Trotzdem zeigt mir diese Erfahrung wieder mal, dass eine günstigere Becken- oder auch Trommelserie beim Publikum keinesfalls automatisch schlechter ankommt als eine teure und höherwertige Serie. Es sind nur wir Trommler, die sich an dieser Diskussion abarbeiten... Und trotzdem wird diese Diskussion über die Qualität, Eignung oder Berechtigung einer Serie oft so ernsthaft geführt, als wenn hierfür Fakten und Notwendigkeiten ausschlaggebend wären statt reiner Marketinggründe der Hersteller.
Das Marketing der Hersteller verführt uns zu manch unsinniger Diskussion, das stimmt. Es gibt aber Situationen, da vertraue ich meinen Ohren.
Und wenn mir ein Blech besser gefällt, als ein anderes, dann hänge ich's hin und dengle drauf rum. Ob dieses Blech einem anderen Mitmusikanten ebenfalls besser gefällt, spielt nicht die geringste Rolle. [Kleiner Einschub: Das klingt sehr rigoros, aber ich würde nie Becken spielen, die der Musik nicht gut tun. Das wäre asozial und unmusikalisch.] Wenn mir der Sound besser gefällt, wirkt das inspirierend und mein Spiel wird besser. Das ist doch ein prima Effekt, oder? Das müssen nicht immer die teuersten Becken sein, bei denen das eintritt. Sie müssen nur meinem Ohr schmeicheln.
Die Situation live ist etwas vollkommen anderes. Raum, Mikro, PA, Pult, Effekte, Lautstärke, Mix... Was glaubst Du, bleibt da im Publikum vom Unterschied zwischen Spizzichino und Alpha wirklich hängen? Auf dem Hocker mag das wiederum ganz anders sein...
Als die Pearl Masterworks Serie noch taufrisch war, hat ein Kollege sein wirklich tolles Set erstmals live ausgeführt. Die äußeren Rahmenbedingungen waren standardmäßig: Anlage o.k., Raum gut gefüllt, Akustik mittelprächtig und die Note für den Mix etwa 2-3. Ich hätte garantiert den Unterschied zu einem Export nicht festgestellt (aber das Masterworks war ja auch kein Pils).
fwdrums