Ich denke, in diesen Verträgen steht nichts Sittenwidriges. Ich bin kein Anwalt, aber ich gehe davon aus, dass diese Verträge wasserdicht sind. Das wäre sonst ja eine Katastrophe für die Produktionsfirma, wenn es während der Produktion auf einmal Rechtsstreitigkeiten mit den Kandidaten geben würde. Die Firma möchte ihr Produkt ja einem Sender verkaufen und nicht Geld verlieren, weil sie beim Vertrag nicht aufgepasst hat.
@ Volljurist: meinst du nicht, dass große Produktionsfirmen auch Volljuristen beschäftigen, um sich bei der Ausarbeitung solcher Verträge (deren Unterzeichner ja teilweise recht lange in der Öffentlichkeit stehen) abzusichern?
Ich habe nur den ersten Vertrag durchgelesen und kann da nichts finden, was mich besonders aufregen würde. Da steht drin, dass der Unterzeichner sich verpflichtet, an so einer Produktion teilzunehmen, dabei alle Rechte abgibt und dafür kein Geld bekommt. Er muss außerdem stets verfügbar sein. Das wird das junge Prekariat kaum abschrecken, denn es winkt ja (wie oben im Vertrag steht) eine große Musikkarriere.
Solche Verträge werden übrigens bei fast allen Produktionen abgeschlossen. Die Sender wollen ja nicht jedesmal, wenn sie eine Wiederholung ausstrahlen, fragen müssen, ob sie das dürfen oder gar Geld dafür bezahlen müssen. Und wenn man sich ansieht, wie viele Leute täglich im TV zu sehen sind, oft verarscht, verfremdet, in falsche oder peinliche Kontexte geschnitten werden usw. kann man sich vorstellen, dass es enorm viele Prozesse geführt werden würden, wenn das nicht vorher ausgeschlossen würde.
Und das Tolle für die Sender an den Castingshows ist ja gerade, dass es billig zu machen ist und so vielfältig zu verwerten.
Fazit. wer das mitmacht, ist zu bemitleiden. Aber rechtlich ist es vermutlich korrekt.
lg
max