Beiträge von nils

    Was man .. auch noch betrachten sollte ist die Ergonomie

    Guter Punkt. Die Ergonomie ist einer von zwei Gründen, weshalb ich auf ziemlich kleine Größen* umgestellt habe. Man wird ja nicht jünger.

    * : Im Vollausbau 8-10 oben und 12-14 unten.

    Stimmtechnisch gibt's da eigentlich nichts zu beachten.

    Hmmm, auch wenn ich nicht auf konkrete Notenwerte stimme (wurde im DF schön des öfteren thematisiert), lege ich doch Wert auf die Intervalle zwischen den Toms. Dabei ist mein Ziel, grobe Terzen zu stimmen, damit ich zum jeweils übernächsten Tom eine Quinte bekomme. Im Zweiklang hat eine Quinte den idealen Differenzton mit der Oktave unter dem tieferen der beiden Töne. Das ist meine Übersetzung des Power Chord für Schlagzeug. Bei 10-12-16-18 kommt man fast zwangsläufig zu Terz-Quinte-Terz, man findet also nur eine Quinte in der Tomreihe, weil für's 10er und für's 18er das 14er als Bezugspunkt fehlt.

    ich bin nicht aus Watte und habe nichts gegen konstruktive Kritik

    Ganz unabhängig von Geschmacksfragen fällt mir auf, dass du bei jedem kleinen Fill, auch wenn du nur mal einen Schlag auf's Tom machst, sofort timingmäßig ins Schwimmen kommst. Mein Empfehlung ist, ganz grundlegend am Timing zu arbeiten, einfache Beats auf Click und dann vorsichtig an Fills herantasten. Dabei zur Kontrolle alles aufnehmen und auswerten. In Time zu bleiben ist die wichtigste Anforderung an alle SchlagzeugerInnen.

    für Jazzdrummer mit viel Dynamik ist auch das beste E-drum nichts, würde ich weder im Studio noch Live empfehlen.

    Der geringe mechanische Dynamikumfang ist und bleibt das größte Manko bei elektrischen Trommeln, direkt gefolgt von klanglichen Defiziten bei den Beckensamples.

    Ich wollte mich vor vielen Jahren mal bei der Entwicklung der Gewa-E-Schlagzeuge einbringen (damals war ich Remo-Endorser bei der Gewa) und statt der typischen Methode Samples abzufeuern, ein Drum-Modeling implementieren, damit sich die Pads klanglich so benehmen, wie akustische Trommeln. Als Elektrotechniker und Informatiker bringe ich das nötige Wissen dazu mit. Die wollten aber nicht.

    Hat der Mischer sich geäussert, was konkret nicht gut ist?


    Meine Prüfpunkte wären (ohne die konkrete Kritik des Mischers zu kennen):


    - innere Dynamik: Die einzelnen Instrumente müssen in ausgewogener Lautstärke im Gesamtklang vorkommen, insbesondere Becken dürfen nicht so laut sein


    - der Beckensound an sich: die meisten Samples elektronischer Schlagzeuge finde ich ehrlich gesagt unterirdisch. Das lohnt sich sicherlich die Suche nach den besten, ggf. solltest du welche nachkaufen.


    - EQing: gerne sind entweder zu wenige oder zu viele Bassfrequenzen im Sound. Bei Mischung über Kopfhörer sind das eher zu viele, dann mullt das auf der PA. Also am besten bei 75Hz einen Low-Cut setzen.


    - Auswahl der Samples insgesamt: da sind doch noch andere Kits drin, probier mal was aus.


    Ich würde das Kit im Proberaum auch mal über eine PA laufen lassen und dann die Einstellungen vornehmen, Kopfhörer sind klangtechnisch ja sowas wie eine Lupe, die PA ist dagegen ein Fernglas. Daher sollte man sich nie allein auf einen Kopfhörer-Mix verlassen.

    Das war jetzt Post #34 zum Thema "Wie tue ich die Beine in mein Standtom?"

    Ich verstehe den ganzen Fred auch nicht so recht. Sollte man WIRKLICH echte Schwierigkeiten haben, die Beine im Floortom korrekt zu verschrauben, reicht doch ein kleiner Streifen Klebeband direkt unterhalb des jeweiligen Brackets und gut. Auf so ein Stückchen Klebeband kann man dann auch noch ne Nummer draufschreiben.

    weil ich erkannt habe, daß mich auch das teuerste Gear nicht zu einem besseren Drummer oder evtl auch besserem Musiker macht

    !!!

    Es ist nicht der Preis, der die Musik macht. Die Signalkette fängt immer bei dem an, der das Instrument spielt. Darüber hinaus klingt die teuerste Trommel, wenn sie schlecht gestimmt ist, immer noch genau so: schlecht gestimmt.

    Ich bin bei 16 Zoll gelandet. Derzeit hab ich ne 18er im Proberaum in Gebrauch, weil die kleine für Gigs eingepackt ist. Als wir gestern beim Gig waren, sagte sogar der Gitarrist, als die kleine angespielt habe, dass die ihm besser gefällt als die 18er im Proberaum. Das Ding ist so direkt und präsent und man braucht so gut wie keine Kraft, um sie in Aktion zu versetzen, schleppen geht auch leicht. Perfekt für mich als alternden Schlagzeuger.

    Meine Wahl wäre ein Adoro Walnuss mit Ahorn-Intarsien , dünne Kessel und Kleine Größen (16er Bassdrum, 8-10-12-14er Toms). Snare...pfff...keine Ahnung, ich bin glücklich mit meiner 8er Roto-Snare, vermutlich würde ich ne passende 10er Snare zum Set mitbestellen.

    So ähnlich wie dieses, nur kleiner:


    Dazu Spizzichino-Becken, die man vermutlich nicht kriegt, aber egal.

    Tonhöhe des Crash beim normalen Crashen

    Tonhöhe eher nicht, aber Ansprache, Attackanteil und Timbre (Betonung bestimmter Frequenzbereiche) durchaus. Ich benutze meistens ein 16er Paragon Crash, manchmal aber auch ein viel leichteres und dünneres HHX Thin (oder so), das ganz anders anspricht, weshalb ich es auch ganz anders anspiele als das Paragon. In der folge hat es auch nach dem Attack etwas weniger Hochtonanteil als wenn ich es hart und direkt anspielen würde.

    (ich weiß, gute drummer holen mehr aus becken raus als anfänger)

    Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass man durch die Spielweise den Klang der Becken formen kann. Schlegelmaterial, Anschlagstärke, -winkel und -tangente mach unfassbar große Unterschiede. Ich hab z.B. lange daran geübt, dass mein Crash so verzögert klingt, wie Bonhams auf den frühen Led Zeppelin Scheiben.

    Wie immer lässt sich dabei die Physik nicht betrügen. Schwere Becken bleiben schwer und leichte bleiben leicht, steife bleiben steif und flexible bleiben flexibel.

    Für mich wirft das Thema die Frage auf, was Kreativität eigentlich ist. Zitat aus der Kolumne von Sascha Lobo auf SPON:

    Eigentlich funktioniert die Kreativität von OpenAI ungefähr wie die menschliche: Sie baut aus kleinen, mittelgroßen oder großen Versatzstücken und auch Mischmethoden aus konsumierten Inhalten mehr oder weniger neue Inhalte. In der mehr als zehn Jahre zurückliegenden Urheberrechtsdiskussion rund um das Internet hieß es: »Standing on the shoulders of giants«. Diese Einsicht stammt vom französischen Philosophen Bernhard von Chartres aus dem 12. Jahrhundert und bezieht sich darauf, dass aller kultureller und intellektueller Fortschritt auf den Leistungen vorheriger Generationen aufgebaut sei.


    Für meine eigene kreative Tätigkeit am Schlagzeug trifft das durchaus zu. Ich habe viel Musik gehört, zu Musik geübt, gecovert. Wenn ich improvisiere, bediene ich mich im Wesentlichen aus dem dabei entstandenen Werkzeugkasten.

    Wirklich Neues habe ich vermutlich eher wenig erfunden.


    Es geht weiter (Zitat Sascha Lobo):

    Woraus genau setzt sich eine kreative Leistung zusammen? Wie groß sind die Atome oder Moleküle der Kreativität? Ab wann kann oder muss man von der »Kombination von Bekanntem« sprechen? Und bis wohin sind die Bausteine der Kreativität zu klein, um irgendwie sinnvoll urheberrechtlich geschützt werden zu können oder auch nur erkannt werden, wo ergibt sich also »das Besondere, das Unerwartete«?


    Tja, und ist tatsächlich ausschliesslich das ganz besondere schützenswert? Warum ist dann die angesprochene Kaufhausmusik urheberrechtlich geschützt?


    Es kommt immer wieder zu Plagiatsprozessen, zuletzt sehr prominent mit Ed Sheeran besetzt. Aber die Frage, wo die schützbare Schöpfungshöhe ist, wird seit langer Zeit insbesondere dort ausgelotet, wo der kreative Prozess in der Zusammenstellung von Tonsequenzen anderer Leute besteht: im HipHop. Wie kurz muss ein Sample sein, damit ich es kostenfrei und ohne Genehmigung verwenden darf? Das wäre zumindest mal ein Anfangswert für die KI Diskussion.


    Ich habe mehr Fragen als Antworten.

    Ich kann für das Behringer BA19a sagen, dass es mit der EQ Einstellung am Mikro auf "Tiefmitten abgesenkt' ein Set&Forget-Teil ist. Sofern eine potente PA mit Subwoofern da ist, braucht man den Kanal nur hochzuziehen und fertig.

    Ich hab das Mikro auch und kann das bestätigen. Ich benutze es auch für Aufnahmen. Dabei lege ich es nur vor die Bassdrum, weil es für meine Ohren so noch besser klingt, als drinnen.

    Ist z.B. die Hi-Hat im Verhältnis zur Snare viel zu laut, fangen die Probleme schon viel früher an

    dazu muss ich die interne Dynamik beim Spielen beherrschen

    Die Signalkette fängt immer beim Instrument an und bei dem, der es spielt. Dazu gehört selbstverständlich die innere Dynamik. Bei dem angesprochenen Chad Smith wird das allerdings nicht ideal sein, wenn man seine Beckenbehandlung betrachtet.

    Ein straffes Programm für 12 Stunden.

    Das sehe ich auch so. Die Liste der Themen ist ziemlich umfangreich und alles in der nötigen Tiefe zu behandeln ganz schön sportlich. Allein ein halbwegs vernünftiger Stimmworkshop dauert schon 3-4 Stunden und das nur für die Grundlagen und 1-2 Übungen. Mein Intensivworkshop Drum Tuning dauert 8 Stunden und selbst dabei bleibet manches ungesagt.


    Ich hab mal einen Recordingworkshop im Rahmen eines Workshopwochenendes gegeben und mich dabei wegen des eher knappen Zeitrahmens auf eine Aufnahmetechnik mit einem Handyrecorder mit zwei Zusatzmikros plus Nachbearbeitung beschränkt. Die Teilnehmer kriegten schon das kaum verfrühstückt, weil doch schon eine ganze Menge Wissen vermittelt werden muss.