Beiträge von nils

    Hallo fw,


    die Felle sind wahlweise Amba coated oder Diplomat coated. Die Höhe der Stimmung richtet sich aber nach der musikalischen Ausrichtung des Gigs. Da geht jazzy genau so wie Rock.


    Ich stimme zuerst das reso auf den Ton, den ich gerne hätte und fange dann 2-3 Töne tiefer mit den Schlagfell an und stimme es langsam höher. Dabei schlage ich es immer wieder gaaanz leicht mit dem Rod. man hört exakt, wo der Punkt ist, an dem die Trommel perfekt reagiert. Die Prozedur dauert etwa 2 Minuten bei einem kleine Tom und ein webing länger bei einem großen.
    Wichtig ist noch der Raum. Was bei mir im Keller funktioniert hat geht beim Gig meist nicht, deswegen muss man das immer vor Ort machen.


    Nils

    Ich habe gerade gestern mit einem Boogie-Pianisten eine Session gehabt.
    Besen waren für mich der Weg.


    Man kommt allerdings für solche akustischen Gigs nicht um eine Spieltechnik herum, die leises Spiel beinhaltet. Dann Rods oder Besen und gut is.


    Ich hab eine extra Stimmung für Rods entwickelt, die bei geringster Berührung schon Ton hergibt, damit es trotz der Teile ordentlich klingt.


    Die Bassdrum kann man weicher machen, indem man das Schlagfell höher stimmt und wenn gar nix geht, einen weichen Puschel verwendet.
    Generell gilt für alle Trommeln In gewissen Grenzen natürlich): Schlagfell rauf=>weniger Attack.


    Die Snare ist so eine Sache. Ich hab mir für mein kleine-Gigs-Set eine 10er gekauft, die ich dann in relativ weicher (=tiefer) Stimmung spiele. Dann klingt sie wie ne große, aber eben leiser.
    Weich solltest du sie stimmen und das reso ggf tiefer das das Schlagfell. Dann hat sie nicht ganz so viel Punch.


    Nils

    OK, was du meinst gehört nicht zum eigentlichen Obertonspektrum der Felle, sondern ist die sog. "after-resonance" (den Ausdruck hab ich von lunarsnare gelernt), kurz "ring".
    Das sind auf Reflexionen der Schallwellen innehalb des Kessels beruhende Töne.
    Der einfachste Weg, diese zu verringern ist, das Schlagfell höher als das Reso zu stimmen und insgesamt nicht zu nah an der Kesselresonanz zu arbeiten. Wie groß der tonale Abstand zwischen den Fellen sein muss, ist eine Sache des Ausprobierens.


    Nils

    Zitat

    Original von satan666_live
    sers, öhm also bis jetzt habe ich noch kein video gefunden das über 20 min geht, und langsam und genaustens beschrieben und gezeigt wird wie man alle toms, sowie base und snare stimmt, hat jemand so ein video?
    bis jetzt finde ich einfach nicht das richtige, das ich suche :P


    Wenn man wirklich das wichtigen Dinge erzählen will, kommt man unter 1.5 Stunden nicht hin. Wenn es tiefgehend sein soll, dauert es noch länger.


    Richtig gut stimmen lernen braucht Zeit und Übung, genau wie trommeln auch.


    Du erwartest von deinem Drumlehrer doch auch nicht, dass er dir in 20 min alles ganauestens erzählt, was man tun muss, um so gut wie Wolfgang Haffner zu sein.




    Nils

    8o
    Oha, er spielt vor einem ganzen Stadion voller Leute und benutzt nicht mehr ganz taufrische Pinstripes mit ordentlich Taschentüchern und Gaffa.

    Zitat

    Original von Drumtheater
    ich habe zwar gehört, dass auch vergil zumüben manchmal die feder weglässt
    aber das jemand das jetzt generel so macht habe ich noch nicht gehört.


    wie sieht dann die technik aus, verlässt du das pedal mit dem fuss, damit der fuss den rebound nicht bremst oder wie läuft das ab.


    lg
    drumtheater


    Hallo DT


    im Grunde sehe ich das so, wie auch bei der Handtechnik. Ordentliche Doubles bekommt man nur, wenn man im Gelenk locker ist und den Stick nicht verkrampft festhält, sondern den Druck der Finger auf den Stick fein dosiert.
    Meist spiele ich heel up. Ich arbeite daran, auch bei dieser Technik den Schlägel anschliessend wieder vom Fell zu lassen, weil ich das klanglich besser finde.
    Für Doubles oder mehr muss ich dann den Fuß vom Gewicht des Beins etwas entlasten. Wenn dann der Schlägel wegen der Einstellung der Fellspannung und der minimalen Dämpfung viel Rebound hat, kann man mit dem Fuß richtig schön die Bewegung kontrollieren, ohne viel Energie an die Feder zu verlieren.
    Und wenn ich leise spielen muss, spiele ich heel down. Dann lässt sich bei dem geringen Gegendruck die Kraft schön dosieren.


    Nils

    Zitat

    Original von chickenjoe
    und daß die Böckchen ein Leben lang halten, im Gegensatz zu irgendwelchen federbetriebenen Bierflaschenverschlüssen.


    Haltbarkeit ist wiederum ein echter Pluspunkt.


    Letztlich ist ein teures, aber exzellent verarbeitetes Instrument, das entsprechend lange hält, viel preiswerter als ein billiges, das schnell kaputtgeht und keinen Wiederverkaufswert besitzt.


    Die Zeitgeist-Snare ist in meinen Augen ein schönes Instrument, das exzellent verarbeitet aussieht. Am Ende entscheidet für mich dann der Klang.


    Nils

    lunar,


    ich schätze und respektiere Dich und Deine Arbeit ebenso sehr wie du meine.


    Trotzdem teile ich die Euphorie über Innovationen nicht ganz.


    Zitat

    Original von lunarsnare
    Innovation wird nur innovation wenn es sich bewaehrt ueber zeit, aber das ist unmoeglich wenn es nicht die chance kriegt aus den kinder schuhen zu kommen. ;)


    Ja, das stimmt zweifellos, aber reden wir hier nicht über eine Innovation, die seit 20 Jahren den Markt nicht gefunden hat?


    Nils

    Nachdem ich mal gehört habe, dass Buddy Rich seine Fuma ganz ohne Feder gespielt haben soll, habe ich die Spannung an meiner Fuma dramatisch verringert.
    Zusammen mit einer nur sehr wenig gedämpften Bassdrum bekomme ich so viel Rebound, dass mir die Federspannung nicht fehlt und ich auch sehr schnell spielen kann.


    Nils

    Das mit dem "brauchen" ist in der Tat so eine Sache.


    Mein großes Kit ist zumindest an der Grenze zu dem, was landläufig als "Monster" oder "Burg" bezeichnet wird. Brauche ich 6 Toms, 3 Bassdrums und drei Snares? Sicher nicht. Die Gigs werden mir 4-5-teiligen Sets gespielt, das reicht völlig und könnte im Notfall sogar noch weiter abgeschmolzen werden.


    Nur beim Klang mache ich ungern Kompromisse. Dass heisst ich verwende intakte Trommeln und intakte, wenn auch nicht unbedingt neue, Felle, die allesamt gut gestimmt sind. Gut im Sinne von passend zum Musikstil, Raum und Situation. Damit ich das geht, muss ich vorbereitet sein und schnell stimmen können.


    Aber ich bin mir auch darüber im Klaren, dass, was für mich wichtig ist, nicht unbedingt auch für andere wichtig sein muss.


    Nils

    Zitat

    Original von chickenjoe
    Was ist ein Normaltrommler?


    Jeder Trommler, der nicht täglich so viele (Studio)jobs mit sehr hohen Klanganforderungen zu erledigen hat, dass ein Fellwechsel erforderlich wird. Also fast alle.


    Zitat

    Original von chickenjoe2-3 Minuten bei einem 8-er Tom oder auch bei einem 18-er?
    Was für drums benutz der Normaltrommler denn so...


    Solange nur ein Fell zur Zeit gewechselt wird und das zweite wie gehabt bleibt, bin ich so schnell. Es ist nicht schwer, damit das vorher bestehende tonale Verhältnis wieder herszustellen. Ob 5 oder 8 Schrauben ist dabei nicht kriegsentscheidend.
    Der Normaltrommler benutzt dabei die Trommeln, die er für das, was er tut gerade braucht.


    Zitat

    Original von chickenjoe
    wie auch immer die 2- 3 Minuten nehm ich Dir gerne mit der Stopuhr ab,
    aber es geht, wie ich zum -ich weiss nicht wie vielten mal- gesagt habe nicht nur um die Zeit, sondern um den Komfort, die Optik und mir persönlich darum etwas zu bewegen.


    Völlig OK. Deine Behauptung war nur, dass die Pfriemelei davon abhält, die Felle zu wechseln, was ich für mich verneinen kann.
    Mir geht es eher um die Kosten für neue Felle.
    In meinem Vorrat befinden sich ca. 5 Sätze verschiedener Felle, die ich alle mal ausprobiert habe. Gelegentlich setze ich einen davon ein, aber solange die Resos nicht gleichzeitig gewechselt werden, ist das schnell erledigt. Zuerst das Schlagfell und dann das Reso geht auch gut, denn so trifft man den ursprünglichen Pitch und die Klangfarbe mit Leichtigkeit.


    Zitat

    Original von chickenjoe
    Und, wie auch einige Beiträge zeigen, haben das ja schon einige Hersteller im Ansatz versucht, also
    irgend etwas muss ja dran sein...


    Aber auch nicht so viel, dass es zum Standard geworden wäre. Wie bei der Parallelabhebung auch.
    Die sechseckigen Trommeln oder auch die North Drums haben sich nie in der Breite durchgesetzt.


    Zitat

    Original von chickenjoe
    Und einige Pro´s wechseln ihre Felle vor jedem Gig, zugegeben nicht so viele aber das gibt´s
    genauso wie solche die jeden Tag im Studio aufnehmen, aber das sind dann wohl auch keine Normaltrommler.


    sh. oben


    Zitat

    Original von chickenjoe
    Normalität ist nichts, das Innovation bringt...


    Innovation ist für mich kein Wert an sich. Erst, wenn für mich ein fühl- oder hörbarer Mehrwert gegenüber dem alten bzw. normalen Material herauskommt, ist die Innovation auch geglückt.


    Nils

    Zitat

    Fellwechsel: Mal ehrlich, wechseln wir unsere Felle nicht deshalb so selten, weil es immer eine elende Pfriemelei ist, ...


    Ganz klar: nein.


    Häufige Fellwechsel sind für den Normaltrommler bei ordentlicher Spieltechnik schlicht überflüssig.
    Und obendrein kosten neue Felle auch ein wenig Geld.


    Ich wechsle die Felle nur, wenn sie verschlissen sind oder wenn ich einen Studiojob zu erledigen habe.


    Ansonsten nur, wenn ich den Sound ändern will und auch dafür brauche ich nur 2-3 Minuten pro Fell incl. Stimmen.


    Nils

    Hallo,


    wenn ihr Schüler seid, dann habt ihr doch noch Eltern, oder? Können die nicht helfen?


    Ich meine, zunächst könnten die sich die 240 Tacken für den Vermieter teilen und dann hat vielleicht sogar einer ne Rechtsschutzversicherung.


    Nils

    Wenn ich das nächste Mal in meinen Übungsraum komme schau ich mal nach. Ich habe eigentlich seit den 80er immer nur die gerasterten gehabt, aber als ich neulich das BLX-Shellset ersteigert habe, kamen auch stufenlose Tomarme mit. Mal schauen, wie deren Zustand ist.


    Nils

    Also,


    pack das Ding mit einem Beutel Silica Gel (in jedem neuen Koffer den man kauft enthalten und bei vielen elektrogeräten) in einen Karton. Mit der Zeit wird das Kondenswasser verschwinden.


    Wozu brauchst du die 0? Eigentlich ist die TW nur für Vergleichmessungen wirklich geeignet, also für die Gleichmäßigkeit der Fellspannung. Absolute Werte ergeben keinen Sinn, weil die mit vielen Faktoren schwanken, wie z.B. Temperatur. Aber wenn du es unbedingt nullen willst, mimm eine ebene Fläche und stell es drauf. Da ist die einzig sinnvolle Null, die man sich vorstellen kann.


    Nils