Ich muss jetzt noch die ausstehende Rezension nachreichen....
Vorab, ich bin ja kein Fan von Alben, welcher der gleichen Aufnahme-
Session entstammen, wie deren Vorgänger. Es ist doch in Wirklichkeit so,
dass es vorrangig um die Gewinnmaximierung für Künstler und Label geht.
Wären die Songs von Steal this Album tatsächlich so gut gewesen,
dann hätte die Band diese wohl schon auf dem regulären Toxycity
mitdraufgepackt. Dass die Beteiligten mit übrigem Songmaterial noch Geld
verdienen wollen, kann man ja durchaus verstehen, viel schwerer wiegt
aber die Tatsache, dass das zweite Album eigentlich nur ein Aufguss des
ersten sein kann! Das Beste ist schon veröffentlicht und der
Überraschungsmoment über das neue Soundgewand ist auch dahin.
Schon Radioheads Amnesiac wahr nur ein lauer Aufguss des Kid-A
-Klassikers. Wo hierbei allerdings die limitierte Version in Buchform noch
für den mäßigen musikalischen Output entschädigte, war Steal this
Album (welches ja eigentlich erst auf Druck der Plattenfirma entstand)
der reinste Witz. Mit gutem Willen kann man deshalb auch über die mäßige
Qualität hinwegsehen kann, doch für Mezmerize/Hypnotize gilt dies
nicht, daher müssen sich die beiden auch im direkten Vergleich messen
lassen. Vielleicht läuft das diesmal anders, dachte ich vorab, zumindest das
Artwork gibt dieses Mal keinen Grund zur Kritik.
Nach oftmaligem Hören muss ich allerdings wieder zu selbigem Fazit
kommen. Hypnotize bietet absolut nichts Neues. Das noch eine Spur
durchgeknalltere Songwriting kennt man schon, und dass der Gitarrist öfter
mal das Leadgesang übernimmt, überrascht auch nicht mehr. Tendenziell
lässt sich sagen, Mezmerize hat die knackigeren Songs, ist etwas
eingängiger und melodiöser, und, was dieses Album so herausragen
macht, es gibt keinen einzigen Ausfall. 11 Songs (inkl. Intro) welche sich
nahtlos und ohne Durchhänger aneinander reihen, für mich ein Kandidat
für das Album 2005! Hypnotize kann da nicht mithalten. Das Album
wirkt um einiges hektischer, lässt sich nicht so angenehm durchhören und
bietet auch kaum Hits. Und dass man nach zwei grandiosen Alben (Steal
this zählt für mich persönlich nicht als reguläres) wieder Songs ruhigen
Gewissens überspringen kann, habe ich auch nicht für möglich gehalten.
Brennt man sich alle 23 Tracks auf eine CD (geht sich genau aus), so fällt
weiters auf, wie ähnlich sich vieles ist, Die Gesangslinie da, der Blastbeat
dort und das Gitarrenlick hier, einiges wird zu oft auf die gleiche Art und
Weise verbraten.
Fazit: Wer Mezmerize liebt, muss Hypnotize nicht zwangsläufig
mögen. Leider nicht mehr als guter Durschschnitt.