Ich bin hier hin und her gerissen, sehe es aber trotzdem nüchtern.
Habe jahrelang D&P sowie die Sticks gelesen. Aber im Grunde waren die Beiträge darin immer so naja für mich. Die Testfazits waren immer positiv. Berichte über irgendwelche seltsamen Drumveranstaltungen in Deutschlands unbekanntesten Städten ließen mich kalt. Und am langweiligsten waren die immer gleichen Interviews irgendwelcher Schlagzeugvirtousen, die ich höchstens mal in den Endorserlisten von Katalogen mal gelesen hatte.
Ich bin ein Kind des 80er Metal, später dann Grunge und Alternativerock, doch da spielte von den Interviewten seltsamerweise nie jemand. Alles nur Sessionmusiker und irgendwelche angebliche Trommelgötter. Nur haben mich die nie Interessiert. Ich habe diese Überhelden nie vergöttert, meine Helden waren gestandene Rocker mit vermutlich reichlich Erfahrung in Sex, Drugs & Rock´n´Roll. Die fanden in den Zeitschriften nicht statt. Irgendwie war ich also trotz meinem Hobby nie Zielgruppe für diese trockenen Fachsimpeleien.
Es gab nur sehr wenige Ausnahmen bei den Interviews, einmal gab es ein großes Interview mit Iron Maiden Nicko, das war gut. Das waren aber definitiv die Ausnahmen. Irgendwann habe ich dann aufgehört, die Zeitschriften zu kaufen. Der 1,5 Meter hohe Stapel vieler Jahrgänge liegt immer noch im Keller und wartet auf Entsorgung. Aber irgendwie zögere ich dann doch immer, diesen Teil meines Hobby endgültig wegzuwerfen.
Heute denke ich mir oft, hätte es Youtube zu meiner Zeit schon gegeben, ich wäre heute ganz ein anderer und besserer Drummer. Heute kannst du dir soviel Inspiration und Tutorials kostenlos holen, das werde ich bis zum Ende meines Lebens nicht mehr alles üben können.
Insofern vermisse ich die Zeitschriften nicht wirklich,