Sorry, ich hatte mich vertan, ich meinte schreierand.
Trommelfrosch hat gerade das korrekte Notenblatt gepostet
lg
max
Sorry, ich hatte mich vertan, ich meinte schreierand.
Trommelfrosch hat gerade das korrekte Notenblatt gepostet
lg
max
Das, was Trommelfrosch (edit: schreierand) beschreibt, sind aber eben keine Triolen, sondern nur 16tel, die in Gruppen (zB 3er Gruppen, wobei einer am Ende übrigbleibt, also 5x3 plus 1) geteilt werden.
lg
max
Eine Triole teilt die Zeit zwischen den Vierteln jeweils in drei Teile. Man spricht dann auch von ternärer Aufteilung. Das Schwierige für den Anfänger ist dabei, dass der Handsatz dabei laufend wechselt, sofern mit beiden Händen abwechselnd gespielt wird.
Bei dir soll es doch so klingen:
R l r L r l R l r L r l (die Pausen zwischen den Dreiergruppen habe ich jetzt nur der Übersichtlichkeit wegen eingebaut. edit: das geht hier gar nicht, der schiebt die immer wieder zusammen)
Auf allen Großbuchstaben liegt die Bassdrum mit den Vierteln.
Wahrscheinlich habe ich es aber auch nicht begriffen. Reden wir über Equipment!
lg
max
@ crudpats: Ähnlich wie bei der Geschichte mit Matched Grip und Trad Grip, gibt es bei OH und gekreuzt für mich extreme Unterschiede im Feel beim Spielen. Funkige Sachen, Shuffles usw. fühlen sich für mich einfach besser an, wenn ich sie gekreuzt spiele. Meiner Meinung nach passt diese Art zu spielen in der Situation einfach viel besser besser zu dem, was ich ausdrücken möchte. Wenn ich aber zB Metal, Rock oder Ska spiele, kommt es oft vor, dass ich die Arme öffne, weil die ganze Angelegenheit im wahrsten Sinne offen und laut und groß sein soll. In manchen Live-Situationen sieht es auch einfach besser aus, bzw. ich habe dann Lust dazu, sehr weit mit der Backbeathand auszuholen. Es kommt auch oft vor, dass ich nur für den Backbeat die Arme öffne und direkt wieder zurückgehe. Das passiert aber meistens unbewusst, oft weiß ich gar nicht mehr, ob ich OH spiele oder gekreuzt.
Zu der Sache mit den Schülern: das ist ganz unterschiedlich. Den meisten bringe ich beides bei, mit deutlichen Schwerpunkten auf dem Standard. Beim Rechtshänder wäre das überkreuz. Ein Rechtshänder führt nunmal mit rechts, was auch bedeutet, dass Fills mit rechts anfangen und auf die kommende 1 wieder auf rechts aufhören. OH kann da bei den Standards den Spielfluss und das Spielgefühl stören. Allgemein lasse ich die meisten meiner jüngeren Schüler OH zumindest ausprobieren, bei vielen lasse ich das regelmässig üben und wiederhole es regelmässig. Manche finden es natürlich, andere weniger.
Meine Philosophie ist, dass es gut ist, eine eindeutig stärkere Hand zu haben. Aber auch gut, die andere Option zu haben. Die meisten der bekannten "Beidhand-Topdrummer" haben übrigens auch eine stärkere Hand.
Wie gesagt, es geht mir nicht darum, beide Hände gleich zu behandeln. Das bedeutet enormen Übeaufwand, den ich für die meisten Drummer als nicht sinnvoll betrachten würde. Es sei denn, man möchte ein Drummers Drummer werden, der sein Geld mit Clinics verdienen möchte. Fürs Musikmachen auf hohem Niveau reichen die üblichen Parameter Supertiming, hervorragende Technik, tolle interne und externe Dynamik, ein klasse Sound, große Ohren und noch größerer Spaß. All das erachte ich als wichtiger als alles mit beiden Händen gleich gut spielen zu können.
lg
max
An einem Rechtshänderset ist OH nicht die perfekte Lösung, auch wenn das jetzt offenbar der ein oder andere denkt. Bitte jetzt nicht Claus Hessler als Kronzeugen anführen. Nicht umsonst wird rechtshändig geführt. OH ist kein neuer Trend, es ist eine OPTION!
Sorry, aber dieses dogmatische Denken zerstört mehr als es hilft. Gerade bei kleinen Schülern lohnt es, auch mal deren eigene "Präferenzen" zu respektieren. Natürlich ist es für einen Erwachsenen immer verführerisch zu steuern aber manchmal muss man einfach sehen, was sich entwickelt.
lg
max
Ich merke gerade, dass ich die ganze Zeit übersehen habe, dass das hier ja der Openhanded-Fred ist. Normalerweise achte ich drauf, beim Thema zu bleiben, sorry!
Zu OH kann ich nur das Übliche beitragen. Es gibt mehrere Ansätze. Einer ist, alles, was mit rechts geht auch mit links führend spielen zu können. Ein anderer (meiner) ist, die stärkere Hand - meine rechte - für mehere Anwendungen verwenden zu können, je nachdem, wo ich sie brauche. Kurzgesagt: brauche ich eine schnelle und präzise Führhand (zB irgendwelcher verfrickelter Funkkram), spiele ich rechts auf Hihat oder Ride. Wenn ich bestimmte, schnelle Ghosts spielen möchte ( zB irgendwelcher verfrickelter Funkkram), nehme ich die rechte auf die Snare. Ich wollte neulich diese uralte Video schon löschen aber da sieht mans ganz gut, hoffe ich:
http://www.youtube.com/watch?v=t1Y95-qDSUw
Ich bin sehr froh, open handed spielen zu können. Hat mir schon in sehr vielen Situautionen viel gebracht. Es ändert sehr stark den Sound und das Feel. Ich könnte nicht mehr drauf verzichten.
lg
max
Ich finde, die Schlussfolgerungen hier stimmen alle nicht so ganz. In erster Linie sind beide Grips eine Gewöhnungssache. Die Entscheidung für oder gegen Trad haben die meisten Trommler nicht bewusst getroffen (also nach Abwägung aller Vor- und Nachteile), sondern weil es entweder der Lehrer so beigebracht hat, weil der Lieblingsdrummer auch so spielte oder weil alle im Drumcorps so gespielt haben.
Tatsache ist, dass der Trad mehr oder minder aussterben wird. Er entspricht objektiv den modernen Anforderungen weniger als der Matched Grip. Das ist einfach so. Mir fällt momentan auch kein deutscher Trommler mehr ein, der seinen Schülern den Trad als Standardhaltung beibringt. Und gerade professionelle Musiker wissen, dass das Geld in D nicht mit Jazz verdient wird.
ABER das heisst nicht, dass Leute wie Keith Carlock oder Jojo Mayer falsch oder unsinnig spielen, denn die sind mit diesem Grip aufgewachsen und haben ihn perfekt verinnerlicht und auch ihre Sets entsprechend aufgebaut. Auch einzelne Drummer als Beweis für oder gegen diesen oder jenen Grip anzuführen, ist vollkommener Unsinn. Man hört allerdings auch aus dem Lager der Traditionalisten nicht selten, dass sie selbst den Trad nicht mehr als Haupthaltung erlernen würden, würden sie jetzt neu anfangen. (Habe gerade gelesen, dass der Thomas Lang gerade dabei ist, von Trad auf Matched zu wechseln. Andererseits stand letztens in der MD auch von einem, der das Gegenteil macht...) Es ist eine persönliche Sache und wer tolle Musik macht, muss sich sowieso nicht für seinen Grip rechtfertigen, das interessiert nur Drummer und die sind als Publikum zwar amüsant, insgesamt aber zu vernachlässigen. Edit: stimmt nicht, denn viele Drummer leben ja nur noch von ihrem Dasein als Musikgeschäfts-Drummers Drummer...also doch nicht zu vernachlässigen..oder doch?...Fragen über Fragen.
lg
max
Es lohnt sich nicht, wegen solcher Sachen zu streiten.
Ich finde auch hier, dass der Kollege crudpats nicht ganz unrecht hat, wobei auch ich sagen würde, dass dieser Absolutheitsanspruch zumindest etwas gewagt ist. Ich möchte aber mal kurz erläutern, warum der Trad Grip immer noch so eine Bedeutung hat.
Die Wurzeln der modernen Trommelei (letzte 100-150 jahre) liegen im Militär. Dort liefen die Schnarrtrommler in der ersten Reihe, womit sie drei Zwecke erfüllten. Sie hielten die Armee marschiertechnisch zusammen, machten dem Gegner durch Lautstärke und Präzision Angst und wurden nicht selten als erste umgebracht, was eine Pufferfunktion für den Verschleiß der kämpfenden Soldaten zur Folge hatte.
Da sie eben laufen und trommeln mussten, bot sich die unterschiedliche Haltung der Sticks an, der Traditional Grip, denn so liess es sich einfach entspannter spielen. Die Marschtrommeln hingen ja schräg vor dem Bauch (sonst würden sie mit den Oberschenkeln kollidieren). Diese Tradition hält sich übrigens immer noch in unzähligen Schützenvereinen weltweit, weil es nach wie vor die beste Haltung für solche Anwendungen ist.
Als Anfang des 20. Jahrhunderts nach und nach das heute bekannte Schlagzeug zusammengestellt wurde, wurde die Stickhaltung beibehalten, einfach weil jene, die trommeln konnten, eben aus der (europäischen) Marschmusik kamen. Die ersten Musikformen, die mit dem Schlagzeug gespielt wurden, waren die frühen Formen des Jazz. Entsprechend der Haltung wurde die Snare vom Körper weggewinkelt aufgestellt, weil sich so ohne große Umgewöhnung das "neue" Trommelarrangement bedienen liess.
Und da das Schlagzeug in der heutigen Form und Aufstellung ein noch sehr junges Instrument ist, verwundert es nicht, dass diese Spieltradition bis heute fortbesteht.
Mit der Veränderung der Musikrichtungen kam jedoch die naheliegende Form, der Matched Grip, hinzu. Dies passierte, weil die Musik immer backbeat-orientierter wurde und der Schlagzeuger einfach mehr und konstantere Power in der schwachen Hand benötigte. Aus Rechtshändersicht also die linke (Linkshänder drehen das einfach um).
Das Problem des Trad Grips heutzutage ist, dass viele Trommler, die etwas auf sich halten, Jazz spielen. Da Jazz in Musikerkreisen als "schwierig" und sagenumwoben gilt, wurde der Trad Grip zu einer Art Symbol für fortgeschrittenes Können. Zudem spielen und lehren einfach extrem viele der Topdrummer den immer noch. Ein weiterer Grund ist, dass gerade in den USA Drumlineklassen weit verbreitet sind und daher schon interessierte Kiddies schnell an den Trad herangeführt werden.
Was ist nun der objektive Vorteil des Trad Grip? Obwohl ich ihn selbst nur ab und zu aus Spaß spiele, habe ich mich ein bisschen damit beschäftigt und auch nachgeforscht. Leute wie Steve Smith haben mir erzählt, dass sie den Trad Grip für die im Jazz überlegene Stickhaltung halten. Der Grund: das Gewicht der Hand liegt UNTER dem Stick, was weniger Power aber bessere Dosierbarkeit bewirken kann. Und das zweite war die Tatsache, dass sich der Trad Grip "intimer", abgeschlossener, anfühlt. Irgendjemand nannte das mal "embracing".
Die Frage, ob man diesen oder jenen Grip oder Technik "braucht" stellt sich individuell immer dann, wenn man etwas zusätzliches können will oder sich eben nicht mehr mit dem Vorhandenen ausdrücken kann. Als engagierter Musiker muss ich allerdings sagen, dass ich es im nachhinein immer gut fand, etwas zu lernen, was ich vorher vielleicht als sinnlos erachtet habe. Ich habe es vielleicht oft nicht komplett übernommen aber es hat mein Reperoire doch erweitert.
Meine persönliche Meinung zum Trad ist, dass er de facto immer weniger gebraucht wird. Die meisten Drummer heutzutage spielen backbeatorientierte Musik und der Trend geht immer mehr dazu, beiden Körperhälften dasselbe anzutrainieren. Siehe Simon Phillips, Dom Famularo, Claus Hessler und den Vorreiter Billy Cobham. Der Trad Grip ist ein Snare-Grip. Er wurde erfunden, um die Snare zu spielen. Dazu ist er sehr schwer zu erlernen für jemanden, der schon lange Matched spielt.
Muss man Trad Grip können? Nein. Muss man open handed spielen können? Auch nicht.
Aber beides kann in den richtigen Händen große Wirkung entfalten.
lg
max
Edit: ich weiß übrigens, dass ich mit dem oben Geschriebenen recht habe und verbitte mir daher jeden Widerspruch!
Ich habe ein paar Schüler, die sich dieses HD-1 gekauft haben und ganz zufrieden sind. Ich habe neulich mal wieder auf so einem Ding gespielt und fand es für das, was es ist, ok. Es ist für Leute gebaut, die...
- nicht zuviel Geld für ein E-Set ausgeben wollen und nicht die Zeit und Erfahrung haben, Einzelkomponenten (gebraucht) zu kaufen.
- in Wohnungen leben, in denen im Grunde schon die reguläre Pedalerie plus Pads zu viel Schrittschall erzeugen.
- die mit den Funktionen, die teurere E-Module haben, zunächst überfordert sind bzw. sie für sich (noch) unnötig finden.
An die Pedale kann man sich gewöhnen, die Schüler, die sich dieses Set gekauft haben, finden die ok. Man sollte die vorher im Laden mal ausprobieren. Insgesamt sollte man wissen, dass so ein HD-1 kein echtes Schlagzeugfeeling aufkommen lässt. Es ist nicht bandtauglich, möchte nicht gern auf- und abgebaut werden und ist überhaupt nicht Rock n Roll.
Andererseits ist es eben für den blutigen Einsteiger ein akzeptables Schlagzeugimitat, auf dem man problemlos die ersten Grooves lernen kann. Ich fand zudem auch die Sensibilität der "Snare" ganz gut.
Du wirst recht schnell rausfinden, ob das für dich etwas ist. Und wieviele Schüler habe oder hatte ich, die erst ganz leise sein wollten...erst E-Set...dann A-Set, aber zu laut...zwei bauen sich momentan eine Raum in Raum-Konstruktion zuhause. Die Familien sind alle nicht wirklich erfreut, wissen aber, dass gegen den Schlagzeugvirus kein Kraut gewachsen ist. Wenn dieses Virus voll einschlägt, wird es sowieso nicht bei dem bleiben, was man sich als erstes kauft.
Also, im Laden ausprobieren, checken, obs gefällt und den Dingen seinen Lauf lassen.
lg
max
Es gibt kein Problem. Probleme gibt es nur, wenn man als Musiker an einen Punkt kommt, an dem man im Ohr hat, wie man klingen möchte, es aber technisch nicht umsetzen kann. In so einer Situation empfiehlt es sich, sich technisch umzusehen und aufzurüsten. Und dann kann es gar nicht genug Optionen geben, wie ich finde.
Ansonsten muss ich sagen, dass es schon schwierig genug ist, jemandem direkt am Pedal zu erläutern, was beim Schlagzeugspielen passiert. Es hier schriftlich zu versuchen, ist meiner Meinung nach vollkommen verschwendete Zeit.
lg
max
Damit simme ich auch absolut mit dir überein!
lg
max
...... wenn nicht sogar unmöglich.
ich habe in den vergangenen 3 jahren diverse fusstechniken geübt, heel toe, toe heel, constant release, heel down, heel up mit und ohne sliden, pivot...... Dann fing ich an diverses zeugs zu mixen. Für mich haben sich da komplett neue horizonte aufgetan die mir vorher nicht annähernd bewusst waren. ich habe gemerkt wie selbst die kleinste veränderung großes mit sich bringen kann. Die kleinste veränderung kann es einem einiges leichter, oder auch schwerer machen. Die fusstechnik die mir kim plainfield beigebracht hat, habe ich fast 17 Jahre benutzt und geübt, trotzdem bin ich nie wirklich so damit klar gekommen wie ich eigentlich wollte, Dabei erschien mir diese technik von der theorie her sehr gut. Trotzdem bin ich irgendwie nicht weiter gekommen, weiss der teufel warum. Dann hatte ich die schnauze voll und bin konkret angefangen andere techniken zu üben. Und plötzlich eines tages, ohne das ich die "kim plainfield technik" noch weiterhin benutzt oder geübt hatte, konnte ich sie plötzlich viel viel besser spielen. Mag merkwürdig klingen, hat mir aber gezeigt das vielseitigkeit sich in alle richtungen auswirkt. Hätte ich mich nicht mit verschiedenen dingen beschäftigt, würde ich immer noch unzufrieden wie der ochse vorm berg stehen. Jetzt picke ich mir raus was ich brauche, und habe meinen fuss um 100 % gesteigert, kann sachen spielen die ich immer wollte aber nicht annähernd hinbekommen habe. Vor allem was speed und lockerheit betrifft. OK, der ober-crack bin ich immer noch nicht....
Ich weiss es nicht, aber kann mir gut vorstellen das die technik des herrn threadstarter nicht der weissheit letzter schluss ist. Ein versierter drummer wird sicher einiges erkennen können, wovon der "laie" nicht im entferntesten eine ahnung hat. Aber richtig, jeder muss das tun was er meint..... Den lehrer hier aber zu bashen, damit wäre ich mal gaaaaaaanz vorsichtig, somal wir das hier nicht aus seinem eigenen munde mitbekommen haben.
Um es nochmal richtigzustellen. Es geht hier nicht um die Technik, zu sowas sage ich in Foren sowieso fast nie was, weil es nicht zu beurteilen ist. Es geht mir nur um die Tatsache, dass der Fredstarter verunsichert ist, wie er mit dem Rat seines Lehrers umgehen soll und mich das an verschiedene ähnlicher Fälle erinnert. Wie gut der Fredstarter spielen kann und ob seine Fusstechnik gut genug ist, vermag hier ja niemand festzustellen.
Und zu dir, Buddy Poor, ist ja anzumerken, dass du Profi bist und dich da ja als solcher schon im Vorfeld sehr intensiv mit unterschiedlichen Techniken beschäftigt hast. 95% der "normalen" Drumschüler sind von solchen Berufszielen aber weit entfernt und ihnen ist nicht damit geholfen, ihnen Techniken zu vermitteln, die sie nicht können wollen, bzw. deren Sinn sie nicht vertrauen. Darum geht es mir, das ist mir sehr wichtig!
Ich möchte auf keinen Fall behauptet haben, dass es nicht sinnvoll ist, viele Techniken zu können. Aber es ist nicht für jeden sinnvoll und schon gar nicht für Trommler und Schüler, die sie nicht können WOLLEN. Aus was für Gründen auch immer.
lg
max
drumsandbeats: wo widersprichst du mir denn? Sehe ich genauso wie du.
Ansonsten ist es hier wie bei sehr vielen Freds: Technik- und Lehrerfragen sind sehr schwer über die Ferne zu beurteilen. Aber das angesprochene Phänomen (Schüler mit Vorkenntnis nimmt eine begrenzte Stundenzahl zur Technikrevision und geht frustriert heim, weil er das Gefühl hat, ihm wird etwas aufgezwungen, was er nicht lernen möchte) gibt es meiner Meinung nach nicht selten.
Mein persönlicher Weg war, beide Techiken zu lernen und mir alle anderen zumindest anzusehen und auszuprobieren. Ich gebe alles an meine Schüler weiter, wenn sie das wünschen oder ich glaube, dass ihnen das helfen kann. Dabei habe ich natürlich Grenzen, die ich je nach Schüler auch klar mitteile, damit nicht falsche Vorstellungen aufkommen. Engagierte Schüler füttere ich zudem mit DVDs aus meiner mittlerweile ziemlich kompletten Kollektion, damit sie soviele Techniken sehen wie möglich und selbst auch sehen, welche Drummer welche Technik für was benutzen.
Beim Zoro hatte ich mal ein paar Tage Unterricht und war beeindruckt, wie druckvoll und extrem schnell der mit Heel Down spielt. Nach längerer Probierzeit wurde mir jedoch klar, dass das nicht mein Weg ist. Vollkommen ok. Aber wenn ein Lehrer dem Schüler das Gefühl vermittelt, dass es nicht gut ist, so zu spielen wie der Lehrer (grobe Fehler ausgenommen) ist das nicht gut.
Ansonsten bin ich bei den meisten hier.
lg
max
Na denn is ja jut.
Ich bin übrigens kein Pädagoge, aber ich hab einfach was dagegen, wenn Lehrer schlechtgeredet oder beleidigt werden und jeder denkt, er könne es besser. Gut, dass du es nicht so gemeint hast.
Normalerweise werden Schlagzeuglehrer weder beleidigt noch schlechtgeredet. Ist auch hier bisher nicht passiert, wie ich finde. Aber Unterricht ist eine Dienstleistung und die allermeisten älteren (also über 16 Jahre alt und schon ein paar jahre Spielerfahrung) Schüler haben eine mehr oder weniger konkrete Idee, was das Trommeln für sie sein soll. Und der größte Teil davon möchte sich spielerisch in einer für sich befriedigenden Weise am Set ausdrücken können. Und in dem Zusamenhang stelle ich oft fest, dass viele Lehrer am Ziel vorbeischießen, indem sie versuchen, die eigene Technik direkt auf den Schüler zu übertragen, obwohl dieser die vielleicht gar nicht braucht.
Natürlich gibt es Situationen, in denen man als Lehrer sieht, dass bestimmte Techniken eines neuen Schülers so konfus und kontraproduktiv sind, dass man anbietet, da eine Umstellung zu unterstützen, weil die schnellen Singles und Doubles so nie etwas werden. Aber wenn ein Schüler da gar keine Schwierigkeiten hat, ist es meiner Meinung nach schlicht falsch, diesem die eigene Technik aufdrücken zu wollen. Und ich höre sehr oft von solchen Situationen.
Der Punkt ist hier nämlich zugespitzt, dass der Schüler eine Dienstleistung bezahlt, die er gar nicht haben möchte.
lg
max
Ich möchte deinen Lehrer nicht schlechtreden. Aber wenn du mit dem Ergebnis deiner Bassdrumtechnik zufrieden bist und das tun kannst, was du möchtest, gibt es keinen Grund, die krampfhaft zu verändern.
Ich muss zugeben, dass mich solche Geschichten immer ein bisschen verärgern, weil der Schüler mit einem schlechten Gefühl zurückgelassen wird, welches nur dadurch wieder besser wird, dass er das lernt, was der Lehrer ihm jetzt verpasst hat. Überlege dir jetzt mal, wie lange es dauert, die neue Technik einwandfrei zu spielen und was du in der Zeit alles sinnvolleres üben könntest.
Und nochmal zum Thema Bassdrumsound: es gibt zwei Extreme: den kurzen Stakkato-BD-Sound wie er im Rock, Pop, Funk, Soul, manchmal HipHop, Drum n Bass usw. verwendet wird und den offenen, eher attacklosen und tonalen Klang, wie er im Jazz beliebt ist. Dazwischen gibt es Abstufungen, die sich danach richten, wie die Bassdrum im Song eben klingen soll. Das ist das Ziel und das erreicht man mit zwei groben Richtungen.
Richtung 1: viel Punch, laut, viel Attack. Heel Up. Das gesamte Beingewicht fällt in die BD, der Schlägel verbleibt im Fell. Die dazugehörende BD ist meistens bedämpft und hat ein Luftausgleichsloch, wleches den Punch steigert aber auch dafür sorgt, dass sich der im Fell verbleibende Schlägel schneller "beruhigt" und nicht nachtropft.
Richtung 2: wenig Punch, eher leise, weniger Attack. Heel Down. Durch die "Erdung" des Beines kommt nur die Muskelkraft des Fusses zum Einsatz, weshalb auch das Zurücknehmen des Schlägels wesentlich natürlicher erscheint. Soundmässiges Resultat ist, dass eine entsprechend präparierte (!!) BD eher tonal und weniger wuchtig klingt. Die BD ist hier oft kleiner, wenig bis gar nicht bedämpft und meistens auch ohne Luftloch im Reso. Perfekt für Jazz, bestimmte HipHop-Sounds usw.
Man sollte solche Sachen als Lehrer vorher erklären und sicherstellen, dass der Schüler z.B. in die jazzige oder davon beeinflusste elektronische Richtungen gehen will. Dann ist es sinnvoll, als Alternative (!) eine weitere Technik vorzustellen, die es erleichtert, die Dinge zu spielen, die dem Schüler eben vorschweben.
lg
max
Das Problem bei vielen Lehrern ist folgendes: sie analysieren oft nicht, was der Schüler braucht, bzw. was er erreichen möchte, sondern sie versuchen, dass, was sie selbst machen, als besser als andere Techniken zu verkaufen und dem Schüler anzuempfehlen (manchmal auch aufnötigen).
Klassischer Fall: Hobbyrockdrummer kommt zum Jazz-Koryphäenlehrer, welcher ihm sagt, man müsse Heel down spielen, weil sonst die BD abgewürgt wird. Ist natürlich richtig, die Frage ist, was es dem "ab und zu Hobbytrommler" bringt, eine komplette Technikrevision zu machen, die am Ende dazu führt, dass er etwas kann, was er in dem von ihm bevorzugten Musikstil nicht braucht.
Das ist die gleiche Problematik, die Leute bekommen, die sich nach Jahren lustvollen Gedaddels versuchen, den Traditional Grip draufzuschaffen, weil sie es irgendwo gesehen oder erzählt bekommen haben. In den meisten Fällen ist das pure Zeitverschwendung.
Man kann die "Hochrutschtechnik" übrigens auch so spielen, dass der Beater nicht im Fell bleibt.
lg
max
Jetzt wirds kurios!
Also ich habe gerade aus diesem aktuellen Anlaß entschieden, mir jetzt lieber Chick Corea Electric Band Live in Montreaux auf DVD über meine 5.1 Anlage + 42" LCD TV mit Herrn Weckl an den Drums anzuschauen.
Das macht mir jetzt mehr Spass
Findest du die wirklich gut? Ich musste mich zwingen, mir diese Aneinanderreihung von Soli länger als 7 Minuten anzusehen. Habs in längeren Abständen mehrmals versucht. Alle Musiker sind super aber diese DVD liess mich an Platoon denken.
lg
max
Der Guttenberg-Vergleich hinkt natürlich. Sollte witzig gemeint sein. Der Japaner hier hat ja unendlich viel Mühe in diese Art des Kopierens gesteckt. In Sachen andere Kultur würde ich dem crudpats zustimmen. In Asien werden viele Musiker und Bands ja extrem verehrt. Ein bekannter deutscher Trommler hat mir mal erzählt, dass ein bekannter österreichischer Trommler in China bei Drumclinics vor Tausenden spielt, die ihn wie einen Popstar verehren. Und das Kopieren wird in einigen asiatischen Kulturen nicht als so verwerflich gesehen wie hierzulande. Daher könnte es durchaus sein, dass der Drummer hier wirklich Erfolg hat in Japan.
Ich habe mal eine Vorstellung von Akira Jimbo und seinem Hybridset gehört. Was mich sofort erstaunt hatte, war, dass der sich mit ganz vielen westlichen Popmusikzitaten durch sein Setup gespielt hat. Das würde ein Europäer oder Ami auf dem Niveau nur dann machen, wenn er selbst diese Songs eingetrommelt hätte oder sonst wie mit den Künstlern verbunden wäre.
Ich relativiere meine Aussage also vielleicht ein bisschen: im Westen wird der Dave Weckl-Klon wahrscheinlich nichts, in Japan kann er vielleicht davon leben, die Musik seines Lieblingsmusikers zu kopieren. Und wenn das keinen stört, ist es doch super.
lg
max
Alles anzeigenTatsache ist aber, dass der Kollege hervorragend spielen kann. Wenn er irgendwann auf die Idee kommen sollte, was Eigenes zu machen, kann er dabei aus einem reichhaltigen Repertoire schöpfen. Ich würde lieber einen anderen Trommler so kopieren können wie er, als eigene Sachen abzuliefern, die so klingen wie das meiste hier aus der Hörzone. Als Japaner leidet der Weckl-Kopist auch nicht unter dem gleichen lächerlichen Individualitätswahn wie wir verzogenen westlichen Rotzlöffel.
Fantastisch auf den Punkt gebracht! Endlich mal eine ehrliche Aussage zu dem Thema, und nicht so ein albernes Neid-Gedisse.
Fakt ist doch, dass keiner von denen, die sich hier abfällig äußern, auch nur ein Drittel von dem, was der Mann aus Asien da macht, auf die Kiste geklopft bekommt (mit Ausnahme von Luddie, der sich aber auch nicht wirklich abfällig geäußert hat). Am Grad der Negativität eines Disser-Beitrags meine ich immer gleich einen proportionalen Kompetenzmangel des sich Äußerden feststellen zu können. Ist natürlich Quatsch, weil auch guten Trommlern mal doofe Kommentare rausrutschen - aber so kommt es bei mir an.
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Hier würde ich auch komplett widersprechen. Ich glaube, dass der gute Mann sich einfach dafür entschieden hat, ein DW-Klon zu sein. Das ist kein Jost Nickel oder Benny Greb, die beide glühende DW-Verehrer waren/sind und auch versucht haben, so zu spielen wie der Mann, jetzt aber tatsächlich eigenständige Trommler sind.
Ich selbst bin übrigens auch großer Dave Weckl-Fan. Der Mann war meine erste Drum VHS-Kassette, die ich so oft gesehen habe, dass sie irgendwann ausgenudelt war. Ich finde den Stil elegant und technisch beeindruckend und auch seine Musik finde ich komischerweise manchmal sehr geil, so auch den Song, den der Japaner da trommelt.
Apropos Japaner: vielen Dank für das Kompliment aber ich kann nicht so spielen wie der, vermutlich auch nicht wie ein Drittel davon. Weder den Stil noch das Niveau. Vom Blatt solchen Kram spielen könnte ich auch nicht. Und der Kollege drumdidi hier ist sicherlich weder technisch noch musikalisch zu verachten...bestimmt auch deutlich besser als ich.
Ich möchte gerne besser spielen können als ich es tue. Andererseits übe ich dafür und versuche soviele schöne Sachen zu spielen wie möglich. Aber ich möchte tatsächlich wie ich klingen und nicht wie Keith Carlock oder Brian Blade oder Josh Freese. Mich befremdet dieser Japaner einfach und ich denke "schade, der hat soviel technisches Potential, warum ist der nicht sein eigener Drummer?".
lg
max