Will mir hier auch mal einklinken:
Was mir tierisch gegen den Strich geht ist der Zwang diverser, meist lokaler Konzertkritiker, die erst dann ruhig schlafen können, wenn sie die Eigenkompositionen der darzustellenden Band in irgendeine Schublade stecken können. Zu meiner Zeit als Percussonist Mitte der 80er Jahre spielten wir ausschliesslich eigene, deutschsprachige Funk-Rock-Titel, ein bisschen sozialkritisch angehaucht, das ganze gekrönt durch eine zickige Frontfrau. Soweit, so gut! Schaut man sich nun aber rückblickend die Konzertkritiken an, stellt man eben dieses Phänomen fest: "Gute Musiker, Stimmung im Saal so lala, schwere Aufgabe des Opening Acts" und dann die Vergleiche angefangen mit BAP (wegen der Sozialkritik), Nina Hagen (wegen der Frontfrau), Yes (?), Spliff (?), Santana !!! (nicht wegen des Gitarristen, sondern wegen der Präsenz zweier Congas) usw., usw....
Alles in allem pures Schubladendenken, gepaart mit jeder Menge Halbwissen. "...aber wenn dann der Schlagzeuger (gemeint war ich, der Percussionist) mit Trommelstöcken auf den Bongos spielt, tut einem das schon ein bisschen in der Seele weh". (gemeint waren die Timbales, die man meines Wissens nach getrost mit Stöcken spielen kann).
Genug gejammert, heute spiele ich nur noch Coversongs, damit die Damen und Herren Schreiberlinge nicht solange überlegen müssen, zumal wir in der Regel den Originalinterpreten gleich noch mit ansagen.
Grüsse,
Marcus