Beiträge von Luddie

    Zitat

    Ein Drummer der gut klingt, ist ein guter Drummer. Einen guten Drummer, der nicht gut klingt, gibt's nicht.


    Stimmt eigentlich genau. Aber wenn man schon diese Unterscheidung macht, fällt einem schon auf, dass es da (subjektive) Unterschiede gibt.


    Beispiel: Mike Portnoy ist ein fantastischer Trommler, wie ich finde. Ich würde ihn aber seltsamerweise nicht zu den "gut klingenden" zählen.


    Das gleiche gilt für Thomas Lang. Technisch absolut überlegen, aber klingt irgendwie nicht gut...


    lieber Gruß
    max

    Ich erlaube mir mal, das Ganze hier wieder in eine andere Richtung zu schieben.


    Die Kernfrage hier war doch nicht, wie man ein guter Drummer wird, sondern ein gut klingender. Das ist ein - wie ich finde - großer Unterschied!


    Und ich glaube auch, dass das so eine sehr schwer zu beantwortende Frage ist. Meine Wahrnehmung ist, dass hier eben der "besonders" gut klingende Drummer gemeint ist. Da fängts aber schon an. Reden wir hier von den Stars und da wiederum von denen, die am "besten" klingen, oder von den Normalsterblichen?


    Ich denke, es ist rein subjektiv. Vielleicht sollte jeder hier mal zwei Drummer posten, die er für besonders gut klingend (!) hält.


    Hier meine beiden:


    Benny Greb. Hab ihn sowohl live, auf Platte und in Masterclasses (also unverstärkt) spielen hören und muss sagen: klingt toll! Man fühlt sich sehr gut aufgehoben und sicher als Zuhörer. Der Mann hat einen guten "Touch"!


    Josh Freese: seit ich 14 bin verehre ich diesen Drummer. Ein fetter, sicherer Puls, eine Mischung aus absoluter Mühelosigkeit und wahnsinniger Power. Sein Sound auf der Art of Rebellion von Suicidal ist immer noch mein Referenzrocksound schlechthin!


    Beide Trommler scheinen mit wenig Anstrengung das Maximum aus ihren Instrumenten zu holen. Dadurch "atmet" ihr Spiel, klingt luftig, aber druckvoll...oh, ich hab Jojo Mayer vergessen ;)...und noch viele andere!


    So, jetzt Ihr! :]


    Am besten auch mit Begründung, damit wir sehen können, worauf beim gut klingenden Drummer wert gelegt wird.

    Bei Tama geht einfach eine extrem intensive Marketingstrategie auf. Die Bubingaschiene war ein voller Erfolg.


    Und was die Stückzahlen angeht, muss man sagen, dass Trommelbau eben trotz allem nur eine Nischenindustrie ist (im Gegensatz zu Elektronik und Autos z.B.). Mal eben eine neue Fabrik zu bauen, können sich die meisten Hersteller gar nicht leisten.


    Verknappung verstärkt übrigens auch den "Haben wollen"- Reiz (der adäqate Marketingbegriff will mir gerade nicht einfallen).


    lieber Gruß
    max

    Das kann man wohl sagen! Schön finde ich, dass er sich auch über den Geruch der Trommeln auslässt ;)


    Dass Rogers falsch geschrieben ist, ist allerdings mehr als merkwürdig...


    Man kann weiterhin hoffen, dass die Pearl-Sonor- Diskussion nicht wieder losgeht deswegen. Der Mann sagt und tut jedenfalls sympathische Sachen.


    lieber Gruß
    max

    Bei neueren Trommeln wird das Alu vorher behandelt.


    Aber wie bibbelmann schon richtig sagte: Die alten Ludwigsnares sollten alles andere als Edelmodelle sein. Ludwig war in erster Linie ein profit-orientiertes Unternehmen, was seinen Aufstieg den Beatles und der Tatsache verdankt, dass ihre Alukessel eben sehr gut klangen.


    Qualitätsmäßig war es um Ludwig nur phasenweise gut bestellt und auch was Innovationen angeht, hat das Unternehmen (besonders in den letzten 20 Jahren) vor sich hingedümpelt. Oder kann mir jemand einen Drumhersteller verraten, der immer noch Kreuzschlitzschrauben an seinen Abhebungen verwendet?


    Zitat

    Und noch mal kurz für die Supra-unerfahrenen zum Mitschreiben... Habe ich das jetzt richtig auf der Kette, dass, wenn jemand bei ner Supra von "chrome over metal" spricht, er eigentlich immer "chrome over aluminium" meint? Wobei... seit wann ist Messing kein Metall mehr, eigentlich? Ich frag so doof wegen: http://www.drummerworld.com/Videos/johnbonhamtech1.html Also mehr als die zwei genannten Materialoptionen gabs jedenfalls nicht, oder? Soll ja auch Leute geben, die bis vor kurzem gedacht haben, Supras könnten womöglich auch mal aus Stahl oder so sein...


    Es gab nie eine Supra aus Stahl! Mit Metal ist Alu gemeint, was damals nicht den besten Ruf hatte. Da hat man lieber "Metal" oder "Ludalloy" gesagt.


    Die klassische Supra ist die millionenfach produzierte Alusnare, wie sie auch Bonzo gespielt hat. Dann gibt es eben noch die besagten alten Messingmodelle (extrem wenige) sowie die Black Beauties.


    Es wurde aber bei wenigen verchromten Exemplaren in den 80ern auch mal Bronze verwendet. Auch diese Modelle sind extrem selten und gesucht.


    Das Ganze isz eine ziemlich umfangreiche Geschichte. Wen das wirklich interessiert, kann mal den Jürgen Wiehler ansprechen, der kennt sich da aus: http://www.vintage-drum-net.de/


    lieber Gruß
    max

    Vielleicht. Der Attacksound beim Anspielen der BD mit einer Fussmaschine liegt wesentlich höher als der Grundsound der Trommel. Etwa bei 3000 Hertz. Das mag das Gerät verwirrt haben.


    Kollege Nils kann dazu aber garantiert eine akustisch wesentlich fundiertere Abwort geben.


    lieber Gruß
    max

    Zitat

    Ernst bei Seite: Funktioniert eine ähnliche, vielleicht nicht ganz so extreme Stimmweise eigentlich auch bei Toms?


    Absolut! Ich - und auch viele andere Drummer - stimme das Resofell bei Toms immer etwas höher als das Schlagfell. Dadurch erreicht man, dass der Ton eine Frequenzkurve nach unten macht, im Gegensatz zu einer gleichen Stimmung von Reso- und Schlagfell, wo sich die Tonhöhe nach dem Anschlag nicht bzw. kaum mehr verändert. Der Sound wird dadurch besser kontrollierbar. Je stärker man die Differenz gestaltet, desto kürzer wird der Ton in der Regel. Übertreibt man es, entsteht nach dem Anschlag ein hoch singender Oberton, der zwar auch kontrolliert (und sehr kurz) klingt, aber eben nicht mehr harmonisch. Gerade für Rockmusik überhaupt nicht zu empfehlen.


    Der Vorteil etwas höherer Stimmungen bei Toms ist auch der, dass man die Töne an den Stimmschrauben besser hört. Rocker haben es da immer etwas schwerer, denn wer auf sehr tiefe Tomsounds steht, hat bei manchen Sets mit schwer kontrollierbaren Schwingungen zu kämpfen, da ein schlaffes Fell einfach eher machen kann, was es will und man auch die Tonhöhenunterschiede wesentlich weniger deutlich heraushört. Wer z.B. mit dem Bassspielen anfängt und sich Sachen raushören will, macht auch oft die Erfahrung, dass tiefe Frequenzen tonhöhentechnisch schwieriger zu bestimmen sind.


    lieber Gruß
    max


    Du irrst dich da nicht. Bei einer Firecracker sind 4 Schrauben ja schon mehr als die Gesamtanzahl, daher dürften die Auswirkungen nur schwer zu "erhören" sein.


    Ich empfehle, mit den Extremen zu spielen. Also Reso allgemein mal relativ runter stimmen und dann trotzdem ein schönes Bed reinstimmen. Aber darauf achten, dass das Verhältnis nicht zu extrem ist, weil dies den Spannreifen und das Fell beschädigen kann.


    Man kann da stufenlos variieren zwischen schlichter Anpassung der Stimmung ans Snarebed und der Erzeugung eines sehr straffen Snarebeds im Verhältnis zur Reststimmung. So erreichen Leute, die eigentlich ein eher weniger angezogenes Resofell mögen, trotzdem eine sehr präzise Teppichansprache.


    Aber wie gesagt: Ausprobieren heisst die Devise. Das Ziel meines Videos ist nämlich nicht, dass alle jetzt meine Methode wählen, sie ist nämlich nur eine von vielen. Das Ziel ist, dass man sich mit seiner Snare auseinandersetzt. Dann kommen die Erkenntnisse ganz von alleine. Es ist wie mit Übungen am Set: zuerst versucht man mechanisch, bestimmte Sachen auszuführen. Irgendwann versteht man dann tatsächlich, was man da macht und der nächste Schritt ist, dass diese Erkenntnisse automatisch und unterbewusst funktionieren und umgesetzt werden können.


    ALSO: ALLES AUSPROBIEREN UND HÖREN!!!


    Zitat

    Wenn hier andere Profis verschiedene Stimmkonzepte vorlegen wird es sicher die selbe Resonanz dafür geben!


    Da gehe ich auch von aus.


    lieber Gruß
    max

    Die Vermutung stimmt nicht ;)


    Es ist ganz einfach. Die modernen Messing Supras ("Brass Edition") haben ein weiteres Emblem am Kessel, wo Brass Edition draufsteht. Diese Snares sind sogenannte Reissues, also Wiederauflagen der "echten" Brass Modelle aus den 60ern.


    Da wird es dann spannend. Ludwig hat nur zwei Jahre lang die echten Brass Snares gebaut und zwar in den Jahren 1960 und 61. Das waren auch gleichzeitig die ersten beiden Jahre, in denen Ludwig Ludwig hiess und nicht mehr WFL (William F. Ludwig). Als im Jahre 1962 dann die Preise für Messing anzogen, suchte man eine möglichst billige Alternative und stiess auf die nahtlosen Aluröhren, die fortan das Material für die brühmten Supraphonic, Supersensitive und Acrolite-Modelle hergaben. Dass dieses Material so gut klang, war reiner Zufall. Ebenso wusste Ludwig nicht, dass man Alu nicht verchromen kann, daher der schlechte Zustand der meisten alten Supras.


    Und deswegen gehen auch so viele Leute davon aus, dass sie eine Messing haben, wenn mal nicht so viele Pickel drauf sind.


    Folgende Erkennungsmerkmale gibt es für die echten Messingsnares:


    1.: keine Seriennummer!
    2.: viel schwerer als die Alus.
    3. gestanztes "crimped" Snarebed
    4. aussergewöhnlich guter Chromzustand.


    Die Magnetmethode ist Schwachsinn, da an Alu und Messing keine Magneten haften. Auch die Geschichte mit der Färbung führt zu nichts, weil auch die normalen Supras innen leicht gelblich sein können.


    Die echten Messing-Supras sind jedenfalls extrem selten und erzielen Preise zwischen 600 und 1000 Euro.


    Black Beauties sind fast immer aus Messing, es gibt ganz wenige Ausnahmen aus den 70ern, wo Bronze verwendet wurde.


    Hoffe, ich konnte helfen.


    lieber Gruß
    max

    Nein, das hast du falsch verstanden. Es ist eine Geschmackssache. Ich hatte bis vor kurzem sowohl eine neue Brass Edition Supra als auch eine alte Alu ("Ludalloy") und ich mochte die Brass lieber.


    Ich würde dir aber auf jeden Fall abraten, auf die ebay-Supra zu bieten. Da du weder klare Soundvorstellungen hast, noch Ludwig- Sammler/Kenner bist, würde dir diese Snare nichts bringen. Zumal die nicht selten sehr hohe Preise erzielen. Es ist eine gute Trommel, aber wenn du sie wirklich haben wollen würdest, solltest du bei dem Zustand mindestens die 400er Grenze als Maximalgebot anpeilen. Kurz: du würdest Geld für etwas ausgeben, was dich gar nicht interessiert.


    Tipp: teste erstmal ein paar neue Snares im Laden an. Dann überleg dir, wieviel du ausgeben willst und kauf dann die, die dir am besten gefällt.


    Fast alle Snares ab 300 Euro sind irgendwie gut. Es kommt aber eben immer drauf an, wie der ganz persönliche Geschmack ist, bzw. sich entwickelt. Also lass dir Zeit und dir wird eine klasse Snare über den Weg laufen.


    lieber gruß
    max

    Besten Dank nochmal! Die Resonanz erstaunt mich immer noch!


    Ich möchte allerdings nochmal kurz anmerken, dass dieses Video wirklich nix Besonderes ist. Ehrlich gesagt, ist es ein Produkt dieses schönen Forums: ich bin einfach nur auf die Sachen eingegangen, die hier am meisten gefragt wurden. Das war mein (grober) Fahrplan. Und der Rest ging ziemlich zügig ohne große Vorbereitung.


    Daher auch die Langatmigkeit, die teilweise fehlenden Anschlüsse und der zu kurze Stimmanteil.


    Die Länge des Gelabers ergibt sich aus meiner eigenen Erkenntnis, dass ich selbst häufig besser durch gesprochene Worte als (nur) durch Übungen und Anleitungen lerne. Für den einen ist das was, für den anderen überhaupt nicht. Daher finde ich Kritik diesbezüglich auch nicht schlimm, insbesondere, wenn sie freundlich geäußert wird.


    freak-928: du bist ja drauf!! :D ;)


    lieber Gruß
    max

    Hallo Simon2: ich finde das überhaupt nicht negativ, im Gegenteil. Denn nur über Verbesserungsvorschläge kommt man weiter.


    Die von dir angesprochenen Punkte sind die, die mir auch etwas Bauchschmerzen gemacht haben, zB, dass der eigentliche Stimmteil relativ kurz kommt. Der Hauptgrund war, dass ich bis zuletzt annahm, dass es darüber bereits hinreichend Material im Forum gibt. Aber offenbar gibts da tatsächlich noch Bedarf.


    Andere Kritikpunkte waren, dass ich eben nur MEINE Version präsentiere. Auch das ist richtig. Aber jeder muss seine eigenen Erfahrungen beim stimmen machen und jeder entwickelt eigene Vorlieben.


    Im Grunde wollte ich drei Hauptpunkte besprechen:


    1. technische Voraussetzungen
    2. technische Handhabung
    3. allgemeine Soundfragen ansprechen, um zu veranschaulichen, welche "homegrown" Sounds realistisch sind.


    Wenn aber Interesse besteht, kann ich da noch Sachen nachschieben.


    Zur Auswahl stehen die von dir angesprochenen Dinge, dann Dämpfung, Vergleich verschiedener Kesselgrößen und Materialien usw.


    Vielleicht komm ich ja noch dazu demnächst. Spaß machen würde es mir sicher!


    lieber Gruß
    max

    Zitat

    Original von buddler
    Snares mit Parallelabhebung haben bestimmt ein Snarebed, weil der Snareteppich, dadurch, dass er ja über die Außenkanten geht, an diesen Kanten normalerweise wieder etwas hoch steht, also eine Beule wirft.


    Man nimmt sich am besten mal eine Schnur und zieht sie über eine scharfe 90° Kante. Da sieht man dann den selben Effekt. Hinter der Kante steht die Schnur etwas hoch.
    Durch das minimale Snarebed wird dieser Effekt dann minimiert, bzw. der dadurch entstandene Höhenunterschied kompensiert.


    Alle Klarheiten beseitigt?


    Das klingt eigentlich logisch, wird/wurde aber eben nicht bei allen Snares mit PA gemacht. Bei den Signatures - nach Info einiger Besitzer - wurde eins verwendet, bei den Ludwig Super Sensitive nicht. Ebenso hatte meine alte Free Floating auch keins (ist zwar nur eine Pseudo-Parallel, aber die Teppichenden liegen auch außerhalb des Fells).


    Aber wie gesagt, ich habe nie eine Snare mit "echter" PA besessen und meine Erfahrung ist da sehr gering. Aufgrund der aufwendigen Konstruktion gibt es ja auch nur noch eine Snare mit PA, die Ludwig Super Sensitive.


    Aber vielleicht hat ja ein Parallelabhebungsbesitzer Lust, mal einen kleinen Erfahrungsbericht zu posten.


    lg
    max

    Zitat

    schönes Video. Ich habe ein paar Liter Wasser gebraucht, aber jetzt bin ich durch und will die Schnarre haben (heul).


    Die SQ2? Ja, die ist wirklich toll! Ich kann allerdings auch Wahan extrem empfehlen: unglaubliche Teppichansprache!


    Zitat

    Ich habe noch keinen Drummer gesehen, der seine Snare so zärtlich streichelt.


    Ok, eigentlich reicht es, sie zu streicheln, stimmen ist nur noch fürs Protokoll ;)


    lieber Gruß
    max