Moin,
ich habe auch schon eine lange Kompaskset-Odysee hinter mir.
Mit auf Reise waren ein Yamaha Hipgig Marotta, ein Arbiter Flats,
ein Bastard-Set mit 20*8 BD und zwei Melanie-Toms (das sind
Rototom- oder Arbiter-Flats-artige Trommeln ohne Kessel), ein
Kofferset und ein Yamaha Oak 18 / 10 / 14 + Snare.
Yamaha Hipgig Marotta
Die 16er BD ist nicht wirklich eine Bassdrum. Klar kann man mal
einen Gig damit spielen, aber als Allroundwaffe taugt sie für mich
nicht. Die Snare ist ebenfalls zu mickrig. Ich hatte sie gegen eine
13er Stage Custom ausgetauscht. Die Toms waren überzeugend,
wie auch die Hardware von Yamaha (wie immer). Und leicht zu
transportieren ist das Ding auch nicht. Die Hardware-Tonne, die
gleichzeitig als Hocker fungiert ist zu schwer und nicht in der Höhe
verstellbar. Fazit: Das Hipgig ist super, aber nicht für mich. Bis zu
dieser Erkenntnis hat's lange gebraucht, schließlich hab ich's
irgendwann verkloppt. Btw.: Billich isses auch nicht.
Arbiter Flats
20 / 10 / 14 und eine Sonor Jungle-Snare, weil die Arbiter Snare
nicht eine Silbe... Abgenommen klingt das Ding erstaunlich fett,
rein akustisch geht es nur für ganz leise Geschichten. Systembedingt
fehlt immer Fleisch am Sound. Die Hardware – ich habe die Rack-
Ausführung – finde ich fummelig und der Kram verstellt sich leicht
beim Transport, was den Vorteil des flugsen Aufbaus wieder nimmt:
Man muss einfach zu lange rummachen, bis der Kram endlich spielbereit
ist. Das ganze Zeuch hängt am Rack und ist für kurze Strecken einfach
zu tragen. Wenn ich es öfter im Einsatz gehabt hätte, wären Rollen
montiert worden. Es steht jetzt in der Ecke rum und wird selten zum
Einsatz kommen, vielleicht wenn ich mal bei jemandem in der Küche
oder aufm Klo einen Gig haben werde.
Bastard-Set
20*8 DW-Woofer, zwei Melanie-Toms nach Wahl aus 10 / 12 / 14 / 16,
meist 14 / 16. Der Kram war an ein DR 100-Rack montiert, die Hardware-
Lösung ist super stabil, der Aufbau schnell, aber nicht mehr ganz Liteweight.
Sound: abgenommen – am besten von unten – ballern die Melanies wie Sau.
Rein akustisch besser als das Arbiter Flats, aber immer noch kastriert,
auch der DW-Woofer. Gut: Im Woofer ist ein Mikro fest platziert. Werde
ich wohl nicht mehr spielen.
Kofferset
Die Bassdrum ist ein Flohmarktkoffer (hochkant aufgeklappt), links
an der HH montiert ein LP Pandeiro "Stanton Moore" (12 Zoll),
daran ein Schlagwerk Shock Block, die Sonor Jungle Snare (suuuper
tief "gestimmt"), LP Mini Timbale (ich glaube 8 Zoll), 16er Ufip Hihat
(kein Witz), LP Click HH Tambourine, Murat Diril Jazz Crash 19"
mit Nieten als Ride, Zultan Splash (kaputt) als Crash, alte, einstrebige
Pearl HH, eine Yamaha Fuma (das Ding mit dem großen Hebel an
der Seite) mit Wahan-Kuschel-Beater und ein bisschen Multiclamp-
Kram. Snare und Timbale werden mit Klett- und Gummiband
befestigt. Das Teil habe ich fast ausschließlich mit Vic Firth Tala
Wands gelb und lila oder der Billichvariante vom Music Store (?)
gespielt. Mit Sticks klingt der Kram zu brutal. Der ganze Plunder
(plus Hocker) hat in einer Beckentasche und im Koffer Platz. Mit
dem Ding habe ich viele Gigs gespielt und über PA kommt es richtig
fett und bollerig. Akustisch funktioniert es auch, wobei der BD
natürlich Grenzen gesetzt sind. Aber ein Kanal für ein D112 ist
eigentlich immer frei. Das Ding wird nicht verkauft, muss nur mal
wieder etwas ertüchtigt werden, weil es schon arg strapaziert und
ein alter Flohmarktkoffer primär nicht für diesen Einsatz konstruiert
wurde (Kleine Abschweifung: Ich habe mir vor einiger Zeit einen
Ersatzkoffer besorgt. Zu diesem Zweck war ich – so wie es sich
hier gehört – auf dem Flohmarkt. Ich hatte eine Camco-Fuma
dabei und die wurde von mir an viele Koffer montiert und gecheckt,
ob… Letztendlich bin ich der Einweisung in die Geschlossene
nur knapp entgangen.). Das Kofferset steht immer noch rum
und wird nicht verkauft.
Yamaha Oak
18 / 10 / 14 und eine 15er Snare (Ludwig Black Magic oder die
Pearl Mahagoni-Blabla). Was soll ich sagen: Das ist halt ein
richtiges Set und es klingt saugut! Jahrelang hatte ich Diplomats
clear oben und unten auf den Toms geschnallt. Die klangen
#voll rund und offen, wovor viele Tonkutscher regelrecht Angst
hatten. Um den immergleichen Diskussionen aus dem Weg zu
gehen, habe ich jetzt das genaue Gegenteil draufgeschraubt:
PS4 und Amba coated. Das ist vom Sound eher so eher der
Tritt in die Magengrube. Und die 18er klingt nach allem, nur
nicht nach einer 18er (die Oak-BDs sind alle 17,5 Zoll tief).
Als Hardware kommen Leichtgewichte von Canopus zum Einsatz
und aktuell als Becken eine 17er Agop Traditional Thin Hihat
(kein Schreibfehler), ein 20er Trad Light, oder Cons oder Kerope
oder Sabian Manhattan Jazzride, als Crash wahlweise ein 18er
Cindy-Agop, ein 18er EAK Dark Crash oder ein 602 Paperthin und
als China (andersrum aufgehängt) das unvergleichliche 20er Ufip
Experience oder ein 20er Trad Swish. Ich krieg schon Herzklopfen
wenn ich nur über das Set schreibe!!! Falls man es nicht gemerkt
hat: Ich bin ziemlich begeistert von dem Teil (wenn's ganz krachig
werden soll, kommt statt 18 / 10 / 14 die Oak-Kombi 22 / 12 / 16
zum Einsatz – aber das gehört gar nicht hier her). Das Jazzgrößen-
Set ist nicht mit zweimal laufen zu transportieren. Aber es ist
dank Canopus und weniger Trommeln immer noch vergleichsweise
transportfreundlich und für mich ein guter Kompromiss.
Letztendlich werde ich nicht glücklich, wenn mich mein Sound
nicht kickt. Und dann ist zwo mal mehr laufen für mich eindeutig
die bessere Alternative.
Sorry, ist etwas abschweifend geworden, aber wenn man erst
mal ins Laufen kommt…
fwdrums