Ich gehe wohl nicht hin, dafür aber zur jazzahead! Der letzte Besuch in Frankfurt vor einigen Jahren war so traurig, dass es mir sinnlos erscheint, dort wieder hinzufahren.
Beiträge von nils
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Das würde aber doch bedeuten, dass das Nahfeld bei bspw. 100Hz fast 7 Meter groß ist (Durchmesser?).
Ja, genau. Damit hat man den Nahbesprechungseffekt im unteren Frequenzbereich quasi immer. Die Frage ist, ab welcher Distanz das tatsächlich messbar ist, bzw. man könnte vermuten, dass er in der Messkurve, die dem Mikro beiliegt schon eingepreist ist.
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Wirklich? So weit ich weiß und mit eigenen Aufnahmen bisher gehört habe, hört die Überbetonung der Bässe erst bei ca. 0,5m komplett auf.
Naja, wenn man sich die Physik näher anschaut, ist das sog. Nahfeld etwa 2 Wellenlängen groß, also grundsätzich frequenzabhängig, gleichzeitig ist er aber auch abhängig von der Richtcharakteristik des Mikrofons. Er entsteht, weil die Schallwellen die Membran einer offenen Kapsel (Druckgradientenempfänger) von beiden Seiten erreichen, aber mit Zeitversatz und dabei im Nahfeld die Wellenfronten nicht parallel verlaufen. Bei sehr tiefen Frequenzen beginnt der Effekt theoretisch also bereits im Radius von einigen Metern. In der Praxis hängt es von der Signalquelle und dem verwendeten Mikro ab, wie stark die Ausprägung ist. Logischerweise tritt er bei Mikros mit Kugelcharakteristik (Druckempfänger) nicht auf, da die Kapsel geschlossen ist.
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Ich kenne technisch exelente Musiker, Gitaristen wie Drummer, die trotzdem jeden Song zerstören weil sie vielleicht nicht zuhören
und den Song nicht als eine Einheit begreifen, sondern ihr Spiel in den Fokus stellen.
Man hat doch manchmal das Gefühl das ein Instrument bei einem Song nervt.
Mit solchen Mitmusikern hatte ich auch schon zu tun. Einer insbesondere hatte das Problem, dass er sich nicht in den Gesamtzusammenhang einfügen konnte, nicht nur in der Band, sondern auch im übrigen Leben.
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Aber nur, wenn der Nahbesprechungseffekt außer Acht gelassen wird, oder?
Den sollte man bei einem Overhead nicht haben, da er nur unterhalb von etwa 20cm Entfernung der Signalquelle zur Membran auftritt.
Raummikrofone befinden sich im Diffusfeld. D.h. so weit von den Schallquellen entfernt, daß die Mikros praktisch betrachtet kaum noch Direktschall abkriegen, sondern nur noch den Raum-Sound.
Naja, also die Anordnung des Signals in der Tiefenstaffelung, entsteht ja primär durch die Anfangszeitlücke. Je größer diese ist, desto näher wirkt das Signal in der Aufnahme, je kleiner sie ist, desto weiter weg. Deswegen ist der Direktschall auch bei Raummikros von Bedeutung. Man kann natürlich auch ein Nahmikro und das Raummmikro mit einem delta-t zusammenmixen, um die Tiefenstaffelung zu gestalten.
Ich habe beides schon eingesetzt (Kugel und Niere offaxis). Ich fand Kugel besser…
Technisch-Religiöse Sicht:
Als Raummikrofone darf man nur Druck-Empfänger-Kugeln einsetzen, Einsatz von EQ ist des Teufels!
Künstlerische Sicht:Erlaubt ist alles, was gefällt!
Ich bin ja des öfteren bei Musikproduktion in verschiedenen Studios zugegen. In der Regel sind dort ganz normale (gerichtete) Kondenatoren für den Raum im Einsatz.
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Ist doch Sch....rott.
Oha!!! Was hat den denn geritten? Doppelhufgezimmer auf dem E-Set zu einer BALLADE!?!
All diese Schlagzeuger haben/hatten wahnsinnig was auf dem Kasten. Und haben sich für die Musik bewusst zurückgenommen.
Mir ist ein Gig von Wolfgang Haffner mit der Nils Landgren Funk Unit mit dem Funky Abba Programm in Hamburg in der Fabrik in bester Erinnerung. Er hat den ganzen Abend fast nur Four on the Floor gespielt und sah sehr glücklich dabei aus. Nach dem Gig hat die Band sich unter's Volk gemischt und ich hab die Gelegenheit genutzt, ihn zu fragen, wie er das macht, so viel zu können und so wenig zu spielen. Er sagte, dass er zu James Browns Sex Machine gespielt habe (17 Minuten lange live Version) und dass man beim ersten Mal noch auszuckt, beim zweiten vielleicht auch noch, aber spätestens beim dritten Durchgang spielt man nur noch den Groove. So hat er das gelernt.
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Tendieren wir als Schlagzeuger in "jüngeren Jahren" vielleicht dazu, teils zu viel Noten in manche Lieder einzubauen, uns unnnötig komplexe Dinge auszudenken, Dinge, die gar nicht notwendig sind, damit das Lied gut klingt?
Hmmm, ein sehr interessanter Fred. Mir hat in jungen Jahren mal ein Musiker einer anderen Band nach einem Gig mal gesagt, dass ich gleich am Anfang alles raushauen würde und dadurch später nichts mehr draufpacken könne.
Und, wenn ja, bedarf es erst vielleicht gewisser "Reife/Erfahrung", um das zu erkennen und seine eigene Herangehensweise zu ändern? Oder ist es einfach den sich ändernden Hörgewohnheiten geschuldet, den sich änderndem Geschmack, dass man auch als Schlagzeuger sagt: Ja, war damals vielleicht ein wenig over the top...?
Das "Alles-zeigen-Wollen" und am besten sofort, war zumindest bei mir selbst ganz sicher eine Frage der mangelnden Reife. Heute spiele ich eher selten frickelig, sondern versuche, die Musik so gut wie möglich nach vorne zu bringen. Meistens bedeutet dies eine gewisse Zurückhaltung bei der Menge der Schläge und der Komplexität der Schlagfolgen. Ich erinnere mich, dass ich schnell gelangweilt war, wenn ich einen simplen Beat spielen sollte. Anstatt mich in den Song einzufühlen, habe ich versucht, meine neuesten Errungenschaften unterzubringen.
Ganz wesentlich scheint mir zu sein, dass man im Song nur das einsetzen sollte, was man auch richtig auf den Punkt spielen kann. Im Grenzbereich ist es leider meistens nicht tight.
Wenn man allerdings so viel kann, wie z.B. David Garibaldi, dann klingt auch komplexes Gefrickel sehr gut und groovt trotz der vielen Noten. Bei ihm hat jedenfalls das Alter und die Reife nicht unbedingt zu simplerem Spiel geführt, muss es aber auch nicht, weil er es eben kann und die Musik von ToP diese Spielweise durchaus verträgt.
Die Frage, was ein Song braucht und was zu viel ist, ist ja nicht zuletzt Geschmackssache. Deswegen wird die Antwort darauf individuell unterschiedlich sein. Ich finde z.B. das Getrommel von Mitch Mitchell bei Hendrix auch drüberhin. Weniger wäre aus meiner Sicht mehr gewesen, aber es bleibt eine Geschmacksfrage.
Haben Schlagzeuger eventuell gar den Hang, sich selbst zuweilen als zu wichtig zu sehen im Gesamtkontext?
Hmmmm, ich sehe mich als Rückgrat der Band, zusammen mit dem Bass ist es meine Aufgabe, den Laden zusammen zu halten und über das, was ich spiele, Regie zu führen. Das ist eine wichtige Aufgabe, die allerdings beim Publikum nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Vielleicht kompensiert mancher dies mit Gefrickel, um ein größeres Stück des Aufmerksamkeitskuchens abzubekommen.
Andererseits beeinflusst ein komplexer Beat, wie der bei Rosanna, das Gesamtgefühl des Stücks, auch wenn Publikum und Mitmusiker dies nicht unbedingt konkret benennen können.
Interessant wäre, mal eine Rosanna Version ohne die Ghostnotes zusammenzumischen (also quasi das Gefrickel aus dem Stück zu entfernen) und dann eine Gruppe von Musikhörern beide Versionen bewerten zu lassen. Am besten solche, die das Lied vor dem Experiemnt noch nie gehört haben.
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Wenn's sein muss die Songs langsamer abspielen und Stück für Stück rausschreiben (in welcher Art und Weise auch immer).
Ich hab die App Anytune auf dem IPhone. Damit kann man das Abspieltempo in 1%-Schritten ändern. Das hilft sowohl beim Raushören, als auch beim Üben.
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außer Drums und Gesang gar keine Lärmquellen mehr
Na, ich muss doch sehr bitten, das Schlagzeug ist doch keine Lärmquelle
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Ich besitze Otoplastiken mit Elacin-Einsatz von hearsafe. Als ich mal geschaut habe, was InEar-Treiber dafür kosten, habe ich erst mal Abstand davon genommen. Dann habe ich festgestellt, dass meine alten beyerdynamic DTX101 IE in die Otoplastiken passen, wenn man das Ohrgummi entfernt. Ob Ohrhörer aus aktuellen Serien von beyerdynamic passen, weiß ich nicht.
Allerdings hat das Problem für mich an Relevanz verloren, seit ich fast nur noch Besen spiele. Ich bin so leise, dass ich keinen Gehörschutz brauche und der Bühnensound passt bei meiner Band i.d.R. ganz ohne Monitoring, da wir keinen Gesang haben und die Instrumentenverstärker völlig ausreichen. Auf Bühnen, die dafür zu groß wären, kommen wir eher nicht.
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Aktuell vorgesehener Zeitraum: 01. - 03. Juli 2022 (Fr. - So.),
Ah, schade, da bin ich raus (weil noch im Urlaub).
Das könnte mir auch passieren.
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Sauber gespielt, Hut ab!
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Klingt sehr gut, ich wäre auch gern dabei. Der Zeitpunkt spielt natürlich schon eine Rolle. Zum Workshopprogramm könnte ich auch etwas beitragen.
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Ein Instrument, das man faktisch nur mit Gehörschutz spielen kann ist schon ein wenig… seltsam.
Dann machste was falsch …
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass leise spielen geht - man muss es nur üben und ggf. ein paar Dinge an der Ausstattung ändern. Kleinere Trommeln mit dünnen Kesseln, andere Sticks, oder Besen, die passende Stimmung für leises Spiel.....
2. Dass die Flügelschrauben meiner BDs immer kreuz und quer stehen
Haha, es gibt für solche Fälle lange Vierkantschrauben.....
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Naja, wenn man sich das Prinzip der Soundentfaltung anschaut, dann ist ne Wechsel-Gratung nur soweit interessant, wenn jeder Gratung auch eine gute Verbindung zum Kessel hat. Fell-Gratung-Kessel. Oder sehe ich da was falsch
So ein Gratungsring würde ja durch das Fell mit ordentlich Kraft auf den Kessel gepresst. Da bewegt sich nichts und der Kraftschluss ist gegeben.
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Ich hatte vor einigen Wochen intensiven Austausch per Mail und Telefon mit dem (relativ neuen) Entwicklungsleiter zu Klangfragen und der Physik dazu. Mein Eindruck ist, dass die aktiv an neuen Sachen arbeiten und vorankommen wollen.
Da ich keine Sonor-Trommeln mehr besitze, hatte ich mit dem Support noch nichts zu tun.
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„Nein, du brauchst kein weiteres Set.
O.....M.....G!!!!!!!!
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DAS wäre ja mal was. Die Gratung als Inlay in eine Nut zu packen und verschiedene Gratungsringe anzubieten wäre ja nicht so schwer, erfordert aber jedes mal zum Gratungswechsel eine Demontage des Fells. Ohne das Fell abzuschrauben wäre schicker, hab aber grad keine Idee....oder doch? Ich muss mal mit Stefan sprechen.
Mir fehlt gerade das richtige Stichwort zum Googlen. es gibt so eine Snare, die kann man über einen Hebel zwischen 14/12/10 Zoll (oder 14/13/12?) umschalten, indem dann verschieden große "Kessel" von innen gegen die Felle gefahren werden. So ließen sich auch verschiedene Gratungen umsetzen.
Ja, der Ansatz könnte funktionieren. So eine Mechanik wiegt allerdings auch viel.
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Oh, Ideen für Neuheiten hätte ich schon: eine einstellbare Gratung (von spitz bis rund), und einstellbare Kesselsteifheit, da könnte man dann per Knopfdruck zwischen Vintage Ludwig und Modern Tama umschalten und so
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DAS wäre ja mal was. Die Gratung als Inlay in eine Nut zu packen und verschiedene Gratungsringe anzubieten wäre ja nicht so schwer, erfordert aber jedes mal zum Gratungswechsel eine Demontage des Fells. Ohne das Fell abzuschrauben wäre schicker, hab aber grad keine Idee....oder doch? Ich muss mal mit Stefan sprechen.