Beiträge von ollliB.

    Hallo Jürgen,


    Wie kann man die Qualität und Sound der Schalloch (Premium)Classic Line Conga zu den den Reiche Congas vergleichen/bewerten?


    Am Besten, indem man alle zusammen im gleichen Raum testet. Unter Umständen ist es gut, wenn man jemand anderen spielen lässt und es sich selber aus ein paar Metern Abstand anhört.


    ... oder die LP Classic vs. Schalloch Classic vs. Reiche.


    Siehe oben!


    Ich besitze einen dreier Satz der LP Classic und möchte auf einen homogenen 5er Satz aufrüsten.


    Also zwei neue Trommeln dazu stellen? Die LPs werden ja nach wie vor hergestellt. Außerdem gelten sie als eine Art Referenz für die Profi-Kategorie.


    Eine Modellreihe hast Du in Deiner Auswahl nicht erwähnt, nämlich die LP Matadors. Die bilden laut Meinung vieler Experten die Profi-Einstiegsklasse. Ich empfinde die Crown, die Lugs und die Beschläge im Verhältnis zu den Classics sehr gleichwertig. Mir kommt aber vor, dass die Oberfläche weniger gut gegen mechanische Einflüsse geschützt ist. Bei gleichem Umgang hat meine Classic-Conga so gut wie keine Macken und die Matador-Quinto diverse.


    Außerdem würde ich die Meinl-Instrumente um die 300 € nicht außer acht lassen. Die werkseitigen Felle sind von ähnlicher Qualität wie die LPs und man bekommt auch Kunststoff-Felle. Gerade in der Bucht: Luis Conte Set, die trotz des relativ geringen Einzelpreises sehr gute Kritiken bekommen.


    Allgemein zu den LP Classics: seit vielen Jahren sind die werkseitig aufgezogenen Felle maximal von mittlerer Qualität. Das gilt aber für beinahe alle Massenfabrikate. Im Unterschied zu den beiden anderen Marken/Modellen sind allerdings Kunststoff-Felle erhältlich, z. B. von Remo.


    Allgemein zu den Reiches: alle Leute, die welche spielen, äußern sich sehr zufrieden. Gebaut sind sie aus Mahagoni (was ja auch bei Gon Bops schon mal legendär geworden ist). Kunststoff-Felle gibt es für sie nicht, aber die Qualität der werkseitig aufgezogenen Rinderfelle soll top sein.


    Allgemein zu Schalloch: In den 80ern wurden die Instrumente in Hamburg hergestellt und in einem Laden verkauft, den sich der Congabauer mit einem befreundeten Gitarrenbauer teilte. Eine Besonderheit der Felle war die Behandlung mit einem sogenannten Skin-Smoother. Den (mittlerweile vergrößerten) Laden namens Schalloch gibt es in Hamburg noch und man kann dort hochwertiges Percussion-Equipment kaufen - aber keine Schalloch-Congas. Als ich vor Jahren einen Verkäufer darüber befragte, sagte der, die Marke sei an Meinl verkauft worden und stelle Instrumente her, die qualitativ zum großen Teil unterhalb des Meinl-Standards angesiedelt sei. Zwischendurch gab es, wenn ich das richtig interpretiert habe, Versuche, das ursprüngliche Image der Marke durch professionelle Modelle zu reaktivieren.


    Vielleicht ist für die klangliche Set-Homogenität eine einheitliche Fell-Qualität entscheidender als die Fabrikate. Sehr gute Einzel-Congas kannst Du für oft unter 200 € bei eBay ersteigern. Und erstklassigeFelle kriegst Du z. B. bei Munz & Simonsen (Kai Simonsen, Kaiserstr. 24, 29525 Uelzen, Tel. 0581 – 9077470) oder bei Fritz Würth (Feldbergstraße 11, 79254 St. Wilhelm, Tel 07602 - 505), den man in Insider-Kreisen "den Vice" nennt. Ich glaube, auch Jost Reiche verkauft seine Felle ohne Trommeln. Etwas ganz Edles wären dann noch Maultierfelle, die ich evt. besorgen könnte (in dem Fall per PM nachfragen!).


    Grüße
    ollliB.

    Ob die Seele berührt wird ... hmm?


    Neurowissenschaftlich heißt es, dass jede Erfahrung und Wahrnehmung mit einem Gefühl verknüpft und somit quasi zertifiziert im Gedächtnis abgelegt wird. Das geschieht vorsorglich, weil wir unsere Sinne nicht der ästhetischen Genussfähigkeit wegen haben, sondern zum Schutz. Und sollte beispielsweise mal schnell entschieden werden müssen, ob eine Situation, der wir akut ausgesetzt sind, gefährlich ist, richten wir uns nach den Gefühlsbotschaften, die an dem dranhängen, was wir dazu blitzartig assoziieren.


    Tolle Zeiten und Phasen im Leben verknüpfen sich oft mit Musik, die man - schon während dieser Phasen - als Gefühlsverstärker einsetzt. Die Musikstücke sind (auf diese Weise "benutzt") eine Art bewusste Zertifizierung des Erlebten, während ich noch erlebe. Vielleicht handelt es sich bei dem Einsatz von Musik sogar um eine Art Beschwörung, mit der man das konkrete Erleben verlängern möchte, oder zumindest um eine Vorsorge, sich das Erlebte mithilfe von damit verknüpfter Musik später immer wieder sehr plastisch in Erinnerung holen zu können.


    Als sich meine Jugend mit sowas wie Pink Floyd verband, vermittelte mir doch genau diese Musik schon damals die Ahnung, dass das Leben irgendwie anders werden würde. Inzwischen kann ich sogar was dafür, dass sich das bewahrheitet hat und das macht mich ab und an schon sehr traurig. :rolleyes:


    ollliB.

    Den Martillo kenne ich ein wenig anders. David spielt den zweiten Schlag mit linkem Finger auf der Macho mit gleicher Betonung wie den ersten und dritten. Zusammen mit dem vierten Schlag mit rechts auf der Hembra wird dadurch die typische Charakteristik des Martillo gemindert, nämlich der Hammer (welcher ähnlich einer durchgängigen Cowbell auf den Beats wirkt).


    Grüße
    ollliB.

    Hallo.
    Die Schmerzen sind im Steißbereich und am unteren Rücken, also über dem Hintern, wo halt die Kurve in der Wirbelsäule ist.
    Oder kann es vielleicht sogar sein, dass die sehr gerade Sitzhaltung beim Cajonspiel sogar gesund ist?


    Hi wodi,
    für den unteren Rücken ist immer besser, das Becken in eine nach vorne gekippten Haltung zu bringen. Das wird tatsächlich durch ein leichtes Nach-Hinten-Ankippen des Cajons, wie es meistens empfohlen wird, erreicht. Eine andere Möglichkeit wäre, sich ein rückenschonenderes Instrument zu besorgen – z. B. eine BlakBox oder WiteBox, wie sie mein Freund Valter Kinbom (Valter Percussion) baut:

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    Durch den Sattel sitzt man sehr entspannt. Allerdings ist das Abdämpfen der Schlagplatte per Ferse schwieriger zu bewerkstelligen, wenn man tatsächlich in Reiterhaltung auf dem Sattel sitzt (nicht wie Valter mit einem Bein vor der Schlagplatte).


    Eine andere Möglichkeit wären die schlagwerk´schen Yambus, die es mit Snare gibt:

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    Also: vielleicht muss es ja nicht die Sitzkisten-Variante eines Cajons sein. Von Valter gibt es schon seit Längerem die sog. Octa-Cajones, die eine etwas größere Schlagfläche haben:

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    Ich selber habe mir mal zum Zweck meiner Rückenschonung ein Cajon gebaut, das in üblicher Weise konstruiert, aber bequem wie eine Conga zu spielen ist:

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    Irgendwelche Fuß-Abdämpftechniken sind natürlich unmöglich.


    Grüße
    ollliB.

    @ LS_Drums
    Bei Deinem Tipp frage ich mich, warum da was frei schwingen können soll. Beim Spielen hat man die Dinger doch zwischen den Knien eingeklemmt. Und wenn ich die Spieltechnik richtig begreife, geht es energetisch eher um sowas wie Nachdrücklichkeit, sprich die Finger bleiben nach den Schlägen für einen kurzen Moment liegen. Und übrigens: der Hinweis auf eine Handselektierung der Felle kann bei Mittelklasse-Bongos auch heißen, dass man sorgfältig vermeidet, versehentlich richtig gute zu verwenden.


    Grüße
    ollliB.

    Bei den Cracks werden die Matador-Modelle gemeinhin als unterster professioneller Standard gehandelt. Von vielen weiß ich außerdem, dass sie traditionelle Rims bevorzugen (im Gegensatz zu sog. Comfort-Rims), denn dadurch ergibt sich eine größere Kompaktheit, was sicherlich für das Halten zwischen den Knien von Vorteil ist. Und dann spielen u. U. eher die Felle eine entscheidende Rolle. Die waren früher bei den Matador-Bongos nicht erster Güte. Entscheidend aber ist, ob die Hardware ggf. auch dickere Felle, die man sich später evt. aufziehen möchte, verkraftet. Und das sollte sowohl bei den Matadors als auch bei den FreeRides ohne Probleme funktionieren.


    Bis in die 80er hinein war auch Sonor ein Hersteller von hochwertigen Latin-Instrumenten (zum Teil mit eigenwilligen, aber originellen Konstruktionen). Seit Kurzem scheint man dort wieder ein wenig mehr auf Qualität zu setzen. Allerdings ist die Ausstrahlung der Latino-Bongos im Vergleich zu den Matadors deutlich weniger amtlich.


    Grüße
    ollliB.

    … bei meinem Schlagwerk de le Peru hat ist im unteren Drittel die Schlagfläche verleimt, oben ist sie mit Schrauben befestigt, die durch lösen/anziehen den Klang verändern: mehr gelöst=stärkerer "slap". Dabei kann es durchaus (bei stark gelösten Schrauben) zu einem entsprechendem Spalt kommen...


    Bei vielen sog. String-Cajones (also auch bei den laPeru-Modellen) entsteht eine Spannung der Schlagplatte dadurch, dass die Spannleisten (oben und unten) für die Snare-Saiten beinahe bündig zu den Korpuskanten angebracht sind. Bei entfernter Schlagplatte stünden die Saiten also geringfügig vor (ggf. 0,5 bis 1,0 mm). Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie bei montierter Schlagplatte innen von oben bis unten anliegen können. Speziell entlang der Oberkante entsteht allerdings eine Spannung, weil hier durch das Anziehen der Schrauben entweder die Saiten die Schlagplatte nach vorne oder sich sogar selber in die Platte drücken. Man kann sich diese Spannung für sog. ClapCorners zunutze machen und durch geringfügiges Lockern der äußeren Schrauben (und ggf. auch der beiden nächst-innenliegenden) die Ecken auf Abstand zu den Korpuskanten bringen. Geht dabei der durchgängige Kontakt zwischen Schlagplatte und Saiten verloren, entsteht allerdings unschönes Geschepper. Das heißt also: ein gewisser Innendruck der Saiten auf die Schlagplatte sollte immer bestehen, damit ein einigermaßen straffes Spielgefühl und somit eine kontrollierbare Snare erhalten bleiben.


    Sollte der Spalt bei fest angezogenen Schrauben sehr extrem sein, so kann damit einhergehen, dass sich die damit verbundene Platten(ver-)spannung über die gesamte Fläche auswirkt und auch in den Mittelbereichen dafür sorgt, dass die Saiten nicht korrekt anliegen. Dadurch entstehen u. U. unangenehme Snare-Begleiteffekte (Saitensingen u. ä.).


    In der Regel geht bei stark gelösten Schrauben auch Bass flöten.


    bei mir (sela trinty oder so) nur rechts


    Ich besitze ebenfalls die Sela Trinity - es ist auf beiden Seiten, allerdings gleichmäßig


    Bei Sela Cajones entsteht der Snare-Effekt nicht durch Saiten. Von daher entstehen sogenannte ClapCorners eher aufgrund einer Spannung, die in der Schlagplatte selbst vorhanden ist. Bei dem einen ist es zufällig beidseitig gleich, bei dem anderen unterschiedlich. Durch Zwischenklemmen flacher Holzspane direkt neben bzw. oberhalb der eck-begrenzenden Schrauben müsste sich diesbezüglich was ändern lassen.


    Mit den Schrauben kannst du, durch leichtes lösen oder anziehen, den Click-Effekt variieren.
    Diesen Spalt hat mein Meinl auch.


    Dafür sind die Schrauben nicht in erster Linie da. Wie oben schon beschrieben: man muss ein paar Dinge beachten.




    Also: Wenn es gut klingt und Du dich damit anfreunden kannst, dass dein Cajon Spalte aufweist: alles prima!
    Wenn es dich nervt und Du den Klang nicht magst: zurückgeben.


    Genau! Per se macht der Spalt nix. Falls Du aber meinst, dass die Spannung sich auf die gesamte Schlagplatte ausdehnt und sich somit auf die Qualität des Snare-Effekts auswirkt, umtauschen!


    Ein Instrument lässt sich leider nicht nur nach fertigungstechnischen Merkmalen beurteilen.


    Insbesondere Cajones sind sehr individuell anzusehen und -gehen.


    Grüße
    ollliB.

    Hallo Doktor,


    letztlich sinnvoll ist sowas m. E. nur, wenn jeder Link mit einer Info versehen ist, worum es speziell geht.


    Und angesichts der ständig steigenden Zahl von Cajon-Clips bei YouTube sollte der Empfehler immer auch kurz darstellen, was ihn inhaltlich in besonderer Weise begeistert. Was nützt eine Liste von beispielsweise 100 Links, wenn ich mich jedes Mal mühsam hindurchklickern muss, um etwas Bestimmtes zu finden?


    Grüße
    ollliB.

    Und ich hoffe Juan ist jetzt nicht böse weil wir hier gerade seinen Thread etwas gekapert haben :)


    :)
    Es ging ihm, wenn ich mich recht erinnere, um die Vorstellung einer neuen Beckenserie. Vielleicht hängt er die Beiträge hier einfach nochmal hinten dran.


    Grüße
    Oliver


    Der Sound war genial ...


    Wie würdest Du denn das beurteilen, was in den Clips zu hören ist?


    ..., aber das Spielgefühl litt etwas darunter. Je nach Stärke der Becken ist es schon schwieriger,
    die HiHat zu öffnen und filigrane Figuren zu spielen (in denen die HiHat oft geöffnet/geschlossen wird).


    Verstehe. Ist das aber nicht per Federspannung auszugleichen? Und damit, dass man dem Top weniger Spielraum gibt und das Bottom evt. geringfügig schräger stellt?


    Ich würde den Sound großer Hi Hats als tiefer und weicher bezeichnen, aber auch als einen Tick verwaschener!


    Hmm. Also für das Filigrane weniger geeignet, dafür aber – wie ich es assoziiere – klanglich eine Art "verlässliche Gediegenheit" repräsentierend.


    Grüße
    Oliver

    Ha!


    Hallo Björn,


    mir ist der Sound der Teile vor Ort schon positiv aufgefallen und auch in dem Session-Clip ist er sehr prägnant. Die extreme Messe-Akustik lässt einen das aber evt. auch falsch empfinden (in einem kleineren Rahmen und unplugged kommt er u. U.aufdringlich rüber), oder nicht?


    Was sind denn allgemein die Vor- und die Nachteile derart großer HiHats?


    Und gib mir ruhig mal ´ne ungefähre Vorstellung vom Preis (per PM bitte)!


    Grüße
    Oliver

    Stefan Kohrt meint auch, es sei ein 16er gewesen. Wenn ich mich richtig erinnere, kam der hier als MeistaEde bekannte Mitarbeiter damit an den Stand. Könntest Du den nochmal fragen?


    Hier ist noch ein Clip, wo man die HiHats ein wenig von oben sehen kann:


    http://www.youtube.com/watch?v=z1DUsuRJGSA


    In meiner Wahrnehmung könnten es mehr als 15 Zoll sein.


    Grüße
    Oliver