Beiträge von nils


    Einem jungen Musiker kann man eine solche Einstellung vielleicht noch durchgehen lassen, aber wer professionell mit dem Instrument umgehen will muss sich um seinen Ton kümmern, seinen Ton etwickeln.


    Das gilt am Schlagzeug wie an der Gitarre oder an welchem Instrument auch immer.


    Dazu tragen am Schlagzeug sowohl Spieltechnik als Stimmtechnik bei.


    Hast du dich schon mal gefragt, warum der Gitarrist von nebenan auf der Strat nicht genauso klingt, wie Clapton? Das ist die Spieltechnik.


    Am Schlagzeug hast du aber ungleich mehr Möglichkeiten, den Klang durch Stimmen zu ändern, als an der Gitarre. Nur ein Set, das nicht totgestimmt ist, gibt Dir überhaupt die Möglichkeit , ja, legt erst die Basis dafür , diesen Teil des Klangkosmos zu erforschen zu können.


    Nils

    Zitat

    Original von Simon2


    Ich denke, es hat nicht unbedingt mit "Gehör allgemein" zu tun, sondern
    - einerseits mit einem großen Erfahrungsschatz über die Klangveränderung bei bestimmten Stimmaktionen und


    Das hab ich mit Gehör gemeint. Es ging mir nicht um die Abgrenzung zu gehörlosen Mitmenschen.



    Zitat


    - andererseits eine "feste Geschmacksvorstellung".
    Ich habe oftmals schon den Eindruck gehabt, dass ein (nach Aussagen guter "Stimmer") "gut gestimmtes Set" zwar anders, aber in meinen Ohren nicht unbedingt "besser" als ein "ungestimmtes" klang.
    Ich höre eigentlich immer mehrere Frequenzen, die sich überlagern ... nur halt mal diese und mal jene.


    Selbstverständlich spielen Geschmacksfragen eine Rolle. Aber es ist etwas anderes, den eigenen Geschmack zu suchen und bedienen zu können als gezielt den anderer, wie z.B. Produzenten im Studio oder Veranstalter von Konzerten oder eben auch Publikum bedienen zu müssen. Da ist Wissen, Erfahrung und Systematik gefragt.



    Zitat


    "Gehörbildung" kenne ich auch, aber ehrlich gesagt nur im Zusammenhang mit "Tönen" und nicht mit "Klängen"; damit meine ich, dass man z.B: Tonintervalle/Mehrklänge/... heraushört. Das kriege ich eigentlich ganz gut hin, aber es hilft mir beim Drumstimmen eher wenig.


    Trommeln haben, wenn sie sauber gestimmt sind, einen Grundton und Obertöne. Was man üblicherweise einstellt sind Grundtonintervalle zwischen den Trommeln. Man kann Lernen, die zu hören. Die Obertonreihe ist leider, im Gegensatz zu Saiteninstrumenten, nicht harmonisch. Das bedeutet, die Frequenzen der Obertöne sind keine ganzzahligen Vielfachen des Grundtons. Mehr dazu hier!
    Deshalb behaupten manche, man könne Trommeln nicht auf bestimmte Töne stimmen.
    Tatsache ist aber, dass die Intervalle den Gesamtklang des Sets beeinflussen.
    Ebenso ist es hilfreich, wenn man versteht, das Obertonspektrum einer Trommel durch Stimmtechnik zu kontrollieren.



    Zitat


    Aber genug von mir; ich habe "stimmtechnisch" eigentlich aufgesteckt und spiele auf meinem Set mit großer Freude ... so wie es eben ist, seit mein Lehrer es vor 3 Jahren mal gestimmt hat. :D


    Resignation ist bedauerlich. Ich kann nur jedem Drummer raten an der Thematik dran zu bleiben, denn wer besser klingt, muss weniger spielen und weniger können :D

    Ich sage es mal so: es geht genauer und differenzierter.
    Wenn ich das unterrichte, nehme ich mir für die Basistechnik ca. 6 Stunden Zeit.
    Über Geschmack will ich hier nicht urteilen, es kommt nur darauf an, das man den Weg zum gewünschten Ziel kennt.


    Wenn man über den Status eines Hobbytrommlers hinauskommt, wird es wichtiger, gezielt bestimmte Stimmungen reproduzieren zu können, weil man voll Mikrofoniert mit der Geldverdien-Covertruppe bei der Zeltfete anders klingen muss als mit der eigenen Herzblut-Band beim kleinen Kneipengig ohne PA.


    Von Studiogeschichten mal ganz abgesehen.



    Zitat

    original by Buddy Poor
    Nils, aber du weisst doch was ich meine ??? bitte sag ja ;)


    JA! Optische oder auch visuelle Methode, hab ich das erste mal Anfang der 90er auf einem Video von Manni von Bohr gesehen.
    Die Methode ist gut, wenn man nicht hören kann (z.B. hinter einer Festivalbühne, wenn die Vorgängerband gerade spielt) oder grundsätzliche Probleme hat, das Fell gleichmäßig zu stimmen. Zumindest kommt man so in die Nähe einer guten Stimmung :).


    Nils


    Letzlich handelt es sich hier um Physik und Gehör. Ersteres kann man durch Bildung erfassen, zweiteres ist tatsächlich Erfahrungssache. Gehörtraining heisst das an den Hochschulen.


    Wenn ich verstandesmässig erfasst habe, was passiert, wenn an einer Schraube gedreht wird, dann muss ich es ausprobieren und lernen, auch zu hören, was ich bewirkt habe, also lernen den Klang zu interpretieren.


    Die größte Hürde ist dabei erfahrungsgemäß, das Fell "in Stimmung mit sich selbst" zu bringen, wie die DT Bible es nennt. Wenn man die genommen hat, ist der Rest schon einfacher.

    Es lässt sich schlicht nicht vorhersagen, wie hoch welches Becken im Einzelfall gesteigert wird. Es kann auch so kommen, dass Du noch was verdienst, wenn Du wieder verkaufst.
    Nur berechenbar ist das nicht.


    Wenn Du allerdings Neuware irgendwo kaufst, dann ist ein Verlust sicher.

    Wie miles_smiles bereits erwähnte, ist der Bassdrum-Sound ein Problembereich.


    Du kannst den kick-Anteil reduzieren, indem du das Schlagfell hoch stimmst.
    Dämpfung ist für ne Jazz-Bass nicht wirklich zu empfehlen, Ton ist angesagt.


    Also: offen und eher hoch stimmen + weich spielen. Ohnehin nicht unbedingt so viel einsetzen.

    Stimmtechnik ist hier fast alles. Wenn die Emperors zu offen sind, stimme die Trommel einfach etwas obertonärmer, dann hast du, was du brauchst.
    Dazu stimme einfach das Reso 1-3 Töne höher oder tiefer als das Schlagfell. Hier heisst es ausprobieren.


    Ich habe durch geschicktes Stimmen schon mal ein 12er mit einem G1 in eine Reihe von Toms mit G2 eingepasst, ohne das das wirklich zu hören war. Nur wenn man es wusste und genau hinhörte, konnte man es erahnen. Dies im Übrigen ohne irgendwelche Dämpfungsmaterialien.

    Ich denke schon, dass viele Anfänger so ein niedriges Niveau benötigen. Wenn man sich verschiedene Aufnahmen aus der Hörzone hier zu Gemüte führt, kann man in etwa abschätzen, wo wer steht.


    Für mich haben die beiden keine grossen Geheimnisse erzählt, da ich mal Elektrotechnik mit Schwerpunkt Signalverarbeitung studiert habe. Einzig bei der Lautsprecherpositionierung war ich auch überrascht.


    Ich hätte mir allerdings noch ein paar Sätze zur Bedeutung von Frequenzen und eine Erläuterung zum Wort "Spektrum" gewünscht. Beispielsweise die Darstellung des Spektrums eines Tons bei der Gitarre, damit deutlich wird, aus wievielen verschiedenen Frequenzen bereits ein einziger Ton besteht. Eine Analyzer-Funktion, mit der man das zeigen kann, sollten solche professionellen Tools beinhalten.