Hallo zusammen,
Ganz grundsätzlich gibt es DEN EIGENTON einer Trommel schlicht nicht.
Folgende Eigentöne kann man feststellen:
1. Kessel ohne Anbauteile
2. Kessel mit Anbauteilen
3. Kessel mit Anbauteilen und gespanntem Fell
Die wirkenden Parameter sind Gesamtmasse, Steifigkeit der Konstruktion und Dämpfung. Der nackte Kessel (1.) hat einen Ton, den man abgreifen kann. Baut man die Böckchen und die Muffe dran (2.), steigt die Masse, aber nicht die Steifigkeit => der Ton sinkt.
Montiert man nun die Felle (3.), wird der Kessel sehr stark versteift => der Ton steigt stark an.
Nr 2. ist um etwa eine Sekunde bis kleine Terz niedriger als Nr 1.
Nr 3. ist etwa eine Oktave höher als Nr 2., ist dabei aber abhängig von Fellstärke und Fellspannung, mit anderen Worten: nicht konstant.
Stimme ich die Trommel höher, wandert der Kesselton mit. Wo genau beide gleich sind, ist die Lösung eines Differenzialgleichungssystems.
Wer es genauer wissen will kann ja mal hiermit anfangen: Properties of drum shells and bearing edges
Es stellt sich auch die Frage der Relevanz. Was genau will man mit maximaler Kesselresonanz erreichen, die an diesem Punkt entsteht? Da viel Energie in die Bewegung des Kessels fließt, dieser aber nicht an der Schallabstrahlung teilnimmt, wird das Ergebnis tendenziell leiser sein, als bei anderen Stimmungen.
Nun denn.
Nils
P.S.: zum Kesseleigenton habe ich vor fast 12 Jahren hier schon mal was geschrieben:
Ton/Attack/Zentrieren