Es geht konkret darum, dass wir a) nur 2-3 Mal im Monat proben, wobei die Proben immer wie so'n Businesstermin wirken.
Es klingt, als ob deine Erwartungen an eine Band auf der Beziehungsebene andere sind, als die der anderen Bandmitglieder. Für mich müssen die Bandleute nicht zwingend enge Kumpel sein, wenn das Musikmachen an sich gut funktioniert.
Und b) wird mir dafür zu oft vorgeschrieben wird, was ich zu spielen habe. Dann heißt es: "zu schnell!", "da muss Dynamik rein!" oder "Oah, jetzt wäre 'ne Doublebass schön ". Da könnte ich sowas von ausrasten. Warum kümmert sich nicht jeder um seinen Scheiß? Und wenn dynamisch, dann muss doch wohl die ganze Band mitziehen!?!?
Das sind ja ganz konkrete Dinge, hört sich für mich erst mal konstruktiv an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie mit ihren Anmerkungen Recht haben. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn das, was man spielt, einfach passt, aber wenn die Musik besser klingt, nachdem man konstruktive Kritik angenommen und umgesetzt hat, dann finde ich das positiv.
Hatte aber zumindest Bock drauf mit älteren, erfahreneren Musikern Mucke zu machen.
Möglicherweise tust du gut daran, ihre Vorschläge/Kritik genau zu reflektieren. Ich werde auch nicht gern kritisiert, es hat mich musiklaisch aber oft weitergebracht, Kröten zu schlucken und mein Spiel zu verändern.
Vielleicht liege ich auch falsch, und es handelt sich um grundlos nörgelnde Bandmitglieder. Kann aber auch sein, dass du was lernen kannst.
Ein Beispiel: Ich hab vor zwei Wochen einen Freelancer Gig mit der amerikanischen Sängerin Robin Irene Moss gespielt. 2-3 Wochen vorher bekam ich ein paar Aufnahmen. Meine übliche Vorbereitung besteht darin, mir den Ablauf rauszuhören und ein paar Notizen dazu zu machen. Dann höre ich mir die Sachen möglichst oft an. Später gehe ich 1-2 mal mit dem Material in den Proberaum und spiele dazu. So habe ich eine Idee, wie ich die Musik mit meinen Mitteln umsetzen könnte. Vor dem Gig gab es eine gemeinsame Probe mit der Künstlerin und den anderen Musikern. Da gibt es dann Hinweise dazu, wie die Künstlerin sich die Stücke gedacht hat und konstruktive Kritik zu meinem Spiel, die ich natürlich unmittelbar umsetzen musste, was ich auch tat. Der Lohn war sehr positives Feedback. Das Ziel muss immer die bestmögliche Musik sein.
Nils
P.S.: die Teamuhr aus dem Post von MS-SPO kenn ich auch. Sie hat mir gezeigt, dass man nicht alles so persönlich nehmen , sondern die gruppendynamischen Prozesse reflektieren sollte.