Beiträge von nils

    ?( ?( ?(
    Auch nach mehrmaligem genauen hinhören finde ich das Ride immer noch zu klickig mit nur leisem Hintergrundrauschen.
    Der Abstand zwischen Schlag und eigentlichem Beckensound ist mir zu groß. Das hat vermutlich mit der Position des Mikros zum Becken zu tun.


    Aber die Snare ist doch genau so, wie ich sie bschrieben habe. Hmmmm.. ?(

    Zitat

    Original von macmarkus


    nun gut, vielleicht sind meine ohren einfach falsch.
    und Gasts auch ... ;)


    Die Snarestimmung ist typisch für Jazzer. Ziemlich tief und "ringy", dadurch sehr sensitiv und artikuliert, großer Dynamikumfang mit Ton.


    Auf der Jazzahead und für die MuMe hab ich die Lunars auch alle so gestimmt, weil die Zielgruppe das so schätzt.
    Ich persönlich mag sie lieber etwas höher, aber ich bin auch kein Filigrantechniker.


    Nils

    Zitat

    Original von TheK


    Stößt man sich da nicht den Kopf an den Mics? Oder wie darf man sich das vorstellen?


    Naja, im Idealfall sitzt man mit ausbalanciertem Oberkörper am Set und bewegt nur Hände und Arme. Schau dir mal ein Video von Dennis Chambers an, dann siehst du, was ich meine. So kommt man mit wenigen Zentimetern Abstand der Mikros vom Kopf aus. Mikros in Ohrhöhe, fertig.


    Nils

    Hallo,


    schöne Aufnahme.


    An dem von anderen bereits angesprochenen Ridesound kann man vielleicht durch verändern der Position des Beckens was machen.


    Ich hab vor 10-11 jahren mal aus Geldmangel bei der Aufnahme eines Demos nur 4 Mikros für das Schlagzeug eingesetzt. 2 für die Bassdrum (ja, Schlagfell und Reso getrennt abgenommen) und 2 neben den Ohren, respektive über den Schultern.
    Das Ergebnis ist ein sehr natrürlicher Drumsound mit ebenso natürlichem Stereobild. Es hört sich schlicht so an, wie man es selbst hinter dem Kit hört, quasi eine Kunstkopfaufnahme.
    Man hat aber auch etwas weniger Druck drin als bei Nahmikrofonierung jeder einzelnen Trommel.


    Nils

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    Original von Reed311
    Keine Meinung ist besser als eine andere, sondern nur anders. Ich habe da kein Problem mit. IHR???


    Ich dachte immer, meine Meinung sei die beste.

    Der Drehmomentschlüssel


    Was ist überhaupt ein Drehmoment?


    Als Drehmoment (engl. Torque) bezeichnet man jene physikalische Größe, die bei der Beeinflussung einer Drehbewegung wirkt. Sie spielt dabei dieselbe Rolle wie die Kraft bei einer fortschreitenden Bewegung.


    Das Drehmoment wird in Newtonmeter (Einheitenzeichen: Nm) gemessen und ist das Vektorprodukt von Kraftarm mal Kraft , steht also senkrecht auf beiden. Für das Drehmoment ist daher nur die Kraftkomponente senkrecht zum Kraft- oder Hebelarm wirksam


    Mehr dazu HIER.


    Was soll das Ding nun an einer Trommel tun?


    Der Drehmomentschlüssel übt ein voreingestelltes Drehmoment auf die Spannschraube aus.
    Die Wirkung kann aber nur dann an allen Schrauben dieselbe sein, wenn die Reibung aller Schauben in den jeweils zugehörigen Gewinden identisch ist. Das ist eher unwahrscheinlich.


    Ebenso muss ein identisches Drehmoment an allen Schrauben nicht in einer gleichmäßigen Fellspannung resultieren, weil:
    - der Spannreifen uneben sein kann
    - die Gratung uneben sein kann
    - das Fell nicht exakt zentriert wurde oder
    - das Fell nicht ganz exakt gefertigt wurde
    In allen Fällen muss für eine gleichmäßige Fellspannung an den Schrauben ein unterschiedliches Drehmoment angewendet werden.


    Also wird auch das Ergebnis mit einem Drehmomentschlüssel i.d.R. keine gleichmäßige Fellspannung sein.


    Nils

    Also, wenn ich heute anfangen würde darüber zu reden, wäre ich morgen abend ungefähr fertig.


    Zitat

    für den perfekten Klang werde ich an allen Trommeln noch experimentieren müssen.


    Das ist der Weg.


    Nils

    Jo, das hast du wohl genau DIE Raumresonanz getroffen, die am meisten Wirbel verursacht.


    Es hört sich an, als ob du eine stehende Welle in deinem Raum erzeugt hast. Dann nämlich bleibt die Energie besonders lange in Form einer Schwingung erhalten.


    Interessant wäre gewesen, du hättest das Tom an unterschiedlichen Stellen im Raum ausprobiert, denn vermutlich ist das Phänomen in der Stärke seiner Ausprägung auch noch von der Position der Signalquelle abhängig.


    Nils

    Hallo,


    über das trommeln jenseits der 40 kann ich nicht viel sagen, höchstens darüber, wie es Ende 30 für mich ist :D


    Weil das hier zum Thema wurde: ich habe zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren!


    Also, ich übe ca. 1x pro Woche für mich (manchmal leider auch nicht), 1x mit der Band und spiele 1-2 mal live. Ich hatte mal ne bessere Time als ich noch mehr zum Sequencer spielen musste, aber musikalisch war ich noch nie besser als heute und entwickle mich da auch weiter. Insbesondere was Dynamik und Unabhängigkeit angeht, verbessere ich mich stetig.


    Ausserdem arbeite ich neben dem Hauptberuf als ITler an meiner Zweitkarriere als Trommelstimmer.


    Nils

    Ich hab mal bei einer Drumaufnahme die Overheads in "next-to-heads" verwandelt.
    Anders gesagt, ich habe sie einfach direkt neben meinen Ohren plaziert. Das Ergebnis ist so eine Art Kunstkopfaufnahme mit sehr realistischem Stereobild.
    Ein eigenes Snaremikro ist dabei verzichtbar.


    Nils

    Zitat

    Original von matzdrums
    .... deswegen : viel mit dem gerät beschäftigen. :)


    !!!!! Ich verweise hierzu nochmals (immer wieder gerne) auf das Uli Frost Interview, das IPO dankenswerter Weise für uns führte. Das Klangergebnis resultiert aus einer ganzen Kette von Faktoren. Vernachlässigt man nur einen davon, kommt nie das Optimum heraus.


    Da fällt mir noch ein Zitat ein, dessen Urheber mir jetzt nicht einfällt:
    Eine PA ist kein Klärwerk: Scheisse rein => Scheisse raus.


    Zitat

    Original von matzdrums
    wenn man selber nicht hört warum alle so komisch gucken ists kaum möglich in der live- situation konstruktiv zu sein


    Stimmen, vor allem schnell stimmen, ist eine Fähigkeit, die genau so trainiert werden will, wie das Spielen selbst. Ich kann normalerweise für live in 2-3 Minuten alle notwendigen Anpassungen vornehmen, auch bei fremden Kits und für andere Drummer, zumindest solange nichts beschädigt ist.


    Nils


    P.S.: Regelmässiges Reinigen erhöht auch nach meiner Erfahrung die Bindung an das eigene Material.

    Zitat

    Original von matzdrums
    der nils weiss viel besser und mehr bescheid über diesen krempel.


    Danke für die Blumen :) Mich hat Physik schon immer sehr interessiert.


    Zitat

    Original von matzdrums
    ich stimme auch nicht bewusst auf eine konkrete tonhöhe. mir ist jetzt allerdings zum zweiten mal aufgefallen, dass sich das premier set in richtung "h" am wohlsten fühlt, jedenfalls in meiner dachkammer.


    Das kann an der Dachkammer selbst liegen oder aber an der Fundamentalnote der Trommel oder an beiden zusammen.


    Zitat

    Original von matzdrums
    ich hatte mal ein solo von mir bei prosoundweb.com gepostet. da rennen fast nur tontechniker rum. der zuständige moderator kam an und meinte: die bassdrum ist in h, das ist nicht so gut.


    Bei Studioaufnahmen kann man sich durchaus den Luxus gönnen, für jeden Track das Kit umzustimmen, z.B. die Toms passend zu der Tonart, wo sie im Stück gespielt werden und die Bass, dass sie sich tonal durchsetzt.


    Live ist das nicht machbar, da muss man tatsächlich viel mehr auf den Raum schauen (s.h. Zitat unten)


    Zitat

    Original von matzdrums
    wenn ich live (mikrofoniert) spiele, richte ich mich immer nach dem raum bzw. der bühnensituation.


    Da spricht die lange Erfahrung. Wenn man abgenommen spielt ist die Situation natürlich nochmal komplett anders als rein akustisch. man muss nur sein Gehör darauf trainieren, das auch zu hören.


    Nils

    Zitat

    Original von GrafDaniel
    Hallo AAX !



    Geht mir auch so. Ich habe das Problem für mich gelöst, dass ich das Resofell wirklich so hoch spanne. Beim Schlagfell suche ich dann eine tiefere Stimmung die dazu passt. Kann Dir nichts von "h" "flat b" oder "Terz" oder so etwas erzählen. Das können die Profis besser. Aber es funktioniert sehr gut und ich bin mit dem Klang SEHR zufrieden.


    Da muss ich Daniel Recht geben. Ich hab auch eine Zeit lang mit konkreten Tönen experimentiert, finde das aber in der Praxis nicht relevant (ausser in wenigen Ausnahmefällen). Es verbessert zwar die Reproduzierbarkeit, wie auch ein Drumdial, die Frage ist aber, ob einem das was nützt.


    Der Raum spielt eine große Rolle. Eine Stimmungsvariante, also ein konkretes tonales Verhältnis, taugt meist nur in einem bestimmten Raum, im nächsten oder auf einer Bühne brauche ich ein anderes tonales Verhältnis, um den benötigten Klang zu bekommen. Abgenommen kann viel Sustain auch zu viel sein.
    Bei Temperaturänderungen fängt man sowieso von vorne an.
    Je nach Stil, der bedient werden soll, braucht man unterschiedliche Klangcharaktäre, man müsste sich also auch noch die unteschidlichen Zweiklänge merken, die man jeweils bevorzugt


    Fazit: ich lasse in der gegebenen Situation lieber mein Ohr entscheiden, ohne auf konkrete Töne Rücksicht zu nehmen.


    Zitat

    Original von Latinboy
    Achso noch was zum Physikunterricht, den ich damals zum Glück noch abwählen konnte:
    Bei gleicher Phase gibt es doch Auslöschungen!?


    Zur Physik (Auszug aus einem längeren Text zum Thema Stimmen von Trommeln von mir):


    Schwingungen einer Trommel mit zwei Fellen
    Eine Trommel besteht nicht nur aus einer Membran (Fell), sondern auch aus einem Resonator (Kessel) und oft noch einer zweiten Membran (Resonanzfell). Die verschiedenen Komponenten dieses schwingenden Systems führen gekoppelte Schwingungen aus. Die Kopplung ist sowohl durch den Kontakt der Felle mit den Gratungen und den Spannreifen gegeben, als auch über die Luft in der Trommel. Nach der ersten Anregung, also dem Schlag des Stick auf das Schlagfell, verteilt sich die Energie durch die Kopplung auf das gesamte System. Dabei kommt es zu Verlagerung der Energie zwischen den verschiedenen Elementen des Systems Jede Komponente „versucht“ nun eine Schwingung in seiner Eigenfrequenz auszuführen.
    Es kommt zu Interferenz (Überlagerung) der jeweiligen Eigenschwingungen und der assoziierten Obertöne. Einfach ausgedrückt, versucht jede Komponente ihre Frequenz durchzusetzen. Durch die Kopplung ist dies aber nicht möglich. Der Kessel hat dabei einen festen Eigenton, während sich die Eigenschwingungen der Felle durch Drehen an den Spannschrauben ändern lassen. Die Schwingungen können sich nun gegenseitig verstärken oder auch abschwächen, je nach dem, wie die Verhältnisse der jeweiligen Eigenschwingungen sind.


    Physikalisch ausgedrückt, handelt es sich beim Schwingverhalten einer Trommel (näherungsweise) um die Impulsantwort des schwingenden Systems auf den Schlag (Impuls). Dabei bedeutet das Drehen an einer Stimmschraube eine Änderung des Systems!


    Die Gratung beeinflusst maßgeblich die Dämpfung des Fells, also auch die des schwingenden Systems. Je runder die Gratung, desto größer die Kontaktfläche zwischen Fell und Kessel, desto höher auch die Dämpfung. Das bedeutet, je spitzer die Gratung, desto höher ist das Potenzial der Trommel für einen langen Sustain (Nachklang) und für Obertöne, die aus dem Fell kommen. Auf die Phasenbeziehungen zwischen den einzelnen Oszillatoren der Trommel hat die Dämpfung keinen maßgeblichen Einfluss.
    Die Kraftübertragung zwischen Fell und Kessel, also der Kopplungsgrad, scheint nach den Untersuchungen von Macaulay (Eric J. Macaulay „Properties of Drum Shells and Bearing Edges“) im Wesentlichen eine Funktion von Form der Gratung, Lage der Gratung auf dem Kessel und Fellspannung zu sein. Dabei ist vermutlich der Lage der Gratung höhere Bedeutung beizumessen als der Form. Je näher zur Mitte der Kesselwand diese platziert ist, desto höher die Kopplung. Die Form wirkt sich eher auf die Dämpfung aus. Je spitzer die Gratung, desto geringer die Dämpfung.

    Hallo Matz,


    schöne Sache, kurz und bündig erklärt. Ich finde es sehr interessant zu sehen, wie andere an "mein" Spezialthema rangehen.


    Die Idee mit dem anfeuchten kleiner Dellen in der Gratung ist sehr interessant. Bin gespannt was Gabriel dazu sagt.


    Nils


    P.S.: Die Einlage mit dem klingelnden Telefon hat mir auch gefallen :D