Beiträge von nils

    Mit den Worten des Finanzamts "Es liegt Liebhaberei und damit keine Gewinnerzielungsabsicht vor."


    Ja, diese Diskussion hatte ich mit dem Finanzamt auch, weil ich in den ersten Jahren mit der Stimmerei und dem Buch mehr Kosten als Einnahmen hatte. Mittlerweile hat sich die Situation geändert und das Finanzamt nimmt gerne etwas von meinem verdienten Geld.


    Im Marktsegement Workshops fühle ich mich mit meinen Gagen eigentlich ganz gut bezahlt, auch und gerade weil es Spaß macht, aber wenn ich im Nebenberuf wie im Hauptberuf was mit IT machen würde, käme ich auf bedeutend bessere Tagessätze (doppelt bis drei mal soviel). Aber es geht eben nicht nur ums Geld.


    Nils

    Hallo,
    ich denke, dass man differenzieren muss, um welchen Markt oder welches Marktsegment es jeweils eigentlich geht.


    Wie schon vorher jemand schrieb, gibt es Segmente, in denen nur 150% zuverlässige Profis ran dürfen, wie z.B. live im Fernsehen. Dort hat man sicher keine Amateure, die die Gagen versauen. Mich würde interessieren, ob auch dort die Gagen in den letzten Jahren gesunken sind. Ist hier jemand, der das weiss?


    Im Segment der Autorenmusiker, also Leute, die ihr eigenes Zeug spielen, war es immer schon schwierig, wenn man nicht bekannt ist, für den Gig auch noch Geld zu bekommen. Da hängt die Gage nun mal klar davon ab, wie viele Leute man zieht und es versaut auch niemand dem anderen die Gage, denn man sollte Äpfel und Birnen nicht vergleichen - es ist einfach anderes Material.


    Das bedeutet, es geht im Wesentlichen um Auftragsmusik - Coverzeugs, Gala, Tanzmucken.....wo sich das Drama abspielt, dass ggf. mehr oder weniger ambitionierte Wochenendmucker denen das Wasser abgraben, die sich entschieden haben davon leben zu wollen (und es dann auch müssen).
    Das Hauptproblem in diesem Segment ist aus meiner Sicht, dass Qualität nur sehr eingeschränkt eine Rolle spielt. Den Leuten ist es wurscht, ob die Band gut ist, oder ob alle Instrumente aus der Zauberkiste kommen und die Sänger nur ein wenige dazu trällern, während die "Musiker" ein Playback abliefern.


    Daher geht es über den Preis. Und beim Preis sind die besonders konkurrenzfähig, die das Geld nicht unbedingt brauchen, oder aus einem Land kommen, in dem das monatliche Durchschnittseinkommen dramatisch niedriger ist, als in Deutschland. Sven erwähnte oben schon die 9 Polen.


    Machen wir uns nix vor: aus dem Osten kommen hervorragend ausgebildete Musiker, die Qualität zum kleinen Preis liefern können. Natürlich nicht alle, aber genügend, um für heimischen Musikern zum Problem zu werden - nicht nur da, wo Qualität zweitrangig ist, sondern auch da, wo sie gefordert ist.


    Nils

    die sind einfacher zu kontrollieren als die
    ambassador und und klingen lebendinger als die emperor


    Das liegt vermutlich an der Konstruktion, die eine Mischung aus Ambassador und Emperor ist.


    Ambassador: 1Ply 10mil
    Vintage A: 2Ply 7+3mil
    Emperor: 2Ply 7+7mil


    Mit anderen Worten: das Vintage A ist genau so dick wie das Ambassador, und zweilagig wie ein Emperor. Also dünner als ein Emperor aber mit der gleichen Eigendämpfung.


    Nils

    Ja, zumindest mit Stöpseln, die eine einigermaßen gerade Kennlinie haben, geht das ganz gut. Man kann das trainieren, indem man beim Stimmen die Stöpsel immer wieder herausnimmt hört und dann wieder hineintut. So lernt man, das gefilterte Geräusch korrekt zu interpretieren.


    Nils

    Zum Thema Sustain in Anhängigkeit von der Position des Toms auf der Halterung gibt es eine wissenschaftliche Arbeit von Ingolf Bork, die im Bericht der 15 Tonmeistertagung 1988 veröffentlicht wurde. ( Kurz danach kam die Freischwingaufhängung auf den Markt. 8) )


    Die Sustainzeit ändert sich erheblich mit der Änderung der Position der Trommel auf dem Befestigungsarm. Die mechanische Eingangsimpedanz der Aufhängung für den (gestimmten) Grundton der Trommel ist hier entscheidend. Die ändert sich mit der Einstecktiefe des Arms in die Trommel - oder man ändert eben den Grundton, wenn der Sustain nicht stimmt. Im Experiment wurde der Kessel (ein 13*13er Tom, sieht in der Zeichnung genau aus wie ein Sonor) mit Blei beschwert, was die Schwingungseigenschaften zwischen Trommel und Stativ so änderte, dass die Sustainzeit kaum noch durch die Anbringungsort beeinflusst wurde.


    Nils

    Hmm, also die angesprochene Methode hat einen Nachteil: sie basieert darauf, sehr unterschiedliche Spannungen an den einzelnen Spannschrauben eines Fells zu erzeugen. Ich hab dazu mal einen Thread in einem anderen Forum eröffnet, den ich hier zitieren will:


    Zitat:
    Hallo liebe Schlagzeuger,


    Eine Nachfrage, die mich per Mail erreichte, brachte mich auf den Gedanken daran zu erinnern, dass ein Fell rundherum gleichmäßg gespannt sein soll, man nennt das auch "In Stimmung mit sich selbst". Dieser Thread bezieht sich auch auf einige Bemerkungen aus anderen Threads in diesem Subforum und dient dem Schutz Eurer Trommeln vor Beschädigung.


    Die Gründe, die gegen ein ungleichmäßig gespanntes Fell sprechen, sind einfach zu erklären.


    1. Ein ungleichmäßig gespanntes Fell bringt ungleichmäßige Spannung auf den Kessel und kann ihn dadurch beschädigen. Sicher nicht bei gegossender Glockenbronze oder Marmorkessel, aber Holzkessel (oder Acryl und dünnes Metall) können unrund werden, wenn dieser Zustand längere Zeit anhält (Wochen oder Monate)[Edit wegen der Frage unten]. Es gibt nichts schwierigeres zu stimmen als eine unrunde Trommel.
    2. Ein Fell, dass nicht in Stimmung mit sich selbst ist, wird nie die ganze Klangfülle bringen können. Man erkauft sich ggf. Obertonkontrolle oder Zeitersparnis mit Abstrichen beim Fundament.
    Letzlich kann man Änderungen des Obertonspektrums auch mit minimalen Veränderungen an allen Schrauben bewirken, was aber länger dauert.


    Die Obertöne eines Fells, das in Stimmung mit sich selbst ist, können über die Spielweise kontrolliert werden. Denn ein sauber gestimmtes Fell klingt genau in der Mitte trocken und je weiter man ausserhalb der Mitte schlägt, desto mehr Obertöne werden hörbar. Abgesehen davon wird man für ein wenig variabel verwendete Dämpfung nicht gekreuzigt.


    Das klangliche Ergebnis besteht immer aus Material, Stimmung und Spielweise.


    Die Spielweise an eine Trommel anzupassen, die voll abgeht, wenn man nicht genau den Punkt trifft, ist auch etwas Arbeit. Aber es lohnt sich, weil man so innerhalb kürzester Zeit, nämlich von Schlag zu Schlag, entscheiden kann, wie die Trommel klingen soll. Die Stimmung bildet dafür die Grundlage.
    Zitat Ende


    Viele Grüße,
    Nils

    Ich hab in meinem Übungsraum mit den alten 12er Pearl-Toms immer etwas Schwierigkeiten. Allerdings auch mit den 13ern. Auf Bühnen ist es dann eher das 14er, das zickt. Die Schlussfolgerung daraus ist für mich: es liegt am Raum. Zumindest, wenn sich die Situation bei Ortswechsel ändert.


    Nils

    Nach längerem Gebrauch hängt das Falams in der Mitte genauso durch, wie ein "normales", spielt man noch länger löst sich ggf. sogar die Mylar-Schicht von den Kevlar-Fasern - aber nur nach SEHR LANGEM Gebrauch. Gerissen ist mir nie auch nur eine Faser.


    Nils

    Nein. Ein normales Snarefell hab ich, je nach Aktivität, nach wenigen Wochen durch. Das Falams hält mindestens so lange in Monaten, wie ein normales in Wochen. Bei Set-Snares würde ich allerdings nur noch besonders stabile damit bestücken - also Glockenbronze, gegossener oder zumindest sehr dicker Stahl, Stein......
    Nils

    Hat mal jemand so etwas auf eine normale Snare gezogen?


    Ja, ich hatte c a. 10 Jahre lang Falams2 auf meiner Snare. Nun ist der Kessel unrund ;( . Ich fand den Klang damals gut, würde das aber so nicht mehr tun. 32 Tacken sind für so ein Fell ziemlich wenig. Ich hab in den 90ern schon 75 DM bezahlt, zumeist kosten die Dinger heute über 50 Euro.


    Nils


    P.S.: Es war natürlich NICHT ein und dasselbe Fell 10 Jahre auf der Trommel, sondern mehrere nacheinander. :)

    Wie ich schon schrieb, geht es NICHT um die, die mich buchen. Trotzdem bin ich etwas vorsichtig.
    Gerald hat mich allerdings ermutigt, Ross und Reiter zu nennen.


    Dazu der Hinweis: auch trotz meiner großen Erfahrung, dürfen meine Anmerkungen nicht als Verallgemeinerung genommen werden.
    Es handelt sich um meine persönlich Eindrücke bzw. Erfahrungen, einzelne Trommeln sind nicht die ganze Serie.


    Ich kann nur einige Erfahrungen beschreiben , eine vollständige Liste kriege ich weder zeitlich hin noch kann ich garantieren, dass ich mich an alles erinnere.


    Fangen wir bei der Snare mit drei Snarebeds an. Die ist faktisch unstimmbar, zumindest ist der Teppich nie zur Zufriedenheit hinzubekommen. Ich habe Fotos gemacht und kann diesen Fall daher eindeutig belegen. Es handelt sich hierbei um eine
    TAMA Superstar (Snare) ca. 2004 hergestellt. Ich habe eine weitere Snare der Serie in den Händen gehabt, die ebenfalls ausgesprochen zickig war. Sonst hab ich solche Erfahrungen mit der Serie nicht gemacht.


    Pearl BLX (mein eigenes Set): Toms: Soundesel, Bass: mittel, Snare: Stimmzicke, Kessel ist nicht mehr rund


    Pearl MMX (Snare(s)): zumeist Soundesel. Reagierten sehr sensibel auf Ortswechsel.


    66er Ludwig (Set): Bass=Soundesel, Toms: irgendwo in der Mitte, Snare: Stimmzicke, ausgesprochen schmal, scharf und tief geschnittens Snarebed


    DW Collectors (Set): Bassdrums: meist Stimmzicken, Gund unbekannt, Snares und Toms: Soundesel


    Yamaha Stage Custom: Bass und Toms: Soundesel, Snare: Stimmzicke

    Taye (Set)
    : Bass: Stimmzicke, Snare und Toms: Soundesel


    Paiste S-Bronze (Snare): Soundesel


    Mapex Mars Pro (Sets, 80er Jahre): uneinheitliches Bild, eins war eine totale Stimmzicke, ein anderes ein Soundesel


    Sonor S-Class (Set): Toms: trotz starker Gratungsschäden Soundesel, Bass: mittel, Snare: Soundesel


    Ludwig Aniversary (Snare): Stimmzicke


    Drumcraft Serie 8 (Set): Soundesel


    DW Glockenbronze/Steel (Snares): Soundesel


    Lunar (Snare(s)): Sehr unterschiedlich, manche echte Soundesel, einige echte Zicken.


    PDP BX (Set): Soundesel


    PDP Platinum (Set): Toms und Snare: Soundesel, Bass: Stimmzicke


    MRS (Set): Bass: Stimmzicke, Toms: Soundesel


    Pearl MBX (90er Jahre): Toms: Stimmzicken, Diagnose: Kessl unrund


    Basix Custom (Set): Soundesel


    Sonor Global Beat (Set): Soundesel (nach Fellwechsel)


    Gretsch (Sets, neu): Stimmzicken.


    Mapex Black Panther 10" (Snare): Soundesel



    Ich hab bestimmt noch viele vergessen, aber mehr fällt mir gerade nicht ein.


    Nils


    P.S.: Dave Kobrehel hat ein Bild auf facebook veröffentlicht, das Hinweise auf stimmzickiges Verhalten liefert:

    Sorry good guy! Im Verhältnis zu Deinem Wissen und Deiner Erfahrung ein absolut enttäuschender Beitrag! Du kommst Mir vor wie ein Politiker der es sich mit keinem der Großindustrieellen verderben will! Oder hattest Du wenig Zeit?


    Naja, also, wenn ich hier loschreibe mit welcher Trommel ich welche Probleme hatte und welche besonders leicht gingen, geht schnell was schief. Ich kann hier leicht jemandem ans Bein pinkeln oder auch, gerade hier, Kommentare bekommen á la "jetzt macht der hier Werbung".
    Da gibt es ganz konkrete Dinge, wenn ich die einfach hier rein schreibe, dann hab ich schnell einen Anwalt am Hals. Dabei geht es nicht um Firmen, die mich unterstützen, oder dafür in Frage kämen. Bevor ich sowas tue, bespreche ich das erst mal mit Gerald (drumstudio1)


    LG, Nils

    fwdrums: Geiles Set!


    Ja, also ich habe schon viele Trommeln in der Hand gehabt und muss sagen, dass ich SEHR große Unterschiede in der Stimmbarkeit feststellen konnte. Diese sind weitgehend unabhängig vom Preis.
    Ich hatte schon mind. 10 verschiedene Snares aus der 2000€+x-Klasse in den Händen. Einige gingen superleicht zu stimmen (z.B. die Zildjian Snare, ganze 2 Minuten), bei anderen braucht es schon etwas länger.
    Aber auch bei günstigen Trommeln oder Vintage-Zeugs hab ich beides gefunden.
    Alles aufzuzählen würde mir schwer fallen, erstens kann ich mich mit Sicherheit nicht mehr an alle Trommeln erinnern, zweitens will ich auch nicht den Anschein von Werbetätigkeit erzeugen.


    Schwierig wird es immer dann wenn
    - der Kessel nicht mehr rund ist
    - andere Teile beschädigt sind
    - der Stimmumfang der Trommel insgesamt klein ist
    - die Snare von sich aus einen sehr reiches Obertonspektrum hat (schwerer zu kontrollieren)


    Je kleiner der Bereich, in dem die Trommel funktioniert, desto mehr Arbeit hat man, diesen auch zu treffen.


    Es gibt natürlich solche Spezialfälle, wie die Snare mit drei (!!!) Snarebeds, die ich neulich in die Hände bekam. Da war einfach nix zu wollen.
    Den Hersteller möchte ich jetzt ungern nennen, nur so viel, es war einer der etablierten großen und die Trommel aus einer eigentlich anständigen Serie.


    Nils

    Also,


    ich denke es gibt in Österreich kompetente Geschäfte, in denen Du
    1. gut beraten wirst
    2. verschiedene Sets antesten kannst
    3. keinen Ärger mit Versand haben wirst


    Versuchs doch mal bei Gerd Jessl (http://www.drumhouse.at) in Wien oder Gmunden (je nachdem was näher liegt). Ich war mal dort und hab eine üppige Auswahl an Material in den Segmenten gut bis exzellent vorgefunden. Derzeit gibt es für Lagerware sogar 25% Inventur-Rabatt, jedenfalls bis 31.7. Viel Erfolg bei der Jagd!


    Nils

    Hajo K hat möglicherweise den Punkt getroffen. Die innere Dynamik ist eine wichtige Sache. Jedes Instrument in der Trommel- und Beckensammlung des Schlagzeugers muss so gespielt werden, dass es die richtige Lautstärke im Gesamtkontext hat.


    Die meisten unerfahrenen Schlagzeuger, und leider auch manche erfahrenen, spielen z.B. die Becken zu laut. So kann der Mixer kaum was mit den Signalen der Overheads anfangen und daher wurde das Close-Micing erfunden.


    Nils