drumrumköln:
Achso, verstehe. Die USA haben ja eine ziemlich ausgeprägte christliche Tradition. Insbesondere die schwarzen Gemeinden zelebrieren ihre Gottesdieste mit viel Musik und Spaß (komplett anders als hierzulande) und der Glauben bedeutet denen extrem viel.
Obwohl viele dieser schwarzen Jungs gesellschaftlich benachteiligt sind, finden sie in den Kirchen, und dort insbesondere in der Musik, Bestätigung und Anerkennung. Diejenigen, die jetzt bekannt werden, haben meistens ihr ganzes Leben in der Kirche verbracht und dort das Trommeln gelernt.
Der Trommelstil, der sich dort entwickelt hat, ist energiegeladen und laut, eben wie die Gottesdienste dort auch sind. Die ständige Zurückhaltung, wie wir sie hier kennen, ist dort nicht angesagt.
Den Stil erkennt man - meiner Meinung nach - an folgenden Dingen:
-sehr kräftiger Backbeat
-häufig geshuffelte oder angeshuffelte Beats
-Fill ins, welche gerne über die Barlines gehen
-Fill ins, die auf 3er, 5er und 7er Gruppen basieren, dabei aber sehr straight und häufig sehr schnell gespielt werden
-viele Gospeldrummer sind auch für ihre extrem schnelle Fusstechnik bekannt (Gerald Heyward, Teddy Campbell, Aaron Spears...)
Was nach meiner Beobachtung kaum vorkommt, ist diese extreme Unabhängigkeitsgeschichte, wie sie zB Leute wie Thomas Lang, Marco Minnemann und Virgil Donati machen. Sowas passiert wenig, ebenso irgendwelche Ostinato-Sachen.
Fazit wäre vielleicht: straight, laut, präzise, aber mit Swing und Eiern gespielt.
lieber gruß
max