Beiträge von Drum Bee

    Okay, habe im letzten Unterricht mit dem 12 Takt-Blues Schema angefangen. Der Lehrer hat mir dazu Erklärungen gegeben (Problem und Auflösung usw.) . Das habe ich auch verstanden.

    Er gab mir ein Playalong, das maßgeschneidert auf dieses Schema passt, mit ein paar passenden Fills.

    Mein Problem ist nun, dass ich es nicht fertig bringe, mir dieses Playalong anzuhören. Es löst bei mir diese Weglauftendenz aus und ich habe null Freude an dieser Übung, aufgrund dieses Fahrstuhl-Gedudels.

    Um mir selbst zu helfen, habe ich mir einen Blues heraus gesucht, der mir gefällt:

    Elvis - Reconsider Baby

    Er hält sich allerdings nur bedingt an dieses 12 Takte-Schema. Aber es funktioniert einigermaßen.

    Jetzt wurde mir langweilig und ich habe "Down In The Alley" dazu genommen. Hier geht gar nichts mehr. Die Musiker machen einfach was sie wollen.

    Kann jemand helfen? Was für ein Schema ist das?


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    Ich denke, man kann selbst noch so gut spielen - das Unterrichten ist eine andere Nummer. Das muss man lernen. Du wirst wahrscheinlich sofort erkennen, wo die Probleme beim Schüler liegen. Aber wie gestaltet man die Lösung? Wie führt man ihn dahin, dass es korrekt wird? Welche Methoden gibt es und stehen dir in einem speziellen Fall zur Verfügung? Und wie hältst du den Schüler bei Laune? Und dich selbst?

    Ich kann zu den ganzen fachlichen Dingen nichts sagen. Aber mit einer Sache kenne ich mich aus: mit bescheidenen Arbeitszeiten.


    Wenn ein Standbein das Unterrichten sein soll, muss man bedenken, dass man arbeitet wenn die Schüler frei haben. Heißt natürlich am Nachmittag bis in den Abend hinein. Ein bisschen Flexibilität wird vom Lehrer erwartet, so dass man an verschiedenen Tagen der Woche Angebote machen muss. Gerade Kinder und Jugendliche haben heutzutage volle Terminkalender.

    Für dich heißt das dann gleichzeitig, dass du arbeitest wenn andere frei haben, und frei hast wenn andere arbeiten. Wenn Familie und Kinder dazu kommen, wird es irgendwann sparsam, denn die Kleinen gehen schon nach gefühlt kürzester Zeit zur Schule.

    Das Familienleben beginnt am Nachmittag wenn du nicht zu Hause bist.


    Rückblickend, meine Tochter ist jetzt 24 Jahre alt, trauert man um viel verpasste Zeit.

    Ich bin noch immer glücklich darüber, dass ich damals gerade zufällig meinen Mann am Telefon hatte, als sich unsere Tochter das erste Mal in ihrem Leben lauthals kaputt gelacht hat. Er hat es live mitbekommen, und das war einer der schönsten Momente.


    Man muss, glaube ich, auch bedenken, dass man schneller alt wird, als man zunächst annimmt. Mit 30 kalkuliert man das vielleicht noch nicht so ein. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko zu erkranken. Es muss ja nicht gleich lebensverkürzend sein, aber so eine blöde Arthrose in den Ellbogen- oder Kniegelenken reicht schon, einen gehörig auszubremsen.


    Mein Gefühl sagt das gleiche wie einige der anderen User hier:

    Ein "vernünftiger" Job, der dir genug Zeit lässt, dich hinreichend mit deiner Musik zu beschäftigen, aber gleichzeitig dafür sorgt, dass du stets einen warmen Hintern hast, stärkt dir den Rücken, lässt dich besser schlafen und nimmt dir Sorgen in schwierigeren Zeiten.

    Mein Schlagzeuglehrer hatte jetzt in der Pandemie viele Ausfälle. Und so mancher Schüler ist dann gar nicht mehr aufgetaucht und die Kündigung flatterte irgendwann herein. Junge Leute orientieren sich ja oft zig mal um, vor allem während der Unterbrechungen, wie Ferien oder auch aktuell eine Quarantäne.


    Ich habe einige Jahre lang Kindern und Jugendlichen das Tennis spielen beigebracht. Die wenigsten bleiben über Jahre ein und demselben Hobby treu. Spätestens nach dem Abi ist es in Kombi mit dem obligatorischen Auslandsjahr aus.

    Vielleicht fangen sie irgendwann wieder an, wenn die eigenen Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Die Freizeitangebote heutzutage sind wunderbar vielfältig, aber leider auch verwirrend vielfältig. Es muss ja alles mal ausprobiert werden, damit die Kids das richtige finden.

    Am Ende haben sie alles getestet und völlig verpasst, sich mal intensiv mit irgendetwas zu beschäftigen, und auch Durchhaltevermögen zu entwickeln und Durststrecken zu überwinden.


    Kinder bei Laune zu halten, wenn die erste Begeisterung verflogen ist, ist mMn furchtbar anstrengend.

    Ihr setzt jetzt aber immer voraus, dass man ein erfahrener Schlagzeuger ist. Als Anfänger ist man zunächst doch viel mehr auf die Vorgaben des Notenblatts angewiesen.

    In meiner Lehrreihe ist zu lesen, dass der Drummer direkt weiß, was er zu tun hat, wenn das Stück z.B. mit "Swing" überschrieben ist.

    Ja, schön für den Drummer! Als Greenhorn sitzt du da und denkst: Swing? War das nicht Dean Martin oder Frank Sinatra? Wie geht Swing?


    Ich habe bis vor einem halben Jahr nie explizit auf das Schlagzeug geachtet. Das Hören kommt ja nicht von einem Tag auf den anderen. Das braucht Zeit.

    Inzwischen höre ich die Drums ständig, sogar im Tatort oder in der Werbung. Was nicht heißen soll, dass ich unbedingt verstehe, was da gespielt wird.

    Als ich mein Akustik-Set angeschafft habe, habe ich für alle Nachbarn Briefe geschrieben…mit der Hand.

    Ich habe darin u.a. angegeben, zu welchen Uhrzeiten sie mit meiner Trommelei rechnen können: eine halbe Stunde am Vormittag oder eine halbe Stunde am Nachmittag. Sonn-und Feiertags ist Ruhe. Falls es Probleme damit geben würde, habe ich um Rücksprache gebeten.

    An einem Sonntagabend bin ich von Haus zu Haus gegangen und habe die Briefe persönlich verteilt. Ich bin mit allen Nachbarn, ohne Ausnahme, darüber ins Gespräch gekommen und die Reaktionen waren durchweg positiv. Einer wünschte mir "Gut Holz"

    :P

    Bisher hat sich niemand beschwert, und ich denke, dass es so der richtige Weg war.

    Der Noppenschaum wird lediglich im Hochton wirken und den Raumklang eher muffig machen.

    Wenn man zu viel Noppenschaum benutzt, ja.

    Ich habe kleinere Rechtecke geschnitten und dann ausprobiert. Als es zu viel wurde, konnte selbst ich das deutlich hören.

    Jetzt empfinde ich es als optimal mit zwei größeren Rechtecken an den Wänden links und rechts des Sets.


    Und ja, als Lärmschutz nach außen nutzt Noppenschaum gar nichts.

    Danke an die User, die mir schon weiter geholfen haben.


    Ich möchte noch erwähnen, dass es sich hier um die Movie Version des Songs handelt, so wie gepostet.

    Es gibt einige spätere Remixe, die ich allerdings nicht meine.

    Ich hoffe, dass das jetzt nicht unverschämt ist, aber ich kann es noch nicht einschätzen. Bitte um Rückmeldung!


    Ich möchte fragen ob hier jemand bereit ist, für mich ein Drum Solo (2Takte) und die ersten 2 Takte des Intros zu transkribieren?

    Ich kann noch nicht heraus hören, was da wirklich gespielt wird.


    Es handelt sich um den Anfang dieses Songs:


    A Little Less Conversation.mp3

    Ja, immer dieses Off-Topic-Problem.

    Ich bin seit Jahren in zweidrei Fan-Foren aktiv. Auch dort gerät man immer wieder in den OT-Bereich, einfach weil es normal ist, einen Gedanken aufzunehmen und weiter zu denken, weil man sich vielleicht erklären möchte, weil man eine Idee hat, weil man sich so am besten kennen und einschätzen lernt, weil es ein bisschen die Anonymität nimmt, und weil nicht-virtuelle Gespräche auf die gleiche Art verlaufen, also Gespräche im echten Leben. Man kommt von Hölzken auf Stöcksken und schon ist es passiert.


    Die meisten Mods akzeptieren kleinere Abschweifungen, manche auch große, manche räumen jedoch sofort auf. Je nach Beteiligung der User.

    Die Erfahrung zeigt, dass strenges On-Topic die Lebendigkeit nimmt. Manche Foren werden dadurch zu reinen Datenbanken ohne Flair und vor allem - Spaß. Musik ist ein Hobby und soll Spaß machen.


    Klar, dass man nicht irgendwo reinschreibt, dass das Wetter schlecht ist oder das Auto zum TÜV muss. Irgendeinen Zusammenhang sollte es schon geben.


    Das ist jetzt nur meine Meinung dazu. Kann sein, dass viele das anders sehen.

    malina


    Du hast recht, dass eigentlich das Kunstwerk (ein Buch, ein Bild, ein Song) genau diese Emotionen vermitteln soll. Nur klappt das, glaube ich, nicht immer. Einerseits hängt es von dem Vermögen des Künstlers ab, andererseits von der Fähigkeit des Lesers, Guckers oder Hörers, ob er die Stimmung auffangen kann.

    Bleibt auch noch die Frage, ob der Sänger überhaupt Emotionen vermitteln wollte. Manche Musik ist auch einfach so im Alltag, bei der Arbeit und im täglichen Leben entstanden, wo vielleicht niemand drüber nachgedacht hat, dass die Nachwelt damit etwas anfängt oder anfangen möchte.



    (Bin übrigens eine "sie". Mein Avatar zeigt den Drummer Ron Tutt, weil ich den toll finde.)

    Ich habe mich viel mit der musikalischen Revolution der 50er Jahre befasst, weil ich zunächst gar keine Revolution erkannt habe. Wie? Das soll revolutionär gewesen sein? Rebellen? Wo denn? Das reißt doch niemanden vom Hocker. Im Gegenteil. In unseren Ohren, die schon so ziemlich alles gehört haben, ist das doch absolut unspektakulär.


    Aber wenn man in die Materie eintaucht, sich anhört und ansieht, was damals aus Radios und TV-Geräten kam, was als Familienunterhaltung galt, was gesellschaftlich anerkannt und akzeptiert war, wenn man sich Original-Versionen von Songs anhört, die ein Jahr später von diesen Rebellen gecovert und völlig neu interpretiert wurden…das nenne ich mal Revolution!

    Die komplette US-amerikanische Gesellschaft geriet ins Wanken. Es war ein Erdbeben, und hinterher war nichts mehr so wie zuvor. Eine Zeitenwende, die sämtliche nachfolgende Musik und unsere Gesellschaft von heute geprägt hat.

    Ich finde solche Dinge ungeheuer spannend.


    Das kuriose dabei ist, dass es diese Musik schon lange gab. Leider aber nur unter der schwarzen Bevölkerung. Es brauchte viele Jahre, bis jemand daher kam, um sie in die Welt zu tragen.


    Ist sie nicht der Hammer? Leider bekam sie aufgrund ihrer Hautfarbe nicht die Anerkennung, die ihr zugestanden hätte:



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    Der Groove am Anfang des ersten Videos erinnert mich an das hier:


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    Denkst du nicht, dass das mit entsprechender Musik geht? Ich weiß nicht.


    Wenn ich mir einen Blues auf die Kopfhörer lege, die entsprechenden Noten vor mir habe und den Song schon x Mal gehört habe….glaubst du nicht, dass ich damit für den Hausgebrauch klar komme?

    Erstmal geht’s mir nur darum, diese Rhythmen zu erlernen und zu wissen, was damit gemeint ist.

    Von Mitmusikern und Bands bin ich Lichtjahre entfernt. Ich sehe da auch keine großartige Karriere auf mich zu kommen. Ich spiele für mich alleine und versuche zwischendurch ein paar Play Alongs zu bedienen.




    Danke für die Ausführungen. Ich glaube, ich habe es einigermaßen verstanden.

    Als ich weiter fuhr, verstand ich plötzlich Bluegrass. Es lag in der Luft.

    Also brauch ich nur durch SanFrancisco fahren und verstehe die 68er?! Sry um Musik zu verstehen muss du sie hōren.

    Eine etwas platte Schlussfolgerung…

    Dass San Francisco heute noch das 68er Feeling verströmt, bezweifle ich.


    Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen wenn ich sage, dass Musik und deren Entstehung immer in einem geschichtlichen und örtlichen Kontext zu sehen ist. Sie entsteht in einer bestimmten politischen und gesellschaftlichen Situation, beeinflusst durch die jeweiligen Wurzeln und Traditionen.

    Sie drückt die Emotionen der Leute aus, die dem ausgesetzt sind. (Ich rede jetzt nicht von Unterhaltungsmusik, womit man den Mainstream bedient und Geld verdienen will.)


    Glaubst du nicht, dass du z.B. Punk besser verstehen würdest, wenn du damals in den britischen Arbeiterkolonien gelebt hättest? Den Blues, wenn du Baumwollpflücker gewesen wärst? Den Rock’n’Roll, wenn du als Schwarzer dazu gezwungen gewesen wärest, dein Leben in den Hoch-Zeiten der Rassentrennung zu führen? Die Hippie-Musik, wenn du damals gesehen hättest, wie die Särge in der Heimat ankamen?


    Musik entsteht doch immer aus Emotionen heraus. Und manchmal kann man das plötzlich nachfühlen. Country z.B. . Wenn es nicht um "Cotton Eye Joe" geht, sondern um alte Country-Musik, die Einsamkeit, Perspektivlosigkeit und ein hartes arbeitsreiches Leben ausdrückt, in einer erst im Aufbau befindlichen Gesellschaft, die noch nicht funktionierte. (Ob sie es heutzutage tut, ist eine andere Frage.)


    Im Süden der USA gibt es einen krassen Unterschied zwischen Stadt und Land. Außerhalb der großen Städte ist die Zeit stehen geblieben. 100 km Urwald, dann zwei Häuser, zwei Farmen, 2 Kirchen…dann wieder 100 Kilometer Urwald. Absolut still.

    Und dann siehst du - aus dieser ursprünglichen Landschaft heraus - plötzlich 10 Wolkenkratzer, fährst plötzlich auf einer 8spurigen Interstate und kannst es gar nicht fassen. Steigst aus dem Auto und bist von Menschenmassen umgeben. Mit Headsets, schicken Anzügen und Laptop-Taschen. Und überall diese Polizei-Sirenen, Tag und Nacht.


    Das meinte ich. Diesen Tankwart in seinem Schaukelstuhl werde ich nie mehr vergessen. Wir haben uns eine Weile unterhalten. Ein Schlüsselerlebnis.

    Da kannst du dir noch so viel Musik anhören. Hier, von unserem Leben aus, mit unserer Geschichte und unseren Erfahrungen, können wir es nie wirklich nachempfinden.