Beiträge von nils

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    Original von ElEhnez


    Und genau da liegt das Problem: Will man live komprimieren, um anzufetten, geht das schnell in die Hose, weil dann auch die Feedbackrelevanten Frequenzen angehoben werden.


    Was mich zu meiner ursprünglichen Ansage zurückbringt: gezielt stimmen und ordentlich mikrofonieren bevor man an die Knöppkes dreht.

    Mehrere Dinge:


    Das wichtigste: Mikroposition optimieren. Du hast zwar geschrieben, dass du mit vielen Positionen rumprobiert hast, aber die Mikroposition ist nun mal DER Schlüssel für den Basissound.


    Und: Stimmung der Bass auf Mikrofoniertes Spiel abstimmen. Meist heisst das, sie nach unten zu stimmen. Hier liegt ein genauso grosses Potential wie in der Mikrofonierung selbst.


    Dann noch: Kompressor auschalten. Der ist vermutlich Teil des Rückkopplungsproblems, denn er dreht auf, wenn du nicht spielst.


    Zusammengefasst könnte man sagen, sorg erst mal für ein optimales Bassisignal, bevor du an irgendwelchen Knöppkes drehst und Effekte einsetzt. Gerade WEIL deine Bass leise ist, hat sie größeres Rückkopplungspotential.


    Nils

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    Original von Gsälzbär


    Dienlich klingt in diesem Satz fast schon wie " Ich bin unwürdig bei Euch zu spielen". :D
    Besser, meiner Meinung nach, wäre der Schlagzeuger ist in der Lage die Musik zu fühlen/spüren und kann dieses songdienlich umsetzen. Ausserdem ist er offen für eine gesunde Kommunikation mit der Band/Puplikum.


    Für mich heisst der Band dienlich zu sein, so zu spielen, dass alle sich daran festhalten können. Ich muss immer wissen, wer wo ist und was machen soll, dann gebe ich über das, was ich spiele Zeichen für die anderen, die gleichzeitig den dynamischen Bogen über die Form des Stücks spannen. Das könnte man auch als "stille Regiefunktion" umschreiben, trotzdem hat es was mit dienen zu tun.
    Dass man der Musik dient, halte ich für selbstverständlich, und dass man fürs Publikum spielt und nicht auf seinem Instrument onaniert, ist eine Frage der persönlichen Reife.


    Nils

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    deMaddin
    Der Unterschied zwischen einem 1.500,- € Set und einem 3.000,- € Set ist nicht mehr so viel. Jemand der Zeit und viel Ahnung hat, kann die Dinger so nahe aneinanderbringen, dass 98% der Leute aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Darum hat er auch "einigermaßen gutes Equipment" geschrieben. Alles was drüber rausgeht, ist angenehmer Luxus der Soundtechnisch nicht mehr so viel ausmacht. Dran denken: "Live-Sound"

    Absolut. Meine verhältnismäßig teure BLX/BRX-Burg (ich weiss, es gibt noch viel teurere Sachen) ist soundtechnisch vielleicht einen Hauch besser, als das Yamaha Stage Custom, das ich live oft spiele. Aber der Unterschied ist weniger gravierend, als man bei dem Preisunterschied annehmen sollte und ich kenne nicht viele, die den Unterschied auch hören würden.


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    Ich versuche mein Set so zu stimmen, dass ich beim "Reindreschen" einen angenehmen Sound habe und auch beim leise "Anklopfen" auf das gleiche Ergebnis komme - ein bißchen Kompromiss ist da immer dabei.

    Ich gönne mir den Luxus, für besonders kleine, leise Gigs ein extra Set zu verwenden, das schon richtig Ton entwickelt, wenn man nur drauf haucht (was in erster Linie nicht am Set selbst, sondern an der Stimmung und Befellung liegt).


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    Himmelherrgott das ist es doch, was Musik ausmacht - Dynamik!

    Heute nicht mehr. Rammstein ist das genaue Gegenteil von dynamischem Spiel. Alles auf maximalen Druck über die gesamte Strecke ausgelegt - fertig. Auch die meisten Hits im Radio kommen ohne viel dynamische Sprünge aus. Schade, ist aber so.


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    Auch hier muss ich schmunzeln, ist es doch das, was ich auch denke. Bumm/Schack - fertig! Kein höher, weiter, schneller, Stockdrehen, 1295 über 384 und was nicht alles in diese Richtung geht. Nicht dass ich das auch nicht beeindruckend finde aber was bringt mir das im Kontext mit der Musik? Ich muss die Band führen, der rote Faden sein, das Halteseil, der sichere Hafen. Das ist für mich Aufgabe des Schlagzeugers. Den Grundbeat legen und wenn etwas Luft in der Musik ist - Raffinesse durchblitzen lassen. Ein Fillchen hier, eine Verschiebung da und dann schön weitergrooven.

    Genau. Als Schlagzeuger hat man dienlich zu sein, den Mitmusikern, dem Publikum, der Musik. Alles andere ist nur das Sahnehäubchen.


    Nils

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    Bei mir ist das so weit, dass es bei 0° beginnt und bei 360° aufhört. Das fällt echt nicht auf.
    Flach ist es aber nicht. Eigentlich ist die Snare nämlich 10" tief. Mit dem Bett ist sie nur 8" tief. Klingt aber trotzdem gut.


    Gruß,
    Jürgen


    :D :D :D

    Nun ja, du willst trotz Parallelabhebung ein Snarebed, also scheint es da noch Diskussionsstoff zu geben.
    Bei meinen Snares reichen die Spiralen über die Gratung hinaus, wie bei der Free Floating auch. Ich bekomme so auch ohne Snarebed eine perfekte Teppichlage hin.

    Jo. Ich hab zwei davon und sie sind glatt.


    Im übrigen ist das Reso einer Snare nach meiner Erfahrung sehr wichtig und alles andere als tot.


    Wie du vielleicht weisst, habe ich mit der Stimmthematik sehr weitgehend auseinandergesetzt. Dabei ist herausgekommen, dass ein ungleichmäßig gestimmtes Reso anders klingt als ein gleichmäßig gestimmtes. Meist bedeutet Ungleichmäßigkeit einen Verlust an Ton, Körper und Volumen. In manchen Fällen setzt man eine gezielte Verstimmung ein, um Schnarren des Teppichs bei äusserer Anregung zu vermindern, aber das bleibt nicht ganz ohne Nebenwirkungen.


    Nils

    Mal abgesehen von einigen Ungenauigkeiten, bist du permanent vor dem
    Klick, als wolltest du dran ziehen, um es schneller zu machen. Mit Musikern geht das, aber eine Maschine ist da leidenschaftslos.


    Versuche, wirklich das Tempo aufzunehmen, und drauf zu bleiben. Übe mit langsamen Tempi, denn die scheinen die größere Herausforderung für dich zu sein.


    Nils

    Hallo lunarsnare,


    sehr interessante Trommeln machst du da. Ich bin auch aus Bremen, vielleicht findet sich eine Gelegenheit, dass ich mir die Instrumente bei dir anschauen kann.


    Zum Thema Snarebed. Ich persönlich bevorzuge Parallelabhebungen (parallel strainer). Die benötigen keine Snarebed. Der Vorteil liegt auf der Hand: es ist viel leichter eine gleichmäßige Stimmung des Resonanzfells herzustellen. Als Stimmspezialist weiss ich das zu schätzen.


    Wenn keine derartige Abhebung verwendet werden kann, stimme ich mit dir überein: nicht zu tief soll das Snarebed sein.


    Nils

    Hallo,


    was ich da im Soundbeispiel gehört habe, deutet für mich auf ein ganz anderes Problem als das der Klangverarbeitung.


    Mal ganz grundsätzlich:
    Zuerst kommt es darauf an, eine Stimmung zu verwenden, die zur Mikrofonierung taugt. Die ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anders als die für den Übungsraum und die ist wieder anders als die für die Bühne.
    Dann ist die Positionierung des Mikrofons extrem wichtig.
    Mit beidem zusammen kannst du für ein Primär/Basissignal sorgen, dass viel EQing völlig überflüssig macht.


    Was du nun versuchst ist sozusagen, das, was am Anfang schief gegangen ist wieder zu reparieren. Das Ergebnis kann nicht so gut sein, wie wäre, wenn man richtig stimmt und mikrofoniert.


    Nils

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    Original von matzdrums
    montag ist übrigens der erste ferientag in nrw. ich schau dann in 4 wochen nochmal vorbei.


    NRW hat 4 Wochen Herbstferien ??? ?( Da gibts wohl ne starke Pädagogenlobby.

    Sustain und offen haben nix miteinander gemein. Du kannst mit einem Pinstripe oder Hydraulic plus Beklebung den Sound völlig abtöten, aber trotzdem 2 Sekunden Sustain hineinstimmen.


    Offen heisst, kurz gesagt, viel Obertöne in allen Frequenzbereichen, sozusagen das Gegenteil von gedämpft. Frei schwingend könnte man sagen.


    Nils

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    Original von renttuk


    Das klingt stark pauschalisiert; das würde ich so nicht sagen. Kommt darauf an, wie man das umsetzt... (Relativ) Offener Sound heißt heißt für mich nicht, dass man damit nicht auch im Grunde Pop á la John Mayer oder sowas spielen kann - auch wenn solche Alben oft auf fetten Drumsound getrimmt sind.


    Du hast weiter oben aber selber von der Pflicht zur Unterordnung geschrieben - das meinte ich. Man muss sich der akustischen Situation, dem TonIng und ggf. dem Publikumsgeschmack anpassen, wenn man keinen internationelen Namen hat. Da ist sehr viel Obertonspektrum meist nicht gewünscht. Es kommt also auf dein Durchsetzungsvermögen an. Aber auch ich wurde schon aufgefordert, Taschentücher mit Gaffa auf die Felle zu kleben.


    Bei mir gibt es normalerweise nur in der Bass ein wenig Dämpfung, den Rest erledige über Stimmtechnik. Deswegen habe ich meist auch einen durchsetzungsfähigen Drumsound, der obertonreich aber kurz ist. So kann ich im akustischen Setup auch gegen eine PA bestehen.


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    Original von renttukIch möchte nicht wissen, wie Little Wing mit Pinstripes auf den Toms klingt... *brrrr*


    Da war der Cardbox-Sound auch noch nicht erfunden. Der kam erst ca. 2-4 Jahre später so richtig in Mode.


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    Original von renttuk
    ....Weil einfach viele gleich equalized klingen.


    Vor allem "compressed". Das ist das Hauptmanko vieler heutiger Produktionen: nur noch Druck, Kompressor ohne ende, fertig ist der Drumsound.


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    Original von renttuk
    Aber Steve Gadd hört man auch heraus und der ist ja bekanntlich kein Festangestellter einer Tanzband ;).


    Gerade DER ist aber für seinen toten 70er Sound berühmt.

    Interessanter Artikel. Ich kann einigen Aussagen zustimmen, anderen nicht.


    Die Spielweise ist wirklich sehr wichtig für den Sound, die Stimmung aber auch. Tatsächlich schränken stark gedämpfte Trommeln den Dynamikumfang ein, vor allem die Durchsetzungskraft nach draussen. Allerdings hat nicht jeder Drummer die Freiheit selbt zu entscheiden, in manchen Situationen ist der Toning einfach der mächtigere.
    Ebenso schränken gedämpfte und/oder sehr weiche gestimmte Trommeln die spielerischen Möglichkeiten ein, weil der Rebound fehlt.


    Aber Birke hat sehr wohl Ton. Wie eine Trommel klingt hängt sehr viel mehr davon ab, wie sie gestimmt ist, welche Felle drauf sind und wie sie gespielt wird, als aus welchem Holz sie geschnitzt ist.
    Wer Pop/Rock und dergleichen spielt, wird aber an sehr offenen Drumsounds nicht viel Freude haben. Da gehört das Reinlangen auch mit zur Show, die Trommeln müssen halt bearbeitet werden, damit was zu sehen ist. Es geht bei vielen Jobs eben nicht wirklich um Musik, so traurig das auch sein mag.


    Nils