Der Grund für Computeranbindung liegt doch (neben den schon oft, so wie jetzt von Korki auch hier nochmal genannten Aspekten; weitere gibt es hier *) auf der Hand:
Es wird kein Modulhersteller die ganzen existierenden, superben Drum-Libraries (oder auch nur einen kleinen Ausschnitt von diesem Portfolio) in sein 'Modülchen' packen können. Und dabei denke ich nicht nur an Toontrack- (und GGD-, SSD5-, AD2- und-wie-sie-alle-heißen -Libraries/DrumSampler), sondern auch an die riesige Menge an (mix-ready) Signature-Sound-Libs von namhaften Drummern und Bands. Ich möchte z.B. Folgende nicht missen (vor allem eben nicht, wenn ich's einmal erlebt habe/spielen durfte (und das Erleben bzw. Ausprobieren ist IMO eigentlich auch der springende Punkt bzgl. solcher Diskussionen, worauf ich am Ende auch nochmal eingehe)) :
Simon Phillips Studio Drums , GGD Benny Greb , MixWave - Mike Mangini, - Sleep Token II, - Lorna Shore Austin Archey, - Tony Royster Jr. , RoomSound Kurt Ballou Signature Volume2 , Bogren Digital Krimh Drums + Trivium Drums, RS Drums - Simen Sandnes Progressive Prodigy (ein paar Beispiele der Preset-Auswahl von letzterer, jetzt gerade neu erschienenen Lib gibt's zur Veranschaulichung hier (obwohl's nicht mein Fav ist, kriegt man schon mit, wie das dann ist/klingt, mit anderen Presets, innerhalb so einer Signature-Lib)) ...
Die meisten dieser Libs sind Unikate, nicht nur was Sound betrifft, sondern auch Funktionen, d.h. die gebotenen Articulations und deren Verarbeitung (z.B. Hihat, Tape-Recording vs. dig. Recording) und Mixing-Features sind halt immer wieder durchaus anders.
Ich möchte also in der Lage sein, dies alles genießen zu können - also bleibt nur direktes SoftwareDrumming mit seiner quasi grenzenlosen Leistungsstärke.
Der andere Grund und Aspekt für Computeranbindung (neben On-the-fly-Toggle-Funktionen wie virtuelles Hihat Drop-Clutch oder Snare Throw-Off ( = das gesamte Kit, also auch Kicks u. Toms, auf die snare-buzzless-Version umschalten) ist, neuartige und kreative Drumming-Methoden verwirklichen und genießen zu können. Dabei denke ich vor allem an äußerst attraktive und mega-spaßmachende Hihat-Transmute-Engines (wer wissen will, was das ist, wird im Netz fündig) und an erweiterte Umschaltfunktionen per Stockanschlag während des Spielens (so wie z.B. (X-)Hats von variable-open/closed nach fixiert-Tight, -Closed oder -Closed Loose umschalten zu können ...oder natürliche+gutklingende SuperiorDrummer3-Kits/Presets on-the-fly von einer Sechzehntel-Note zur anderen wechseln zu können -> macht ebenfalls unglaublich Spaß!).
Diese neuartigen, kreativen Wege des Drummings mit e-drums sollten meiner Meinung nach endlich mal von der Schlagzeuger-Gemeinde zur Kenntnis genommen werden (nicht, weil ich so'n toller Kerl bin, sondern zu ihrem eigen Wohle und Vegnügen ( -> und abseits von wie auch immer gearteten, band- oder musik-nützlichen Kontexten ist ansonsten evtl. ganz und gar unnützes, eigenes Vergnügen an der Technik, den Sounds und den Möglichkeiten, sprich Herumspielen/-experimentieren eben auch ein valider Grund für geile e-drums!)) - aber wie es halt so ist: was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, und er probiert es auch gar nicht erst aus, weil er es noch nie gebraucht hat... Seufz
Es gibt wohltuende Ausnahmen: der hiesige Forums-User tomjunior , welcher vor knapp zwei Wochen mich wieder auf einem drum-tec-Event besucht hat, zum Beispiel. Ich zeigte ihm meine Liste an Kits, Engines und Spezialitäten, die ich für das Event am Start hatte und fragte ihn, was möchtest du gerne mal ausprobieren? Er entschied sich für das quasi Seltsamste und Unkonventionellste aus meiner Liste: eine aus einem analogen Drum-Synth selbstgesamplte EDM-e-drum-Engine mit funktionierender Open/Closed-Hihat-Engine und vielen abgefahrenen Melody-Sounds.
Ich war über seine Wahl und seine positive Reaktion auf die Engine wirklich hoch erfreut (Grüße gehen raus tomjunior ), denn es zeigt mir, es gibt tatsächlich als Ausnahmeerscheinung noch gute Leute, die nicht nur ohne jede Erfahrung drüber reden, reden und nichts als reden, sondern die Energie und die Lust zum Ausprobieren und Horizonterweitern aufbringen. Versuch macht klug und macht solche Diskussionen, wie sie hier in diesem Thread auch wieder aufkommen ( -> eben über die Sinnhaftigkeit und Daseinsberechtigung von e-drums und VST-Drumming) eingentlich komplett überflüssig, denn es dürfte jedem nach der Erfahrung klar sein, daß solche Sounds und Möglichkeiten in kein E-Drum-Modul passen werden (es wird z.B. niemals der Fall sein, daß ein Modulhersteller zeitgleich mit den meisten relevanten Drum-Lib-Herstellern kooperiert und diese ganzen (mix-ready-)Signature-Kits mit ihren Software-Features in einem e-drum-Brain anbietet).
Wenn, dann ist so ein Modul immer nur ein ganz kleiner Ausschnitt und sehr weit weg von den quasi unbegrenzten Freiheiten der Computer-Möglichkeiten.
In diesem Sinne,
Cheers an alle Horizonterweiterer.
* Zitat hier raus:
Zitat
Mir geht es hier gar nicht soooooo um die Sounds (natürlich auch), sondern um den Workflow, die Einfachheit, den Comfort, die Schnelligkeit, die Chancen und die viel besseren Bearbeitungsmöglichkeiten der Ergebnisse, das ist den meisten Musikern gar nicht klar.
Ein wichtiger Punkt.
In Sachen "Workflow, die Einfachheit, den Comfort, die Schnelligkeit, die Chancen und die viel besseren Bearbeitungsmöglichkeiten der Ergebnisse" kommen natürlich eventuell weitere Skills hinzu, die benötigt werden, aber wenn ich bedenke, wie grundlegend intuitiv und logisch z.B. die "Reaper"-DAW sich verhält (z.B. in Sachen VST-e-drum-Recording, Bearbeitungsmöglichkeiten von recordetem Drum-Midi und hinterher Ausgabe von Drum-Audio ("Stems" oder Stereo-Summe) , Drum-Audio-Routing- u. Bearbeitungs-Möglichkeiten , Play-Along Music/Video , Komfortables Schlagzeug-Üben auf eventuell langsamergemachte, taktquantisierte Musik-Loops, usw.), weiß ich sofort, daß ich genau dadrauf setzen muß, denn die Leistungstärke und der Komfort ist einfach durch nichts anderes auch nur annähernd zu erreichen. 