Ich denke auch, dass es da kaum Anlass zum Aufregen gibt. Roland und jeder ernsthafte Trommler wissen, dass jedes E-Set limitiert ist und es immer sein wird. Roland weiß auch, dass gerade ihr abgeschlossenes System das ist, was die Zielgruppe (gut gepolsterte Hobbytrommler mit Set im Eigenheim) haben möchte. Anmachen und losspielen. Ich möchte niemandem zu nahe treten aber die meisten Trommler sind eher genügsam. Eine angenehm friedliche Szene, die relativ leicht zufrieden zu stellen ist. Das Lieblingsset der Leute ist immer noch der schwarze Fünfteiler. Hier im Forum vielleicht nicht, aber wer mal einen Händler fragt, was er so verkauft, wird das bestätigt bekommen.
Das meiste Geld dürfte Roland mit den günstigeren Linien verdienen, ich kenne unzählige Schüler, die was von diesen Sachen haben und sehr zufrieden sind.
Ich sehe es so: E-Drums sind toll, wenn man gezwungen ist, leise zu spielen. Wenn man dann in der mittleren Liga guckt, bekommt man Erstaunliches. Das sind dann aber im Grunde "Heimschlagzeuge", also in erster Linie für den alleinigen Gebrauch zuhause gedacht. Und auch nur bis zu einem bestimmten Könnensgrad, denn wer wirklich gut ist, wird schnell unzufrieden ob der vielen kleinen technischen Barrieren...
...die auch bei den sehr teuren E-Sets leider immer noch da sind und die sich schon aus der äußeren Form ergeben. Als akzeptabler Akustikersatz taugt einfach kein E-Set. Ich kenne ein paar der Trommler aus dem Video und die geben hinter den Kulissen ja selbst zu, dass so ein Kit zwar Spaß macht, aber niemals als Ersatz taugen kann und schon gar nicht professionell eingesetzt wird. "They don't move air", wie einer mal schön formulierte.
Viele der Trommler haben Homestudios und was würden die Kunden sagen, wenn die ihre Tracks mit E-Sets/Werkssounds eintrommeln würden? Undenkbar, da würde man eher programmieren, der Umweg über den echten Drummer am E-Set wäre völlig sinnlos.
Übersetzt heisst all dies, dass es eigentlich gar keinen Markt gibt, der honoriert,was Firmen investieren müssten, um dieses angesprochene, ultimative System zu entwickeln. Dazu kommt, dass in der Szene ein extremer Wettbewerb herrscht, in dem keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Die Softwarehersteller (Toontrack, NI usw.) würden sich hüten, ihre Sounds den E-Drumfirmen anzubieten, denn dann wären sie ja beschränkt auf E-Drummer, wo sie doch mit Produzenten, DJs usw. viel mehr Geld verdienen können.
Also müsste Roland tausende neue Sounds aufnehmen lassen, bzw. ein offenes System etablieren, welches aber eben gefüttert werden müsste. Profis samplen sich ihre Sounds aber oft selber und verwenden nur in den seltensten Fällen komplette E-Sets. (Es sei denn, sie sind auf Promo-, sorry, Clinictour). Und wenn sie doch mal ein komplettes E-Set benutzen, ist es ein altes ddrum3 oder 4.
Kurz: es gibt keinen Markt. Zumindest offenbar keinen, der sich lohnt.
lg
max
Das hier finde ich ganz interessant: http://www.delamar.de/musik-eq…t/clavia-nord-drum-13035/