Beiträge von Luddie

    Kurze Toms haben für mich folgende Vorteile:


    Sie sind wesentlich besser zu positionieren und sehen dabei sehr gut aus. Der Schlauchsammlung über manchen Bassdrums konnte und kann ich nix abgewinnen. Ergonomisch ist es außerdem sinnvoll, Toms möglichst flach aufzuhängen. Damit man nicht auf den Rand haut, bietet sich eine relativ niedrige Positionierung an. Dies wird ab 22er BD und Toms ab 9" Tiefe schon schwierig, es sei denn, man sitzt sehr hoch.


    Soundmäßig finde ich die flachen Toms einfach grandios und zwar weil sie so schnell ansprechen. Wenig Luft im Kessel muss bewegt werden und gerade schnelle und/oder dynamisch gespielte Fills und Patterns klingen dadurch wesentlich differenzierter. Lange Toms bringen da kaum Vorteile, weil der zusätzliche Bassanteil im Klang eher den Sound zumatscht. Das sind natürlich Tendenzen.


    Gerade beim Aufnehmen klingen die kurzen Toms kontrollierter, ihr Anschlagssound ist etwas präsenter, während gleichzeitig auf der Aufnahme kein Bassverlust wahrzunehmen ist.


    Ich bin also großer Short Stack Fan :D


    lieber gruß
    max

    Mir kommt das ganze Vorhaben reichlich seltsam vor, bzw. fürchte ich, dass die Rechnung vom Threadstarter in keinster Weise aufgeht.


    happy: was für ein Sound schwebt dir denn vor, oder besser: wo hast du sowas schonmal gehört?


    Ein FF System bedeutet nicht, dass die Snare ausklingt wie ein Tom. Der Sinn ist lediglich, die Charakerstik des eingebauten Kessels besser rüberzubringen. Auch irgendein alternatives Auhängesystem wird nicht den gewünschten Effekt bringen, denn es scheint mir, dass der Threadstarter nicht wirklich weiss, wie hier die Dinge zusammenhängen.


    Ich sage das nur, weil diese Massnahmen finanziell wahrscheinlich in keinem Verhältnis zum gewünschten Effekt stehen.


    lieber gruß
    max

    Gerald, ich denke da hast du sehr recht!


    Ich lese soeben in der Zeitung, dass auf der Klimakonferenz in Bali wieder verstärkt um den Waldschutz, und insbesondere den Tropenwaldschutz diskutiert wurde. Das heisst zwar erstmal nicht viel, deutet aber möglicherweise eine Richtung an, die sich mittelfristig auch auf den Instrumentenbau auswirken könnte.


    Kleine Spekulation: was passiert, wenn Deutschland oder die EU irgendwann beschliessen, dass keine Produkte mehr eingeführt werden dürfen, die mit illegalem Holz hergestellt wurden...? Ein entsprechendes Gesetz wurde von der Holzlobby vor ein paar Jahren noch verhindert, aber es scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen.


    lieber gruß
    max

    Zitat

    Wenn man sich die Aussagen in dem Fred so anschaut, scheint es derzeit eh keine glaubwürdigen Zertifikate für Bubinga zu geben. Es sollte aber in absehbarer Zeit zertifiziertes Bubinga erhältlich sein. Vermutlich will Tama dann auch ein Zertifikat vorlegen, welches aber nicht die geringste Bedeutung für die derzeit erhältlichen Sets haben wird. Aber wir werden es ja erleben und für den Tropenwald wäre es auf alle Fälle schön, wenn ich irren würde und Tama nur nachhaltig bewirtschaftetes Bubinga verwendet.


    Wie gesagt, es gibt kein halbwegs glaubwürdig (FSC) zertifiziertes Bubinga, weil es in den Ländern, in denen es wächst, schlicht nicht möglich ist, sicherzustellen, woher genau es kommt und wie es geschlagen wurde. Dies ist eine Tatsache.


    Herkunftsländer: Kamerun, Kongo, Angola. Ich habe mich bezüglich der Länder nochmal ein bisschen informiert und danach wurde mir noch klarer, warum eine verlässliche Zertifizierung eben nicht möglich ist.


    Kamerun: das Land mit einer der höchsten Korruptionsraten der Welt, politisch instabil, reiche Elite, Restbevölkerung bitterarm.


    Angola: nach 26 Jahren Bürgerkrieg ist das Land augelaugt, Korruption blüht, politische Strukturen funktionieren nicht. Das Rechtssytem ist schwach.


    Kongo: ein Blick in die SZ gestern morgen hat genügt, um darüber zu informieren, dass der Bürgerkrieg dort wieder in vollem Gange ist.


    Fazit: in diesen Ländern liegt das politische System am Boden, Bürgerkriege und andere Konflikte haben zivilgesellschaftliche Mechanismen praktisch zum Erliegen gebracht. In derartigen Ländern hat Papier keinerlei Aussagekraft. Dazu dürfte kommen, dass westliche Kontrolleure keine große Lust haben, sich für die Holzzertifizierung in Lebensgefahr zu bringen.


    lieber gruß
    max

    Kleiner Zwischenbericht, der eher unspektakulär ausfällt:


    In dem "Beschwerdeanruf" des Tamaproduktspezialisten der Firma Meinl konnten zwar keine Fakten präsentiert werden, es wurde mir allerdings gesagt, dass man sich in Japan um irgendwelche Zertifikate bemühen würde. Die könnte man mir ja zur Veröffentlichung hier dann zukommen lassen.


    Dies ist bisher nicht geschehen.


    lieber gruß
    max

    Wer einen Riser benutzt, tut dies ja, um extreme Offset-Postionen zu vermeiden. Bei einer 16er BD trifft der Schägel einfach zu weit am Rand auf. Da entsteht dann ohne Riser kein Druck mehr. Man sollte auch beachten, dass bereits nur wenig Offcenter schon einen großen Effekt hat. Auch bei vielen 22er BDs trifft der Schlägel leicht Offcenter auf.


    Wer eine kleine Bassdrum hart in der Mitte trifft und keine Dämpfung drin hat, gleichzeitig den Schlägel wegnimmt, wird zum Beispiel einen ziemlich knöchernen BD-Sound bekommen, wie ihn viele Jazzer eben auch mögen. Das ist ein sehr weites Feld, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen.


    Ein interessanter Test zum Thema "wo kommen die Obertöne her?", ist jedenfalls immer wieder der hier: man schlage eine offen gestimmte Snare mit einem harten Offcenter Rimshot an. Ca 1 Sek. danach drückt man mit dem Zeigefinder exakt in die Mitte des Fells und achte darauf, wie lange die Obertöne ausklingen. Im nächsten Durchlauf dann den Finger an den Rand des Fells legen.


    Das Ergebnis ist erstaunlich...oder auch nicht. :]


    lieber gruß
    max

    Zitat

    Original von Ebenezer
    Ich mochte keinen neuen Thread für diese kleinen Fragen starten, deshalb stelle ich sie hier. Ich meine, sie paßen schon irgendwie hier her.


    1. Was ist der Unterschied zwischen Punch und Attack einer Trommel?
    2. Täusche ich mich, oder schlagen Jazzer nicht nur die SD sondern auch TT und FT ganz bewußt auch außerhalb des Dead Spots an und verwenden den Wechsel zwischen Dead
    Spot und dem Bereich außerhalb desselben als musikalisches Gestaltungsmittel?


    1. Unter Punch versteht man wohl eher eine druckvolle Gesamtperformance einer Trommel, der Begriff ist ein relativ moderner und eben ziemlich schwammig. Ich denke, er soll eine Mischung aus knalligem Anschlag und fettem Sustain beschreiben.


    Attack ist allerdings explizit das Anschlaggeräusch, welches beim Auftreffen eines Sticks oder Bassdrumschlägels entsteht und in der Regel wesentlich hochfrequenter ausfällt als der eigentliche Ton der Trommel.


    2. Viele Drummer schlagen eine Trommel außerhalb des Dead Spots an. Dies ist besonders bei Snares uns Bassdrums sinnvoll. Kurz neben dem Deadspot klingt zB eine Snare einfach eine Spur fetter, weil mehr Ton passiert (im Deadspot löschen sich die Frequenzen gegenseitig aus).


    Bei Bassdrums lässt sich beobachten, dass gerade kleine Trommeln (18+20) irgendwie mehr Boom haben. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass der Schlägel nicht exakt in der Mitte auftrifft.


    Dies ist für alle Musikrichtungen interessant, in denen ein dynamisches, offenes Schlagzeug gespielt wird. Aus gegebenem Anlass kann ich da nur auf den neuen Messias Jojo Mayer verweisen, der einen beträchtlichen Anteil seiner Sounds aus verschiedenen Anschlagszonen der Trommeln holt...neben der unfassbaren Technik.


    lieber Gruß
    max

    @ miles smiles:
    Klaus, das war sehr schön zusammengefasst!


    Was ich aber noch ergänzen möchte, ist seine Anmerkung zu sich selber. Er hat gesagt, dass er sich dessen bewusst ist, überdurchschnittlich begabt zu sein. Er kann es sich also leisten, die Dinge zu tun, die ihn wirklich ansprechen.


    Das unterscheidet ihn von der Armee der Musiker, die predigen, alles spielen zu müssen. In Wirklichkeit ist das eben der Zwang, irgendwie überleben zu müssen. Der Jojo hat das entlarvt. Auch sein Seitenhieb auf die Drummers Drummer (die wir alle kennen) war leider sehr treffend.


    Nach dem Motto: wer Musik (und auch Fehler) macht, erreicht die Menschen. Wer Doppelparadiddles mit den Füssen spielen kann, kann immerhin noch Drumclinics machen. Das mag für manche bitter sein, aber das erscheint mir der Kern der Sache. Sein Lieblingsvideo: Steve Jordan. Weil man danach sofort Schlagzeugspielen möchte...und nicht Moving Accents üben.


    Seine Tracks und sein Solo waren schlicht klasse! Man hätte durchtanzen können!


    Der Mann denkt in Songs, sagt, es geht darum, die Mädels (und Jungs ;)) zum Tanzen zu bringen!


    Leute, das ist es!!


    Amen! (...beat... :D )


    max

    Meine Güte, das war unglaublich! Muss das erst mal verdauen. Eins kann ich allerdings sagen: das war eine tolle Clinic, wohl die beste, die ich bisher gesehen habe. Wenig Technik, viel Musik, sehr durchdacht, viel Hintergrundwissen. Sowas sollte es im Drumbereich häufiger geben! Klasse Typ!


    Auch klasse: wieder ein paar nette Member kennen gelernt: drum maniac und Slartibartfass. miles_smiles und Jojo sind auch zu sehen...natürlich gleich Gruppenfoto gemacht (s.o.) :]


    lieber Gruß
    max

    Ich denke auch, dass es drumdidis Post sehr gut dargestellt hat.


    Nett, dass man mich als möglicherweise kompetente Person in dieser Frage in betracht gezogen hat, aber ich habe viele Dinge nicht getan, die ein "Berufsschlagzeuger" eigentlich so gemacht haben sollte.


    Ich habe weder Schlagzeug studiert, noch in allen Bands gespielt, die sich mir geboten haben, ich habe nie Musik gespielt, die ich nicht mag.


    Ich bin musikalisch äußerst sensibel und daher war für mich klar, dass ich meinen Lebensunterhalt nicht mit Tanzmucke und Hochzeiten bestreiten wollen würde.


    Ich war immer "nur" extrem begeisterter Trommler und hatte das Glück, Dietmar Hussong zu begegnen, in dessen Drum-Schule ich jetzt als selbständiger Schlagzeuglehrer arbeite. Ich hatte also großes Glück, nach meinem (Nicht-Musik-) Studium die späte Chance zu bekommen, vom Trommeln leben zu können. Außerdem mag ich das Unterrichten sehr.


    Und jetzt kommen wir zum Punkt, denke ich. Es gibt keine Patentrezepte, wie man professioneller Musiker wird, auch wenn die Vitas der "Großen" das suggerieren.


    Folgende Möglichkeiten gibt es:


    1. mit der Musik, die man mag, ein Millionenpublikum zu erreichen und davon langfristig und gut zu leben. Der Rockstartraum. Wie die Chancen da stehen, kann sich jeder selbst ausrechnen.


    2. als Studiotrommler zu überleben. Das Niveau ist sehr hoch und die Jobs teilen sich die immer gleichen Leute, die nur davon auch nicht überleben könnten. Aber auch hier ist nix unmöglich. Vielleicht eröffnet nebenan ein Studio, man geht hin und trommelt ab da sämtliche Alben ein. Wer weiss? Ist aber nicht allzu wahrscheinlich.


    3. als Drumlehrer arbeiten. Wer nett drauf ist, eine gute Vermittlungsgabe besitzt und die nötigen Räumlichkeiten hat, kann das versuchen. Wer jedoch auf dem Land wohnt, wird es auch da schwer haben, zu überleben. Allgemein gilt jedoch: der Markt boomt. Viele Eltern lassen ihre Kinder heute trommeln und trommeln auch selber. Trommeln ist gerade sehr "in".


    4. als Instrumentenbauer arbeiten. Hmm, ich kenne Gabriel (Lunar) und wenn ich mir deren Fachwissen, Erfahrung und Kontakte in alle Welt ansehe...schwierig. Kann dazu aber nicht zuviel sagen. Stegner hat zB noch einen Hauptberuf, soweit ich weiss.


    Das Wichtigste ist die Begeisterung und der Wille, das zu machen. Man muss sich einfach einige essentielle Fragen stellen, die davon abhängen, wo man gerade steht und was man möchte. Wer der typische Sideman-Drummer werden möchte, ein "Miet-Schlagzeuger" sozusagen, der sollte sich auf ein entbehrungsreiches, musikalisch nicht immer ausfüllendes und von Rückschlägen bestimmtes Leben einrichten. Beziehungsmäßig ist sowas auch nicht gerade förderlich, denn die meisten Gigs passieren abends am Wochenende. Eine geregelte Zeitplanung ist zumindest am Anfang auch nicht möglich.


    Aber auch hier gilt: wer das will, für den ist es der beste Job überhaupt!


    Übrigens ist mein Kollege Andy Lindner ein Paradebeispiel für eine derartige Entwicklung, der macht nämlich alles: Studio (die Drumheads-CD zB), viel Livespiel (momentan das Robin Hood Musical in Berlin) und Unterricht (in Hannover und in Bremen). Allerdings hat der auch schon mit 12 Jahren angefangen damit und es war keine abrupte Berufsentscheidung.


    Ich sag nur: man soll alles versuchen, wenn es nicht klappt, macht man sich später wenigstens keine Vorwürfe, es nicht mal versucht zu haben. Man muss seinen eigenen Weg gehen.


    lieber Gruß
    max

    So zu grooven ist kompliziert! Es erfordert jahrelanges Üben mit Metronom, ein großes Repertoire an stilistisch passenden Fills und Grooves usw. Neben dem Talent und der Persönlichkeit (Präsenz, Selbstbewusstsein).


    Das wird nämlich oft missverstanden: solche Sachen sind nämlich nicht die leichte Übung, während Thomas Lang dann die Aufbautechnik ist. Es ist meistens umgekehrt...


    lieber Gruß
    max

    Zitat

    wie meine drums gestimmt sind? nun ja...die toms relativ tief...hab auch auf jeder tom nen stofffetzen zwischen fell und trommel, dann klingen sie meiner meinung nach schöner und dumpfer. die snarefelle sind nicht besonders fest und nicht besonders locker gestimmt. und die bassdrum auch mittel.


    nd.m hat schon recht, es macht ja auch viel Spaß, Schlagzeugteile zu kaufen oder geschenkt zu bekommen. Allerdings deutet das obige Zitat darauf hin, dass da wirklich etwas Bedarf besteht, was Tipps für die allgemeine Richtung angeht.


    Ich will nicht zu weit ausholen, aber rikner beklagt sich, dass er zu wenig "Biss" aus seiner Snare rausbekommt. Gleichzeitig tut er aber Stofffetzen ZWISCHEN Fell und Kessel der Toms? Außerdem spielt er harte Musik, hat aber das Snarefell das letzte Mal vor fast zwei Jahren gewechselt?


    Ich denke, da ist eben tatsächlich noch nicht soviel Gefühl für die Trommeln und deren Sounds vorhanden.


    Und übrigens: eine falsch gestimmte Metallkesselsnare mit durchgespieltem Fell und Taschentuchberg drauf wird dem Threadstarter genau solche Sorgen bereiten, wie seine jetzige Holzsnare.


    lieber gruß
    max

    Ich denke auch, dass es wichtig ist, ihn darauf anzusprechen. Gerade wenn du ihn gerade erst neu hast, kann es sein, dass auch er erst versucht, sich auf dich einzustellen und herauszufinden, wo du stehst, um richtig auf dich eingehen zu können.


    Es klingt zwar etwas blöd, aber ich seh das ganz einfach: ein Lehrer ist ein Dienstleister, der dir was beibringen soll. Da jeder Schüler anders ist, muss man sich als (guter) Lehrer eben auch umstellen.


    Und meine eigene Erfahrung hat mir noch etwas gezeigt: gerade Mädels halten häufig lange mit ihren Ansprüchen hinterm Berg und vertrauen darauf, dass der Lehrer erkennt, was und wie sie lernen wollen. Im Gegensatz zu den Jungs packen sie auch nicht gleich alle technischen Finessen aus, die sie so drauf haben, sondern halten sich oft eher bedeckt. Das kann dazu führen, dass der Lehrer ein Weilchen braucht, um zu erkennen, wie weit die Dame wirklich ist.


    Ich ermuntere meine Schüler, zu sagen, was sie wollen. Da kann es natürlich auch vorkommen, dass ich von Sachen abrate und Alternativvorschläge mache. Letztens hat mich einer gerfragt, ob ich ihn nicht strenger behandeln könnte, er bräuchte das...ich hab natürlich gesagt: kein Problem ;)


    Fazit: möglicherweise erleichterst du deinem Lehrer die Entscheidung, wie er dich unterrichten soll, wenn du ihm freundlich sagst, was du lernen möchtest. Wird er jedoch komisch und du hast das Gefühl, er fühlt sich in seiner Kompetenz beschränkt, wird dies vermutlich einen Bruch bedeuten, denn das gegenseitige Vertrauen geht dann mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit flöten. Dann solltest du direkt wechseln.


    lieber Gruß
    max