Beiträge von nils

    Besen sind was komplett anderes, erfordern ne völlig unterschiedliche Technik und ergeben dadurch ne ganz speziellen Sound.

    Naja, es ging dem OP ja um ein Lautstärkeproblem. Da löst man nur, indem man was ändert.

    Meiner Meinung nach, dürfen solche groben Schnitzer bei einem Oberklasse Set wie einem Classic Maple oder gar Legacy nicht passieren.

    Soweit die Theorie. Ich hatte schon Neuware in der Hand, wo alles mögliche nicht stimmte. Da waren z.B. an einem Set die Spannschrauben zu lang. Man konnte nicht bis zur maximalen Fellspannung gehen, weil die Schrauben vorher innen an die Spannböckchen gestoßen sind. Bei einem nagelneuen Gretsch war der Spannreifen des 12er Toms massiv verbogen (OK, kann ein Transportschaden gewesen sein), an einem Gretsch Brooklyn waren die Befestigungsschrauben des Snareteppichs M3. Sowas hält nicht von 12 bis Mittag. Eine unstimmbare Tama Superstar Snare hatte tatsächlich 3 Snarebeds. Und bei einer Zildjian Snare (für damals über 2000 Euro) ist die Abhebung absolut unbrauchbar: Stellschraube in angespannten Zustand nicht bedienbar, Befestigungsschrauben innen im Spannhebel und der Kipppunkt der Abhebung so weit weg vom Arbeitspunkt, dass bei brauchbar eingestellter Teppichspannung am Kipppunkt eine Überdehnung der Spiralen festzustellen war. Die unbrauchbare Freischwingaufhängung des Sonor AQ1 hatten wir ja hier im Forum schon.

    Wenn deine Snares zu aggressiv sind, wird ein Tausch der Teppiche nicht wirklich weiterhelfen. Der Attack einer Snare ist das Element, dass die Aggressivität wesentlich ausmacht, darin die zwei Komponenten Amplitude und Spektrum.


    Die Amplitude ist im Wesentlichen eine Frage des Gesamtgewichts deiner Trommel und natürlich der Stimmung. Das Gesamtgewicht kannst du kaum ändern, insbesondere, da sie schon dreifach gebogene Stahlspannreifen hat, die leichter sind, als Spannreifen aus Guss. Also geht nur die Stimmung. Mein Tipp wäre, den Ton etwas herunterzustimmen und in die flache Zone, also Reso tiefer als Schlagfell, wodurch auch gleich das


    Spektrum um einige Obertöne reduziert wird. Um Aggressivität zu reduzieren, müssen hohe Obertöne weniger werden, was mit o.g. Stimmung geht.


    Grundsätzlich wäre mein Tipp für die Wohnzimmertrommelei auf Silent Sticks oder Besen umzustellen, weil in der Gleichung die bewegte Masse des Schlegels auch noch großen Einfluss hat. Je leichter und je weicher, desto leiser.

    haben dort ca. 2,5 Stunden

    Zeit alles aufzubauen, zu mikrofonieren, zu spielen und wieder abzubauen.

    Ich mache das so (bin in der Band für Tontechnik zuständig):

    - Schlagzeug mit einem XY Paar als OH abgenommen

    - eine Grenzfläche liegt vor der Bassdrum

    - Manchmal noch ein Kondensatormikro an der Hihat

    - Gittarre mit einem SM 57

    - Bass per Line Ausgang direkt ins Interface


    Macht insgesamt nur 5 bzw 6 Kanäle und ist so schnell aufgebaut, das wir dasselbe Setup auch benutzen, um Gigs mitzuschneiden.


    Laptop und Interface sind in einem kleinen Case montiert, Kabel werden einfach hinten reingestopft.


    Die Ergebnisse kann man in meinem Galeriefred hören.

    kaum wissenschaftlich belastbare Abhandlungen über die Zuammenhänge.

    Wer solche Abhandlungen lesen möchte, kann sich gerne an mich wenden, ich hab so vierschiede hier herumliegen.


    Darüber hinaus gibt es den Klassiker "The Physics of Musical Instruments" von Fletcher/Rossing für wirklich Interessierte zum annehmbaren Preis bei medimops. Das ist ein wissenschaftliches Werk, das auch von Physikstudenten gelesen wird. Insofern gibt es doch so einiges, das aber weniger bekannt ist als Harry Potter. Die Esoterik kommt ins Spiel, weil diese Werke eben nicht so bekannt sind, wie sie es in solchen Diskussionsrunden und/oder Foren sein sollten. Alle kennen The new Breed und Stick Control, viele haben vermutlich auch Syncopation gehört, aber den Fletcher/Rossing kennen eher wenige.

    das mit mit den relevanten Wellenlängen, würde ich pauschal einfach so nicht sehen wollen.

    Auch Genere abhängig, übertrieben ausgedrückt ist Bassdrum da vielleicht auch (teilweise) eher fehl am Platz und Kickdrum wäre tatsächlich eine bessere Wahl.


    Gerade "modernere" Sounds bekommen eben ihren speziellen charakter (Salz in der Suppe) aus teilen von Wellenlängen die sich innerhalb des Kessels bewegen.

    Von daher würde ich nicht von unrelevant Sprechen.

    Du kannst das sehen, wie du willst, das stört die Physik nicht.


    Der Innendurchmesser einer 22" Bassdrum beträgt etwa 53 cm, je nach Kesseldicke. Somit würde eine Schallwelle von 640Hz quasi genau zwischen die Kesselwand passen, bzw. eine halbe Welle von 320 Hz und könnten theoretisch stehende Wellen ausbilden. Beide Frequenzen sind im Klangspektrum einer Bassdrum unerwünscht, weil sie den Klang vermullen. Längere Wellen haben innen keine Möglichkeit irgendwelchen Effekten zu unterliegen, außer Beugung, aber die spielt innen ohnehin keine Rolle, weil - wohin sollte die Welle denn gebeugt werden?


    Kürzere Wellen höherer Frequenzen wie 970Hz/35,5cm, 1283Hz/26,5cm, 1600Hz/21,2 könnten stehende Wellen bilden, sind aber im Klangspektrum auch nicht direkt erwünscht. Interessant wird es bei 1947HZ/17,66cm oder 2280Hz/15,1cm, weil diese Frequenzen im Bereich des Attacks (Kick) liegen. Allerdings wäre der Effekt einer stehenden Welle hier eine Verbreiterung des Attacks, was auch wieder niemand wollen kann, man will ja schließlich einen klaren Attack auf der Bassdrum haben.


    tl/dr

    Damit hat doch der Herr Sonor schon alles gesagt, was es zu Holzsorten und Kesseln zu sagen gilt.

    ...

    Nach dem, was in dem Interview steht, ist es nur allzu logisch, dass die Kesselhölzer und die ganze Machart kaum bis gar keinen Einfluss auf den Klang haben, ja, haben können.


    Der Kessel definiert lediglich das Resonanzvolumen, punkt, aus.

    Stimmt nur leider nicht, wie ich weiter oben ausführlich dargelegt habe. Ja, die Klangholzdiskussion ist tatsächlich weitgehend Marketing, aber selbstverständlich hat die Bauweise, insbesondere das Gesamtgewicht der Trommel, einen relevanten Einfluss auf den Klang der Trommel. Oberhalb einer Gewichtsgrenze ist tatsächlich alles egal, aber darunter kann man schon die Hüllkurve durch die Kesselbauweise gestalten.


    Drüber hinaus: Sogar Herr Sonor sagt ja, dass die Gratung eine wichtige Rolle spielt. Es gibt eine Arbeit von Eric J. Macaulay zum Einfluss der Gratungsform und Lage (außen oder mittig auf der Kesselsubstanz) auf den Klang und die Energieübertragung zwischen Fell und Kessel. Einerseits bedeutet die Kontaktfläche Dämpfung, daher dämpft eine rundere Gratung das Fell mehr als eine spitze, andererseits wird bei einer mittig liegenden Gratung mehr Energie vom Fell auf den Kessel übertragen als bei eine außenliegenden mit entsprechenden Auswirkungen auf die Hüllkurve und das Obertonspektrum.


    Sofern nun ein leichter bis mittelschwerer Kessel und das Gratungsdesign die Energieübertragung auf den Kessel ermöglichen, wird Schwingungsenergie den Kessel auf verschiedene Weisen bewegen. Ein Teil dieser Energie wird in Form innerer Reibung des Kesselmaterials in Wärme umgesetzt. Die betroffenen Frequenzen werden im Klangspektrum also vermindert. Diesen Effekt nennt man Timbre der Trommel. Ganz dicke und schwere Kessel haben das nicht in relevantem Ausmaß, soweit hat Herr Sonor recht.


    Mich ärgert die verkürzte und verfälschende Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse in diesem Interview, die eigentlich nur zwei Gründe haben kann: entweder haben die das Thema nicht richtig verstanden, oder sie verbiegen es zu Marketingzwecken, also um ihre Designentscheidungen zu rechtfertigen. Beides ist wenig vertrauenerweckend.

    Folgt man den theoretischen Ausführungen von Sonor - das Interview muss ich nochmal raus suchen - zu einer optimalen Klangentfaltung einer Trommel, will man keine Vintage-Ringe und einen möglichst steifen Kessel, damit die Luftsäule uneingeschränkt zwischen den Fellen hin und her wandern und Klang erzeugen kann. Der Kessel soll ja möglichst wenig mit schwingen, da das die Luftsäule bremst.

    (Mal ganz laienhaft wiedergegeben)

    Mich schaudert's ein wenig, wenn ich das lese.


    Die Luftsäule schwingt sowieso zwischen den Fellen, da machen ein paar Verstärkungsringe nicht wirklich was aus. Insbesondere wo die relevanten Wellenlängen ohnehin größer sind als der Kessel Platz bietet.


    Was man bei so einem dicken Kessel bekommt, ist eine laute Trommel, weil, da stimmt die zitierte Behauptung von Sonor, eine schwere Trommel weniger Energie aus dem Schlag aufnimmt (und somit weniger schwingt), als eine leichte. Das bedeutet aber nicht, dass man mehr Klang bekommt, sondern vorwiegend mehr Attack und Punch. Deswegen beschwere ich für Aufnahmen gerne mal eine Bassdrum mit hineingelegten Steinen. Die Energie kommt einfach schneller wieder raus und die Trommel drückt klanglich mehr.


    Wer aber nach dem warmen Klang von Vintage Schlagzeugen sucht, der braucht leichte Trommeln mit dünnen Kesseln. Die sind automatisch auch leiser, weil, siehe oben.


    It was found that the drumshell doesn't contribute to the sound of the drums.

    Das ist leider falsch. Da hat ein Marketingmensch die Wissenschaftler falsch verstanden und sein Halbwissen zu Papier gebracht.


    Was stimmt ist, dass der Kessel selbst praktisch keinen Schall abstrahlt. Aber selbstverständlich hat er als Teil des schwingenden Systems Trommel einen Anteil an der Klangentstehung, wie ich oben bereits schrieb.


    "The shell must not vibrate, in order not to deprive vibration energy of the drumhead by its own vibration. The shell must have a high flectional resistance; the higher the flectional resistance, the less chance of the shell producing its own vibrations.

    Das ist so 1980er. Man findet dieses Konzept bei Sonor Phonic und Signature in Produkte übersetzt. Man macht den Kessel einfach so schwer, dass der die eingehende Energie quasi reflektiert und alles sofort wieder herauskommt.


    The shell must have a great mass, thus making the decay of the drum sound to a large extent independent from the way it is fixed to holders or stands.

    Es gibt eine Arbeit von Dr. Ingolf Bork aus den 1980ern, in der er das Ausschwingverhalten von Trommeln in Abhängigkeit von der Einstecktiefe der Trommel auf dem Halter untersucht. Die Handzeichnung darin zeigt ein Phonic Tom.

    Das Ausschwingverhalten ändert sich mit der Einstecktiefe signifikant, was Dr. Bork mir der mechanischen Impedanz der Anordnung erklärt. Dann hat er im Experiment die Trommel massivbeschwert und so die mechanische Impedanz der Anordnung verändert. Die Folge war ein von der Einstecktiefe nahezu unabhängiges Ausschwingverhalten.


    Man kann aber auch die mechanische Impedanz durch Entkoppeln verändern, wie mit RIMS oder anderen Freischwingaufhängungen. Allerdings mit dem "Nachteil", dass der Kessel dann mitschwingt und die Schlagenergie teils nicht in Schall umgesetzt wird.

    Das hier ist solide und günstig:

    https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/pearl-schlagzeug-komplett-mit-hocker-7paar-drumstiks-uvm-/3269017165-74-4604


    Auf jeden fall bessere Qualität als das hinter dem Link von dir.


    Hier steht nur VB, könnte aber ein echter Schnapper werden, wenn etwa beim halben Neupreis bleibt. Es ist tatsächlich kein Kinderschlagzeug, nur recht kompakt und transportfreundlich, aber ein vollwertiges Schlagzeug:

    https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schlagzeug-kinder-tama-hi-hat-becken-weihnachtsgeschenk/3268578181-74-28259

    Auch zu analogen Tonbandzeiten hätte man schon durchaus zum Metronom aufnehmen können, etwa, indem man dem Schlagzeuger den Metronomklick, den man im Extra-Raum mit Mikrofon vom mechanischen Metronom aufnimmt, auf den Kopfhörer gibt. Hat man aber glaub ich nicht gemacht.

    Die mechanischen Metronome von früher sind derart ungenau, dass die Ergebnisse mit deren Klick schlechter geworden wären, als ohne. Wir hatten damals so ein Teil zu Hause, das war wirklich nur ne ganz grobe Empfehlung für's Tempo.

    Hallo,

    Kommt jemand hier aus Lüneburg oder Umgebung? Ich würde gerne ein Paar kleine Lautsprecher (je 23x14cm) erwerben, aber der Verkäufer aus 21394 Kirchgellersen versendet nicht.

    Vielen Dank für die Rückmeldung!


    Viele Grüße, Nils

    Bei SSDs sind klar getrennte Partitionen gar nicht so wichtig, weil die nicht fragmentieren können. So rein technisch zumindest. Bei Festplatten ist's unvorteilhaft, wenn sich Windows und Programme mit anderen Daten vermischen.

    Naja, fragmentieren können SSDs sehr wohl, nur werden sie dadurch nicht langsamer, weil sie keinen mechanischen Schreib/Lese-Kopf und keine drehenden Scheiben haben, sondern ähnlich wie RAM direkt adressiert werden können.


    Die Idee der Trennung von OS und Bewegungsdaten stammt zwar aus der Zeit der magnetischen Datenträger, hat aber auch sonst Vorteile. Wenn es schlecht läuft und man muss den Rechner mal neu aufsetzen, bleiben die Nutzdaten auf der anderen Platte bzw. Partition unberührt.