Auweia, es entwickelt sich wieder eine Grundsatzdiskussion.
Da möchte ich dann gerne auch noch meinen Senf dazu geben:
Zunächst mal glaube ich, das eher zu wenige sich die 5000€ Geräte kaufen, als das der Markt interessant genug wäre, um den potenziellen Anbietern ausreichend Investmittel für Weiterentwicklungen zu entlocken.
Wenn das tatsächlich plötzlich keiner mehr kaufen würde, wird IMHO niemand mehr sich die Mühe machen und was besseres entwickeln. Man wird in der Preisklasse dann keinen "Markt" mehr sehen und schlimmstenfalls das e-drum Segment ganz den Billiganbietern überlassen, die uns dann untern den Labels "Millenium", "Fame" und sonstwie ja schon mit ihrem Elektroschrott beglücken.
Als prominentes Beispiel möchte ich Clavia anführen, die ja bekanntermassen ihr Label "ddrum" und das dazugehörige e-drum Segment aufgegeben haben (nachdem sie ihrerseits schon mit dafür gesorgt haben, das u.a. Simmons und Dynachord aus wirtschaftlichen Gründen dieses Segment aufgeben mussten) um sich auf das (viel härter umkämpfte-aber offensichtlich deutlich lukrativere) Keyboardsegment zu konzentrieren.
Was war damals denn Passiert ?
Ein japanischer "Billiganbieter" (wie zufällig mit Namen des Vornamens von Totti's Vater...
) hat 1997 ein System mit tollen, neuartigen -super bespielbaren- Meshpads auf den Markt gebracht. Das Modul war auch für einen technisch weniger Begabten gut bedienbar, enthielt alles, was man bisher mühselig über ein separate Mischpult an externer Peripherie einbinden musste und war zudem noch billiger als der bisherige Platzhirsch. Das es dabei klanglich nicht ganz mithalten konnte, haben viele dem System aufgrund der ganzen anderen Vorteile nachgesehen und zugegriffen.
Clavia hat hier offensichtlich die Chancen, eine zur Entwicklung eines deutlich besseren Systems erforderliche Investition angemessen verzinst zu bekommen, als zu schlecht angesehen, um es überhaupt nochmal ernsthaft zu probieren.
Ich fürchte, an diesen Einschätzungen hat sich bisher bei den Herstellern wenig geändert.
Glaubt mir - Wenn ein Hersteller eine gute Chance auf kräftigen Profit sieht, werden auch Investitionen für marktfähige Innovationen locker gemacht. Ein Risiko wird da aber keiner (mehr) eingehen- das ist bei modernen Grosskonzernen einfach nicht durchsetzbar und die "Pionierzeiten" sind wohl leider rum
.
Für meinen Zweck bietet das TD-20 den derzeit besten Kompromiss. Klar hätte ich gerne weniger gezahlt und habe auch auch lange die Investition gescheut. Aber letztlich habe ich keine Zeit, ständig nur auf was besseres/billigeres zu warten - ich habe Gigs zu spielen und dabei ohne externe Hilfe einen unter allen Bedingungen möglichst perfekten und auf den jeweiligen Song angepassten Drumsound abzuliefern (ohne grosse Auf-/Abbau- und Soundcheckzeit zu investieren). Das gelingt mir damit am leichtesten, da der Kompromiss aus Flexibilität und einfacher Bedienung IMHO schnell zu guten und reproduzierbaren Resultaten führt. Entschuldigungen, warum was wo evtl. nicht so geklappt hat, will keiner hören -> die Gesamtleistung muss stimmen und möglichst dabei klar besser sein als die der Mitbewerber. Wenn morgen ein Produkt erscheint, das mich meine Aufgaben noch klar besser lösen lässt, werd' ich daher wieder anfangen zu sparen und mir's möglichst gleich übermorgen zulegen - egal welcher Marke...