Beiträge von nils

    Du hast auch mein Mitgefühl. Das ist echt der Alptraum. Ich würde die Feuerwehr fragen, wie giftig der Rußbelag auf Deinem Material ist. Was nützt Dir ein gerettetes Schlagzeug, wenn Du davon krank wirst ?


    Nils

    Zitat

    Original von HR
    Grundsätzlich sollte man den EQ sehr flach halten, wenn man irgendwas mehr als 3...6 dB reindrehen muß ist grundlegend was falsch. Mit dem extremen Reindrehen von Frequenzen erhöhen sich auch die Phasenverschiebungen und dann wird der ganze Sound undefiniert.


    !!!!!!!!!!!!

    Sehr schönes Zitat von Hugo.


    Hier eins von John McLaughlin (*1942), brit. Gitarrenvirtuose u. Jazzmusiker:


    Gott ist der höchste Musiker. Ich bin nur das Instrument, auf dem er spielt.



    Das könnte zu meinem Wahlspruch werden.



    Und noch eins vom King of Rock'n'Roll (Elvis):


    Ich verstehe nichts von Musik. In meinem Fach ist das nicht nötig.



    Nils

    Ganz generell: was rauskommen soll bestimmt der Geschmack. Wenn Du weisst, was Du hören willst, dann gehts weiter.


    Deshalb gibts kaum generelle Richtwerte, was zu tun ist hängt davon ab, was Du hören willst. Meine Faustregeln sind:


    0. EQ flach einstellen, keine Effekte.
    1. Erst richtig stimmen.
    2. Dann mit der Mirkrofoniereung experimentieren, bis das Ergebnis schon sehr nahe an dem gewünschten Endergebnis ist.
    3. Jetzt erst anfangen am EQ zu drehen und Effekte einzusetzen - sparsam damit umgehen!


    Interessante Frequenzbereiche (aus der englischen DT Bible V 3.0):
    Bass drum: 50Hz to 5.5 kHz, thump in chest boost a few dB between 60-85Hz, punch or slap 2.5 kHz to 5 kHz, hollow sound cut out around 250-500Hz by a few dB, based upon tuning. Note: Its suggested that you have more control over sound with a drum that’s a little “hollow” sounding rather than very dry and heavily muffled, or not muffled at all.


    · Cymbals: 300Hz to 17 kHz; Presence 10 kHz to 14 kHz. Typically boosted a few dB at 10 kHz and cut some between 50-450 Hz.


    · Key Jingles: 1.5 kHz to 17 kHz (for perspective).


    · Snare Drum: 100 Hz to 12 kHz, center frequency at 1 kHz, tight at 5-6 kHz (typical boost frequency), crack at 8 to 10 kHz, bottom at 100 to 300 Hz and resonance between 800 Hz and 2 kHz.


    · Toms: Typically boosted a few dB around 4-5.5 kHz and again at 9-10 kHz, cut around 500-750 on high to mid toms with low toms treated the same, but in the lower portion of the values given, based upon drum tuning.




    Nils

    Zitat

    By the way: würde diese Theorie stimmen, wäre die Kesselgratung gegen das Fell eine Diode in Sperrrichtung...


    Also, dieses Ding, das als Diodeneffekt in Hifi-Zeitschriften und -Foren ein vieldiskutiertes Phänomen ist, wird beispielsweise HIER recht anschaulich beschrieben. Allerdings ist das noch keine physikalische Beweisführung, weshalb das Ganze als unbewiesen gelten muss. Allerdings basiert hierauf die Vorstellung, dass eine spitze Gratung weniger Enrgie auf den Kessel überträgt als eine runde, deshalb habe ich das zitiert. Hätte ich wohl gleich deutlicher kenntlich machen müssen.


    Zitat


    Gestern abend vor dem einschlafen hatte ich die Vision, vielleicht ein mehr oder minder exaktes mathematisches Modell zu entwickeln, das nicht nur das Resonanzverhalten verschiedener Kesselmaterialien und Felle bei bestimmten Stimmungen wiedergibt, sondern sich evtl. verschiedenene Gratungen mit ein oder zwei Parametern beschreiben lassen.


    Mathematische Modelle dazu gibt es im Prinzip schon, zumindest für Teilaspekte.
    Vorlesungsfolien Physik der Musikinstrumente v. Prof. Lohse


    Literaturliste


    Java Applets zur schwingenden Membran und anderen Phänomenen


    Echt interessantes Material. Viel Spass.


    Nils

    Aber wo liegt der tiefere Sinn, wenn man nicht gerade auf professionelle Studiojobs schielt, bei denen auskomponierte und notierte Patterns gefragt sind?

    Zitat

    Original von Slowbeat
    ich erinnere mich, daß meine lautsprecherfüße pyramidenform haben um die lautsprecher vom boden zu entkoppeln. das prinzip sollte nicht viel anders sein.
    ...


    Zitat

    [i]zorschl[i]
    Je nach Form und Ausprägung der Gratung wirkt die Gratung imho wie ein Filter, d.h. es wird ein jeweils unterschiedliches Spektrum vom Fell an den Kessel übertragen, der Rest wird gedämft, d.h. in Wärme umgewandelt. Das bestätigt auch die Pyramiden unter den Boxen: eine kleine mechanische Übertragungsfläche wirkt wie ein Hochpass, d.h. die Bässe kommen nicht durch die Pyramiden, und die Höhen nicht durch den Boden.


    Das ist eine Konstruktion nach dem sog. Diodenprinzip. Durchlässigkeit hauptsächlich vom dicken Ende zum dünnen hin, Sperrfunktion in umgekehrter Richtung. So weit das Prinzip.


    Das Ergebnis der verlinkten Studie deutet allerdings darauf hin, dass die lage der Gratung (also am Rand oder in der Mitte der Kesselwand) auf dem Kessel eine wichtige Rolle spielt.


    Nils

    Wie schon erwähnt: Dämpfung resuliert aus Reibung und aus Reibung ensteht Wärme. An einer runden gratung reibt das Fell mehr als an einer spitzen. Der Effekt ist vergleichbar mit dem, der hörbar wird, wenn Du einen Finger am Rand auf das Fell legst oder ein Taschantuch draufklebst :D.


    Umwandlung in Wärme ist ohnehin das, was mit der gesamten Schallenergie aus der Trommel passiert, wenn sich der Schall ausbreitet. In der Luft gibt es auch Reibung. Nur, wenn Du ein mikrofon an die Trommel hälst, wird ein winziger Teil der Schallenergie in elektrische gewandelt.


    Nils

    Hallo Bibbelmann,


    ganz klar: die physikalischen Definitionen sind wie oben angegeben. Das muss man unbedingt auseinanderhalten. Wenn man über Physik redet, kann man nicht eigene Definitionen verwenden. An einer Trommel, genauer an der Gratung, gibt es immer beides, Kopplung UND Dämfung. Und bei gleicher vorhandener Gesamtmenge der Energie, muss die auf den Kessel übertragene Energiemenge zwangsläufig kleiner sein, je größer die Dämpfung ist.


    Der Autor schreibt auch, dass an der Trommel mit der gerundeten Gratung (Gratung B in dem Dokument), also der größten Auflagefläche, am wenigsten Energie vom Fell auf die Trommel übertragen wird. Da fühle ich mich bestätigt.


    Nils

    Sehr interessantes Dokument. Das werde ich bei Gelegnheit genau lesen.


    Zitat

    Das fell ist so oder so nicht entkoppelt


    Das habe ich auch nicht behauptet. Meine These ist, dass der Kopplungsgrad nicht von der Auflagefläche abhängt. Was ich anhand des verlinkten Dokumentes überprüfen werde.


    Unabhängig davon, was darin steht, sind Kopplung und Dämpfung völlig verschiedene Dinge.


    Bei Kopplung geht es darum, dass zwischen verbundenen Oszillatoren Schwingungsenergie übertragen wird und das Schwingverhalten der beteiligten Oszillatoren durch die Interaktion verändert wird.


    Kopplung zwischen Kessel und Fell findet auch über die Luft statt, was ich einige Seiten weiter vorne schon genauer dargestellt habe. Das Experiment mit einem zusammengerollten Blatt Papier oder einer Papprolle spricht hier eine eindeutige Sprache.
    Daher wäre das verlinkte Experiment idealerweise im Vakuum durchzuführen und die Energieübertragung dann anders zu messen als mit dem Mikrofon.


    Bei Dämpfung geht es um Umsetzung von Schwingungsenergie in Wärme.


    Ich habe übrigens nie einen Einfluss der Gratung auf den Sound der Trommel bestritten, auch nicht auf das Resonanzverhalten. Aber ich will schon genau schauen, was wie wirkt.


    Nils


    P.S.: Ein erster Eindruck von dem Experiment wirft zumindest einige Fragen zur Systematik auf.


    1. Die Kessel sind nicht gleich schwer. Was bedeutet das für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse?
    2. Die Lagenkonfiguration der Trommeln ist nicht gleich. Was bedeutet das für die Messungen?
    3. Die Kessel haben den selben Aussendurchmesser. Die Gratungen haben aber nicht den selben Abstand zum Mittelpunkt. Deshalb ist die Größe der schwingenden Membran unterschiedlich. Wie wirkt sich das aus?
    3b. Was bedeutet das für die Messung der Spannung mit dem DrumDial?
    3c. Kommt es eher auf die Lage oder die Form der Gratung an ?


    Eindeutig scheint das Ergebnis zu sein, dass die Energieübertragung von der Fellspannung abhängt, was nicht weiter überrascht.


    Weiterhin ist bemerkenswert, dass der Autor in der Ergebnisauswertung sagt, dass die Trommel mit der gerundeten Gratung am wenigsten bzw. schlechtesten die Energie vom Fell auf den Kessel überträgt. Das würde meine These stützen, dass nicht die Größe der Kontaktfläche entscheidet, jedenfalls nicht nach der Formel je größer die Fläche desto mehr Energieübertragung. Dann sind schon eher die Winkel an beiden Seiten der Gratung und die Lage auf dem Kesselrand bedeutsam. Die große Kontaktfläche scheint also tatsächlich eher zu großer Dämpfung als zu großer Resonanz zu führen. Es ist auch naheliegend bei größerer Dämpfung auf schlechteres Resonanzverhalten zu schliessen.


    Bemerkenswert ist auch, dass Eigenresonanzfrequenz mit dem montierten Fell höher zu sein scheint als ohne und mit Böckchen niedriger als ohne. Das wirft ein neues Licht auf Timbre Matching. Es wäre interessant zu erfahren, wie die Kesselnoten bei DW ermittelt werden (vermutlich nackt)und wie man dann den zugehörigen Sweet Spot der Trommel mit komplett montierter Hardware und Fellen am besten bestimmt.


    Nils

    Zitat

    Original von Bibbelmann
    Hallo Nils,


    habe die Auffassung dass die Auflagefläche nicht einfach dämpft sondern den Kessel mehr oder minder stark ankoppelt.


    Warum? Wenn das Fell in Richtung Kessel schwingt, dann muss die gesamte Kraft auf die Gratung wirken, wenn es vom Kessel weg schwingt, muss die Gratung um den Betrag der Kraft entlastet werden. Diers kann nicht von der betroffenen Fläche abhängig sein. Stell doch einfach mal einen Liter Milch auf das Fell. Ist die Kraft auf die Gratung nun von der Rundung bzw. Auflagefläche abhängig ? Wohl nicht. Der Druck (Kraft pro Fläche) schon, aber ehrlich gesagt ist der nicht relevant für die Kopplung, es sei denn man geht bis in den plastischen Bereich des Gratungsmaterials. Das werden die allerneisten Trommler allerdings vermeiden.


    Nils


    Modus (0,1) ist die Grundschwingung (=der Grundton), auf den das Fell gestimmt ist, die anderen sind die jeweiligen Oberschwingungen (=Obertöne). Die angegebene Zahl ist der zum Modus gehörige Multiplikationsfaktor, mit dem die Grundfrequenz multipliziert wird. Man kann leicht erkennen, dass die Obertonreihe im Gegensatz zu der der Gitarrensaite NICHT harmonisch ist. Diese Tatsache verleitet manchen zu dem Fehlschluss, man könne eine Trommel nicht auf einen bestimmten Ton stimmen.
    Der Grundton ist in aller Regel der dominante Ton im Klangspektrum der Trommel, das heisst er hat die größte Amplitude. Die jeweiligen Amplituden der Obertöne, die tatsächlich immer alle vorhanden sind, variieren je nach Anschlagstärke, Auftreffpunkt und -winkel, Fellauswahl, Kesselkonstruktion, Gratung und Stimmungsvariante.



    Nils