Beiträge von Nick74

    Insbesondere interessiert mich im Moment vor allem auch das dynamische Verhalten, wie es z.B. bei Jazz-Spielweisen eher zum Tragen kommt. Da haben die meisten E-Drum-Sets deutliche Schwächen. Das Full-Power/Full-Speed-Geballer ist in meinen Augen nur ausgesprochen begrenzt geeignet, sich einen wirklichen Eindruck der dynamischen Möglichkeiten und Grenzen zu machen.


    Dynamikaspekte sind (natürlich neben der wichtigen Drum-Pad-Basis -> das Pad-Übersetzungsverhalten) Velocity-Layer (Anzahl) und Übersetzungskurven.


    Ich kann dir jetzt schon sagen, daß es keine wirklichen / detailierten* Custom-Velocity-Kurven im Modul geben wird, und daß die Sample-Engine in Sachen Anzahl von Velocity-Layern und Round Robins weit weg von dem ist, was geht (vor allem mit SD3).


    * detailliert ist für mich: Logarithmische Kurven können in ihrer Form/Steilheit verändert werden und letztendlich kann im besten Fall jedem Input-Wert ein Output-Wert zugeordnet werden. In Software/DAW möglich.


    Ich bin mittlerweile sicher, daß man die Grenzen des Produkts hinsichtlich Vel-Layern schon soweit durch die Videos abchecken kann, daß man zu der o.g. Erkenntnis kommt. Da gibt es auch keine Engine-Einstellungen wie in geeigneter VST-Software, die mehr Humanizing oder Vel-Layer abgeben würden, denn das 'Optimale / bzw. Machbare' ist bei diesem Modul natürlich standardmäßig am Wirken.



    Bleibt auf jeden Fall das große Fragezeichen, wie sind die Pads. Soviel ist sicher: bei den genannten höheren Ansprüchen für Jazz usw. ist z.B. schon das Dynamikverhalten vieler analoger Ridebeckenpads hinsichtlich Konsistenz natürlich schon ziemlicher Unsinn (im ungefixten Zustand - und ein Fix geht sowieso nur mit Software)

    Das Hauptproblem der gesamten Sample-Engine kann man sehr gut bei den Kicks bei 10:42 checken:


    man hat diese Stufen (Velocity-Layers) mit Machinegunning innerhalb einer Stufe.


    Es sind Stufen, die nicht mit benachbarten Stufen "aufgelockert"/humanized werden (vergleichbar in SD3 die "Adjacent" Velocity Layers, welche standardmäßig in der SD3-Humanizing-Engine aktiviert sind).


    Beispiel (wie bei 10:42) : incoming Velocity für seine drei schnell aufeinanderfolgenden Kicks -> schätzungsweise 80-100 ; danach die drei langsamer aufeinanderfolgenden hatten incoming Velocity 101-127. Man checkt sofort, daß dieses Sample-Stufen/Velocity-Stufen - Verhalten weit weg von authentisch ist. Es würde weniger schlimm ins Gewicht fallen, wenn innerhalb einer Stufe weniger Machinegunning durch mehr Round-Robin-Samples vorhanden wäre oder eben auch (wesentlich) mehr Stufen.

    Hier noch ein Video.

    Ich höre Machine-Gunning:

    z.B. Snare: 10:07 ; 10:45 ; 13:48 und natürlich die Kick bei 18:17


    Die Standard-Dynamik scheint mir auch sehr limitiert eingestellt zu sein: da ist immer schnell die "Ceiling" mit dem gleichen ziemlich machinegunnenden Sound.


    Und was für'n blecherner Reverb bei 15:46. -> "Very cool" sagt er.

    Ob diese Influencer-Drummer das wirklich gut finden? - ich glaube nein: die haben in ihrer Karriere schon des öfteren mal geilen Hall auf Drums erlebt ;)


    Pluspunkt für mich sind eher einige Crash- u. Ride-Becken-Sounds, die keinen unstimmigen u. billigen Eindruck machen. Am fürchterlichsten sind alle Toms, die ich bis jetzt in den Strata-Videos präsentiert bekommen habe.

    Wie misst man die tatsächliche Latenz eines Audiosystems?


    Ich mache es in Sachen VST-e-drumming immer so und ziehe dann die mir bekannte Modul-Latenz ab (z.B. 3ms bei TD-27 und Standard-ScanTime, verbunden mit geeignetem USB-Midi, ansonsten (über DIN 5-Pin an geeignetes Midi-Interface) muß man nochmal 1ms mehr rechnen).


    Es gibt für reines Audio natürlich auch Loopback-Meß-Tools, die Frage für mich ist dann, ob die vertrauenswürdig sind. Und die Input-Latenz, die ich gerne total ausklammern will, käme bei so einem RoundTripLatenz-Test auch noch mit ins Spiel... Also bevorzuge ich meine Methode für die reine Output-Latenz. Wenn ich sehen würde, 5-6ms VST-e-drumming-Gesamtlatenz bei Behringer-Betrieb, würde ich einen Besen fressen.

    Die Klangqualität wird nicht besser wenn man dem Behringer ein weiteres Interface vorschaltet.

    Auch die Latenz wird dadurch nicht geringer.

    Ich meine natürlich für den Drummer: wenn er ein überlegenen Sound u. niedrigste Latenz spielen will.



    Der M2 kann locker mit 32 Samples betrieben werden. Selbst bei 66 Samples bleibt man weit unter 2ms.
    Auch 256 für 4,7ms (hier auf einem Ryzen 7 unter Windows) am XR sollten reichen.

    Nein, du täuscht dich! Du willst mir doch nicht ernsthaft weis machen, daß das die Latenz von den Behringer-Wandlern ist...

    "Weit unter 2ms" -> das wären dann Millisekunden im Minus-Bereich, oder wie? - also erlaubt der Behringer quasi Zeitreisen? Die RME-Techniker z.B. würden jetzt laut auflachen.

    Leute, laßt euch keinen Bären aufbinden! Zum Vergleich: die geschwindigkeitsverbesserten neueren Wandler der neueren RME "FS" - Audio-Interfaces (z.B. die "AIO-Pro"-Karte) machen 1,6ms AudioStream-Output-Latenz bei 44100Hz möglich. Diese super schnellen Devices erreichen also Spitzenwerte, vor allem auch unter USB (z.B. "Babyface Pro FS"). Dabei geht es CPU-vergleichsweise natürlich auch immer um Glitch-Freiheit. Klar ist der Behringer bei MacOS unter CoreAudio eingebunden und somit (vor allem mit MonsterCPU wie Apple ARM Silicon Chips) der Windows-ASIO-Leistung und -Latenz um Längen voraus - ABER CoreAudio kann die DA-Wandler-Latenz natürlich nicht kleiner machen, und Behringer Wandler sind natürlich nicht auf Augenhöhe mit den superschgnellen RME "FS"!

    Alle Mixer (und da machen unterste Klasse-Geräte wie Behringer ganz bestimmt kein Plus) sind langsamer als dedizierte, schnelle Audio-Interfaces.

    Behringer Latenz-Report ist übrigens weit weg von der Verläßlichkeit des RME-Latenz-Reports. RME schreiben sogar die Wandler-Latenz-Daten in ihre Manual.

    Ich würd' immer den gleichen Drumsound hören wollen wie das Publikum, schon von daher würde ich die Roland-Plastik-Sounds vermeiden.


    Tipp: limitier dich nicht so krass mit den Audio-Interface-Ausgängen* und nimm besser eins mit 8 - 10.

    LIVE e-drumming ➜ multi output USB audio interfaces for routing single channels ( / single kit pieces) to FOH


    * du willst doch wohl auch bitteschön zumindest EZ3-Overheads rausgeben...

    Bei Linux kann ich meine Probleme fixen, und wenn ich dafür was coden/scripten muss, dann mach ich das auch.


    Na dann viel Spaß beim Basteln eines Roland-TD27-AudioInterface-Treibers oder performanter DrumSampler-Einbindung. Ich habe jedenfalls in all meinen vielen 'Software Drumming'- Jahren noch keinen einzigen Linux-E-Drummer getroffen; vielleicht bist du ja der erste.


    PS: Wenn du ein Multi-Channel Audio-Interface in Linux ans laufen kriegst, hol dir ein TD-50(X), da hast du dann eine Basis-Anzahl Einzelausgänge und kannst die schönen Modulsounds (*schwärm*) in Reaper getrennt aufnehmen.

    Als OS benutze ich ausschließlich Linux...


    ...geht da was?


    Computer/OS sollte man danach wählen, was man damit machen will, nicht umgekehrt. Es gibt keinen Roland-Linux-Treiber; du hast dir mit der Erkenntnis vom "Vendor"-Mode die Antwort ja schon selbst gegeben.


    Und mit VST-e-drumming + generell Audio-Interface und auch DrumSampler-Software wird es mit Linux auch extrem eng, was offizielle Funktion und Support anbelangt. IMO keine gute Idee.

    Ich würde dem Händler auf den Zeiger gehen, ihm diesen krassen Klump zurückbringen und ihm um eine Gutschrift bitten

    Der wird auf die "gesetzliche Gewährleistung" verweisen, d.h. nach 12 Monaten wird es evtl. schon eng (Beweislastumkehr) und nach 2 Jahren (nach 3 bei Thomann, deswegen würde ich Thomann meistens den Vorzug geben) kann man's komplett vergessen. Man kann davon ausgehen, daß das Medeli bei tatsächlicher Benutzung spätestens nach der Gewährleistungsfrist durch ist (bei vielen stehen diese e-drum-Gerippe ja als ausschließlicher Kleiderständer rum).




    ...auch der Umwelt zuliebe

    Habe gerade "Klimafreundlicher Music Store" auf deren Homepage gelesen, aber dann gleichzeitig die Müllberge mit Medeli-(&Co)-Schrott aufstocken. LOL


    Millenium ist in Sachen E-Drum-Pads nichts anderes.


    Man sieht hier wieder einmal, daß es viel schlechter und auch teurer ist, am Anfang auf Medeli-(&Co)Klump zu setzen. Und das Anfängerargument "ich weiß ja nicht ob das was für mich ist, also kaufe ich erstmal neu das Billige" greift auch nicht: hätte man ein (gebrauchtes) Roland geholt (mit besserem Feel und niedriger Latenz, die für das Triggern von gut- u. authentisch-klingenden Drumsounds von Software-Drum-Samplern geeignet ist) und wäre nicht dabei geblieben, hätte man das Roland ohne Verlust weiterverkaufen können; bei Medeli ist dies unmöglich.

    Es ist eine gute Konstruktion, wenn eine Sollbruchstelle eingebaut ist?

    Dasselbe z.B. bei Alesis Multipads: die Litze an den Piezolötstellen sind so dermaßen dünn, daß sie nach einer nicht allzu hohen Anzahl von Vibrationen durch Stockanschläge selbstverständlich brechen. Auch die Gummiverankerungen der Schlagflächen reißen schnell, wenn man nicht gerade ein extremer Soft-Hitter ist. Es gibt zwei Gründe warum diese Medeli-(&Co)Typen sowas verbrechen: klar, Sollbruchstelle (weil sehr viele schlichte Gemüter dann beim Ersatzbesorgen das gleiche Billigklump nochmal holen) und Materialkosten sparen (die dickeren Litze oder die dickeren Plastikscheiben hätten im Einkauf ein paar Cent mehr gekostet). Wer auf solches Medeli-Billig-Zeug setzt, hat unweigerlich diese Sollbruchstellen/Materialsparstellen eingetütet.

    Ob die Macher das wohl als Mehrwert gesehen haben? : man läd ein Snare-Modell und hat den Eindruck, man spielt randommäßig 'n halbes Duzend. Da sind auch ganz neue außerirdische Snare-Sounds dabei, wo der Pitch rauf u. runtergeht. Ich glaube die Macher haben jedes Feature der Sample-Engine ausgenutzt, die BFD-Software so bietet (wie 'Velocity affects Pitch' - da haben sie sich gedacht, toll, das legen wir gleich mal bei so einigen Presets auf die Snare).


    Schon krass, wieviel Mühe man sich bei den Presets gegeben hat und wieviel Ahnung man von der Materie hat. Auch in Sachen Default-Velocity-Übersetzung von Alesis Beckenpads nach BFD-Cymbals. <X


    Irgendwie habe ich auch den Eindruck, BFD hat vorrangig nur seine doofen und unbeliebten Kit-Pieces / Samples an Alesis verkauft. Wahrscheinlich, damit es einen markanten Unterschied zur nativen BFD-Software gibt.


    Eines kann ich jedenfalls sagen, BFD2/3 klingt, wenn man ein wenig Plan hat, definitiv nicht so.