Beiträge von nils

    Zitat

    Original von Mr. Kanister


    Zum Beispiel?


    OK: weiter vorne im Thread hab ich bereits geschrieben, wie mir vor ein paar Jahren, nach fast 20 Jahren Trommelei (im Wesentlichen ohne Unterricht - leider, heute würde ich es anders machen!!!), den Tip gab, mal auf die 4tel die Hihat zu treten. Das hat mir ungeahnte neue Möglichkeiten eröffnet weil es
    - die Time in den linken Fuss transferierte
    - einiges an Unabhängigkeit brachte.
    Erwartet hatte ich eigentlich nur, dass es das Klangbild etwas voller macht.


    Im Januar war ich bei einem Songschreiberworkshop. Dort hörte ich sehr interessante Dinge über die Korrelation zwischen Grundtempo eines Stückes und dem Herzschlag, die ich noch nie vorher gehört hatte.
    Herzfrequenzen korrelieren mit bestimmten Aktivitäts- und/oder Gefühlszuständen. 80bpm ist entspannt, 180 Alarmstufe Rot. So kann ich durch die Wahl des korrekten Tempos bereits die Weichen für das Grundgefühl des gesamten Stückes stellen.


    Oder, was Ulf mir mal über die Verwendung von Licks sagte. Viele funktionieren nur in einem bestimmten Tempobereich gut, daneben klingen sie nicht. Wenn man also ein solches Lick an einer Stelle verwenden will, zu der es nicht wirklich passt, kann man es trotzdem spielen, wenn es in seinem Bereich bleibt. Wenn man es normalerweise im 16tel Feel bei 120bpm spielt, kann man das selbe Sticking als Sechstole bei 80 spielen.


    Es gibt noch vielerlei Beispiele, die alle aufzuschreiben jetzt den Rahmen sprengen würde.


    Nils

    Zitat

    Original von Mr. Kanister


    Dann sind wir bei den praktischen Aspekten angelangt (z.B. Dynamik, Timing, Tempo, Vielseitigkeit etc...) die eigentlich ziemlich klar sein dürften.


    Gerade das glaube ich nicht! Ich spiele seit 20+ Jahren und entdecke immer wieder neue Facetten, über die ich mir nicht im Klaren war.

    Zitat

    Original von matzdrums
    das argument "das ist eben mein ding/stil" ist in 99,5 prozent der fälle eine rechtfertigung bzw. ein hochstilisieren der eigenen schwächen.


    Und gleichzeitig die Grundlage jeder Indie-Band. 8o (Jetzt provoziert er aber).

    Volle Zustimmung Trommelmann. Man muss nicht unbedingt das Rad selbst neu erfinden, das dauert einfach zu lange und ob man es tatsächlich erfindet weiss man auch nicht.


    Mir reicht manchmal ein kleiner Tip von einem guten professionellen Drummer und ich habe für Wochen oder Monate genug zu üben.


    Vor Jahren sagte mal einer zu mir, ich solle immer auf die 4tel die Hihat treten. Ich habs angefangen und durchgezogen. So ist meine Time viel besser als früher und vor allem ist sie nicht mehr in der rechten Hand, sondern im linken Fuss, was mir viel mehr Unabhängigkeit beschert hat.


    Solcherlei Beispiel könnte ich noch mehr erzählen.

    Zitat

    Original von Sire Thomas Ash
    miles, kommt drauf an, was der Vollblutmusiker will...


    Es kommt darauf an, ob man eine Aussage, die man vielleicht für sich selbst für zutreffend hält, verallgemeinern darf.


    Ich spiele lange genug, um zu wissen, dass meine technische Beschränktheit am Instrument meine musikalischen Ausdruckmöglichkeiten begrenzt. Ich kann manchmal einfach nicht spielen, was vor meinem inneren Ohr ist.


    Ob man gut klingt ist eine Funktion von vielen Variablen wie:
    - Schlagtechnik
    - Koordination / "Tightness"
    - Material
    - Stimmung der Trommeln
    - räumliche Umgebung
    - musikalischem Empfinden, nicht zuletzt auch des Zuhörers
    - ggf. weitere Faktoren, die ich jetzt nicht alle aufzählen kann/will


    Nils

    Hallo,


    ich muss auch des öfteren leise spielen, deshalb verstehe ich dein Problem sehr gut. Als technisch minderbemittelter Drummer musste ich mir was einfallen lassen.


    Mein Lösungsansatz ist etwas paradox: ich mache es sensitiver, indem ich dünne Felle (Diplomat) verwende und die Trommeln auf sensitiv stimme.


    Die Folge ist, dass das Set stark auch schon auf leichte Berührung reagiert. Man muss also sehr zart spielen, um nicht laut zu sein.


    ABER
    das Set hat sofort Ton, wenn man auch nur auf die Trommel atmet , es gibt also keine Notwendigkeit, hinzulangen, damit es klingt.


    Üblicherweise optimiere ich die Stimmung auf Verwendung von Rods hin und verwende die kleine 10er mapex als Hauptsnare. Das klingt dann schon nach Rockset, aber eben viel leiser.


    Der Nachteil ist, dass man an der Dynamik arbeiten muss, der Vorteil ist, dass man leise gut klingen kann.



    Nils

    Ich besitze mehrere BLXs, die sogar noch älter sind als deins.


    Aber bevor ich mir was neues kaufe, muss ich einen deutlichen klanglichen Mehrwert sehen und ggf. noch bessere Hardware.


    Was zu finden, das dramatisch besser klingt, ist nicht leicht. Es ist gutes Material, das gut verarbeitet wurde. Da muss schon ein Set von der Kragenweite eines Brady oder ein Custom Kit um die Ecke kommen, bevor ich ans Umsteigen denke.


    Nils

    Zitat

    ...wie ich ein gewisses Taktgefühl anüben kann?


    Das ist eine Frage der Erziehung und der vorhandenen Empathie. Nimm Rücksicht auf Deine Mitmenschen und lerne, sie nicht vor den Kopf zu stoßen. :D


    Soweit zum Wortlaut der eigentlichen Frage. Zum Inhalt der Frage:


    Dirty Harry hat schon Recht. Es gibt keine Abkürzung!


    Playalong zu Musik, die Dir gefällt und die du für machbar hälst, kann dich auch weiterbringen. Das fällt auch unter üben.


    Nils

    Also, ich halte jetzt 2x pro Minute für 10 Sekunden die Luft an.
    (Mein Beitrag zum Klimaschutz)


    Nils


    P.S.: 'Klimaschutz' gehört ganz oben auf die Liste der Unworte des Jahres.
    Klima gibt es, solange der Planet eine Gashülle hat. Zitat Mirko Nontschew: "Auch heute ham wir wieder Wetter, Wetter, Wetter"
    - das hört einfach nie auf!
    Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist. (Alte Bauernweisheit)