Es kommt halt immer drauf an, was man machen möchte. In dem Fall, was man an Sound erzeugen möchte. Kleinste Latenzen erreicht man nur durch kleinste Audio-Puffer. Kann sein ein sehr wenig cpu-ressourcen-lastiges simples Sampler-Setup geht mit der "schlechten" Soundkarte bei deren minimalen Puffergrößen und mit 'ner relativ langsamen CPU störungsfrei klar. Dann lade da mal ein Setup mit mehr Mic-Kanälen, komplexerem Routing und/oder diversem Effekt-DSP, welches CPU-Leistung und Echtzeit-Audio-Performance vom Interface und dessen Treiber einfordert: dann hast du nur noch Drop-Outs, Glitches oder Gebrazel. Um das zu vermeiden müßtest du die Puffer und damit die Latenz vergrößern. Und mit wachsendem Können und Erfahrung willst du ja vielleicht auch mal Echtzeiteffektierungen spielen und nicht nur das aller einfachste Sampler- oder DAW-Setup.
Wir kämpfen rechnertechnisch deshalb um jede Millisekunde, weil die Gesamtlatenz, mit der wir es letzlich zu tun haben, eine Summe aus einzelnen Latenzen ist: die (Mesh-)Scan-Time und/oder Modul-Latenz, die rechnerseitige Midi-Verarbeitungs-Latenz, die rechnerseitige Audio-Verarbeitungs-Latenz, die DA-Wandler-Latenz sowie zusätzlich eventuelle Laufzeiten von Schall je nach Monitor-Art. Wenn ich dann mit dem Audio-Interface ein paar ms raushole, ist das für das Gesamtergebnis natürlich sehr von Vorteil, weil eben die rechnerbasierte E-Drum-Response schon in jedem Fall immer lahmer ist, als Akusik-Drumming. Ob man das hört und merkt hängt mit Sicherheit vom Können und von der Erfahrenheit des Spielers ab. Wenn's mit diverser Latenz für Dich subjektiv Echtzeit ist, ist doch alles ok. Wenn Du Dich dann eventuell entwickelst (auch was das Equipment anbelangt), wirst Du an Punkt X feststellen: Wow mit dem lahmen Ding war ich früher zufrieden? Naja, Zeiten ändern sich... Und na klar, man kann sich auch an eine gewisse Latenz gewöhnen, wenn man die immer spielt, nicht hin und her switched oder keinen Vergleich hat.
Als so krasse Haarspalterei wie mit der <Fräsmaschine bei niedrigem Luftdruck oder so> sehe ich es aber nicht, besonders nicht, wenn ich das TD-30 Interface mit einer tauglicher Soundkarte vergleiche: das sind schon etliche Millisekunden! 