Beiträge von Luddie

    Hallo Leute,


    ich stelle hier zum erstenmal eine (eigentlich sogar zwei) Frage im HW Forum (wie aufregend)! Bitte lasst es zu einem schönen Erlebnis werden. :) Das geht zB dadurch, dass nur Leute mit gesicherten Infos schreiben.


    Ich möchte mir von Yamaha ein Kombistativ zusammensetzen. Untenrum diese Basis mit den drei Steckplätzen und oben einen Tomhalter und zwei Beckenarme. Jetzt der Skandal: ich stellte fest, dass es zwar diese neue, stufenlose Tilter-Verstellung bei Yamaha gibt, aber - und jetzt kommts - nicht bei den einzeln zu erwerbenden Armen! Kann das sein? Ein Händler, die Yamaha Website und Teile des Restinternets scheinen das zu bestätigen. ?(


    Frage zwei bezieht sich auf dieses Unterteil: Thomann und die Yamaha Homepage bieten da nur dieses Monster an: http://www.thomann.de/de/yamaha_ws904_doppeltomstaender.htm Ich möchte aber das normale Dreibein wie hier: http://www.thomann.de/de/yamaha_ws_940.htm


    Habe ich da etwas falsch verstanden?


    Vielen Dank und lg
    max

    Um MGs Frage zu beantworten: seit 2005 hat sich einiges auf dem Beckenmarkt geändert. Die Türken fangen mittlerweile ernsthaft an, den Etablierten das Wasser abzugraben, insbesondere in Europa, denn hier ist die Türkei in der Nähe und Zölle und Transportkosten halten sich im Rahmen. Viele machen Direktvertrieb, haben wenig Marketingkosten, wenig Strukturen. Wie man auch hier im Forum sehen kann, fungieren einzelne Profidrummer mittlerweile sogar als kleine Stützpunkthändler.


    Der Trend passiert übrigens in den USA auch, dort sind diverse sehr gute türkische Beckenschmieden vertreten, wie zB Bosphorus (die teilweise Stanton Moore und Jeff Hamilton sogar gehören) oder Istanbul Agop, die genau auf den westlichen Markt gucken und checken, was dort passiert. Die ziehen gezielt Endorser ab und haben wesentlich schlankere Strukturen. Zudem sind die Becken (was viele Leute gerade im Jazz- und damit Hochpreisbereich toll finden) tatsächlich handgemacht, weils einfach billiger ist als mit Maschinen. Zumindest so, wie die türkischen Unternehmen arbeiten.


    Fazit ist, dass die Etablierten in die Zange genommen werden. Die wirklichen Beckenfreaks stromern durchs Internet und durch ausgewählte Läden und kaufen eben die "Exoten", weil die eben auch "besser" klingende Sachen für den Bereich machen. Die zudem günstiger sind. Wer trotzdem als Jazzer noch knappe 600 Euro für ein Becken auzugeben bereit ist, geht zum Roberto Spizzichino.


    Ich habe ein paar Händler, die mir Sachen zur Ansicht schicken. Das ist allerdings nicht die Regel, denn eine weitere Unbill entwickelt sich immer weiter: die großen Versandhäuser dominieren und der kleine, freundliche Händler an der Ecke würde sich vielleicht gern 5 A-Custom Becken hinhängen, Tatsache ist aber, dass den meisten Drummern eines reicht. Und eines bindet 100 Euro und 5 dann entsprechend 500. Und das ist nur ein Beckentyp.


    Und nicht zu vergessen Meinl: wer regelmässig die Drumläden durchforstet, kann erkennen, dass Meinl in ganz vielen Läden dominiert und zwar sehr stark. Und ich behaupte mal, dass die Leidtragenden Z, S und P sind. Und deswegen wird da auch nicht mehr gern bestellt. Es ist weniger da, weil es sich schlechter verkauft.


    lg
    max

    Die ganze Sache mit den Vintage- und den modernen Kesseln ist eigentlich ganz einfach. Auf der einen Seite steht die objektiv präzisere Produktion heutiger Kessel. Diese sind stabiler, runder, schärfer und genauer gegratet, es werden Systeme verwendet, die die Trommeln dazu veranlassen, die Schlagenergie möglichst lange bei sich zu behalten, anstatt sie schnell über starre Verbindungen abzuleiten.


    "Vintage"-Kessel zB von Ludwig oder Slingerland oder Leedy sind insgesamt wesentlich "weicher". Wer sich ein bisschen damit befasst hat, weiß was ich meine. Rundere Gratungen, weichere Materialien (Pappel/Mahagoni zB ) mit weniger Lagen, Single Flange Hoops oder welche aus Messing (ebenfalls weicher als die heutigen Stahlteile), dämpfende (manchmal gar nicht flächig verklebte) Folien, keine Freischwingsysteme. Bei einigen der alten Trommeln, die ich hatte, gingen bereits die Lagen auseinander, in manche Ludwigkessel ist die Folie direkt mit eingewickelt. Aus moderner Sicht waren die damaligen Kessel eine Katastrophe und daran ändert auch die Verklärung der heutigen Vintagesoundfreunde (zu denen ich auch auch manchmal gehöre) nichts.


    Warum klingen manche dieser alten Ludwig also so angenehm "eingesessen"? Ganz einfach: weicheres Material hat eine niedrigere Resonanzfrequenz, verrundete Gratungen verstärken diesen Effekt dadurch, dass sie das Fell diekt beim Anschlagen am schnellen Einschwingen hindern. Es entsteht der charakteristische, fette "Plopp" statt des knalligen Attacks eines modernen Birke-,Ahorn- oder gar Jarrah-, Acryl- oder Carbonkessels. Zudem werden unangenhme Obertöne viel stärker gedämpft als bei einer Trommel, die auf maximalen Output getrimmt ist und somit auch viel zickiger auf falsches Tuning reagiert.


    Zum Thema Leim wurde das meiste ja schon gesagt, ich vermute, die Hersteller haben unterschiedliche Leime, je nachdem ob kalt oder heissgepresst wird. Von ein paar Kleinherstellern, die viel Herzblut in ihre Sachen fliessen lassen, weiß ich, dass die Suche nach dem richtigen Leim tatsächlich eine große Rolle spielt bzw. gespielt hat.


    Ich vermute mal, dass es sich um bestimmte Typen von Industrieleimen handelt. Neben Trommeln gibt es ja noch andere Produkte, bei denen Leim auch eine noch "tragendere Rolle" spielt. Dass Drumhersteller eigene Leime anrühren, halte ich für recht unwahrscheinlich. Im Endeffekt ist das nämlich wieder eine wirtschaftliche Geschichte.


    lg
    max

    "...manufactured offshore" Nur die Custom Serie wird also vom Firmengründer selbst (zusammen-) gebaut.


    Meine ehrliche Meinung: offshore wird China heissen und da wird ein Sonor Force 3007 die bessere Investition sein.


    lg
    max

    Was ich da sehe, kann dir jeder deutsche Custombauer auch bauen: Kellerkessel mit Taiwan Hardware und Lackierungen nach Kundenwunsch. Sowas würde ich nicht in Kanada bestellen. Haben die einen deutschen Vertrieb? Vermutlich nicht, dann kommt wohl noch ordentlich Zoll, Mwst. (zusammen ca. 22 %) und vor allem Versand dazu (um die 500 Euro). Oder habe ich was übersehen?


    lg
    max

    Bei Gibson gab es eine Razzia von US Bundesbehörden. Es ging da nicht um Edelhölzer (zumindest nicht bei dieser Razzia) sondern darum, dass Gibson offenbar Gitarrenteile aus Indien importiert hat, die so weit nicht in Indien hätten bearbeitet werden dürfen. Nach Darstellung Gibsons war es die indische Regierung, die die Amis um Amtshilfe gebeten hat.


    Allerdings geriet Gibson offenbar auch schonmal in den Fokus, weil die Hölzer verbaut haben, die eindeutig illegalen Quellen zuzuordnen waren.


    Insgesamt scheint sich der Wind momentan tatsächlich gegen die illegalen oder halblegalen (Edel-) Holzimporte zu drehen. Der Grund ist wohl, dass die US und EU Regierungen die Klagen der "guten" Importeure erhören, denen durch den illegalen Import natürlich auch beträchtliche Verluste entstehen.


    Aber Genaues weiß ich dazu auch nicht, muss mal wieder ein bisschen recherchieren, wenn ich Zeit habe.


    lg
    max

    Ich hätte eine kleine Frage, die ich immer schonmal stellen wollte, mich aber nie getraut habe: was hat man von einem Gemeinschaftskauf? Der Versand aus England beträgt 11 Pfund und die Wahrscheinlichkeit, dass der Shaun mehr als zwei Hocker zusammen verpackt, ist gering. Es ist nur eine Rechnung vorhanden und man muss innerhalb Ds auch nochmal verschicken. Zudem kann es sein, dass dann alle auf einen warten müssen, dessen Ware vielleicht erst hergestellt werden muss.


    Bitte klärt mich auf.


    lg
    max

    Nein, aber auf ein Dixon, ich habe heute nur das Sitzteil mit in die Schule genommen. Frag den Shaun einfach mal per Mail.


    Nach weiteren 6 Stunden darauf sitzen bleibe ich beim Urteil: super. Übrigens ist das Ding auch relativ leicht. Sehr cool erscheint mir auch, dass man die mitgelieferte Tasche auch im Betrieb auf dem Hocker lassen kann, als Schutz gegen Regen, anderer Trommler verschwitzte Är... oder sonstige Unbill. :)


    lg
    max

    Jürgen: Die Firma bietet doch alle Sitzflächen auch ohne Unterteil an oder hab ich dich falsch verstanden? Ansonsten kann ich nur nochmal unterstreichen, dass das natürlich eine höchst subjektive Sache ist. Wer mit einem günstigen Hocker gut klar kommt, weil er vielleicht nie länger als 1-2 Stunden draufsitzt oder einen sehr stabilen Rücken hat, der hat natürlich Glück. Ich sitze manchmal 7-8 Stunden am Set (Vormittags Probe, nachmittags Unterricht) und mittlerweile ist der Hocker das einzige Teil, welches ich immer mit zu Konzerten nehme. Früher waren mir da Becken und Snares wichtiger.


    @chuck-boom: wie sich die Hocker im Langzeiteinsatz verhalten, kann ich noch nicht sagen. Was aber deutlich zu merken ist, dass das Füllmaterial offenbar sehr formstabil und fest ist, obwohl es sich gut anpasst.


    shardik: Lehnen gibt es schon, sie sind nur auf der Seite noch nicht offiziell aufgeführt aber unter "Product Information" sieht man ein Bildchen. Die Lehnen kosten wohl so um die 80 Pfund extra.


    lg
    max

    Genau, das Leder ist leicht aufgerauht. Sehr edel, aber auch möglicherweise etwas kratzempfindlicher. Das muss sich aber noch rausstellen. Man rutscht jedenfalls gar nicht.


    Alcantara ist übrigens eine sehr teure Kunstfaser, die in Italien entwickelt wurde. Mittlerweile teurer als Leder mir fast identischen Eigenschaften.


    lg
    max

    Ja, gern. ZB habe ich dem Shaun gerade von dem zu kurzen Base-Täschchen berichtet, woraufhin er mir direkt ein längeres unsonst zukommen lassen möchte. Ich habe ihm aber auch geschrieben, dass die meisten Trommler das Sitzunterteil vermutlich sowieso im Hardwarecase transportieren. Mal sehen, was da noch passiert, die Firma ist ja noch ganz neu und der Mann freut sich sehr über Interesse und Kritik und Erfahrungen.


    Dieses Memoryfoam ist tatsächlich ein ähnliches Zeug wie bei den teueren Matratzen, allerdings handelt es sich hier um speziellen Schaumstoff zum Sitzen. Nach Shauns Aussage hat sich das für Matratzen (wo sich das Gewicht ganz anders verteilt) für die Hocker nicht so bewährt.


    Achja: zur Sitzflächentasche merkt der Shaun an, dass er sie tatsächlich per Hand näht (weswegen sich die Lieferung um 2 Tage verzögert hatte, die war nämlich noch nicht fertig) und sie auch am Anfang etwas eng ist, sich aber noch weitet.


    Ein gutes Verpackungsrezept: die Tasche über den noch montierten Hocker stülpen, dann geht es sehr gut.


    lg
    max

    Ich besitze seit heute Mittag einen dieser Hocker und dachte mir, ich poste mal die ersten Eindrücke.


    Zunächst mal möchte ich erläutern, warum ich den überhaupt bestellt habe. Ich spiele seit ein paar Jahren beruflich Schlagzeug und habe schon diverse Hocker ausprobiert. Ich bin nicht ganz klein (190cm) und nachdem ich früher den Fehler gemacht habe, sehr günstige Hocker zu kaufen, bin ich irgendwann umgesattelt (im wahrsten Sinne). Seitdem waren ein Tama Firstchair Sattel, ein Roc N Soc Sattel, ein Pork Pie Round, ein Pork Pie Sattel und ein Firstchair Hydraulik in meinem Besitz.


    Ohne auf die Hocker im Einzelnen eingehen zu wollen, haben sie alle Schwachstellen gehabt. Der eine sah nach einem Jahr aus wie ein verrutschter Burger, der andere hatte eine schlechte Mechanik, ein weiterer fiel durch sehr billige Materialien auf und der nächste war zwar anfangs sehr weich und angenehm, nach drei Jahren stellten sich gerade deswegen schon erste Ermüdungserscheinungen ein.


    Seit ein paar Jahren frage ich mich, warum es keine richtig guten Hocker gibt. Bei Drums und Becken sind viele sehr gut und die persönliche Wahl eine reine Geschmackssache, bei Hockern allerdings ist kaum einer wirklich gut. Die Antwort scheint recht einfach zu sein: Drummer geben zwar verhältnismässig viel Geld für Instrumente aus, Hocker allerdings sollten auf keinen Fall mehr als 150 kosten. Das ist wohl auch der Grund, warum es kaum etwas darüber gibt.


    Nachdem ich diesen Fred gelesen hatte, habe ich mich also entschlossen, den Shaun von Silverstone mal anzuschreiben. Und siehe da: ein Enthusiast offenbar. Bei Hockern! Der Mann hat als Sattler bei Aston Martin gearbeitet und verwendet also Leder. Warum ist auf die Idee (außer Soundseat, die es nicht mehr gibt) bisher noch niemand gekommen? Vermutlich, weil dann ein Hocker der großen Firmen locker die 300er Marke knacken würde und somit unverkäuflich wäre.


    Ich besitze dieses Modell: http://drumthrones.co.uk/tan-l…ing-sides-drum-throne~123


    Verarbeitung: großartig! Das Leder fühlt sich sehr hochwertig an. Weich, aber zäh und sehr gleichmässig. Die Nähte sind doppelt und sehr genau verarbeitet, die Platte besteht aus Birkensperrholz. Auf der Unterseite gucken einen Messingnieten und eine dicke Fleece-artige Verkleidung an. Insgesamt habe ich sowas bei Hockern noch nicht gesehen. Eher bei teuren Sesseln. Dagegen sehen eigentlich alle anderen Hocker auch hoher Preisregionen armselig aus. Das Unterteil ist offenbar auch gut. Nicht so labbrig wie viele andere, die teilweise so verbaut werden. Trotzdem natürlich ein Taiwan Standarteil. So ein Unterteil hatte ich bisher aber noch nie, kann also nichts zur Langzeittauglichkeit sagen.


    Sitzen: zunächst unspektakulär. Eher fest als weich, ich würde die Festigkeit als Mischung aus Tama Firstchair und Roc N Soc bezeichnen. Wer Pork Pie-mässiges Sofafeeling sucht, sollte vielleicht woanders weitersuchen. Nach den ersten Sitzeinheiten fällt jedoch auf, dass dieser Hocker wirklich extrem angenehm ist: fest, aber nicht hart und vor allem auch dauerhaft sehr schön. Ich habe ihn mit nach hasue genommen und sitze da schon den ganzen Abend drauf und finde toll, dass der einen tatsächlich stützt, ohne in eine vorgegebene Form zu pressen. Und im Gegensatz zu einigen weichen kandidaten, fühlt sich dieser auch nach drei Stunden Sitzen angenehm an. Dieses Memoryfoam scheint tatsächlich eine gute Sache zu sein. Das Leder sorgt dafür, dass der Hintern nicht heiss wird, was ich super finde.


    Spieltechnisch gefällt mir, dass der Hocker weder rutschig ist, noch Beinenergie absorbiert (wozu leider einige Gasliftmodelle neigen und was ich unmöglich finde) Man sitzt wirklich fest.


    Beide Teile des Hockers werden in passenden Taschen geliefert. Die gefallen mir aber nicht sonderlich gut. Die Unterteiltasche nimmt nur eine ganz eingedrehte Spindel auf und die Sitzteiltasche ist zwar offenbar auch in England handgemacht und sogar lammfellimitatmässig gefüttert, aber sehr eng. Das werde ich dem Shaun auch nochmal schreiben.


    Durch Direktvertrieb ist der Preis moderat. Ich habe eine leichte Ermässigung bekommen, normalerweise würde der Hocker ca. 250 Euro inkl. Versand kosten, was ich sehr günstig finde. 5 Jahre Garantie auf das Sitzteil sind sicherlich auch nicht ganz zu verachten.


    Fazit: dies ist ein erster Bericht, basierend auf den ersten Eindrücken. Hocker sind natürlich eine sehr subjektive Sache und die fehlende Testmöglichkeit lässt den bestimmt für den ein oder anderen direkt durchfallen. Ich finde das Ding bisher allerdings außergewöhnlich gut.


    lg
    max

    Das ist natürlich immer das Argument, was gebracht wird. Irgendwann ging es mal in einem Gespräch um diese Coltanerze (sind für die Produktion fast aller Handys und anderer E-Geräte nötig) aus Afrika, die unter übelsten Bedingungen abgebaut und von korrupten Warlords an den Westen verscherbelt werden. Der Gesprächspartner meinte allen Ernstes, dass die Leute, die da in den Minen für einen Hungerlohn ihr Leben riskieren, doch verhungern würden, wenn es nicht so wäre, wie es ist.


    Das ist aber die argumentative Verdrehung, denn wenn es die Nachfrage nicht gäbe, wäre auch die Situation eine andere. In China zB hat die zügige Transformation der Wirtschaft dafür gesorgt, dass Bauern zu Wanderarbeitern und Fabrikarbeitern wurden. Die westliche Nachfrage hat Millionen Menschen aus ihren angestammten Lebensbereichen gesaugt und sie gezwungen, für geringste Löhne unter teils schlimmen Bedingungen zu arbeiten. Sie hat ebenso dafür gesorgt, dass in den entwickelten Industrieländern massenhaft Handwerksjobs verloren gegangen sind. Und einge Leute sehr reich geworden sind.


    Apropos Foxconn: da wurde das ja alles offenbar: extremster Druck (daher die massenhaften Selbstmorde), schlechte Bezahlung, kaum Absicherung (wenn in einer chinesischen Fabrik ein Arbeiter stirbt, dann ist er eben tot, was meist auch bedeutet, dass seine Familie in extreme Armut abrutscht), Repressionen (denn die Fabrikinhaber wissen um die Situation ihrer Arbeiter und deren Ausweglosigkeit) usw.


    Ich bin kein Gutmensch, ich appelliere nur manchmal (vermutlich vergebens) an meine Musikerkollegen, sich das mal vor Augen zu führen, nachdem sie sich drüber beklagt haben, dass 800 Euro für ein Schlagzeug doch ganz schön teuer sind.


    Das Ganze ist eine ungute Spirale und viele Leute merken nicht, dass sie Teil derselben sind, wenn sie immer alles wollen zum allerbilligsten Preis.


    lg
    max

    Eine "neue" Firma, die von Taiwan ins chinesische Mainland "aufgestiegen" ist und dort jetzt bahnbrechende Schlagzeuge produziert! Durch die neue Fertigung in China können die "growing cost demands" endlich besser abgefangen werden. Sehr gut! Taiwan war wohl noch etwas zu teuer.


    http://www.drumsonly-shop.de/p…umset-22101216sd-red-onyx


    Interessant daran finde ich, dass so etwas vielleicht mal den ein oder anderen Einblick vermittelt, wie billig diese Sachen gebaut werden müssen. Der Einkaufspreis für dieses 5 teilige Set inkl. Hardware dürfte bei ca. 450 Euro liegen. Ahornkessel, alle Pro-Features usw.


    Die Fabrik möchte aber auch noch Gewinn machen, die verkaufen es also teurer als die Herstellung gekostet hat. Geht man da von 40% aus, würde das ganze Kit in der Herstellung 270 Euro kosten. Teilt man das durch die Anzahl der Setteile (10) kommt man auf durchschnittlich 27 Euro Herstellungskosten...


    Da kann man sich dann mal überlegen, wie sich das dann weiter aufteilt, also Material, Arbeitsstunden usw.


    Ich finde es mittlerweile relativ gewissenlos, solche Sch... zu kaufen, wo doch täglich in der Zeitung steht, wie es in China politisch aussieht. Und vor allem, was das für die hiesige Wirtschaft bedeutet.


    Hach, und da fällt mir doch gleich wieder ein Hobbyschriftsteller ein, der in seinem Buch die Zerstörung der Welt durch chinesische Billigprodukte prophezeit...wo arbeitete der doch gleich? Vergessen. Aber das ist ein anderes Thema. Ziemlich primitiv, all das...


    lg
    max