Beiträge von Luddie

    Ach, wie schade. Vom Paul Motian kannte ich leider nicht viel. Aber ein Kollege war noch gerade beim Spizzichino und hat sich ein paar Becken ausgesucht. Handwerker wie ihn gibt es wohl nicht viele. Er scheint ein sehr freundlicher Enthusiast gewesen zu sein, dass er nicht ganz gesund war, meine ich ihm hier schon anzusehen: http://www.youtube.com/watch?v=FXrl4BreHxA


    Vielleicht sucht sich der Paul beim Roberto an der Himmelspforte noch ein paar Becken aus, wo sie doch zusammen angekommen sind. Dann kommt zumindest ein Teil der schönen Sachen noch in kundige Hände!


    lg
    max

    Ich finde, diese Generation Trommler, zu der auch Leute wie der Eric Harland und Chris "Daddy" Dave gehören, total super. Musiktrommler, die nicht (nur) machen, was die Masse leicht verdaulich findet. Die nicht Multipedalorchestration betreiben aber trotzdem als Trommler vorne stehen und auch vorne stehen dürfen in den kleinen Ensembles, die sie spielen.


    Was der da macht? Er umspielt im weitesten Bogen ein Thema, welches sich in seinem Kopf befindet. (Wer sich das Solo zweimal genauer anhört, erkennt klar und deutlich Struktur und wiederkehrende Patterns). Und dazu hat ein Musiker durchaus das Recht, wie ich finde. Mark Giuliana ist musikalisch und technisch über alle Zweifel erhaben, er würde sonst nicht mit den Besten der Szene spielen können:


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    Ansonsten finde ich Leute, die im Handstreich etwas, was sie nicht direkt erfassen als langweilig oder unkoordiniert abtun, immer etwas...nunja... Man muss nicht alles toll finden, aber etwas Zurückhaltung ist doch immer cool und irgendwann versteht man vielleicht, was in einer bestimmten Art Musik oder einem einzelnen Musikstück so passiert.


    Ich finde zu abstrakter Malerei auch keinen Zugang. Aber als mir neulich mal ein Vertreter dieser Kunstform seine (quasi fotorealistischen) gegenständlichen Bilder gezeigt hat, wurde mir klar, dass das Abstrakte eine Ausdrucksform ist, die man mögen kann oder nicht. Respekt dafür ist meiner Meinung nach das Mindeste, was man zeigen kann.


    Zu der Veranstaltung findet sich bei Wikipedia die Zeile: "Die Kantonsschule Wohlen ist Sitz des Kanti-Forums. Dieser privatrechtliche Verein mit über 800 Mitgliedern organisiert in der Aula kulturelle Anlässe, die sich an ein Publikum mit gehobenen Ansprüchen richten. Die Veranstaltungen reichen von Theateraufführungen, Konzerten, Tanz-Happenings bis hin zu Kabarett."


    Es ist also anzunehmen, dass vor dem Trommler noch Zuhörer anderen Alters sitzen.


    lg
    max

    Ich schiebe dieses Ding mal wieder nach oben. Wo gibt es die Lug Locks in D?


    Diese meine ich, die funktionieren bei mir prima, allerdings sind die, ich ich vor Jahren mit einer Snare aus USA mitgekauft habe, nun bald hinüber, bzw. weg.



    schöne Grüße
    max

    Es geht im Artikel darum, dass Forscher herausgefunden haben, dass Zuhörer einen natürlich gespielten Beat mit seinen kleinen menschlichen Fehlern durchweg interessanter finden als einen perfekt spielenden Drumcomputer. Dann wird von den - allerdings schon lange verwendeten - Humanize Funktionen berichtet, die in Drumsoftware eingebaut ist. Aber auch diese sei noch unzulänglich, weil sie nicht berücksichtigt, dass das menschliche Spiel bestimmten Mustern folgt, die diese Programmfunktionen noch nicht beherrschen.


    Ich fand das nicht sooo bahnbrechend neu und interessant, ehrlich gesagt. Zudem ist es auch nur ein sehr kurzer Artikel.


    lg
    max

    Zum Unvermögen einiger Firmen, das Internet so zu nutzen, dass es für sie vorteilhaft ist, möchte ich nichts schreiben. Außer, dass ein professionell arbeitendes Label oder eine Agentur niemals so in einem Forum auftreten würde.


    Ich möchte es kurz machen. Selbst mit guten Rockbands lässt sich heute kein nennenswertes Geld verdienen. Trotzdem gibt es immer wieder "Labels", die Gigs, Vermarktung und natürlich Geld in Aussicht stellen. Sich also als "Türöffnungsdienstleister" anbieten. Wo das Geld herkommt, ist sehr einfach. Aus den Taschen der Bandmitglieder. Und zwar sofort. Ich habe diese Sache aus gewisser Distanz selber vor ein paar Jahren erlebt. Ich habe das erst nicht begriffen, weil ich auch nicht direkt beteiligt war.


    Es läuft so: ein "erfahrener", "in der Szene bewanderter", "Ex-Profi" bietet einer Band, die schon vom äußeren Anschein wenig vom Business versteht (weil jung, unprofessionell, eitel usw.) an, sich um sie zu kümmern. Die reichhaltigen "Kontakte" sind dabei z.B. Fotografen, Webdesigner, Studioleute, Kneipenbesitzer oder andere Leute, die u. a. mit Bands ihr Geld verdienen.


    Der Vertrag mit dem "Label" besteht dann de facto aus kostenpflichtiger Vermittlung von Dienstleistungen von eben diesen Kontakten, die dann natürlich auch wieder Geld kosten. Weil die gesignten Bands oft weder über eine (halbwegs gut gemachte) Website, Fotos, Aufnahmen oder sonstwie Vorzeigbares verfügen, muss natürlich vorab für so etwas bezahlt werden. Man könnte auch sagen, dass die Unprofessionalität der Bands die Grundlage ist, denn sonst bräuchte sie all diese Sachen nicht.


    Tipp für junge Bands: wenn ihr in der Band niemanden habt, der eine gute Außenpräsentation vorantreibt, wenn ihr niemanden habt, der sich um gute Aufnahmen kümmert und wenn ihr auch niemanden habt, der einen Schimmer hat, wie man an Gigs kommt, dann wird euch keine Agentur der Welt irgendwie helfen können! Ein gutes Label ist für eine gute (man könnte auch sagen: funktionierende) Band nur dann sinnvoll, wenn Grundlagen wie relative Bekanntheit, Gigs und all die Vorarbeit für größeren Erfolg bereits geleistet wurden. Erst dann (und nur dann!) wird es für eine seriöse Agentur auch erst finanziell interessant. Eine unseriöse Agentur fungiert nur als Jobbeschaffer für befreundete Dienstleister oder nimmt Geld fürs Nichsttun. Kommen die versprochenen Gigs nicht, wird gesagt, es sei Schuld der Band.


    Ich weiß nicht, warum ich das ausgerechnet hier hereinschreibe. Aber es ist eine Praktik, die ich in letzter zeit vermehrt beobachte und relativ unanständig finde. Aber das ist nur meine Meinung.


    lg
    max

    Ich hab hier irgendwo mal gelesen, dass Heavy-Metal Schlagzeuger die Kondition eines Profifusballers besitzen. Daher kann man meiner meinung nach das Schlagzeug spielen (in bestimmten Musiksparten) genauso als sport sehen wie jeden anderen. Desweiteren kann ich mir nicht verstellen dass Leistungssportler Rauchen oder übermäßig Alkohol konsumieren. Daraus folgt für mich dass Drogenkonsum jeglicher Art sich negativ auf das Schlagzeugspiel auswirkt, was die körperliche/konditionelle Seite anbelangt. Bei psychoaktiven Substanzen u.ä. kenn ich mich zuwenig um den Effekt zu berurteilen.


    Ich habe gerade vor ein paar Tagen mal wieder eine schöne "Seite 3" in der süddeutschen gelesen. Der Artikel drehte sich um den Weltfussballer Paul Gascoigne, der alle seine legendären Spiele volltrunken und unter Tabletteneinfluss gespielt hat. Mittlerweile ist er natürlich ein Wrack...


    Ansonsten kann man wohl sagen, dass 99% aller Leute nicht zu dem 1% derjenigen gehören, die unter Drogen- und Alkoholeinfluss zumindest gute Kunst machen. ;) Zu deutsch: wer es mit dem Trommeln ernst meint, sollte sich von so etwas eher fernhalten, es raubt einem wertvolle Jahre, die man nicht wieder aufholen kann.


    lg
    max

    Darauf gibt es vermutlich die gleiche Antwort, die auch für andere Kesselsorten gilt. Ein gut gefertigter Kessel ist immer die Grundlage für einen Sound, den mehr Leute mögen, als den eines schlecht gemachten Kessels. Ein präzise runder Kessel mit exakt gemachtem Snarebed wird sicherlich eine bessere Ansprache haben als ein Billigeimer mit grobem Falz an den Enden.


    Dann gelten die gleichen Parameter wie bei einem Holzkessel auch: ein sehr starrer Kessel (zB Stahl gegossen) hat eine kräftigere Projektion und wird crisper klingen als ein eher weicher (z.B. Bronzeblech) Kessel.


    Eine Ludwig Supra war, wenn ich nicht völlig falsch liege, schon damals nicht handgemacht. Es war eine günstige Trommel aus einem nahtlosen Industrierohr. Dass die Sache super klang (Alu ist spröder und absorbiert einige der scharfen Obertöne, die zB Stahl erzeugt), niemand anderes etwas Ähnliches hatte und Ludwig zudem durch die Beatles weltbekannt wurde, ist wohl für die Berühmtheit dieser Snare verantwortlich. Ich finde die Super auch supra...äh...allerdings gibt es mittlerweile (meiner Meinung nach) deutlich spannendere Snares.


    Insgesamt sind es die Details, die eine Trommel gut klingen lassen. Für mich muss eine Trommel zB eine sehr schöne und crispe Ansprache und einen schönen, aber nicht zu dicken Bauch haben und nicht zu "tonal" klingen. Eine 14x8 ist mir fast immer zu "langsam" und "pumpend", obwohl der Backbeatrocker sie lieben mag. Ich würde dann eher eine 14x4 Dixon als eine 14x8 Edeltrommel wählen.


    Für den erfahrenen Hörer und Spieler zeigen sich Konstruktionscharakteristika auch relativ deutlich im Sound. Eine Dunnett Titan Snare klingt zB nicht in erster Linie so wie sie klingt, weil sie aus Titan ist, sondern weil sie keine Umbördelung der Kesselränder und keine Sicke hat. Beides stabilisiert den Kessel und lässt die Eigenresonanz steigen. Wer sehr warme Metallsnares mag, wird bei Dunnetts dieser Art fündig. Zieht man die Teile aber sehr hoch, werden sie komprimieren, weil sie weniger Stabilität besitzen.


    Eine DW Gusstrommel wird wahnsinnige Dynamik und Druck haben, dem ein oder anderen aber zu hart und scharf klingen, weil der Kessel kaum Schlagenergie absorbiert.


    Ansonsten ist Bronze weicher als Messing und Messing weicher als Stahl. Je weicher, desto wärmer und tiefer der Grundton.


    Das sind alles nur grobe Gedanken, denn den Gesamtsound machen die Feinheiten aus: Spannreifen, Gratungform und Fertigungsweise, Sicke oder nicht, Felle. Ein guter Trommelbauer kombiniert die Sachen so, dass sie ein harmonisches und den eigenen Vorstellungen entsprechendes Klangbild erzeugen.


    lg
    max


    Edit: wurde eigentlich schon gesagt, dass eine Supra keine Stahl- sondern eine Alusnare ist?

    Ich habe heute dieses 9500 C Doppelpedal bekommen und es hat offenbar einen Fabrikationsfehler. Das Slavepedal bewegt sich nach Anstupsen wenige Zentimeter und bleibt dann stehen und auch das Hauptpedal läuft träger als mein 17 Jahre altes Vorvor...gängermodell.


    Ich wundere mich etwas, gibt es bei Yamaha keine Endkontrolle? Habe so etwas noch nicht gehabt.


    lg
    max

    Um ein paar Missverständnisse auszuräumen: welche Funktion ein Endorsement für die Firma oder den Trommler hat, hängt von ganz verschiedenen Dingen ab. Der weltweite Zeug-Support ist nur eine Facette. Die betrifft vielleicht den Rockdrummer einer großen Band, die auf Welttournee geht.


    Interessanter für all die "Drummers Drummer" ist jedoch oft etwas ganz anderes, nämlich die Möglichkeiten durch die Arbeit für eine Drumfirma ihren Bekanntheitsgrad und ihr Einkommen zu steigern. Manchen wird vielleicht auch schonmal aufgefallen sein, dass manche Drummer ganze Werbevideos für ihre Firmen machen, in denen sie von "wir" sprechen, wenn es um die Firma geht. Terry Bozzio ist offenbar bei DWs Drumchannel fest angestellt. Stanton Moore gehört ein Teil von Bosphorus. Es gibt da noch sehr viele weitere Beispiele.


    Zum üblichen Thema "der bekommt Geld, um dies und jenes zu spielen" kann ganz einfach gesagt werden, dass das tatsächlich so ist. Allerdings fliesst dieses Geld zB für Clinics, Videodrehs, Fotosessions usw. Kurz gesagt: für Werbeaktivitäten, die der Drummer für die betreffenden Firmen als Leistung anbietet. Dass es dafür ein schönes Kit gibt, ist ein Nebeneffekt, aber mit einem schönen Kit kann man nicht die Miete bezahlen.


    Das bedeutet übersetzt, dass es eine immer stärkere Vermischung von der Funktion des Künstlers mit der Funktion der Firmen gibt. Das ist zwar nix Neues, wird durchs Internet aber immer stärker deutlich.


    Zum Thema hier: der Marco Minnemann wird sicherlich nicht gefeuert, weil er ein kleines Interview bei einer Drumschule gibt und zu dem Zweck hinter einem alten Pearlset sitzt (es sind ja auch keine Badges zu sehen). Sowas kommt oft vor und es wird toleriert. Bei größeren Anlässen werden die Firmen dann auf Markentreue bestehen.


    Der d.drummer hat übrigens eine kognitive Behinderung. Ich finde es schade, dass darauf immer wieder hingewiesen werden muss. Übrigens ist der Fred nicht dämlicher als vieles andere, was hier diskutiert wird.


    lg
    max