Ganz Allgemein ist meine Erfahrung, dass wenn eine Band so unrund läuft, man gerne geneigt ist zu sagen, "das wird schon noch". Bei mir wurde das aber dann nie mehr, und die Bands haben sich dann doch irgendwann zerstritten oder aufgelöst. Es hat zumindest bei mir lange gedauert, bis sich die Band gefunden hat, wo man zu 100% zufrieden ist, einfach weil die gesamten Umstände passen, sei es zwischenmenschlich oder musikalisch.
Zu den Proben:
Bei uns wird sehr intensiv gearbeitet, da gibt es kein "das merkt eh niemand", oder "das lassen wir dann live einfach auf uns zu kommen". Wir proben jeden Song so lange, bis man sich auf die anderen Bandmitglieder blind verlassen kann, und jeder weiß was als nächstes kommt.
Vor Live-Gigs (sind momentan leider nicht allzuviele) stellen wir unsere Set-List zusammen und spielen diese sehr oft durch. Wir achten auch sehr darauf, wie die einzelnen Songs miteinander harmonieren und welche Spannungsbögen möglich/machbar sind, im Prinzip als ob man die Reihenfolge für eine CD festlegen würde. Es ist auch jeder einzelne Übergang zwischen den Songs genau definiert, z.Bsp. wann der Bass eine Geräuschkulisse verbreitet, damit der Gitarrero Zeit zum stimmen hat, oder welcher Song mit einem ausklingenden Ton auf der 1 aufhört bzw. wo einmal alle schön lärmen dürfen. Es gibt bei uns kaum Ansagen und zwischen den Songs versuchen wir die Zeit enorm kurz zu halten, damit das Publikum nicht gelangweilt wird. Nichts stört mich mehr als uninteresantes Palaver auf der Bühne, einzig die beste Band der Welt aus Berlin kann sich sowas erlauben.
Das mag für eine Coverband vielleicht anders sinnvoll sein, da es oftmals ganz andere Gegebenheiten sind, doch für uns ist das der richtige Weg. Wir haben schon mehrmals bestätigt bekommen, dass unsere Gigs sehr professionell wirken. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man zwar die Songs immer schön probt, aber dann am Tag des Konzertes eine Set-List nach Gutdünken zusammenstellt. Das würde zumindest bei uns nicht funktionieren, und ich glaube nicht, dass die großen Bands dieser Welt viel anders vorgehen.
Edith:
Und diese Bühnenprofessionalität hat nur bedingt mit technischem Können zu tun. Wir sind alle keine Helden an unseren Instrumenten, eher im Gegenteil, nur das was wir machen, versuchen wir wenigstens sehr gut zu tun.