Beiträge von Luddie

    Ich kenne die youtube Videos und fand schon die schwer gewöhnungsbedürftig. Dann konnte ich die Teile neulich in einem Laden näher begutachten und musste feststellen, dass zwar das Konzept seinen Charme hat, man aber auch beim allerbesten Willen nicht von guten Beckensounds sprechen kann. Ohne Übertreibung kam mir der Klang wie eine Kreuzung aus einem kaputten Messingbecken und einem Zahnarztbohrer vor. Ein Freund hat den Kopfhörer aufgesetzt und ist direkt zusammengezuckt, als ich leise auf eins der Becken gehauen habe.


    Vielleicht in bestimmten elektronischen Kontexten interessant, ich kann mir da aber keine Zielgruppe vorstellen. Wer erwartet, dass man eine Kollektion guter Zildjianbecken bekommt (wie in den Z- Videos suggeriert wird), sollte sich ganz schnell von dieser Vorstellung verabschieden.


    Ich habe das Gefühl, dass viele der Neuheiten im Drumsektor nicht zuende gedacht sind, bzw. möglicherweise die Entwicklungsbudgets nicht wieder durch Verkäufe reinkommen. Und dann wird eben gehofft, dass ein anspruchsloser Konsumentenmarkt einem die Sachen dann mithilfe von Werbung abnimmt. Vielleicht ist es auch anders, jedenfalls ist das mein Eindruck.


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    ...die Gen16 Sachen sind...nunja, ein Gag vielleicht? Entweder ich habe dabei etwas nicht verstanden oder die Zildjian Leute haben dabei etwas nicht verstanden. Ich habe die neulich mal gespielt und mir sind fast die Ohren weggeflogen, so schlimm klang das. Und ich bin Freund abgefahrener Sounds!


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    furio: du hast recht und ich finde, deine geistreichen Einzeiler bereichern dieses Forum dafür umso mehr. Schön, wenn jemand Essentielles bündig und sensibel formulieren kann!


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    Ich denke, man sollte sich mit bestimmten Dingen durchaus kritisch auseinander setzen.


    Und Hoeth, nichts gegen deine Expertise, aber dieses Gerät drückt sicherlich nicht das, was man hört in Zahlen aus. Ich möchte dazu auch gar nichts weiter schreiben, ich bin nur immer mal wieder irritiert, was dem Trommlervolk so angeboten wird.


    Wie gesagt, wer schon etwas stimmen kann, sollte auf seine Ohren vertrauen. Denn er wird dieses Gerät dann nicht mehr brauchen und kann die 150 Euro für was anderes ausgeben. Ist euch aufgefallen, dass in dem Video der Prozess immer mittendrin abgebrochen wird? "Basically you can do it as long as you want...", ein einheitlicher Wert wird nicht erreicht werden.


    Entweder ich weiß, welchen Sound ich erreichen kann oder nicht. Wenn nicht, nützt mir so ein Gerät nichts. Wenn ja, auch nicht, denn wer soweit ist, kann auch beurteilen, was er tun muss, um den Sound zu erreichen. Wer häufig live spielt und sein Set an vielen unterschiedlich klingenden Orten aufbaut, der wird sich wundern, warum zwar die Werte die gleichen sind, das Kit aber trotzdem völlig anders klingt.


    Ein lautes Instrument wie das Schlagzeug wird klanglich nämlich zu einem extrem großen Anteil vom Raum bestimmt...ach, was red ich...


    ...ich habe eine Geschäftsidee! Ich konstruiere den passenden Roombot (149 Euro) und eine Software (49 Euro), die mir sagt, wie ich vorgehen muss, um beide Dinger zu einem guten Drumsound zu verschmelzen. Ich denke, knappe 350 Euro sollte es einem schon wert sein, glauben zu dürfen, dass man alles für einen guten Sound gekauft hat, oder nicht?


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    Absolut! Die Industrie weiß, dass 9 von 10 Amateurdrummern und sogar der ein oder andere Pro nicht oder kaum stimmen können. Daher kommt alle paar Jahre so ein halbgares Ding auf den Markt, wird von Endorsern fleissig beworben und dann doch von niemandem eingesetzt. Geldverschwendung.


    Lernt stimmen, Kinder! Wer sein eigenes Instrument nicht begreift, sollte eventuelle Profiambitionen direkt ad acta legen.


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    Ich denke auch, dass tatsächlich viel mehr technisch möglich wäre. Aber es gibt noch eine andere Ebene und die besteht aus dem unmittelbaren und unersetzlichen Gefühl, auf eine richtige Trommel und richtige Becken zu hauen.


    Ich verstehe aber den Wunsch von E-Fans nach besseren Sachen. Für mich allerdings braucht sich keine Entwicklungsabteilung hinzusetzen, ich hatte vor Jahren insgesamt drei E-Kits (Alesis DM5, Roland TD-3 und 10/TDW1) und bin geheilt. Ich spiele Schlagzeug, weil ich die Unmittelbarkeit daran liebe. Ich liebe elektronische Sounds und Musik und höre sie seit ca. 20 Jahren intensiv. Aber ich möchte ein richtiges Kit spielen aus den oben genannten Gründen.


    Es gibt geile E-Performances, Johnny Rabb macht witzige Sachen und dieser Michael Schack zB auch. Aber wenn ich so drüber nachdenke, sind das ausnahmslos Roland-Promovideos.


    Für mich als Musiker soll ein E-Set spezielle Sounds machen und ein A-Set soll A-Set Sounds machen.


    Ein E-Set, welches - wie jetzt das TD30 - als Möchtegern A-Set mit vermeindlich perfekten Sounds angeboten wird, ist für mich ein Paradoxon. Das dachte ich damals bei meinem TD-10 nach zwei Tagen. Da hatte ich sämtliche Sounds und Editiermöglichkeiten durch und habe einen Kumpel besucht, der irgendein akustisches Billigkit bei sich stehen hatte. Ich habe mich drangesetzt und gedacht: "verdammt, wie geil!"


    Beim E-Set brauche ich auch keine perfekte Dynamik, denn Spezialsounds sind ja sowieso nicht auf klassische Spielweisen ausgelegt. Für Spezialsounds wiederum gebe ich aber keine 2500 Euro aus.


    So möchte die Geschichte irgendwie aus keinem Blickwinkel richtig passen. Daher auch das viele Marketing.


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    Kaiser09: die Antwort auf deine Frage ist NEIN. Wer so heiss auf natürliches Spielgefühl ist, der sollte alle Energie investieren ud sich einen Proberaum suchen, wo er akustisch einfach trommeln kann.

    Ich denke auch, dass es da kaum Anlass zum Aufregen gibt. Roland und jeder ernsthafte Trommler wissen, dass jedes E-Set limitiert ist und es immer sein wird. Roland weiß auch, dass gerade ihr abgeschlossenes System das ist, was die Zielgruppe (gut gepolsterte Hobbytrommler mit Set im Eigenheim) haben möchte. Anmachen und losspielen. Ich möchte niemandem zu nahe treten aber die meisten Trommler sind eher genügsam. Eine angenehm friedliche Szene, die relativ leicht zufrieden zu stellen ist. Das Lieblingsset der Leute ist immer noch der schwarze Fünfteiler. Hier im Forum vielleicht nicht, aber wer mal einen Händler fragt, was er so verkauft, wird das bestätigt bekommen.


    Das meiste Geld dürfte Roland mit den günstigeren Linien verdienen, ich kenne unzählige Schüler, die was von diesen Sachen haben und sehr zufrieden sind.


    Ich sehe es so: E-Drums sind toll, wenn man gezwungen ist, leise zu spielen. Wenn man dann in der mittleren Liga guckt, bekommt man Erstaunliches. Das sind dann aber im Grunde "Heimschlagzeuge", also in erster Linie für den alleinigen Gebrauch zuhause gedacht. Und auch nur bis zu einem bestimmten Könnensgrad, denn wer wirklich gut ist, wird schnell unzufrieden ob der vielen kleinen technischen Barrieren...


    ...die auch bei den sehr teuren E-Sets leider immer noch da sind und die sich schon aus der äußeren Form ergeben. Als akzeptabler Akustikersatz taugt einfach kein E-Set. Ich kenne ein paar der Trommler aus dem Video und die geben hinter den Kulissen ja selbst zu, dass so ein Kit zwar Spaß macht, aber niemals als Ersatz taugen kann und schon gar nicht professionell eingesetzt wird. "They don't move air", wie einer mal schön formulierte.


    Viele der Trommler haben Homestudios und was würden die Kunden sagen, wenn die ihre Tracks mit E-Sets/Werkssounds eintrommeln würden? Undenkbar, da würde man eher programmieren, der Umweg über den echten Drummer am E-Set wäre völlig sinnlos.


    Übersetzt heisst all dies, dass es eigentlich gar keinen Markt gibt, der honoriert,was Firmen investieren müssten, um dieses angesprochene, ultimative System zu entwickeln. Dazu kommt, dass in der Szene ein extremer Wettbewerb herrscht, in dem keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Die Softwarehersteller (Toontrack, NI usw.) würden sich hüten, ihre Sounds den E-Drumfirmen anzubieten, denn dann wären sie ja beschränkt auf E-Drummer, wo sie doch mit Produzenten, DJs usw. viel mehr Geld verdienen können.


    Also müsste Roland tausende neue Sounds aufnehmen lassen, bzw. ein offenes System etablieren, welches aber eben gefüttert werden müsste. Profis samplen sich ihre Sounds aber oft selber und verwenden nur in den seltensten Fällen komplette E-Sets. (Es sei denn, sie sind auf Promo-, sorry, Clinictour). Und wenn sie doch mal ein komplettes E-Set benutzen, ist es ein altes ddrum3 oder 4.


    Kurz: es gibt keinen Markt. Zumindest offenbar keinen, der sich lohnt.


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    Das hier finde ich ganz interessant: http://www.delamar.de/musik-eq…t/clavia-nord-drum-13035/

    Mach doch lieber eine Linkzusammenstellung, wo es - nach Marken unterteilt - dann eben Ressourcen gibt.


    Sowas wie das hier:


    http://www.thetamadrumexperts.com/


    http://www.sonor-signature.de/


    oder das hier: http://www.trixondrums.de/trixon/trixon.htm


    Das gibt es vermutlich für fast alle Drumfirmen und dürfte spannender und kompetenter sein als eine Tabelle mit Einsteiger- und Mittelklassesets der letzten 20 Jahre. Und es geht vor allem viel schneller. Kuratieren ist das Zauberwort des Jahrzehnts, nicht selber machen. ;)


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    Nur so als kleine Anregung, Zeit sinnvoller zu nutzen: die meisten interessieren sich ja nicht für alle Marken, sondern suchen spezifisch. Für fast alle Hersteller gibt es penibel recherchierte Fan- oder Historienseiten mit jedem Fitzelchen an Information. Man kann oft sämtliche Kataloge runterladen oder ansehen. Wenn das nicht hilft, tut es eine Mail an den entsprechenden Vertrieb/Hersteller.


    Beim Force 2007 zB reicht schon das Eingeben der Bezeichnung bei Google, um mit dem allerersten Click herauszufinden, dass es sich beim Holz um (chinesische Pseudo-) Birke handelt.


    Einen blutigen Anfänger interessiert es zudem nicht, wann ein Pearl Export mit eckigen, ovalen, runden oder transluzenten Böckchen hergestellt wurde. Ich glaube, sowas interessiert niemanden wirklich. Für einige spannend wird es bei teuren Exoten und Sachen wie Ludwig und Gretsch usw. aber dafür siehe oben.


    Steckt die Zeit lieber ins Spielen, diesen ganzen Equipmentkram gibts schon im Internet.


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    Ich würde dem Psycho zustimmen, möchte allerdings ein paar kleine Sachen zu bedenken geben. Die erste bezieht sich auf uns Musiker als Konsumenten. Gespräche mit vielen Musikern (Amateuren wie Profis) hat mir eine Sache verdeutlicht: die meisten sind so unterwegs wie ich selbst, bevor ich als Bubinganutzer (2 Drumsets und ein Bass) auf die Problematik aufmerksam wurde. Sie wissen nichts von möglichen Problemen bzw. trauen gerade den freundlichen Instrumenteherstellern nichts Böses zu. Wer sich mit dem Thema nicht sehr eingängig beschäftigt, bekommt schlicht keine oder wenig Information. Weder in Fachgeschäften, noch in Zeitschriften noch auf Messen.


    Die nächste Geschichte bezieht sich auf das Holz selber: es ist nicht erwiesen und auch nicht nachweisbar, dass das Bubinga, welches die Firma XY verarbeitet, tatsächlich aus kriminellem Einschlag stammt. Aber eben auch nicht (wie bei vielen anderen Hölzern) das Gegenteil.


    juan-roos: vermutlich meinst du es nicht so, wie es jetzt rüberkommt, aber der Schluss, den du dort ziehst, ist höchst problematisch. Es ist nämlich genau jener Schluss, der sehr bequem ist und der dazu führt, dass Leute sich ihrer Macht als Konsumenten nicht bewusst werden und es eben so weitergeht wie bisher.


    Mit demselben Argument könnte mal nämlich auch zur H-Spritze greifen, denn neben den bösen Taliban hängt daran fast jede zweite bäuerliche Existenz in Afghanistan. Auch Blutdiamanten kann man ruhigen Gewissens kaufen, denn sie sichern ja zumindest für den Moment einem armen Afrikaner das Weiterleben. Und auch die Firma Kik ist eigentlich ein Segen für die Chinesen da drüben, denn...hey, besser 4 Cent pro Stunde als sterben, oder?


    So kann man es sich sehr gemütlich einrichten.


    Es geht hier nicht darum, Bubinganutzer zu verurteilen. Es geht darum, auf die Problematik hinzuweisen.


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    du hast hier nicht mitgelesen.


    die einzige vertrauenswürdige Quelle bei Tropenholz ist der nachhaltige Anbau im Treibhaus bei dir im Garten


    So ist es! Ich habe in den 4,5 Jahren seit Verfassen des Threads die Szene natürlich auch beobachtet und mich weiter informiert. Fest steht nach wie vor, dass es für den Käufer eines aus Holz hergestellten Musikinstrumentes nur dann Sicherheit bzgl. der Herkunft gibt, wenn dieses Instrument aus einem der massenhaft vorkommenden Nutzhölzer wie Buche und Eiche (Europa, speziell Deutschland), Birke (Europa, speziell England, Skandinavien) und Ahorn (Nordamerika, Kanada) gebaut wurde. Für andere Instrumente wie Gitarren kommen noch Fichte, Esche usw. dazu. Wer sich eine Snare aus Birne- oder Apfelholz bauen lässt, muss auch kein schlechtes Gewissen haben.


    Alle Exoten sind mit Vorsicht zu geniessen! Mein Vertrauen in Zertifikate aller Art bezüglich dieser Sache ist extrem geschwunden, zumal es auch beim FSC Unregelmässigkeiten gegeben hat. Scheinbar ist es einfach zu verlockend, schnell mehr Geld zu verdienen.


    Meine Recherchen haben ergeben, dass selbst kleine Hersteller oft nicht genau wissen, woher ihre Edelhölzer kommen. Selbst deren Lieferanten wissen es oft nicht. Aber solange der auf Individualität erpichte Musiker einzigartige Exoteninstrumente haben möchte und solange es kaum ein System gibt, kriminelles Holz tatsächlich zum Ursprung zu verfolgen (der GEO Artikel hat sehr schön den Aufwand illustriert, den es dafür bedürfte), solange wird es so weitergehen.


    Dass Gibson sich gegen die Anwendung und Erweiterung des Lacey-acts wehrt, ist nicht verwunderlich, denn in der Gitarrenindustrie wird noch wesentlich exzessiver auf problematische Hölzer zurückgegriffen. Bzw. ist Edelholz bei Gitarren quasi ein "natürlicher" Bestandteil, zB das Griffbrett. Auch der Mahagonikorpus kommt sehr oft vor. Dekorative Decken aus Exotenhölzern aller Art gehören im Gitarrenbau zum guten Ton und zwar schon sehr lange. Bei Drums hat sich dieser Trend erst innerhalb der letzten 10 Jahre herauskristallisiert und zwar im Zuge des immer wichtiger werdenden Individualisierungswahns.


    Einen schönen (und vermutlich exemplarischen) Einblick in die Praktiken kann man hier lesen: http://www.scilogs.de/wblogs/blog/walden


    Es ist hier wahrscheinlich wie mit den Dopingfällen: einer wird aufgedeckt aber alle machen es so. Hauptsache Profit! Dass die Tea Party Bewegung die Geschichte unterstützt, macht mir sämtliche Beteiligten Akteure mal wieder zutiefst zuwider. Bitte das Ende des Artikels lesen, da kommt Freude auf!


    Wer jenseits gutmenschenhafter Naturschützerei ein Argument gegen diese ganze undurchsichtige Tropenholzschei... haben möchte, sollte sich aus dem oben verlinkten Artikel (scilogs) diesen Teil nochmal genau ansehen:


    Das Gesetz, das bereits seit Hundert Jahren gegen den illegalen Handel mit Wildtieren besteht, wurde erst vor drei Jahren um den Handel mit illegalen Hölzern erweitert. Dessen Einführung war 2009 von 37 Importfirmen, Nichtregierungsorganisationen und der Holzindustrie unterstützt worden. Denn der Handel mit illegalen Hölzern hat nicht nur katastrophale Auswirkungen auf die Ökologie und die in den Waldgebieten lebenden Menschen, sondern er verursacht auch gewaltige Kosten für die Wirtschaft. Allein in den USA entstehen den Firmen dadurch Schäden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr.


    Es bleibt das Fazit: wer ein bisschen Verstand und Verantwortungsgefühl hat, guckt sich an, was er kauft. Bei Instrumenten macht das ja allerdings auch großen Spaß!


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    In Raumakustik investieren lohnt sich vielleicht für einen erfahrenen Musiker oder Studiobetreiber aber nicht für einen 15-jährigen, der möglicherweise schon kurze Zeit später den Raum wechselt. Und sowas ist ja immer schnell dahergesagt, aber was soll denn dann genau gemacht werden?


    Ein Akustiker alleine dürfte schon ordentliches Geld kosten (deutlich mehr als 150) und dann ist noch keine einzige Maßnahme umgesetzt.


    Experimentiere also mit alten Teppichen, maßvollem Einsatz von Noppenschaumstoff und checke aus, was sich ändert.


    Das sind aber alles wieder Dinge, die in so einem Forum nicht erörtert werden können, denn keiner kennt die Räumlichkeiten des Fredstarters.


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    Es ist nichts schlecht daran, ein Drumset komplett zu mikrofonieren und mit Mikros - egal welcher Anzahl - zu experimentieren.


    Ich ermuntere Drummer immer, damit so früh wie möglich anzufangen. Die meisten machen nämlich Rock, Pop oder Metal und spätestens in einer Recordingsituation mit der ganzen Band ist in diesen Musikrichtungen Close Miking angesagt.


    Ansonsten muss man bei dem Thema aufpassen, dass man nicht zu viele Dinge in einen Topf wirft. Es gibt wahnsinnig viele unterschiedliche Anwendungen, viele Legenden und natürlich auch die Leute, die den Keller voller Zeug haben, nichts können, aber glauben, ein Neumann und Peripherie machen den Sound. Da kann man lange diskutieren und aufklären usw.


    Tatsache ist, dass ein Zoom nur dann gut klingt, wenn das Objekt der Aufnahme auch gut klingt. Kann der Musiker nicht spielen, sind die Instrumente falsch aufgebaut, sind einzelne Instrumente schon akustisch deutlich zu laut, trifft der Sänger keinen Ton und steht auch noch das Zoom am falschen Platz, wird die Aufnahme eben entsprechend klingen.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mittellaute Popband mit einem Zoom aufgenommen besser klingt als eine Trashmetalband, ist ebenfalls sehr hoch.


    Hat man ein Mikro für 2000 Euro, welches für seine Präzision und seinen Detailreichtum geliebt wird, dann werden die Aufnahmeergebnisse damit umso schlechter klingen, je unwissender oder unfähiger man ist.


    Man kann nichts verallgemeinern. Aber der Ansatz: "lerne erstmal nur mit zwei Mikros gute Ergebnisse zu erzielen, dann kannste dir in 10 Jahren ein weiteres dazu kaufen", ist unsinnig. Denn zum Aufnehmen gehört ja auch das Nachbearbeiten am Rechner, das Experimentieren mit Positionen, die Fähigkeit zB HiHat Bleed im Snaremic zu vermeiden, den richtigen Winkel bei Tommics herauszufinden usw.


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    Für jemanden, der vom Aufnehmen noch nicht allzuviel versteht und sicherlich noch etliche Jahre des Lernens vor sich hat, ist die Qualität der Mikros gar nicht so wichtig. Wie auch bei Trommeln hat auch bei Mikros die Industrie das Geschehen fest im Griff.


    Wer als Alternative zu einem Mikrokoffer dann doch vielleicht eine Kamera zum Aufnehmen in Erwägung zieht, sollte sich zunächst klar machen, dass der Trommler, der Raum und das Kit erstmal viel wichtiger sind als die Frage, ob ein billiges Mikro vielleicht mehr färbt als ein teures.


    Möglicherweise klingt ein billiges Mic in manchen Situationen sogar besser, weil es das schreckliche Musikgeschehen viel weniger deutlich abbildet als ein teures.


    Somit kann so ein Billigkoffer für den Anfang ok sein, ich frage mich nur, wo am Zoom die 7 Mics angeschlossen werden sollen.


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