Ich bin nach ein paar (Irr-)Wegen schließlich wieder da angekommen, wo ich angefangen habe....
Wie ist das bei euch so?
Bei mir definitiv nicht.
Ich stand in meinen Anfangstagen auf Paiste 2002, und eher dicke Becken, Richtung heavy. Genau die mag ich jetzt gar nicht mehr.
Seit vielen Jahren spiele ich leichte Becken, vom Klangcharakter eher Richtung dunkel mit mehr oder weniger Trash-Anteil. Diese Vorliebe hat sich bei mir ziemlich stabilisiert und wird sich vermutlich so schnell nicht mehr ändern. Schwerere B20-Becken und insbesondere der "Paiste-Klang" sind mir zu eindimensional und zu wenig komplex. Mag aber auch mit meiner Musikrichtung zusammenhängen.
Mir geht es ganz ähnlich. Am Anfang wollte ich spitz klingende Becken. Die Hihat sollte so klick-klick machen, wie in "Money's too tight (to mention)" von Simply Red. So wurde es (ca 1985/86) eine 2002er (14), als Crash gab es ein 505er (16) und das erste neu eingekaufte Ride musste unbedingt ein 3000er Power Ride sein (22) je mehr Ping, desto besser.
Bei Crash und Ride Becken habe ich weniger Änderungen durchgemacht, als bei HiHats. Irgendwie ist es mir immer gelungen, die Becken durch veränderte Spielweise (Schlagwinkel, -Stärke und -Tangente) den Klang nach Bedarf zu formen.
Aber die Hihats haben es mir angetan.
Zuerst also die 2002er. Ein paar Jahre später hab ich eine frühe Sabian HH HiHat gebraucht erworben, recht schwer, aber weicher im Klang als die Paiste. Mit einem Gebrauchten Set kam eine Zidljian Quick Beat hinzu, sehr schwer und auch eher Spitz im Klang. Dazu im kam auch noch ein 22er Zidjian Ping Ride.
Als meine Musik sich in Richtung Funk entwickelte, kam mir eine 13er Dream Bliss Hihat gerade Recht, schön dünn, leicht und trashig im Sound. Aber parallel dazu hab ich auch eine NoName Hihat aus der Grabbelkiste bei PPC gekauft, die einen sehr hohen Ton hat, ohne dabei spitz zu klingen. Perfekt für sehr leise Besenarbeit, sehr präsent ohne aufdringlich zu sein.
Lange habe ich den Klang meiner Becken nur durch Neuerwerb und Spielweise geformt und dachte, dass man zwar Trommeln stimmen kann, aber Becken eher nicht - bis der Workshop bei Chris Kamin kam. Seither hämmere ich auch mal auf Becken herum, um sie zu verändern. Mein derzeitiges Haupt-Ride ist ein umgearbeiteter alter Messing-Teller. Aber auch durch jahrelange Benutzung ändern sich die vorhandenen Becken. Das alte 3000er Power Ride ist zwar immer noch so schwer, aber es klingt heute ziemlich weich, genau so, wie die meisten anderen meiner Becken, die viel gespielt wurden. Ich find's gut.
Wer jetzt hier noch keine Philosophie erkennt: ich auch nicht. Wenn ich Becken kaufe, sollen sie sich möglichst in ein Gesamtbild einpassen, das aber nicht so ganz klar definiert ist. Ich höre mir das Becken genau an und entscheide dann. Oder ich kaufe Becken mit gebrauchten Sets einfach mit. Das war auch schon oft eine schöne Überraschung.