Beiträge von ollliB.

    Ich würde mir für das Geld erstmal nur eine Conga zulegen. Bei eBay bekommt man dafür durchaus was Vernünftiges, z. B. diese Quinto:


    http://cgi.ebay.de/MEINL-CONGA…ssion&hash=item3a5dc8a87e


    Meinl Marathons sind für Amateure und Lernende sehr gut - die Musikschulen stehen voll davon. Im Unterschied zu professionellen Instrumenten sind die Felle ein wenig dünner, was aber für Anfänger u. U. günstiger ist. Selbstverständlich ist die verwendete Hardware darauf abgestimmt und man sollte sich nicht mit dem Gedanken tragen, irgendwann mal griechische Maultierfelle aufzuziehen.


    Die günstigsten Schalloch-Sets haben mit den ursprünglichen Instrumenten dieser Firma so gut wie gar nichts mehr zu tun. Alles pseudo.


    Grüße
    ollliB.


    Eine Frage noch: Gibt es irgendwo im Internet vielleicht ne Crash Kurs Anleitung?


    Hallo Alexander,


    im Internet - vorzugsweise auf YouTube - findest Du jede Menge Clips, wo Dir Sachen erklärt werden bzw. Du Dir was abgucken kannst. Das Cajon ist ein Instrument, auf das so gut wie alle handperkussiven Schlagtechniken angewandt werden können. Und inzwischen sind Unmengen von mehr oder weniger versierten Trommlern unterwegs, die ihre Fertigkeiten, Methoden oder Philosophien via Workshops unter die Leute bringen (wollen). Sehr viele Sachen sind natürlich gleichzeitig auch Werbungen für die jeweiligen Fabrikate:
    http://www.youtube.com/watch?v=fkR7_bDqXx4&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=4d4n0LeT__0&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=n0NVB-Yt3gE&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=lWB-5bQJpu0&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=zyUA5RQtziA&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=8_aUYu0l-aU
    http://www.youtube.com/watch?v=dEzj4GIvN_o&feature=related
    … und und und.


    Allzu dogmatisch sollte man bzgl. der verwendbaren Techniken also von vornherein nicht sein. Allerdings ist Technik als solche selbstverständlich extrem ausschlaggebend für Deinen Sound und die Wirkung Deines Spiels - besonders aber immer auch Dynamik.


    Meine Empfehlung sind die beiden DVDs von David Kuckhermann, die allerdings sehr umfassend und systematisch sind (weshalb sie den Titel "Complete Cajon" tatsächlich verdienen).
    http://www.youtube.com/watch?v=dpReSnkGrTU
    http://www.youtube.com/watch?v=QAvS3ztqXyE&feature=related


    Inspirierend sind für mich auch Clips wie dieser:
    http://www.youtube.com/watch?v=5XU3mnnbON4&feature=related

    Hab wieder was gelernt, und wenn ich das nächste Mal selber basteln will, weiß ich ja wen ich fragen kann ;) .


    Das Selberbasteln greift um sich, wie es scheint.


    Woher rührt deine Schlagwerk-Antipathie? Schlechter Support?


    Nee, ich habe selber nie ein Schlagwerk-Instrument besessen.


    Qualitätsverlust?


    Auch das kann mir egal sein.


    Oder generelle Abneigung gegen Marktdominanz?


    Irgendeiner hat die halt. Meine Kapazitäten stehen dazu in keiner Relation, d. h. ich empfinde es nicht als Verlust für mich, wenn sich jemand ein Schlagwerk-Cajon kauft. Ein Großteil meines Klientels besteht aus erfahrenen Spielern, die bis dahin mit anderen Kisten klargekommen sind (und dabei auch nicht unbedingt was vermisst haben).


    Ich bin mit meiner Kiste nämlich bislang noch sehr zufrieden, und hübsch finde ich sie auch immer noch.


    Wie schon gesagt: man macht mit dem Kauf eines Schlagwerk-Cajons nichts falsch. Außerdem wird sich Deine Spieltechnik den Möglichkeiten und Eigenarten Deines Cajons anpassen und beides zusammen zu Deinem Sound werden. Man kann grundsätzlich sogar fragen, ob die Kompensation instrumentaler Defizite beim Cajon u. U. zu einer Verfeinerung der Spieltechnik führt (weshalb ich in einem anderen Thread in Bezug auf Übungshilfen für die Verwendung von Küchenarbeitsplatten plädiert habe).


    Aber warum verschrauben die ihre Schlagflächen nicht komplett? Mir ist nämlich dann hernach aufgefallen, dass man im Falle einer Wartung dann ja viel besser ans Innenleben käme.


    Es geht das Gerücht, dass untenrum verleimte Platten besser (voller?, voluminöser?, fetter?) klingen. Ich vermute, es hat andere Gründe.


    Grüße
    ollliB.

    Als "gebürtiger" Schlagzeuger konnte ich meine Gedanken nicht mit so viel Erfahrung untermauern wie du.


    Hallo Jan, ich bin halt oft in der Situation, andere Leute zu beraten. Sehr oft ist auch Irrationalität im Spiel - und das ist gut so.


    Mir ging es bei der Beschaffung im Wesentlichen um die Option, nach Bedarf auch mal Akustik-Jobs mit Cajon bestreiten zu können, aber mein Schwerpunkt liegt beim Drumset. Daher auch der moderate Preisrahmen, es ging mir einfach um ein vernünftiges Standardinstrument, sozusagen eine "Live-Sau".


    Mit einem einwandfreien Schlagwerk-Cajon macht man nix falsch. Die qualitative Streuung scheint mir in den letzten Jahren allerdings größer geworden zu sein - aber vielleicht höre ich auch zunehmend kritischer und - ich gebe es zu - mir ist während der letzten Jahre nach und nach die Sympathie gegenüber der Firma abhanden gekommen.


    Hätte mich das LaPeru nicht überzeugt, wäre die Suche sicher bei den von dir genannten Herstellern (z.B. Klanginitiative) weiter gegangen. Ubrigens stand daneben ein identisches, das ging gar nicht.


    :!:


    Apropos Saiten vs. Snareteppich. Ich habe den Eindruck, dass viele angehende Kistensitzer zum Snareteppich tendieren, weil er für Rock besser ist. Wie siehst du das? Mein Eindruck ist bisher: auf Saiten nen Rocksong kloppen kann durchaus überzeugend gelingen, aber mit Spiralen filigran spielen ist eher nachteilig. Daher würde ich dem Rat suchenden empfehlen, Saiten-Cajons nicht ausser Acht zu lassen.


    Ich glaube, dass Schglagzeuger eher zur Snareteppich-Konstruktion tendieren - u. a. vielleicht deshalb, weil sie dem Besensound nahe kommt, d. h. eigentlich kein Schnarren ist. Was ist aber überhaupt der Sinn des Snare-Effekts als solchem? Ich behaupte: insofern ein geringfügiges Zeitintervall zwischen Schlag und Rückschlag (der Saiten oder des Teppichs) entsteht, erhöht sich der Eindruck der Lautheit. Dabei handelt es sich um ein sog. "psychoakustisches Phänomen", denn es ist unsere Wahrnehmung, die das bewerkstelligt, weil es sich anhört als würde - minimal ungleichzeitig - auf zwei Trommeln geschlagen werden.


    Bei Saiten-Snares hängt der Eindruck von Filigranität davon ab, wieviel "Rückschlagmasse" mit welcher Spannung (Dirktheit) auf eine wie weiche oder spröde Schlagplatte mit welcher Oberfläche trifft (selbstverständlich abgesehen von der Kraftdosierung des Spielers bei der Ausübung). 8| Das heißt letztlich: die Anforderungen an den jeweiligen Spieler sind höher und werden von einem hochwertigen Cajon mit einer größeren dynamischen Bandbreite belohnt.


    Bei Snareteppich-Modellen liegt die potentielle Rückschlagmasse der Spiraldrahtenden bereits mit einem gewissen Druck an der Schlagplatte an. Ist dieser eher gering, entsteht ein Rascheln, das sich nicht zu "Fettheit" verdichten lässt, ist er größer, bedarf es bereits einer gewissen Schlaghärte, um einen relevanten Rückschlag-Effekt zu erzeugen. Dieser lässt sich aber nicht entsprechend einer zunehmenden Schlaghärte steigern, sondern bleibt relativ konstant, weil die Spiraldrahtenden kaum Masse besitzen. Lauter wird vor allem der Schlag selber. Man kann ein solches Cajon also sehr wohl dynamisch spielen, wobei die Schlagvariationen quasi in ein Rascheln als gleichmäßig durchgängiges Grundgeräusch eingebettet werden (was ein Drummer wahrscheinlich grundsätzlich zu schätzen gewohnt ist).


    Seit einigen Jahren gibt es nun auch Cajones, entlang deren Schlagplatten innenseitig Spiraldrähte von oben nach unten verlaufen. Hier gibt es gerade für Leute, die mit wenig Kraftaufwand spielen möchten (z. B. auch mit Splithand-Techniken), interessante Modelle. Da ich aber auch einige recht unhomogen schepperige Kisten dieser Bauart erlebt habe, würde ich (insbesondere Anfängern) beim Kauf dazu raten, auf Direktheit der Ansprache und eine gewisse "Straffheit" zu achten.


    Grüße
    ollliB.

    … ein Limit von 200 bis max. 250 € gesetzt hatte und damit eine edle Custom-Kiste - zumindest nach meinen Recherchen - ausserhalb der Range war.


    Mein Standard-Tipp: 300 Euros in der Tasche haben. Trotzdem vor Ort auch alle 150-Euro-Kisten ausprobieren und zuschlagen, wenn was Gutes dabei ist. Bei billigen Cajones der gleichen Modellreihe vom Verkäufer allesamt auspacken lassen. Die Varianzen sind u. U. sehr groß und manchmal ist eines dabei, das deutlich hochwertiger klingt als die anderen. Bei einem 300-Euro-Teil stehen die Chancen nicht schlecht, dass man eine Tasche obendrauf bekommt, bei einem 350-Euro-Cajon versuchen, es runterzuhandeln.


    Eine trommelnde Begleitung fand ich sehr hilfreich, weil es mir ohne Zeitdruck ermöglicht hat, den Sound auch aus etwas Distanz mit anderer Spieltechnik zu hören.


    Wie Du weiter unten selber schreibst: je routinierter der Spieler, desto mehr wird der Sound durch Technik und die Persönlichkeit geprägt. Anfänger klingen fast immer beschissen und sollten deshalb jemanden mitnehmen, dessen Stil sie nachahmenswert finden.


    … Pepotes Maestro, feines Instrument. Aber mit ca. 500,- leider weit ausserhalb des Budgets.


    Bin bei den Pepotes nicht sehr auf dem Laufenden: aber ich glaube, dass die Varianzen bei denen (inzwischen) auch so groß sind, dass sich in günstigeren Segmenten immer wieder ein einzelnes Cajon findet, was nah an die Qualität des Teureren rankommt.


    … ein Schlagwerk (La Peru mit Cosmic Burl Schlagfläche), weil es mir klanglich am besten gefallen hat.


    Geh mal davon aus, dass es in einem anderen Laden mit gleichem Sortiment auch auf ein Wurzelholz-LaPeru hätte hinauslaufen können - Stichwort diesbezüglich wieder: die Varianzen.


    Das ist kein Votum für Schlagwerk, sondern für das ausgiebige selbst Testen !!! Entscheidend war für mich, bei welchem Instrument Sound, Bespielbarkeit und Optik am besten mit meinen Preisvorstellungen harmonierten und welches Instrument mich am meisten inspiriert hat.


    Wie ausgiebig war denn der Test? Inzwischen sind hierzulande ja einige weitere Hersteller auf dem Markt, die für jeden Geldbeutel was anbieten - z. B. DG. Auch Klanginitiative sollte man bei Preisvorstellungen in Deinem Bereich ein wenig Aufmerksamkeit entgegen bringen. Auf der Musikmesse fand ich u. a. auch ein 100-Euro-Duende nicht schlecht.


    Ob Rock/Pop, Folk, Ethno oder sonstwas liegt bei einer guten Mittelklasse-Cajon mehr an den Händen des Spielers als am Innern der Kiste.


    s. o. - klar ist aber, dass ein Saiten-Schnarren dynamischer "mitgeht" als ein Spiraldraht-Rascheln.


    Grüße
    ollliB.

    Dog´s percussion (Cajones aus Kiel) wird auf der Musikmesse in Frankfurt vertreten sein - gemeinsam mit Adoro Drums (Hamburg), Sela percussion (Cajones aus Tirol), Descarga Percussion (Doholas, Darbukas und Udus aus Athen), Munz & Simonsen (Taikos und Congas aus Uelzen) und David Kuckhermann (framedrums.net). Als Musiker sind neben David dabei:


    • Nené Vásquez (dog´s percussion) am Mittwoch und Donnerstag - danach bei Sonor am Stand.




    • Hugo Gitterle (Sela Percussion an allen Tagen


    Am Mittwoch ab 17:30 Uhr alle gemeinsam für eine halbe Stunde auf der Agora Stage.


    Grüße
    Oliver

    1. Als Musiker hab ich gerade am Wochenende komische Arbeitszeiten, die mich manchmal erst am frühen Morgen nach Hause kommen lassen. Wenn ich dann noch nicht direkt einschlafen kann lungere ich schonmal in Foren rum, die mich interessieren.


    Worauf spielt das an?


    2. Als produzierender Cajonbauer solltest Du dich auf Deiner eigenen Webseite (Wo ist die eigentlich?), …


    Gibt keine oder vielleicht auch: gibt noch keine. Aber das schon seit Jahren. Jedes Mal, wenn ich das in Angriff genommen habe, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit eine Aversion gegen Aufstellungen von Eigenschaftslisten. Und am Ende stand stets die Frage, ob halbherzige Anpassung oder - umgekehrt - erkennbare Abgrenzung zu üblichen Darstellungsformen auf einer Webseite besser ist als keine zu haben.


    … wo Du redaktionell Verantwortlich bist, über die Produkte von Kollegen äussern (wenn das denn überhaupt sein muss) und nicht in einem öffentlichen Forum …


    Das ist natürlich etwas, worüber ich nachgedacht habe. Aber im Interesse eines Forums kann - für mein Empfinden - nur sein, wenn sich auch möglichst viele Profis äußern. Und das Meiste, worüber man schreibt, ist ja Produkt von jemandem. Z. B. auch geistiges oder musikalisches.


    … wo es schlecht ersichtlich ist, wer denn da überhaupt schreibt.


    Ich glaube, ich habe alle Bedingungen des DFs erfüllt - und wie "rein privat gemeint" die Beiträge hier sind, können als "privat" klassifizierte Nutzer weit besser im Dunkeln halten als ich. Unter meinem User-Namen steht der Firmennamen und über meinen Signatur-Link kommt man auf meine Seite bei MySpace, die - wie ich finde - sehr zurückhaltend meine Arbeit darstellt und auch über die Area informiert, welche Kollegen - Instrumentenbauern und Musikern - grundsätzlich zwecks Präsentation ihrer Erzeugnisse zur Verfügung steht.


    Wenn Du so überzeugt bist, das jede Äusserung von Dir im www Werbung für irgendwen ist, …


    Ich habe den Fachbegriff nicht parat, aber es handelt sich um das Phänomen, dass möglichst weit gestreute Produktnennung und Logo-Platzierung selbst dann der Marke hilft, wenn ein konkretes und ggf. kritisiertes Produkt (was hier ja gar nicht der Fall ist) schlecht ist. Im Einzelfall kann es dem Absatz eines bestimmten Produkts zwar schaden, aber das Vertrauen in die Kompetenz der Marke wächst.


    … ist natürlich im Umkehrschluss auch jedes Infragestellen alá "Küchen-Arbeitsplatte tut´s auch" Antiwerbung für den Kollegen.


    Ich gehe mal davon aus, dass trE.S. lados nach wie vor lieber Cajones verkaufen möchte als Trainingspads. Von daher ist eine hitzige Diskussion über Letzteres in jedem Fall eine Super-Werbung für die Firma als solche. Und ich behaupte überdies, dass es auch dem Absatz des Pads nutzen wird, denn der Wunsch all derer, die hier mitlesen, nach einem eigenen Eindruck wird durch diesen Thread wachsen. Und müssen wir uns ernsthaft Sorgen machen, dass jemand finden könnte, das Ding klänge scheiße? Es wird vermutlich eher die Frage auftauchen, ob die Bezeichnung "Training" nicht irreführend für das Potential des Pads ist. Vielleicht geht sogar "Musik".


    Und alle, die tatsächlich in erster Linie was zum Üben von Schlagtechniken suchen, bei dem das haptische Feedback an das Gehirn des Übenden im Vordergrund steht, sollten auch die hier jetzt sehr zu Ehren gekommene Küchenarbeitsplatte o. ä. ins Auge fassen.


    … und schaue, wie jeder Satz von mir zerpflückt, Pseudo-Widerlegt und ad absurdum geführt wird.


    Was wirklich nicht meine Absicht ist. Vieles der jetzt erzeugten Energie geht für mein Empfinden auf den Sachverhalt zurück, dass man mich dem Vorwurf ausgesetzt hat, hier im DF grundsätzlich(!) gegen Übungspads argumentiern zu wollen. Ich habe lediglich angemerkt, dass es manchem Temperament und mancher cajonal-musikalischen Auffassung eher gemäß sein könnte, an einer Küchenarbeitsplatte zu üben. Ich frage einfach, weil ich es mir nicht vorstellen kann: geht ein Slap bzw. ist er motorisch so auf das Pad zu bringen, dass sein haptisches Feedback zur Ausführungsautomatisierung für die Übertragung auf ein richtiges Cajon taugt?


    Zitat von Frank Zappa:


    Über Musik zu reden ist, wie über Architektur zu tanzen.


    Letzteres sollte man also (auch?) nicht? ?(


    Grüße
    ollliB.

    Was seid Ihr alle lange wach! Klasse - ich hätte gar nicht gedacht, dass in der Percussionabteilung des DFs so viel Aufregung zu erzeugen geht. Super!


    … und diskutieren ist ja auch schön aber langsam frage ich mich als was Du hier schreibst? Als Amateur Cajonspieler oder als Profi Cajonbauer?


    Was unterscheidet die Fragen des einen von denen des anderen?


    Als ersteres kann ich´s aktzeptieren, als Mitbewerber finde ich es Grenzwertig wenn man über das gerade erst eingeführte Produkt eines Kollegen so ausführlich abstinkt.


    Zum einen finde ich Grenzwertigkeit nicht verkehrt und zum anderen habe ich nicht "abgestunken". Das war vielmehr der Verdacht, den die Missverständnisse von BuddyPoor erzeugt haben. Nachdem seine Produktvorstellung einige Tage unkommentiert hier zu lesen waren, wollte ich letztlich nur meine entstandenen Fragen zur Diskussion stellen und den Hintergrund geben, woher sie rühren. Und wer meine Anmerkungen korrekt lesen würde, kann feststellen, dass ich dem Pad sehr gute Klang-Eigenschaften attestiere. Darüber hinaus habe ich sogar angedeutet, dass das Ding, wenn man dem Clip glauben darf, musikalisch vollwertig einsetzbar erscheint. Wer also den Sound mag und Euch darüber hinaus glaubt, dass es lautstärkemäßig zum ausgiebigen Üben in einer Mietwohnung geeignet ist, kann sich aus diesem Thread nunmehr alle guten Gründe für eine Anschaffung herausfiltern. Und das, mein lieber Jo, ist nach modernen Marketing-Konzepten eine Werbung, die sich Stefan nicht besser hätte selber schnitzen können. …


    Denk da mal bitte drüber nach.


    … Deshalb könnte man auch darüber nachdenken, ob meine Mühen als fulminante und grenzwertig werbewirksame Aktion einzustufen seien.


    Warum mir eine Grundsatzdiskussion über den Sinn von Übungspads aufgedrängt wurde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Könnte damit zu tun haben, dass aufgrund der Kenntnis über meine Tätigkeit als Cajonbauer von vornherein zu viel Misstrauen im Spiel war, dass meine Absichten nur als schäbig einzuordnen waren. Wer aber mein Unwesen, das ich diverserorts treibe, ein wenig besser einschätzen kann, wird mir vielleicht darin beipflichten, dass ich mancherlei Herstellern (u. a. auch trE.S. lados) und ihren Cajones zu mehr Ansehen habe verhelfen können als man von jemandem erwartet, den man als Mitbewerber einstuft.


    Dieser Umstand und vereinzelte Kritik, die ich unverhohlen übe, machen meine positiven Anmerkungen ggf. nur glaubwürdiger.


    Bestell dir so ein ding bei Stefan, vergleiche mit realen cajons, tischplatten, kühltaschen usw. Möglicherweise weisst du danach das gerät besser einzuschätzen....


    Ich will dem Ding doch garnichts Böses. Ich mache jetzt einfach mal einen Aufruf:


    • Liebe Cajon-Spieler und die es evt. noch werden wollen,
      wenn Ihr Euch ein handliches und flachgebautes Instrument mit den klanglichen Eigenschaften eines Cajons wünscht, das obendrein problemlos als Übungsgerät für Framedrum-Techniken benutzt werden kann und lautstärkemäßig auf die Benutzung in Mietwohnungen mit empfindlichen Nachbarn abgestimmt ist, in handelsüblichen Laptop-Taschen Platz findet und todschick anzuschauen ist … kauft Euch ein solchesTrainingspad von trE.S. lados (und richtet bei der gelegenheit herzliche Grüße von mir aus), okay? - Und wenn Ihr schon seit Längerem überlegt, Euch irgendwann einmal ein Cajon anzuschaffen, das sensibel und wohlklingend auch auf Techniken reagiert, von denen man keine dicken Finger kriegt, dann könnt Ihr sicherlich davon ausgehen, durch das Trainingspad einen kostengünstigen und ggf. intensiven Eindruck von den cajonalen Qualitäten "ernstzunehmender" Hersteller zu erhalten. Ich vermute sogar, dass es im Rahmen dezenter Formen von Hausmusik vollwertig einzusetzen geht.


    Somal ich denke das du eigentlich von den usern dieses gerätes gar keine antworten haben willst. Mir fällt es auch schwer deine fragen als solche zu sehen ;)


    Meine Fragen rühren natürlich aus (m)einer Anschauung, die sich durch jahrelanges und oft einsames Tüfteln gebildet hat. Und glaube mir: viele Dinge, die auf den Markt gebracht werden, sind bei allen, die sich professionell damit beschäftigen, schon lange durch die Köpfe gegangen oder gar miteinander diskutiert worden. Und wenn man aus den eigenen Überlegungen und Erfahrungen heraus zu dem Schluss kommt, dass Küchenarbeitsplatten für die Ausbildung technischer Intelligenz nicht nur ausreichend, sondern optimal geeignet sind, befriedigen Antworten wie: "ich möchte mein Trainingspad jedenfalls nicht mehr missen", die von erklärten Fans des Herstellers kommen, nicht. Am Fan-Status will ich überhaupt nichts kritisieren - das ist im Zusammenhang mit trE.S. lados durchaus nachvollziehbar und akzeptabel - aber ich würde anhand einer Diskussion halt gerne zu Wahrnehmungen vorstoßen, die den Gegenstand "Cajon" eher komplexifizieren statt ihn mit "Hier-Ist-Die-Lösung-Einigkeitsbekundungen" einzugrenzen. Ich nehme niemandem übel, nicht (mit mir) diskutieren zu wollen, aber ich weiß, dass derlei Diskussionen von Vielen gerne verfolgt werden. Die "Zack-Bumm-Das-Ist-Meine-Meinung-Und-Tschüss-Beiträge" machen so ein Forum auf Dauer ja nicht besonders interessant, oder doch?


    … ein schlauer amateur tut gut daran offen zu sein. Insofern liegt die vermutung nahe das hier der profi spricht.


    Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt richtig interpretiere, aber erstaunlich ist doch, wie stark allgemein verinnerlicht ist, dass Profis sich verstellen (müssen?) bzw. wie sehr man glaubt, dass es quasi zum Geschäft gehört, es zu tun. - Dass andere Profis sich derart zurückhalten, könnte demnach also damit zu tun haben, dass sie ihren somit wesentlichen Charakterzug um jeden Preis versteckt halten möchten? Ich sollte also nix über Cajones schreiben, weil ich welche baue - oder wie?


    Grüße
    ollliB.

    Kann sich jeder seine eigene meinung zu machen ....


    Das Diskutieren solcher Dinge ist aber ja durchaus Sinn eines Forums und die Meinungen sind - hoffentlich - in jedem einzelnen Fall eigene.


    Ich bestreite keinesfalls die Sinnhaftigkeit von Übungspads im Allgemeinen. Bei Cajones würde ich, wenn ich mein Verständnis und meine eigene Philosophie zu diesem Instrument zugrunde lege, wahrscheinlich zu der Überzeugung gelangen, dass solch ein Pad unnötig ist. Denn jedes individuelle Cajon offenbart seine spezifischen Eigenarten unter der Voraussetzung, dass der Spieler sich spieltechnisch anpasst. Wir reden über ein Instrument, das gerade aufgrund seiner Un-Normiertheit sehr faszinierend ist und der Sound eines Cajons entsteht zu mindestens 50 Prozent aufgrund von Technik, d. h. jeder klingt auf jedem Cajon anders. Mir (persönlich :!: ) gefallen insbesondere Spielweisen, bei denen der Klang aus dem Zusammenwirken dynamischer und handperkussionistischer Präzision - abgestimmt auf die spezifischen Kapazitäten des betroffenen Cajons - entsteht. Es gibt im Unterschied zu Perkussionisten, die ihre Sounds beispielsweise mit soliden Conga-Techniken differenzieren können, auch Leute (oft Drummer), die auf der Schlagfläche eines Cajons vor allem ein variantenreiches Nebeneinander von antippbaren Soundzonen brauchen. Erstere holen aus einer Küchenarbeitsplatte oftmals sogar klanglich mehr heraus als manch redlich übender Cajonspieler auf seinem Cajon - bzw. erarbeiten sich gerade auf solch einer Küchenplatte die technische Intelligenz für diese Fähigkeit.


    Alle weltklasse trommler mit denen ich bislang zu tun hatte, waren sich zumindest über den sinn von übungspads bewusst.


    Selbstverständlich. Ich habe auch eines, das mein favorisiertes Reboundverhalten aufweist und mich oft über Stunden fasziniert. Und dabei hat es nicht einmal einen Snare-Effekt ;) .


    vielleicht gehst du einfach in deine werkstatt und kannst loslegen ? Wenn´s so ist dann hast du es gut (und es sei dir gegönnt !) Die meisten können nicht "tun und lassen" oder üben wann sie wollen...


    Klar, die Nachbarn sind froh, wenn ich die Fräse ab und zu mal aus der Hand lege und stattdessen ein bisschen trommle ;) .


    Bezogen auf dein obiges zitat verstehe ich nicht wie du ein pad in frage stellst wenn du im gleichen atemzug die förderlichkeit solcher hilfsmittel verstanden hast.


    Hilfsmittel sind selbstverständlich förderlich. Gerade bzgl. Cajones finde ich aber nachdenkenswert, ob ein loses Brett-Gerät, das technisch womöglich nur unwesentlich mehr als Tipps-Techniken verträgt, wirklich repräsentativ sein kann, d.h. die Bandbreite handperkussiver Variationen nicht nur einigermaßen in adäquaten Sound umwandelt, sondern auch haptische Feedbacks auf dynamisch orientierte Spielweisen gibt. Genau das macht nämlich mein Stick-Übungspad, ohne dabei zu wackeln oder allzusehr zu verrutschen. Da kann ich reindreschen und erfahre ziemlich realistisch, wie sich das sticktechnisch auch auf einer Trommel auswirken würde. Nehme ich ein Gel-Pad (oder ein Kissen), simuliert mir das haptisch auch ein schlaffes Fell. - Wie gesagt: eine dicke Küchenarbeitsplatte käme meiner Spielweise ganz sicher mehr entgegen - aber es könnte auch eine marmorne Grabplatte, eine Werkbank oder sonstwas sein - z. B. irgendeine Lebkuchendose, wie ich vor über 20 Jahren mal eine hatte.


    Ich weiss auch nicht was deine intention ist, altbewährtes wissen um diese dinge in frage zu stellen.


    Und ich weiß nicht, wie ich Dir vermitteln soll, dass ich nix gegen Übungspads habe. Auch das treslados´sche Trainingspad finde ich todschick. Insofern Du nach meiner Intention fragst, könnte ich jetzt anfangen, mich über "strukturelle Ähnlichkeit" im Allgemeinen und im cajonal-spezifischen Kontext auszulassen. Als Intention würde dann vielleicht erkennbar werden, dass mir daran gelegen ist, dem Gegenstand "Cajon" seine ursprüngliche Vielfalt (formal, spieltechnisch, qualitativ etc.) zu bewahren. Und weil sich dann natürlich wieder welche angegriffen fühlen würden, müsste ich meine über Jahre gemachten Beobachtungen zum Besten geben, woraufhin wir dann evt. auf Normierungsinteressen verschiedener Hersteller zu sprechen kämen usw. usw.


    Aber bitte, kein problem, hinterfragen ist ja keine schlechte sache. Nur trifft dieses hinterfragen in diesem fall für mich nicht zu, das habe ich längst hinter mir.


    Wozu, bitte schön, sind denn Foren sonst da? Zum Bekanntmachen neuer Produkte, was sie kosten und wo man sie kriegen kann?


    Und deshalb würde ich mich nach diesem post auch gerne, aus der diskussion um sinnhaftigkeit von übungspads, zurück ziehen.


    Kein Problem. Allerdings habe ich die Sinnhaftigkeit von Übungspads nicht in Frage gestellt. Ich habe Fragen zum Trainingspad von tr.E.S. lados gestellt und dabei cajon-spezifische Kriterien zur Diskussion gestellt. Vielleicht ist das anhand dieses Beitrags von mir ein wenig klarer geworden.


    und was für mich sinn macht muss für dich keinen sinn machen. So what ? Anyway........


    Kein Widerspruch von mir. Trotzdem finde ich den Austausch über Sinnerfahrungen interessant. Man verliert ja nix dadurch, oder?


    Hast du das gerät denn schonmal ausprobiert ?


    Nein, habe ich nicht.


    Wie man auf den youtube clips sehen kann, kann man auf den dingern spielen. Bedingt durch das unterseitige gummi rutscht das auch nicht, und mit z.b. klettbefestigung sitzt das auch gut. Wenn es dann immer noch nicht genehm so ist, dann kann man das teil auch in einen snareständer spannen, das funktioniert auch gut. Wie gesagt, ich schnalle mir das ding vor das schienbein und kann da gut mit umgehen.


    Ich habe ja auch gesagt, dass es mir klanglich sogar gefällt. Stefan spielt es auch in einer Weise, die diesem Pad angemessen ist - in meinen Ohren aber nicht sonderlich dynamisch. Das mag daran liegen, dass ihm mit diesen Clips vor allem daran gelegen ist, die möglichst lässig zu erzeugende Soundvielfalt auf einer 25 x 25 cm großen Fläche darzustellen. Und wer immer ebenso spielt oder spielen möchte, wird mit dem Erwerb mehr als nur ein Übungsgerät erhalten. Ich möchte lediglich anmerken, dass bestimmte Temperamente und Energien möglicherweise(!) nicht angemessen abgebildet werden können und u. U. bei exzessiver Benutzung die für mich wesentliche Fähigkeit des dynamischen Spiels gar nicht erst provoziert.


    In jedem fall würde ich es in der band dem küchentisch vorziehen ;)


    :D
    Aber wenn jemand den Küchentisch beherrscht, kann das grandioser sein als ein Solo am Set. Ein tolles Erlebnis für mich war im letzten Jahr ein Duett von Christian von Richthofen mit Stefan Gwildis als Beginn eines Konzertereignisses. Christian hatte eine handelsübliche, plastiküberspannte Kühltasche an der Schulter hängend, auf die er an einer Stelle ein dünnes Brett geklebt hatte. In der anderen Hand hatte er einen Stick, mit dem er dezent auf verschiedene Zonen dieser Tasche schlug. Darüber hinaus sangen beide sehr gekonnt. Später stießen auch noch Benny Greb und Michi Reincke dazu und es wurde noch ein sehr ereignisreicher Abend. Aber die (Poesie der) Kühltasche wurde im Nachhinein zum stärkst-nachwirkenden Eindruck.


    Ich weiss nicht ob ich das richtig verstanden habe? Du meinst also das kissen hat keine erweiternde wirkung ?


    Doch. Das Kissen hat diese erweiternde Wirkung schon. Beim Trainingspad, um das es hier geht, verhält es sich evt. anders. Das Kissen stellt ein Hemmnis gegenüber der realen Trommel dar, das Trainingspad hingegen erspart Dir vielleicht eher einen Aufwand, den Du auf dem richtigen Cajon betreiben müsstest, um die beabsichtigte Wirkung zu erzeugen.


    Im übrigen kann man auf dem cajon übungspad sogar conga oder bongo techniken üben.


    Wer bestreitet das denn? Aber glaube mir: genau diese Techniken übt man besser auf einer Küchenarbeitsplatte.


    Danke dir Olli !


    Bis demnächst mal wieder :)




    Hallo, …


    Hallo Jo, schön mal wieder was von Dir zu hören.


    ich habe seit ungefähr 2 Wochen so ein Practice Pad und ich liebe es!


    Hast Du an der Entwicklung dieses Pads mitgewirkt?


    Wenn ich das Teil zum Klingen kriege, gelingt mir das auch mit jeder Cajon eines x-beliebigen ernstzunehmenden Herstellers.


    Na, dann zähl die bitte mal auf! Gleiches sollte eigentlich mittels Küchenarbeitsplatte auch möglich sein, oder nicht?


    Ich kann neben Congazeugs auch Framedrums drauf üben.


    Das bestreitet ja niemand - wahrscheinlich abgesehen von irgendwelchen Dämpf-Aktivitäten einer unterseitig befindlichen Haltehand (z. B. bei Pandeiro, Kanjira oder Riq). Aber für mein Empfinden gibt es gerade unter Framedrum-Spieler einige, die trotz aller technischer Finessen auf einem Cajon keinen Sound haben.


    Peace, Jo


    Gleichfalls.


    ollliB.

    (…) Aber das gleiche gilt auch für snaredrums und snare-übungspads, und trotzdem hat jeder ernstzunehmende drummer ein pad.


    Wobei man sich sein Lieblings-SnarePad in Sachen "Klang" – naja ,-) – und Rebound-Verhalten aus einem breiteren Angebot heraus aussuchen kann.


    … und nicht zuletzt spielt sich nicht alles in den fingern ab sondern auch im kopf.


    Das ist das Entscheidende – deswegen hatte ich von "Verinnerlichung" der Eigenschaften des eigenen Instruments geschrieben. Naja, und da setzt dann bei mir eben auch die Überlegung ein, ob nicht jedes spezifische Verhalten eines Übungsgeräts, das vom eigenen Cajon abweicht, auch contraproduktiv sein kann. Selbstverständlich hast Du recht damit, dass vielfältiges Üben - unter unterschiedlichen Voraussetzungen (Kissen etc. - im Sport vllt. der Medizinball) - förderlich ist.


    Ok, snarepad und cajonpad ist nicht das gleiche, grundsätzlicher sinn von solchen übungspads ist trotzdem der gleiche......


    Wobei mich das Snarepad eher auch mal zu Temperamentsausbrüchen beflügelt als ein Cajonpad, was man derart wackelig auf den Knien hat. Aber klar: man kann es sich bestimmt auch anders fixieren.


    Für anfänger mag das einen kleinen teil an gültigkeit haben, wenn man vom übungspad zum richtigen instrument wechselt, dass das schwer zu koordinieren ist. Aber, dem etwas versierten spieler juckt das nicht. Pad ist pad und instrument ist instrument.


    Ja sicher - am Ende kann man das Pad vielleicht sogar als extrem leises zusätzliches Cajon benutzen (zumindest ist der Sound des Clips durchaus ansprechend). Das wäre dann nochmals etwas unterhalb dieser Mini-Kisten, die manche Hersteller im Sortiment haben (ich weiß nicht, ob sich "Cajonito" o. ä. als Bezeichnung schon durchgesetzt hat).


    Dann kan man versuchen das gelernte so gut es geht umzusetzen oder man kauft sich eine vernünftige cajon, und womöglich lässt sich das auf dem pad gelernte dann noch einfacher auf der cajon umsetzen (wie war das noch mit dem üben auf dem kissen?, ja das kann einen schneller werden lassen, komisch was ein kissen bewirken kann ;)


    Aber wie gesagt: das Kissen ist der "Medizinball" und die eigene Trommel danach die "Erlösung". Beim Trainingspad könnte / soll(?) der Effekt wahrscheinlich eher anders herum sein. Ich finde das nicht vollkommen verwerflich, sehe aber doch eher eine verengende, sprich: keine erweiternde Wirkung.


    Grüße
    ollliB.

    Sieht stylisch aus und ist sicherlich in treslados´scher Qualität gefertigt. Ob eine Anschaffung grundsätzlich sinnvoll ist, würde ich anhand verschiedener Überlegungen und Fragen herauszufinden versuchen.


    Das Klangverhalten verschiedener Cajones (Hersteller, Modelle, Bauweisen, Anwendungsschwerpunkte) ist je nach technischer Behandlung ja um einiges unterschiedlicher als es beispielsweise bei Congas, Snaredrums oder Djembés der Fall ist. Ich meine nicht die Klangqualitäten, sondern einfach die Tatsache, dass jedes einzelne Cajon bestimmte Eigenschaften und Vorzüge besitzt, deren Hervorbringung eine individuelle Behandlung erfordert. Meine Beobachtungen gehen außerdem dahin, dass Musiker (z. B. Gitarristen), die das Cajon als zusätzliches Instrument spielen möchten - aber auch Drummer - durchaus andere Anforderungen daran haben als diverse Perkussionisten. Von daher können treslados-typische Clapcorners (wenn denn vorhanden) auch unerwünscht sein bzw. müsste ein Trainingspad im Optimalfall über die Möglichkeit verfügen, die Eigenschaften des eigenen Cajons und sein Klangverhalten an ihm einstellen zu können. Geht das?


    Die Reize eines Cajons treten in erster Linie in Verbindung mit dynamischem Spiel zutage, d. h. es kommt nicht nur darauf an, wo irgendein Sound zu erzeugen geht, sondern mit welcher Intensität. Gegenüber dem Dynamik-Verhalten einer Conga (zum Beispiel) ein gewaltiger Vorzug des Cajons. Die Dosierung von Kraft über eine möglichst große Range ist somit sehr viel cajon-gemäßer als beispielsweise das korrekte Treffen von Positionen auf einer Schlagfläche. Also gilt eigentlich für jeden, der die Sounds seines Cajons einigermaßen verinnerlicht hat: die relevantesten Übungen kann man an jedem Küchen-Arbeitsplattensegment absolvieren (bei dem für mein Empfinden das haptische Feedback eines flachhändig-druckvollen Bass-Schlags wahrscheinlich sogar realistischer ausfällt als an einem Pad auf den Knien). Meine Frage wäre also: wie fühlt es sich an, wenn man "richtig" zuhaut?


    Anders verhält es sich sicherlich, wenn man mittels eines relativ sensibel reagierenden Pads technisch-filigrane Grundlagen erarbeiten möchte - z. B. sowas wie die Splithand-Technik(en). Inwieweit man das an einem Pad tun sollte, das möglicherweise feiner reagiert als hinterher das eigene Cajon, wäre wieder eine Frage, die ich hätte.

    Rafael Santa Cruz ist so eine Art Botschafter bzgl. peruanischer Cajon-Tradition und -Kultur.


    http://www.cajonperuano.org/?page_id=142


    Vor Jahren hatte ich mal eine kurze Mail-Korrespondenz mit ihm, allerdings war sein Englisch zu der Zeit nahezu unverständlich. Er wirkte aber total aufgeschlossen und schien sehr interessiert, Fragen zu allem Möglichen zu beantworten. Mittlerweile soll sein Englisch deutlich besser sein und ich habe mitbekommen, dass er für Workshops schon mehrmals in Berlin und einmal auch im Kölner Cajon-Shop gewesen ist. Einfach mal den Kontakt aufnehmen!


    Grüße
    ollliB.

    Eventuell noch zusätzlich begünstigt dadurch, dass einige Schüler ordentlicher gearbeitet haben als andere.


    Wobei sich handwerkliche Fehler durchaus auch mal positiv auf den Klang eines Cajona auswirken können. Das ist ja das eigentlich Verrückte an der Kistigkeit :huh: .


    Der Klang dieses Bausatzes kann also meiner (laienhaften) Meinung nach nicht pauschal beurteilt werden.


    Damit hast Du sicherlich recht. Aber gut fand ich unter allen Erstversuchen, die mir untergekommen sind, noch keinen.


    Wer ein gutes Cajon will, der kauft das bei OlliB. Punkt!!
    ich habe bisher keine besseren gesehen, gehört und gespielt - zumal Olli Kundenwünsche erfüllen kann, egal ob Sound, Finish, Abmessungen, Material,...


    :D Vielen Dank - aber in der Preiskategorie, welche hier zur Diskussion gebracht wurde, bin ich nicht unterwegs. Und wenn man sich zu diesem Thema seriös einbringen möchte, darf der Hinweis auf die individuellen Varianzen aller Cajones (ob billig oder teuer) nicht fehlen. Zur Zeit versuchen bekannte Manufakturen, mit Modellen im Unter-300-Euro-Bereich erfolgreich zu sein und Schlagwerk (beispielsweise) denkt sich irgendwelche seltsamen Gimmicks aus, um Preise oberhalb 300 Euros rechtfertigen zu können. Jeder schielt scheinbar auf das Terrain des jeweils anderen.


    Mit der Schlagwerk 2inOne ist man ganz gut dabei. Mit der richtigen Schlagtechnik klingt die schon sehr ordentlich.
    Wenn man jetzt keinen Laden vor Ort hat, der diverse Cajons vorführbereit da stehen hat, würde ich immer zu dieser Variante raten.


    Im Vergleich mit dem Meinl-Teil sicherlich die bessere Wahl für einen Blindkauf, d. h. die Chance, ein Exemplar im modellspezifischen Qualitätsrahmen zu erhalten, ist größer. Aber im Bereich von 150 Euros (und erst recht bei Limits um 100 Euros) sollte man keine Marken präferieren, sondern wirklich durchprobieren. Man stößt dabei auf sehr viel Schlechtes, erlebt aber auch positive Überraschungen.


    Wer die Spieltechnik nicht kann, wird nur wenig Unterschiede beim Anspielen erkennen bzw. die Stärken/Schwächen des Instrumentes nicht hörbar machen können.


    Weil auf Cajones alle möglichen Techniken von anderen Instrumenten übertragen werden (sollen), sind Unterschiede bzgl. Ansprache (Effektstärke) und Anforderungen (z. B. Abbildung dynamischer Feinheiten) sehr individuell zu bewerten. Das CP 404 wird gerne von Schlagzeugern gekauft - vielleicht weil der Snare-Sound im eigentlichen Sinne kein Schnarren ist, sondern eher dem Besen-Sound ähnelt. Um diesen Sound "satt" zu erzeugen, muss man bei den meisten CP 404s allerdings durchaus kräftig zuhauen, was - wenn man nicht regelmäßig lange spielt - zu Dicke-Finger-Gefühl führt. Während eines Auftritts, bei dem man zwischendurch auch wieder mit Sticks am Drumset klarkommen muss, kann das zum Problem werden. Was ich sagen will: nicht nur der Sound als solcher ist entscheidend, sondern auch, wie aufwendig (oder mühelos) er zu erzeugen ist. Conga-Spieler, die gewohnt sind, mit ihrer Technik zu modulieren, werden u. U. homogenere Cajones bevorzugen als Drummer, die normalerweise mit Stöcken hantieren und deshalb klarer definierte Klangzonen bevorzugen, die fast als seperate Einzelsounds - technisch unkompliziert - zu behandeln sind (z. B. Clapcorners).


    Grüße
    ollliB.

    Für den Kauf gilt immer: nur das Cajon kaufen, das man konkret angespielt, ausprobiert oder (von wem anderes gespielt) gehört hat. Mindestens 50 % des Sounds entsteht bei (Hand-)Percussioninstrumenten aufgrund von Technik. Ein Anfänger klingt deshalb zumeist erstmal mehr oder weniger beschissen und ein Billig-Cajon - obwohl gerne mit Einsteiger-Qualität identifiziert - steigert diesen Effekt natürlich noch um Einiges.


    Bei Meinl-Cajones gibt es eine große Varianz zwischen einzelnen Exemplaren der selben Modellreihe. Von 10 Stück sind u. U. vier tadellos, bei dreien kann man mit dem Argument "Geschmackssache" kommen, zwei sollte man u. U. umgehend an den Hersteller zurückschicken und eines ist wahrscheinlich sogar richtig gut. Grundsätzlich kann man sagen, dass es sich bei Meinl klanglich nicht auswirkt, ein teureres Modell zu kaufen - oberhalb des 160-180-Euro-Bereichs kommt nicht mehr viel hinzu.


    Schlagwerk, insbesondere auch das von Dir ausgeguckte Modell, hat über viele Jahre einen Standard definiert und ist selbstverständlich immer noch Referenz. Das heisst: aufgrund seiner enormen Verbreitung kann man sich (z. B. in einem Forum) jenseits reiner Geschmacksbekundungen einigermaßen sachlich über seine Qualitäten austauschen. Während der letzten Jahre hat sich auf dem Cajon-Markt allerdings eine Menge entwickelt. Zwar stehen in den Läden immer noch in erster Linie Schlagwerk-Cajones, aber eine zunehmende Zahl von Kunden konfrontiert die Läden mit dem Wunsch einer um mehrere Marken erweiterten Vergleichsmöglichkeit.


    Als bereits etablierte Marke kommt selbstverständlich Pepote ins Spiel, wobei die Jaleos (wenn ich mich recht erinnere) sehr flach gebaut sind (waren?), sodass korpulentere Menschen nicht genügend Sitzfläche vorfinden. Mir ist aber, als wenn das mittlerweile geändert wurde.


    Bei den Schlagwerk-Bausätzen habe ich das Gefühl, am Ende halten sich Freude über das handwerkliche Erlebnis und Enttäuschung über das klangliche Ergebnis die Waage - bzw.: man meckert über den Klang hauptsächlich deshalb nicht, weil dadurch das Bau-Erlebnis im Nachhinein gemindert würde.


    Mein Rat: Hör Dir vor Allem den Bass an und dann frag Dich noch, ob der sog. Snare-Effekt ein Schnarren, ein Scheppern oder ein Rascheln sein soll. Bedenke aber auch, dass Dich ein Cajon im Laufe der Zeit spieltechnisch "erzieht". Von daher ist immer auch sinnvoll, Dir von einem erfahrenen Spieler, dessen "Stil" Dir gefällt, vortrommeln zu lassen.


    Grüße
    ollliB.

    (Bitte beachten: Dieser Vergleich bezieht sich auf genau die getesteten Cajones und kann mit zwei anderen der selben Serien schon wieder ganz anders ausfallen.)


    Wer also auf der suche nach einem günstigen Einsteigermodell ist, sollte diese Kisten also unbedingt ausprobieren.


    Mindestens 80% dieses Modells wird auffällig schlechter sein als das getestete Exemplar. Da Anfänger zumeist nicht einmal auf erstklassigen Cajones gut klingen, sollte ggf. – gerade in diesem Preissegment - unbedingt die Meinung eines erfahrenen Cajon-Spielers (nicht die des Fachverkäufers!) eingeholt werden.


    Einerseits ist ein Anfänger eher geneigt, sich ein billiges Instrument zu kaufen, andererseits ist er frustrationsanfälliger als ein Fortgeschrittener. Letzterer kann instrumentale Defizite ausgleichen, bei Ersterem kommen diese zu den spieltechnischen Defiziten hinzu. Von daher könnte man das LP-Aspire und viele andere qualitäts-reduzierten Kisten, die marketing-konzeptionell auf schmale Budgets zielen, eigentlich eher den Profis empfehlen.


    Grüße
    ollliB.