) - heute fällt seine Resonanz wohl mit dem Boden zusammen, oder hat eine höhere als die Deines Podestbodens. Wie gesagt, das Nachrechnen mit realen Werten führt dann oft dazu, dass der Dämmer (=Extraresonator) an oder unter Deinen Stativfüssen dem Elefantentrampolin gleichen müsste, oder in Sirup baden müsste.


    Soviel "in Kürze". Wie so oft: Weiß man's, reicht mein schnöd-kurzer Satz "(idealisiert: 0 dB vor der Resonanz, > 0dB in der Resonanz, -20 dB/decade jenseits) ", weiß man's nicht, nun ja, dann spricht sich's etwas länger ... ;(



    Damit lautet die technisch-handwerkliche Aufgabe: Verschiebe die Resonanzfrequenz von Mikrofon und Ständer möglichst weit nach links zu tiefen Frequenzen und/oder führe an den Fußstreben viskose Dämpfmaterialien ein (D möglichst nicht unter 1) ...

    Ok, bin wieder versöhnt ^^


    Durch Klopftests. Der enstehende Luftschall ist auf den 2 Teppichen gering. Halbwegs sachte mit dem Fuss oder auch der Faust auf den Boden gehauen, etwa 1m vom Ständer entfernt, erzeugt das den selben Störklang wie auch leichtes Fingeschnippen am Ständer selbst. Auch der Klang an sich spricht dafür.
    Hohl, pöckig würde ich das beschreiben.

    Gut. Ich würde jetzt versuchen, zwei Dinge zu ermitteln: die tiefste Resonanzfrequenz des Bodens (oder beider Böden) und die tiefste Resonanzfrequenz des Stativs.


    Du weißt ja sicher, dass wir vereinfachend Boden und Stativ als zwei gedämpfte Resonatoren (idealisiert: 0 dB vor der Resonanz, > 0dB in der Resonanz, -20 dB/decade jenseits) betrachten können, die durch "A steht auf B" miteinander gekoppelt sind. Die Lage der Frequenzüberhöhungen zueinander sind ein wichtiger Punkt, um abzuschätzen, was erreichbar ist und was nicht. (Dass auch noch Oberwellen im Spiel sind, macht's nicht leichter.)


    Praktisch würde ich dazu entsprechende Aufnahmen machen und mir mit dem Spektrumanalyser meines DAWs anschauen (PreSonus Studio One hat den, andere sicher auch). Dann kannst Du wenigstens schon einmal sehen, wie ideal beide Schwinger sind, ob Bodenbauten unter dem Stativ überhaupt eine Erfolgsaussicht haben, und im besten Fall, wie aussichtsreich ( in dB ) das sein könnte.


    An eine Deckenmontage dachte ich auch. Allerdings würde ich vor dem Schrauben sowohl die Fußböden (Podest, Boden) als auch die Decke abhorchen. Es kann, je nach Haus, gut sein, dass das Signal der Decke selbst etwa gleich stark ist ... und dann würden die Tritte immer noch über das Deckenstativ am Mikro landen.

    Vielleicht wäre spätestens jetzt eine Definition hilfreich, was Stil sein soll?


    Das meint Tante Google:


    Stil
    /ʃtiːl,stiːl/
    Substantiv, maskulin [der]


    1. [durch Besonderheiten geprägte] Art und Weise, etwas mündlich oder schriftlich auszudrücken, zu formulieren
    "ihr Stil ist elegant, geschraubt"


    2. (von Baukunst, bildender Kunst, Musik, Literatur o. Ä.) das, was im Hinblick auf Ausdrucksform, Gestaltungsweise, formale und inhaltliche Tendenz o. Ä. wesentlich, charakteristisch, typisch ist
    "der romanische, gotische Stil"


    3. [ohne Plural] Art und Weise des Sichverhaltens, des Vorgehens
    "das ist schlechter politischer Stil"

    4. Art und Weise, wie eine Sportart ausgeübt wird; bestimmte Technik in der Ausübung einer Sportart
    "die verschiedenen Stile des Schwimmens"


    Wiki Pedia-Stil ist da noch ausschweifender. Überrascht war ich über das Bild dazu. Ich kannte es nicht, aber ein bischen davon habe ich in diesem Beitrag illustriert:


    Da wäre ich jetzt echt nicht drauf gekommen. :rolleyes:


    Was findest du daran so belustigend?

    Ich hab's überverdeutlicht, da Du, nun bereits im dritten Anlauf, bisher leider nicht darauf eingehst, warum diese Möglichkeit, den Schwerpunkt abzusenken, ausscheidet. Das finde ich nun gar nicht lustig.


    Ja, das Getrampel und die Pedale. Der Boden ist aus Spanplatten, darauf liegen 2 Teppiche.

    Daher folgende sachdienliche Frage, um Irrpfade für alle hier auszuschließen: Woher weißt Du genau, dass der Hauptanteil des Trittschalls in diesem Proberaum über Fuß, Boden und Stativ ins Mikro gelangt, und nicht etwa direkt über die Luft? Das ist für einen Lösungsansatz wichtig, denke ich.


    Und wie hoch schätzt Du etwa den Anteil Trittschall zu Nutzsignal? Am besten in dB? Und um wieviele dB musst Du das Störsignal durch einen anderen Aufbau idealerweise mindestens sinnvoll absenken? Blöde Technikerfragen, halt ...

    Wenn der Hocker nun auf flexiblem Material steht, wird's schwabbelig.

    Das ist eine Frage des Materials. Hab' ich übrigens erwähnt :rolleyes:


    Die Federwirkung der Bälle und die ausserhalb des Dreibeinzentrums wirkende Masse der Miks und des Galgens lassen mich, so rein intuitiv, daran zweifeln, dass das Ganze noch so stabil ist wie vorher. Falls mal jemand gegen einen der Füsse rennt z.B..

    Trickkiste Schwerpunkt. Schwer. Punkt. Unten. Reis. Sack. Sand. Sack. Sowas. Hantelscheiben. Ziegel. Lehmklumpen. Sitzkind. Sowas.


    ^^

    Allerdings habe ich Zweifel in Bezug auf die Standfestigkeit. Der Schwerpunkt ist ja höher als beim Tom.

    ?? Den musst Du mir 'mal erklären. Ich nehme an, im Moment steht das Stativ mit dem trittschallempfindlichen Mikro sicher? Dann liegt das an folgenden Umständen:
    * nehmen wir an, das Stativ hat 3 Beine (bei 4 und mehr geht's genauso)
    * dann hast Du zwischen je zwei Bodenkontakten eine Kipplinie, also dann 3 insgesamt
    * der Ständer kippt, sobald der Schwerpunkt über eine dieser 3 Kipplinien kommt
    * und er kippt nicht, solange der Schwerpunkt keinen Anlass dazu hat, über eine dieser Linien zu wandern


    ... und das verändert sich mit Schaumstoff um die Bodenkontakte praktisch nicht. Vorher Standfest bleibt standfest, vorher kippelig bleibt kippelig. Das wäre allerdings in dem Moment anders, in dem der Schaumstoff wie ein Trampolin wirken kann.


    Einen Freiheitsgrad für mehr Standsicheheit hast Du noch beim Schwerpunkt. Der wird im Moment irgendwo zwischen Mikrofon und Boden liegen. Senke den Schwerpunkt weiter ab, indem Du Gewichtiges am Stativ in Bodennähe anbringst. Also alles, was relativ schwer und handhabbar oder formbar ist, wie etwa der berühmte Sack Reis. Auch eine geeignet herabbaumelnde Wasserflasche kann Wunder wirken. Sowas in der Art.


    (Die möglichen Resonanzeffekte erspare ich Dir ... im Moment :rolleyes: Vielleicht fallen sie ja nicht auf. )

    Aber immer, wenn irgendwo ein Bereich beendet wurde, taten sich andere auf - durch mein reduziertes Spiel bin ich gerne gebuchter Drummer bei Kleinbesetzungen, z.B. Klavier-Trios oder ähnliches.

    :thumbup:


    Keine Ahnung, ob das schon eigener Stil ist, oder einfach nur angesammelte Unzulänglichkeiten?

    Aus Ergebnissicht (Werk) ist das leicht einzuordnen oder zu beantworten: Sparsam gespielt, sparsam instrumentiert bedeutet vermutlich einen nicht alltäglichen Stil, der auch noch ankommt ^^


    Womit wir noch nichts darüber wissen können, wie das dann auch klingt, obwohl wir diesen Stil sehr genau beschreiben könn(t)en.


    Schwieriger wird es (Weg) mit dem Aneignen, Entwickeln oder Übernehmen dieses Stils: Dein Stil hat sich individuell auf bestimmte Weise entwickelt, die Du beschreibst. Kennt man das Ergebnis (Werk), erkennt man vielleicht auch andere Wege zu diesem Stil oder alternative Varianten dieser Spielweise. Oder man erkennt andere Sichtweisen auf diesen Stil.


    Beim Schreiben fiel mir ein Interview mit Ringo Starr ein, das ich hier auch schon einmal als Video postete. Frage: Wie bist Du auf dieses toll klingende Fill gekommen? Antwort: Ich bin Linkshänder und spielte an einem Set für Rechtshänder. Ich konnte es einfach nur so spielen, wie es nun klingt.


    Also: Einschränkungen müssen nichts Negatives sein. Am Ende setzen sie halt nur bestimmte Randbedingungen, genauso wie Förderung. In der Ergebnissicht (Werk) sind beide stilbestimmend.

    Edith wäre dankbar wenn mir mal irgendjemand erklären würde warum meine postings immer so seltsam umgebrochen werden.

    Das sehe ich andernorts auch gelegentlich. Möglicherweise verursacht das Dein Tastenkasten (Datenendgerät), manchmal macht auch die angeschriebene Software das Dollste mit den empfangenen Bits und Bytes. Im Quelltext fällt beispielsweise Dein Beitrag dadurch auf, dass Breaks <br> auftauchen, die dann dieses verruschelte Schriftbild erzeugen.


    Ich kenne viele Musiker die technisch 10x besser sind aber musikalisch 10x schlechter.

    Da gehe ich mit.

    Würde nach dieser "Theorie" also bedeuten, dass ich keinen wirklichen eigenen Stil entwickeln würde, sondern immer versuchen werde, mich der Band anzupassen. Spannend =)

    Ich würde es anders herum betrachten: Wenn Du es kannst (Gabe) oder wenn es Dich dazu treibt (Hingabe), anzupassen und auszugleichen, dann könnte man das als Deinen (momentanen) Stil oder doch wenigstens als Stilmittel auffassen. Mit entsprechenden einzigartigen Folgen für das Spiel-, Hör- und Banderlebnis, also dem Werk ^^


    Und wenn Stil auch eine Folge von Verhalten, also von Gewohnheiten, ist, und wenn man Gewohnheiten durchaus verändern kann, na dann ...



    Noch etwas für den Maßstab. Mitunter neigt man ja dazu, sich zu vergleichen. Also mit seinen 3-10 Bandkollegen. Mit den 100-ten und 1000-senden der DF-Mitglieder, mit Musikern überhaupt usw. Setzen wir das einmal in Relation. In unserem Land leben grob gerundet 100 Mio Menschen, weltweit sind es bald 8.000 Mio. Man schätzt, dass seit Anbeginn so in etwa 110 Mrd. Menschen schon über diesen Planeten wanderten. Und rückwärts sagte mein Sohn einmal nach intensivem Klaviertraining: "Da übe ich und übe ich, und dann ist da irgendwo auf der Welt ein Asiate, der das noch jünger noch viel besser kann ... @#+ :cursing: + youtube ..." - Wenn man vor dieser Perspektive eh' ein kleines Licht ist, dann kann man ja auch scheinen ^^

    Ein Nachtrag.


    Was ist das Ergebnis eines Stils? In diesem Kontext ist es ein Werk, also ein Bild (gemalt im Stile von Miro), ein Klangeindruck (soliert von Steve Gadd), eine Geschichte (aufgespannt von Fitzek) oder Vergleichbares. Ich finde, das Ergebnis eines Stils ist viel leichter zu fassen und zu beschreiben, als ein "Stil" an sich.


    Wer ein Werk in einem bestimmten eigenen oder nachgeahmten Stil schafft, folgt letztendlich damit einer bestimmten Verhaltensweise, z.B. Farben zu wählen und zu mischen wie Leonard. Verhaltensweisen sind letztendlich zu einem großen Teil Gewohnheiten - was überhaupt nichts Schlechtes ist. Ohne Gewohnheiten gäb's uns wahrscheinlich gar nicht ^^


    (Hoch-)Sensibilität streift das Thema "Talent". Von der praktischen Seite würde ich diese Dinge zusammenfassen, etwa als Gegebenheit, Randbedingung oder so Etwas. Im Unterschied zu Gewohnheiten sind diese Dinge wohl nahezu unveränderlich. Gegebenheiten halt. Aber auch sie ermöglichen Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Stile.


    Seien wir also Einzig, nicht unbedingt Artig :D

    Interessante Fragen, Moe ^^


    Würdet ihr sagen, dass ihr einen eigenen Stil entwickelt habt?

    Es geschieht noch.


    Vor etwas über 4 Jahren folgte ich einer Eingebung, und besorgte mir eine Schlagzeugmöglichkeit. Keine Ambition, nur so zum Spaß. Kein Anspruch: Wenn ich ein bis zwei Pattern hinbekomme, das wäre doch klasse.


    Nachdem die ersten Rockbeats halbwegs "flüssig" flossen, folgte ich dem Rat meiner Familie und nahm Unterricht. So vor ca. 1 1/2 - 2 Jahren verblüffte ich meinen Lehrer mit der Frage: "Wie geht eigentlich musikalisches Drumming?" Das war (m)ein Türöffner. Neben Materialien folgten mehr Gespräche als Übungen im Unterricht. Und das alles parallel zu mehreren Amateurbands, die gerne bis unbedingt mit mir spielen wollten. (Die "Pros" winkten und winken immer noch ab :rolleyes: )


    In dieser Phase war es mein Stil, mein Begehr, zur Musik beizutragen. Da, wo es holpert und stolpert Wege und Auswege aufzuzeigen. Da, wo Tiefes zu vermuten war, auch in die Tiefe und Breite zu gehen, musisch wie menschlich. Kurz: So, wie ich als Persönlichkeit mit anderen Dingen umgehe, wie Beruf, Wissensgewinnung, Anwendung, so war ich auch hier, im Bandgefüge, im Musikgefüge. Persönlichkeit und Stil gehen für mich da Hand in Hand. Ein Übriges tut das Umweltfeedback.


    Im Moment habe ich das Handwerkszeug, um etwas für mich Interessantes zu tun: Mich wegzubewegen von Drummer-Gepflogenheiten. Ich überspitze es einmal, um es deutlich zu machen: Im Grenzfall können Drum-Soli oder Drum-Begleitungen in ein Notenstackato münden. Toll, atemberaubend, mit wenigen Orientierungspunkten für Zuhörer. Dabei gibt es Gestaltungsmittel, hier Anderes zu erreichen. Musikalisches Drumming, solo oder in der Band.


    Auch daran siehst Du wieder: Der Stil bin ich, ich bin mein Stil, und den kann man schon jetzt und wird man auch später neu hören ^^


    Oder prägnanter: Was mich im Innersten treibt, war und wird am Schlagzeug auch zu hören sein.


    Oder anders: Auch bei den gennanten Schlagzeugern hört man die Person, die Persönlichkeit, den Menschen wie er wurde was er ist. Kein zweiter klingt so, kein zweiter kann so klingen.



    Den Unterricht habe ich übrigens für den Moment eingestellt. U.a. auch deshalb, weil da noch zu viel Unverarbeitets auf Halde liegt, aus besagten Gesprächen.

    Nee, das ist nicht ein wenig des Guten zu viel. Auch ein kleines Set richtig durchzustimmen ist 'ne Tuning Orgie. Auch wenn's nicht so lang wie bei größeren Sets dauert. Sollte man schon ernst nehmen. Gerade wenn man wenig Erfahrung mit dem Stimmen hat. Da lohnt es sich erst recht, richtig viel Zeit zu investieren.

    Danke m_tree ^^


    Hier will jemand wissen, wie es richtig geht und da erzählen dann einige was von ihrer Armlänge. Ich hab zwar nicht den längsten Arm, aber dafür den härtesten Punch und den fettesten Sound ... 8)

    Das ist schon Ok für mich :D ... ist mir auch schon passiert :rolleyes:

    Danke Jungs, ihr seid klasse und deutlich, wie immer ^^


    Bei einem Standard-Schlagzeug von einer "Tuning-Orgie" zu sprechen
    deutet auf viel Angst und wenig Gottvertrauen hin.

    Nein. Mich nervt der Aufwand einfach nur ab, erschwert durch's Handling. Hätte ich schon 10 Jahre Trommeln gestimmt, dächte ich anders darüber :rolleyes: Zur "Orgie", siehe unten.


    Ich nutze einfach ein großes Kissen auf dem Boden oder meine Oberschenkel zum Abdämpfen. Fertig ist die Laube.

    Gute Idee ^^


    Und, wie angemerkt, von einer "Tuning-Ogie" zu sprechen, ist vielleicht ein wenig des Guten zu viel. Hättest du ein Set wie Phillips, Cobham oder Bozzio wäre der Begriff angebracht. Aber bei den paar Toms? Naja. :)

    Na ja, Reso x Schlagfell x mehrereStimmungen x mehrereSchlagwerkzeuge x 4 ... da kommt für den Hobbyisten schon etwas zusammen nach Feierabend ;( Besagte Drummer weden das wohl nicht ganz und gar alleine ausführen.


    Um es für MS-SPO verständlich mit einer Formel auszudrücken: .. Meine Armlänge (Armbeuge bis Handgelenk) beträgt ca. 43"

    Netter Versuch ;) Hast Du aber lange Arme ... das schaffe ich nicht.


    Falls du Hilfe beim Tuning brauchst, gib Bescheid, einer aus dem Forum kann dir bestimmt notfalls unter die Arme greifen.

    Danke, aber das ist nicht der Punkt. Stimmen macht mir schon Spaß, Klangwunder erwarte ich nicht wirklich, deshalb nutze ich meine Zeit normalerweise gerne anders.


    Wenn ich nicht gerade ALLE Felle wechsel, mach ich das da wo die Dinger/ Kessel gerade sind.

    Nun, bei mir wär's ein Komplettwechsel.


    Zur Erinnerung und zum Einordnen: Hab' mir letzten November die linke Hand gebrochen. Ein Resthandicap bleibt, so dass ein Hantieren am Stativ oder auch am Boden noch weniger schön ist, als noch vor einem Jahr. Dazu kommt der oben beschriebene Aufwand, den ich tendentiell als nervend empfinde, ohne den es aber nciht gehen wird.



    Zurück zur Frage: Handlingsvorteile scheinen also nicht gegeben zu sein. Danke, das war's ^^

    Hallo zusammen,


    da mir demnächst eine größere Tuning-Orgie (10, 12, 14, 14 (22)) ins Haus steht, fiel mir im Video mit Drumtech Rossi Rossber so ein netter Drehtisch auf, als Alternative zum Fußboden oder zum geöffneten Stativ. Meine spontanen Fragen:
    * praktisch?
    * nützlich?
    * Unfug?
    * Bezugsquelle(n) ?


    Darunter könnte etwas Dämpfmaterial liegen, um das untere Fell akustisch beim Stimmen herauszunehmen. Manche Tische sind möglicherweise von DW uneben, um wohl Raum für die untere Fellbewegung zu schaffen (Rossi hat dort für den gegenteiligen Zweck so etwas wie eine runde Fliese liegen). Es gibt auch zahlreiche Selbstbauten Beispiel 1, Beispiel 2.


    Im Handel hat's wohl einen stolzen Pries. Möglicherweise tut's auch ein Pflanzenroller für ca. 10 €.


    Was sagt Ihr dazu: praktisch oder unnütz? Und falls nützlich: Wo zu kaufen?


    Danke + Grüße, Michael

    Interessantes Video ^^ Rick fasst dort im Grunde vieles von dem zusammen, was hier schon ausgeschrieben wurde. Spätestens jetzt könnte man das so zusammenfassen:
    * 10.000 h sind keine Garantie, auch nur irgendetwas am Ende zu können
    * aber: sie beschreiben die Größenordnung nicht ganz unrichtig.


    Einige Anmerkungen zu seinen Zahlenbeispielen. Er nennt dort mehrere Lernstunden aus seinem eigenen Leben. Häufig sind das Abschätzungen, also keine genauen Werte. Notiert habe ich mir, jenseits der Beatles und Bill Gates: 20.000 h, 37.440 h, 100.000 h, 4.032 h, 2.400 h.


    Das macht als Mittelwert: 32.774 h
    Und als Median (50 %): 20.000 h
    Streuung: 40.165 h


    Also kann man auch hieraus messerscharf folgern: Es kommt darauf an ^^ (Als hätten wir es gewusst 8o )