Beiträge von fwdrums

    Ich spiele seit 40 Jahren Schlagzeug und über die Jahre
    hat sich eine wirklich große Menge an Trommeln, Hardware
    und vor allem Becken angesammelt. Ich hatte schon
    immer Interesse an gutem Equipment und vieles musste
    ich einfach ausprobieren. Der ganz große Wahn liegt
    wohl hinter mir, aber man ist nie gefeit gegen spontane
    GAS-Schübe. Natürlich schafft man es spielend leicht,
    für die aktuelle Anschaffung rationale Gründe ins Feld
    zu führen, aber das kennen ja alle GAS-Opfer. Manchmal
    überfällt mich die Wahrhaftigkeit und ich gestehe mir
    in seltenen Augenblicken der Einsicht, dass es einfach
    Geilheit ist. Brauchen tue ich garantiert nix mehr. Ich
    habe von Snares, Toms, Bassdrums, Hihats, Crashes,
    Rides, Chinas etcpp. wirklich mehrere Exemplare, die mir
    außerordentlich gut gefallen und bei denen es letzt-
    endlich egal ist, was ich jetzt gerade auswähle. Das ist
    eine äußerst luxuriöse Situation und das macht auch eine
    Spur gelassener. Ich habe für mich festgestellt, dass
    eine Trommel handwerklich gut gebaut sein muss,
    sprich: plane, saubere Gratungen und funktionierende
    Hardware haben muss. Alles andere ist für mich
    persönlich nicht soooo entscheidend. Buche, Birke
    oder Bingo... egal. Becken sind nach wie vor gefährlich,
    genauso wie Felle. Auf der GAS-Skala von 1 bis 10 würde
    ich mir derzeit eine 3 bis 4 geben.


    fwdrums

    Es war so Mitte-Ende 90er und unsere Band wurde für
    ein Kunstevent in Offenbach engagiert. Das war ein ehemaliges
    Industriegelände, auf dem wohl keine regelmäßigen
    Veranstaltungen stattfanden. Wir sollten an einem
    Donnerstag im Juli dort spielen - um 17 Uhr. Super Termin...
    Es waren geschmeidige 35 Grad und die Leute strömten
    in Scharen... Nein, die Offenbacher waren vernünftig
    und hingen in Biergärten und Schwimmbädern ab. Nur
    ein paar Kunstbeflissene sahen sich Bilder, Skulpturen
    und Installationen bei diesem Hundswetter in schönen,
    aber heißen Hallen an. Der ganze Krempel war natürlich
    in vielen Räumen weitläufig in dem Riesenkomplex verteilt,
    so dass sich das Ganze schön verlief. Manchmal standen
    so 30 bis 50 Leute vor uns, dann mal weniger, wieder
    mehr - und dann für geschätzt eine halbe oder dreiviertel
    Stunde niemand. Keine Sau. Null nada. Aber wir haben das
    heldenhaft durchgeknüppelt. Ach ja: Wir spielten damals
    schrägen Fusionkram. Warum da nicht jeder stundenlang
    zuhören wollte, kann ich mir bis heute nicht erklären. Nach
    dem Gig saßen wir auf der Bühne zusammen, tranken ein
    Bier und da hab ich mir mein Set angeschaut und festgestellt,
    dass ich auf einige Utensilien nicht ein einziges mal
    drauf geschlagen hatte. Das war ein Set mit zwo Bassdrums
    und zwo Lagen Becken übereinander. Daraufhin habe
    ich schwerstens abgerüstet. Der Abend wurde noch richtig
    unterhaltsam und endete... Ich weiß nicht mehr wie der
    Abend endete, aber wir wachten freitags früh auf der Bühne auf.


    fwdrums

    Die Rechnung von Burkie geht nicht so ganz auf, denn
    Umsatz ist nicht gleich Gewinn. :)


    Unterstellen wir mal frech, dass der Wirt 30 Prozent
    des Umsatzes als Gewinn verbucht (wahrscheinlich
    wollen jetzt alle Wirt werden), dann sieht's wie folgt aus.


    Im obigen Rechenbeispiel macht jeder der 50 Gäste
    16 Euro Umsatz. Das ergibt die ausgewiesenen 800 Euro.
    Bei einem Anteil von 30 % ergibt das 240 Euro Gewinn vor Steuern.


    Zahlt der Wirt jetzt 500 Euro Gage, braucht er 154 Gäste, die
    einen Umsatz von rd. 2.460 Euro bringen, damit das Spiel Null
    auf Null aufgeht. Schaffen Band und Wirt es, dass von den
    154 Gästen ein Eintritt von knapp 3,50 Euro gezahlt wird -
    was absolut lächerlich ist -, dann finanziert sich die Band
    über den Eintritt und der Wirt macht 740 Euro Gewinn.


    Locations, die nur ab und an Veranstaltungen durchführen,
    tun sich mit Eintritt oft schwer, weil sie Angst haben, dass
    keiner kommt. Das macht die Situation für Bands schwierig.
    Der entscheidende Punkt ist: Zieht die Band so viel Publikum,
    damit alle glücklich werden. Das ist banal, aber so einfach ist
    manchmal die Welt.


    Anders sieht es aus, wenn man es mit Clubs zu tun hat, die
    regelmäßig Veranstaltungen durchführen, die wissen wie das
    Geschäft funktioniert und sich an die Gepflogenheiten
    des geschäftlichen Umgangs in Mitteleuropa halten.


    Ticketpreis 15 Euro, abzüglich Vorverkaufsgebühr von zwo Euro
    macht 13 Euro. Bei 250 Zahlenden macht das brutto 3.250 Euro.
    Davon gehen ca. 300 Euro weg für der hauseigenen PA (Miete und
    Personal) bleiben 2.950 Euro. 60 Prozent für die Band
    macht 1.770 Euro. Bei sechs Musikern macht das 295 Euro
    je Person. Das ist für eine Hobbyband natürlich okay. Das
    Problem ist: Wie oft schafft man es, 250 Leute zu ziehen,
    die 15 Tacken auf den Tisch legen? Wenn man davon Leben
    will, muss man das verdammt oft schaffen, sonst wird es
    ziemlich schwierig mit der Miete.


    Ach ja und noch was: Niemand macht irgendjemand einen
    Markt kaputt. Von wegen Amateure und Profis....
    Das IST der Markt.


    fwdrums

    Hey Höllentrommler,


    ich glaube, dass Du Moes Witzchenn in den
    falschen Hals gekriegt hast. Er hat ja bereits
    oben ein paar ernsthafte Vorschläge unterbreitet.
    Und wenn Du verfolgst, was der Herr so im Forum
    schreibt, wirst Du feststellen, dass er ein überaus
    hilfsbereiter Zeitgenosse mit einer sehr
    konstruktiven Herangehensweise ist.


    Love & Peace :)
    fwdrums


    Ich gehe dann später noma in den Keller und
    schau mal auf ein trockenes K und merke
    mir die Bezeichnung,.So eins könnte eventuell
    was für Dich sein.

    Ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit einem
    erfahrenen und sehr erfolgreichen Händler, der schon
    ewig Gretsch-Sets vertickt. Er sagte, dass die Verarbeitung
    der Fernostware - mit Ausnahme des Catalina - deutlich besser
    sei, als die Gretsch-Ware aus den USA und auch die
    Reklamationen dementsprechend weniger wären. Ich
    selbst habe nur einmal im Studio ein Renown gespielt
    und das klang sensationell. Vorher hatte eine Punkband
    die Toms zugeklebt. Ich hab den Kram abgemacht,
    nicht gelogen: höchstens zwo Minuten gestimmt und
    es klang super. Ich hatte mein neubefelltes Set drei
    Stockwerke hoch geschleppt, aber dann spontan ent-
    schieden, das Gretsch zu spielen, weil meins auch
    nicht besser geklungen hätte.


    Zum Stage Custom: Imho gibt es zwo Sets, die total
    unterbewertet sind: das Mapex Saturn, wobei sich
    die Wertschätzung langsam verbessert, und das Stage
    Custom. Das SC ist super verarbeitet, klingt prima
    und mit einem 700er Hardware-Satz hinsichtlich
    Preis-Leistung kaum zu toppen.


    fwdrums

    Keine Paranoia Jungs!


    Ich habe die wirklich super fragile Canopus
    Hardware (Beckenständer, HH, Snare-Ständer),
    einen DW Flatbase-Beckenständer, einen Ludwig-
    Flatbase-Beckenständer und 600er Yamaha
    im Einsatz. Das funktioniert ALLES bestens.
    Bei Galgen gilt natürlich: Ausleger und ein Bein
    möglichst in die gleiche Richtung. Galgenbecken-
    ständer stehen in erster Linie sicher wegen
    der Geometrie, nicht wegen des Gewichts.
    Was ich generell nicht mache, sind irgendwelche
    halsbrecherischen Konstruktionen mit Clamps,
    um tausend Sachen an einen Ständer anzuflanschen.
    Das habe ich früher lange gemacht - und das
    ging zu oft in die Hose und ist ein rechter
    Fummelkram.


    Wenn ich bei Open Airs oder Gigs mit anderen
    Bands auf einem Fremd-Set spiele, nehme ich
    immer ein Täschchen Canopus mit. Wenn dann
    Schrott vor Ort steht, ist das ruckzuck ausgetauscht
    - ohne den Rücken zu sehr zu beanspruchen. :)


    fwdrums

    Pierre Moerlen's Gong war die perfekte Relax-Musik
    für verregnete Sonntagnachmittage. Eine Tasse Kaffee,
    ein bisschen was lesen, dazu Leave It Open, Ard Na Greine...
    Grandios! Danke für den Hinweis. PM hab ich schon
    lange nicht mehr gehört. Was er prima konnte, war,
    ungerade Metren fluffig grooven zu lassen.


    fwdrums

    Jetzt wird's aber dünn, Freunde.
    Bruzzis Ausführungen sind deswegen
    von Belang, weil er den Kram selbst macht.
    Und dass er nicht nur ein cooler Hund, sondern
    auch ein Fachmann ist, durfte ich aufm MHS
    erfahren.


    Aber die Ausgangsfrage war, wie wirkt sich
    die Holzart auf den Sound aus - ceteris
    paribus würde der VWLer sagen, also unter
    sonst gleichen Bedingungen. Da führen
    Äußerungen wie "Wenn die Trommel gut
    klingt, klingt die Trommel gut." bei mir
    zu Kopfkratzen. :) Natürlich ist genau das
    letztendlich der Punkt, um den es geht,
    aber das war nicht der Anlass für den Thread.


    Nix für ungut
    fwdrums