Beiträge von Luddie

    Das vergleichbare Set kostet kostet 4800 Dollar, wenn ich das richtig sehe. Und rechtfertigen tu ich mich eigentlich gar nicht, ich finde es nur immer wieder erstaunlich, wie Marketing funktioniert. Ich frage mich einfach, wo bei Gretsch die Substanz ist. Da passiert keine Entwicklung, aber die Sets werden immer teurer.


    lg
    max

    Ich möchte kein Spielverderber sein, aber Gretsch ist eine jener Firmen geworden, die stark marketinggesteuert sind. Damals waren die Kessel wesentlich besser verarbeitet als die Teile von Ludwig, die einfach manchmal extreme Ausreißer hatten und aus billigem Holz produziert waren. Gretsch war die feinere, teurere Abteilung.


    Heute ist Gretsch eine Legende, weil vor zig Jahren die berühmten Jazzer drauf getrommelt haben. Die älteren (welche hier den jüngeren regelmässig unterstellen, sie seien werbegesteuert) sind also völlig auf Gretsch fixiert und sehen nicht, dass die Kernmarke nur noch ein Vehikel ist, um die Fernostsachen an den Trommmler zu bringen. Dazu gehört die Taiwankopie Renown, bei der selbst wohlmeinende Tester leise drauf hinweisen, dass es fast so klingt, wie die USA-teile. Dann die neue Classicserie (auch Taiwan) mit der von Pork Pie bekannten unterschiedlichen Kesseldicke. Beides gute Sets, aber leider wirklich gar nix Besonderes.


    Ich schreibe hier deswegen übrigens so viel dazu, weil mich dieses Marketing manchmal doch ärgert. Hier ein Beispiel: http://cgi.ebay.de/Gretsch-USA…egoryZ27592QQcmdZViewItem


    890 für eine Snare mit Folie, bei der man bei der Abhebung noch einen Schrauberzieher braucht? Das ist reine Nostalgie, weil man bei Kaman errechnet hat, dass die typische Gretschzielgruppe über 40 ist und das nötige Kleingeld hat. Einen realen Gegenwert kann ich da nicht erkennen, obwohl diese Snare natürlich klasse klingt.


    Ein weiteres Beispiel: mein Sonor SQ2 mit 22, 10, 12, 14, 16. hat genau 3050 gekostet, mit absolut perfekter Verarbeitung und Funktionalität. Dass ich den Sound liebe, ist auch klar. Mit Snare (welche ich vorher gekauft hatte), hätte das Ganze 3600 gekostet. Das ist dann ein modernes Kit, was sich (dank der Stimmschraubensicherung) nicht verstimmt, ein umweltfreundliches Edelholzfinish besitzt, prima zu handhaben ist und nach meinen Vorstellungen gebaut wurde. Dass Sonor in der Welt den Ruf einer der besten Schlagzeugmarken hat (besonders in den USA!) kommt noch dazu.


    Das vergleichbare Gretsch USA Custom Kit kostet 7000 Euro! Da muss man dann aber auch eine klobige RIMS-Kopie, Schraubenzieherabhebung, ungefütterte Bassdrumklauen (toll bei so teurem Lack) und eine Reihe von Taiwanzubehörteilen tolerieren, die mit original-Gretsch reichlich wenig zu tun haben. Der Lack ist sicherlich super und der Sound auch schön, aber der Preis...naja, das muss jeder selber wissen.


    Sorry, böser Post, aber das musste mal raus :S


    beste Grüße
    max

    Jojo Mayer hat jüngst auf einem Workshop angemerkt, dass in den letzten Jahren rhythmische Innovationen eigentlich nicht von Drummern kamen, sondern von DJs und Beatproduzenten..."vielleicht mit der Ausnahme Blastbeats" :)


    Die Musik löst Empörung bei den Alteingesessenen aus aber schafft sich einen sehr treuen Fankreis. Mir ist sie zu anstrengend, aber sowas als halbwegs liberaler Mensch gleich als Nicht-Musik abzustempeln, finde ich extrem dämlich.


    lg
    max

    Stanton Moore sagt in einem Interview, wie lange es gedauert hat, bis er sich bereit erklärt hat, ein neues Gretsch zu spielen. Wie gesagt, Sets mit Kellerkesseln gibts wie Sand am Meer und ob dieses Silberzeug wirklich so viel ausmacht? Aber Instrumente sind ja auch was emotionales und daher kann ich es gut verstehen, wenn man aufs Marketing reinfällt! :D :rolleyes: 8| 8o


    lg
    max

    Ganz vergessen:


    So wie im Metal Bereich eine sehr starke "Affinität" zur Marke Tama besteht, glauben hat viele Jazzer, das sie unbedingt ein Gretsch spielen müssen, um ein richtiger Jazzer zu sein.
    Man könnte ja mal einen Thread inititalisieren, in dem es um das Image der jeweiligen Drummarke inkl. der Charakterzüge der jeweiligen Anhänger der Marken geht.
    Könnte sehr amüsant werden


    Auf die Frage, warum die Leute im Sonorforum Sonor spielen, schrieb ein Sonorer:


    "When I see someone who owns and plays a Sonor kit, a few things spring to mind:


    He isn't a follower of current drum fashion.


    It's someone who isn't taken in by marketing blurb.


    It's a drummer who knows exactly what they want and has taken the time to find it."


    Da kann ich ja nur zustimmen...zusammengefasst und übersetzt heisst das, dass alle Leute die Sonor spielen, sehr gut sind! 8o


    lg
    max

    Mein erstes Set war ein Gretsch aus den 70ern: 20x14, 12x8, 14x14 in Black Nitron! Ich wollte damals aber unbedingt das Tama Rockstar aus dem Roadstar Katalog :S


    lg
    max

    Ich finde das Gespielte gar nicht so schlecht. Aber vielleicht lenkt die Darreichungsform sowie ein möglicherweise (ich habe davon selbst vorher noch nix mitbekommen) übersteigertes Selbstbewusstsein davon ab und verführt den gereifteren Betrachter dazu, den Probanden in erster Linie disziplinarisch zu maßregeln...einfach köstlich!


    Das Wort "klabustern" ist übrigens auch vom Feinsten!


    lg
    max

    Interessant ist, was man in den Videos NICHT sieht, nämlich die Kesselherstellung. Die kommen nämlich mittlerweile ganz offensichtlich auch von Keller, nachdem die Firma Jasper nicht mehr ist.


    Nachdem Kaman den Vertrieb für Gretsch übernommen hat, wurde sehr geschickt an der Gretsch Legende gefeilt. Man kann resümieren: Finsh, Gratung und Zusammenbau werden noch von der Firma erledigt, der Rest wird zugeliefert. Wesentlich spannender für Kaman dürfte der Verkauf der Einsteiger- und Mittelklasselinien aus Fernost verlaufen. Ur-Gretsch liefert dafür dann die Geschichte.


    Ich habe manchmal Gelegenheit, auf dem Vinnie C.- Set des Kollegen Andy Lindner zu trommeln und finde das wirklich toll. Aber so viel Geld für ein Finish??


    Nachdem hier ja einige darauf bezug genommen haben: was ist denn der Gretsch Sound in heutigen Zeiten?


    lg
    max

    Als ich das Video kurz nach Hochladung zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich nur: "der Arme, gleich wird er zerlegt..."


    ..und siehe da: jugendlicher Leichtsinn hat einen schweren Stand im DF :)


    lg
    max

    Es gibt da doch alle zig tausend RAL Farben. Dafür dürfte es keinen Aufpreis geben. Ansonsten ist wohl so ziemlich alles möglich. Was solls denn für eine Farbe sein?


    lg
    max

    Da ist ganz definitv viel Wahres in deinem Beitrag, Merit.


    Motivation ist auch so ein Zauberwort. Es geht also darum jemanden dazu zu bringen, etwas lernen zu WOLLEN, weil man es als Lehrer geschafft hat, dem Schüler den Groove/Fill/Rudiment usw. schmackhaft zu machen. Es gibt da unendliche Kombinationsmöglichkeiten, denn fast alles, was man drumtechnisch behandeln kann, lässt sich universell einsetzen, also auch auf die Musikrichtunge(en) abstimmen, die am ehesten im Interesse des Schülers liegen. Das erfordert natürlich ein Maß an Wissen und musikalischer Offenheit des Lehrers, zahlt sich aber häufig damit aus, dass der Schüler auch uninteressante Dinge auf einmal mit Motivation übt.


    Ich habe im letzten Jahr etwa 100 Schüler unterrichtet und habe dies als Erkenntnis daraus gewonnen. Es gilt natürlich zu unterscheiden zwischen einem Lehrer, der nur Fortgeschrittene mit klarem (Musiker-)Berufsziel unterrichtet und einem Lehrer wie z.B. mir, der einen bunten Durchschnitt versorgt. Aber auch da sollte es keine Verallgemeinerungen geben, denn jeder Schüler ist anders.


    Kleines Beispiel: es passiert immer mal wieder, dass man eine(n) Schüler/in mit eher schwierigem (z.B. sozialen oder auch gesundheitlichen) Background bekommt, der einfach für bestimmte Sachen nicht offen ist oder schlicht dazu keine Lust hat oder sonstwas. Der möchte seinen Spaß haben und soll den auch haben. Wenn man da sein Programm versucht abzuspulen, haben es beide sehr schwer. Nächstes Beispiel: ein älterer Herr kommt, sagt, er wollte schon immer spielen, durfte/konnte aber nie. Er möchte jetzt unbedingt Rock spielen. Wenn ich den ein halbes Jahr mit Rudiments beschäftige, bringt dem das nur sehr wenig. In solchen Fällen geht es tatsächlich um Spaß auch im Unterricht!


    Bedarfsanalyse kann in vielen Fällen das vieles erleichternde Zauberwort (schon wieder) sein :)


    lg
    max

    Das, wie ich finde beste Cajon ist das Schlagwerk Cajon la Peru (was eigentlich falsch ist, es müsste el Peru heissen) und zwar mit der Zebrano Schlagfläche. Ich habe mittlerweile alle gängigen Cajons gespielt und muss sagen, dass das Teil wirklich am schönsten klingt: sehr dynamisch, sensibel aber auch druckvoll. Aber auch die anderen Oberflächen klingen gut, Buche ist auch zu empfehlen.


    Gerade die teuren Dinger von Meinl klingen meistens eher grob, sind in den Geschäften häufig falsch eingestellt oder nicht gut verarbeitet. Sowas fliegt bei mir direkt raus.


    lg
    max