Hallo Micha,
Zitat
Original von Psycho
Aber eine Sache von deinen Ausführungen muss man glaub ich noch etwas differenzieren: Die VH-12 ist nur voll mit dem TD-20 kompatibel, am TD-12/TD-8 hat sie die selbe technische Funktionalität wie die VH-11 oder das CY-12H + FD-7/FD-8. Die letzten beiden Hi-Hats unterscheiden sich am TD-8/TD-12 nur dadurch, das die VH-11 eben auch natürlich aussieht und
auch so gespielt wird (Öffnen der Pads).
ich gehe mal mit dem differenzieren bez. der HH-Controller noch etwas weiter - nein, ich versuche mal, endgültig aufzuklären (habe mich mal ziemlich ausführlich damit beschäftigt und hoffe, dabei auch tatsächlich zu den richtigen Schlussfolgerungen gekommen zu sein):
Allgemeines zu Roland HH-Controllern:
Ein Roland V-drum HH-Controller regelt grundsätzlich über das Fußpedal gesteuert einen Widerstand zw. 0 und ca. 24 kOhm, wobei 0 Ohm vollständig geschlossen ist. Das verwendete Modul misst ständig den Widerstand und ermittelt den zugehörigen Sound, der bei triggern des HH-Pads oder bei überschreiten bestimmter Grenzwerte (footsplash bcw. chick-sound) abgespielt wird.
Dieses Prinzip zieht sich nach meinen Erfahrungen durch alle Controller, ausser der der VH12 (10-25 kOhm) !
Als Pad wird ein Gummipad verwendet, welches am Rand einen eingearbeiteten Taster hat: PD7/8/9, CY5/6/8/12/14/15, VH11/12Top - alle verwenden IMHO das gleiche techn. Prinzip, CY12/15 haben noch einen 2ten Schalter in der Kuppe eingebaut. Über die Schlagfläche aktiviert man den normalen HH-Sound, über einen Schlag auf den Rand-Taster den "edge"-sound.
Spezialitäten wie "footsplash" und ein kräftiger "chick" Sound beim schliessen der HiHat setzen voraus, das das Modul bestimmte Widerstandsänderungen innerhalb einer gewissen Zeitspanne ermittelt. Die Entscheidung, ob und welcher Sound gespielt wird, trifft die Modulsoftware.
VH-12 am TD12/20:
TD12/20 haben einen ggü. allen anderen V-Drum Modulen zusätzlichen, erweiterten Modus (VH12), bei dem ein Bereich von 10 bis 14 kOhm zum aktivieren der "Pedal pressure" verwendet wird (wenn man fester man auf's Pedal tritt, bekommt man einen weiteren, sehr kurzen, harten HH-Sound, der zudem einen Anschlagstärkeabhängigen "pitch-effekt" hat). Das ist AFAIK auch der einzige Klangfunktionen betreffende Unterschied von VH11 zur VH12), Das "normale" offen-geschlossen findet bei der VH12 dann in einem Bereich von 14 bis 24 kOhm statt.
Das funktioniert daher konsequenterweise auch nur mit einer VH12 auf Anhieb, wäre aber im Prinzip mit jedem Controller machbar. Der Regelbereich des Controllers, lässt sich mittels des VH12 "offset"-Parameters im Modul in einem gewissen Rahmen anpassen.
Damit "pressure" praktisch dosierbar funktioniert, muss der Controller dem Fuss ab einem gewissen Widerstandswert auch einen mechanischen Widerstand entgegensetzen, was bei der VH12 wohl entsprechend berücksichtigt ist, sofern gescheit kalibriert.
Ich meine auch, das "pressure" am TD12 genauso wie am TD20 funktioniert, habe diese Kombination aber selbst auch noch nicht getestet.
Relativ Zweifelsfrei könnte man das wohl feststellen, wenn mal ein TD12-User seine VH11 auf VH12 umstellt und beim schliessen mal genau hinhört, ob "unterhalb" des normalen "geschlossen-Sounds" noch der oben beschriebene Soundeffekt auftritt.
Prima wäre auch, wenn ein TD20/VH12 User mal prüft, ob meine Funktionsbeschreibung der pressure-Funktion so passt, oder ich hier eventuelle weitere Klangvariationen überhört habe (Ich habe selbst ja die Kombination TD20/VH11, und die VH12 bisher "nur" mehrfach an Demosets getestet).
VH11 am TD12/20:
Im "VH11"-Modus hat man die pressure-Funktion bei geschlossener HiHat nicht, sondern "nur" eine Umschaltung von einer "leicht geschlossenen" zu einer "normal geschlossenen" HiHat (eine Variante, die ich als sehr praxistauglich erachte da sie sehr gur kontrollier- und reproduzierbare Resultate erzielt und für mich auch vollkommen ausreichend ist - ich mag und brauche keine so ultrakurzen HH-sounds). Die zur Auslösung der "normal geschlossenen HH" nötige Trittstärke lässt sich an einer Rändelschraube der Clutch einstellen. Da auch hier einfach ein gewisser Widerstansbereich erforderlich ist, funktioniert das auch über die Modulsoftware und wird nur vom TD12/20 unterstützt.
VH11 am TD8/10:
Am TD8/10 funktioniert eine VH11 technisch in etwa wie die Kombination von FD7 und PD7, bringt dort also "nur" ein verbessertes Spielgefühl. Evtl. passen in der Modulsoftware hinterlegte Parameter nicht perfekt zur jeweiligen VH11/HH-ständer Kombi, so das ggf. auszuprobieren ist, ob "chick" und "splash" zufriedenstellend funktionieren und die HH auch "schnell genug" öffnet, bzw. der HH-open Sound frühzeitig und sauber reproduzierbar anspricht.
FD7 am TD12/20:
Hiermit bekommt man die Unterscheidung zwischen "leicht" und "normal" geschlossener HiHat - anders als mit der IMHO gut dosierbaren VH11 - mit einer FD7 in der Praxis nicht hin (zumindest ich schaffe das nicht), ansonsten etwa gleiche Controller-funktion.
Anmerkungen für die DIY-Fraktion:
Eine Widerstandsänderung alleine bringt meist kein befriedigendes Resultat. Auch der Regelweg, die Kennlinie, die Rückstellgeschwindigkeit/-kraft des Controllers haben entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Ergebnisses. Der Einsatz eines linear regelnden Widerstands ist z.B. nicht sonderlich empfehlenswert.
Nach einigen Experimenten bin ich letztlich bei der VH11 gelandet. Diese funktioniert einfach sehr gut, und das Top ist - ähnlich wie das der VH12 - ein Traum an Bespielbarkeit.
Dank relativ groer masse ist es träge und vibriert kaum. Geschlossen ist das Top auf dem Controller relativ fixiert und spielt sich daher geschlossen wie eine 2 teilige HiHat - so gut kann man das IMHO nicht selber machen....
Amerikanische Freaks rüsten übrigens an ihrer VH11 z.t. die "pressure" Funktion des VH12 mit einem passend zurechtgeschnittenen Mousepad zw. Controller und Pad nach und betreiben das dann erfolgreich im VH12-Modus. Mit meinem mige-Controller und einem Stück Gummischlauch geht das auch...
Alle Angaben, wie immer, ohne Gewähr, Anmerkungen und Berichtigungen erwünscht.
Gruss,
Kai
edit1 fügt die von XTJ7 angegebenen Widerstandswerte der VH12 ein.