Hier wird mal wieder wild durcheinander diskutiert und es werden diverse Dinge in einen Topf geschmissen. Becken mit Fellen oder ähnlichen Verschleißartikeln zu vergleichen, ist unsinnig. Könnte man dann auch mit Reifen oder Radiergummis vergleichen.
Die Frage ist gewesen, ob dünne Becken weniger haltbar sind als dicke.
Antwort: das kommt auf den Spieler und das Becken an. Ich habe früher "energisch" gespielt und habe deswegen viele Becken zerstört. Mein Problem: ich mochte kleine Thin Crashes, weil sie schnell da waren und günstiger als große. Große Becken fand ich blöd, trotz Hardcoreband. Das größte Problem war jedoch meine spielerische Grobmotorik. Durch die mangelnde Fähigkeit, die Krafteinwirkung meines Schlages auf die einzelnen Teile des Drumsets richtig einzuschätzen, haben sowohl Felle als auch Becken regelmässig zuviel abgekriegt, besonders unter Adrenalineinwirkung bei Konzerten. Fazit: dünnes, kleines Becken + Gewalt ergibt schnelle Zerstörung. Mein Paiste 2000 Sound Reflection Thin Crash 14" hat somit nicht so lange gelebt, wie eigentlich erhofft. Genauso erging es diversen weiteren kleinen und dünnen Becken.
Mit 19 habe ich dann meine Technik angefangen, komplett umzustellen. Seitdem ist mir ein einziges Splash kaputtgegangen.
Tendenziell ist ein dickeres Becken stabiler als ein dünnes. Das Problem an dicken Crashes ist oft ihr Sound. Sie klingen meistens übel, wie ich finde. Dazu kommt, dass sie erst bei härterem Anschlag wirklich crashig klingen. Man kauft also ein dickeres Becken, um dann stärker reinzuhauen, damit es in lauterer Musik so klingt wie ein dünnes in leiser. Klingt bescheuert, ist aber so.
Wer also nicht wie ein Berserker reinhaut, sollte sich den Gefallen tun und dünne, hochwertige und größere Becken kaufen und an seiner Technik feilen. Davon hat man dann lange was und sie klingen auch in Metal gut. Das übliche "Cut through the mix" Gerede halte ich mitllerweile gerade bei den günstigen Serien für reines Marketinggerede. Ich möchte auch in Metalmusik nicht, dass das Crash jedesmal beim Anschlagen den Rest dominiert.
Zum Thema Soundveränderung beim Altern: der Sound verändert sich mit den Jahren. Er verändert sich aber noch stärker beim Einspielen, also in der Anfangsphase des Beckenlebens. Danach dauert es eine ganze Weile, bis sich da was tut. Und wenn man bedenkt, wie alte K Becken klingen, kann man sich gut vorstellen, dass da innere Spannung verlorengeht. Sie klingen weicher, holziger. Ähnliches geschieht übrigens auch bei gerissenen Becken. Vor kurzem ist in der Drumschule ein 18er Meinl Classics Thin Crash gerissen (wie auch der Rest aus der Serie) und seitdem klingt es immer besser, wie ich finde. Weniger spitz und metallisch, eher rauschig und warm. Dabei natürlich auch leiser. Leider ist diese Phase wohl demnächst beendet.
Bei billigen Becken erübrigt sich diese Alterungs-Diskussion somit, denn die meisten leben nicht länger als 10 Jahre.
lg
max