Auch wenn das Spiel zu Musik natürlich sehr wichtig ist, gibt es am Anfang und am Ende des Alterspektrums oft das Problem, dass keine Bands vorhanden sind. Entweder noch nicht oder nicht mehr. Es gibt viele Leute, die möchten zwar ein Instrument lernen, sind aber gar nicht so heiß auf eine Band. Das sind dann oft die Älteren, die das Trommeln ansich als Hobby betreiben, denen auch Equipment wichtig ist und die eben keine Band "brauchen". Trotzdem aber regelmäßig üben und Fortschritte machen. Als Lehrer finde ich das absolut OK, denn diese Schüler sind glücklich mit der Situation und wissen was sie wollen.
Dann gibt es da wiederum die Kinder aus Familen, in denen wenig Musik gehört wird. Die schwimmen manchmal ein wenig, wenn auch in der Schule keine entsprechenden Angebote vorhanden sind. Da ist nicht klar, wohin die Reise geht, obwohl der Spaß am Trommeln vorhanden ist.
In beiden Fällen finde ich persönlich, dass eine Bandsituation wichtig ist, erkenne jedoch auch, dass der Spaß auch ohne Band da sein kann. Ich spiele/übe oft ohne Band und habe großen Spaß daran! Das ist ja das Schöne gerade am Trommeln.
Ansonsten plädiere ich dafür, dass der Lehrer versucht, sich der Situation des Schülers anzupassen. Meine persönlcihe Meinung dazu ist, dass das erfolgreiche Erlernen eines Instruments mit großer Motivation einhergehen sollte. Ist diese eher mäßig vorhanden, kann es dem Schüler aber trotzdem Spaß machen, zum Unterricht zu kommen. Da spielt das menschliche Verhältnis eben eine Rolle und weitere Faktoren. Weiß ich von den Eltern, dass sie ihr Kind zu tausend Sachen scheuchen und bei jeder einzelnen den Anspruch haben, dass das Kind gefälligst erfolgreich sein soll, suche ich meistens das Gespräch und versuche zu klären, wohin die Fahrt gehen soll. Ich lehne es nämlich kategorisch ab, Leute zum Üben zu zwingen oder sonstiges. Als Lehrer für "alle" (also nicht an einem Institut, was nur Leute mit Profiabsichten aufsuchen) bin ich mir bewusst, dass 99% keine Profis werden, somit das Getrommel nie mit beruflichem Druck verbunden sein wird und der Erwartung, extrem gut zu sein. Spaß und persönliche Entwicklung sind hier dann das Motto! Und trotzdem so gut wie möglich zu werden.
Daraus leiten sich ein paar Fragen an den Fredstarter ab:
1.Wie alt bist du denn?
2.Was willst oder wolltest du mit dem Trommeln denn werden?
3.Hast du während deiner 5 Jahre nie mal nach rechts und links geguckt, um zu sehen, was andere so machen?
4.Ärgerst du dich jetzt über deinen Unterricht?
Ich bin zwar noch nicht lange als Drumlehrer unterwegs, habe aber schon unterschiedlichste Schülertypen unterrichtet. Und ich kann sagen, dass ich nervlich am Ende wäre, wenn ich von jedem Schüler den Elan fordern würde, den ich selbst damals an den Tag gelegt habe, bzw. noch heute an den Tag lege. Es ist eine einfache Sichtweise und die gilt für alle Berufe, die mit der Ausübung von Kunst und Kultur zu tun haben: nur wer wirklich infiziert ist, von dem was er tut, wird später erfolgreich oder glücklich damit. Eine Banklehre kann man ohne große Begeisterung erfolgreich abschliessen. Als Maler, Musiker, Schriftsteller oder Bildhauer wird man niemals erfolgreich (auch im finanziellen Sinne) wenn man nicht maximal motiviert ist.
Somit ist der Faktor Motivation für mich entscheidend, alles andere kommt danach.
Und damit nochmal zum Fredstarter: ich persönlich hätte nach spätestens einem halben Jahr gefragt, ob denn der Unterricht auch noch aus anderen Dingen besteht, denn ich hätte in diversen Videos, Foren, Workshops und Gesprächen mit anderen Trommlern gehört, dass es eben auch Technik usw. gibt. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber offensichtlich war da wenig Eigeninitiative. Das ist nicht tragisch, es bestätigt nur die Sichtweise insbesondere von drumdidi, dass der Schüler im Grunde den Unterricht bestimmt...und ob er überhaupt stattfindet.
Fazit: es hängt stark vom Schüler ab, wie groß der Einfluss des Lehrers auf ihn ist. Und das soll nicht heissen, dass der Schüler selber schuld ist, wenn er nix lernt, denn es gibt auch genug schlechte Lehrer.
lg
max