Beiträge von nils

    Hallo,


    es freut mich, dass sich offenbar einige die Mühe machen, so nerdige Dinge wie die Eigentonbestimmung genau anzugehen. So will ich meinen Senf dazugeben, auch wenn der Fred schon eine Woche ruht, ich hatte vorher einfach keine Zeit dazu.


    Es gibt beim Umgang mit einem Spectrum Analyzer ein paar Dinge zu beachten, damit man auch zu einem brauchbaren Ergebnis kommen kann.


    Spektralanalyse - was ist das


    Die Spektralanalyse (auch die von Audacity) basiert auf der Fourier-Transformation. Das ist ein mathematisches Verfahren, das einen Signalverlauf in seine Frequenz- und seine Zeitkomponente aufspaltet (Sinus - und Cosinusfunktion). Das Ergebnis sind zwei Kurven. Eine ist eine zeitlose Darstellung der im Signal enthaltenen Frequenzen, die andere eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs ohne Frequenzbezug, genauer: die Phaseninformation des Signals. Durch rückwärtige Transformation (Fourier-Synthese) erhält man das ursprüngliche Signal zurück. Audacity zeigt übrigens nur die Frequenzkomponente, die Phasenkomponente wird unterschlagen.


    Es gibt zwei Extremfälle von Signalen und dazugehörigen Fourier-Transformierten:
    a. Ein Sinussignal
    Ein sauberes Sinussignal, we z.B. die 50 Hz Netzspannung, ist Fourier-transformiert, also in Spektraldarstellung, ein senkrechter Strich, denn es ist nur eine einzige Frequenz enthalten.


    b. Der Dirac-Stoß
    Hier handelt es sich um einen unendlich kurzen unendlich hohen Peak, der als Kurve dargestellt lediglich ein senkrechter Strich ist, auch Nadelimpuls genannt. Die Frequenzkomponente der Fouriertransformierten ist ein waagerechter Strich der Amplitude 1. Das bedeutet ALLE FREQUENZEN KOMMEN GLEICHZEITIG UND GLEICHSTARK VOR.


    Verschiedene Effekte, auch in Audacity, beruhen darauf, das Signal in kleinen Zeitabschnitten einer Fast-Fourier-Transformation (FFT, ein Verfahren für digitale Signalverarbeitung, das Performancevorteile hat) zu unterziehen und dann zu bearbeiten, um es anschliessend zurückzutransformieren. Hoch oder heruntertransponieren bedeutet bei FFT-transformierten Signalen lediglich die Frequenzkurve nach rechts bzw. links zu verschieben, mathematisch also einfach zu allen Frequenzen etwas zu addieren oder zu subtrahieren, um anschliessend wieder zurückzutransformieren. Der zeitliche Verlauf bleibt der selbe, die Musik wird also nicht langsamer oder schneller.
    Macht man das selbe statt mit der Frequenzkurve mit der Zeitkurve, macht man die Musik schneller oder langsamer ohne den Ton zu verändern.


    Der Bezug zur Eigentonbestimmung
    Die Ergebnisse einer Fourier-Transformation beziehen sich IMMER UND AUSSCHLIESSLICH auf den betrachteten Abschnitt des Ausgangssignals. Hier liegt ein wichtiger Schlüssel. Wenn die Attack-Phase im betrachteten Zeitfenster enthalten ist, wird das Ergebnis anders aussehen als erwartet. In erster Näherung ist der Moment der Aufschlagens des Stick auf dem Fell oder einem Becken so ein Dirac-Stoß. (Deshalb braucht das Mikro an der Hihat z.B. einen Low-Cut). Zumindest kommen sehr viele Frequenzen über ein breites Spektrum im Attack vor und diese sind auch noch sehr laut im Verhältnis zum späteren Signal. Deshalb muss man für die Analyse die Attackphase aussparen und nur einen Abschnitt beim Ausklingen des Kessels verwenden.


    Nils


    Edith sagt: Rächtsschraipunk

    Hallo Gerald,


    also das hört sich alles andere als angenehm an und ich kann nur mein Mitgefühl aussprechen, da ich leider keine juristische Bildung habe, die hier weiterhelfen würde. Was ich nicht ganz verstanden habe ist, ob ausschließlich der Händler das Problem ist, oder auch der Vertrieb der zur Debatte stehenden Produkte.


    Nils

    Schöner Thread! Interessante Beiträge!


    Bei uns ist variables Spiel ganz normal. Das bedeutet, das manche Songs auch 2-3x in die Bridge gehen und der Refrain aufgrund von Publikumsbegeisterung und Mitmach-Faktor auch 4x wiederholt werden kann. Mal laut, mal ohne Instrumente, mal ohne Drums usw.... <>< Daniel


    Jo Daniel, da erkennt man den Gemeindetrommler. :) Ich hab ne Weile gebraucht, den dort üblichen hohen Spontanitätsfaktor zu bewältigen.


    Aber jetzt kann ich quasi nach Dirigat spielen, ähnlich wie im Orchester oder z.B. im Musicalbetrieb. Da kommt die Time nicht unbedingt vom Schlagzeug sondern vom Dirigenten, je nach Produktion. Für einen Schlagzeuger, der gewohnt ist die Time vorzugeben, kann das ein schwieriger Lernprozess sein.


    Nils

    Doch, das geht, es sind winzig kleine Sporen, die sehr gut in der Luft verwirbeln.




    Nils

    Das Wort Kompromiss trifft das Problem schon sehr gut. Es gibt in vielen Fällen tatsächlich keine perfekte Lösung. Und wenn sich dann noch das Ziel ändert, fängt alles von vorne an. Wie Gerald schon schrieb, es handelt sich um etwas, das einen als Trommler lebenslang begleitet.


    Nils

    Ich bin entsetzt! Was soll man da machen: steinigen, teeren und federn oder einfach nur rädern und schleifen? Fingernägel ziehen wäre evtl. auch angemessen......also ein ernsthaftes Gespräch mit dem, der das getan hat wäre wohl angebracht.


    Nils


    Nicht einmal am Abend, aber z.B. nur einmal für ein Break. Mit anderen Worten: ein guter Sound füllt viel mehr Raum als trockene Pappe, man braucht also weniger Noten, um die Musik zu bedienen. Eine schlecht aber lang klingende Trommel hingegen führt bei mir dazu, dass ich sie garnicht anspiele und dafür andere benutze.


    Ich spiele jedenfalls sparsamer, wenn der Sound stimmt.


    Nils

    Es stimmt, dass ein guter Drummer auf einem einfach gestrickten Set besser klingt, als ein schlechter. Das hat aber nicht nur mit "groove" zu tun, sonder auch mit Spieltechnik!!!
    Man kann in eine Trommel reinballern oder aus ihr heraus spielen...
    Ein schlecht klingendes Set ist außerdem ein waschechter Makel und kein Schönheitsfehler.


    Jo, exakt.


    Ich behaupte sogar: Wer gut klingt kann sich erlauben weniger zu können. Zumindest kann man bei guten Sound wenger spielen, weil die Notwendigkeit entfällt alles dichzuballern. Ein Standtom, bei dessen Klang alle niederkien vor Ehrfurcht muss man halt nur einmal anspielen.
    Abgesehen davon behindert ein schlechter Sound die Entwichklung der Spieltechnik, weil die Trommel nicht adäquat reagiert, wenn man am Spiel was ändert.


    Nils