Beiträge von Luddie

    Zitat

    Original von chesterhead
    Guter Beitrag Bernhard.


    Wichtige Diskussion das ganze mir aber zu einseitig. Wer macht sich die Mühe fundierte Standpunkte der holzverarbeitenden Industrie, sei es irgendwelcher Verbände, einzuholen? So hat es leider den faden Beigeschmack einer arg einseitigen Beleuchtung.


    Dies habe ich (und Greenpeace und Pro Regenwald) ja versucht, leider war man an einer weiterführenden Stellungnahme nicht interessiert, was ich persönlich sehr schade finde.


    Das Problem an der ganzen Sache ist doch, dass es diesen Firmen unangenehm zu sein scheint. Warum schreiben die angesprochenen Drumfirmen nicht das, was Bernhard eben aufgeführt hat? Das wäre doch ein Argument, bei dem man schwer ins Grübeln kommt. Auf Produktanfragen wird prompt geantwortet, auf kritische Fragen nicht. Warum nicht?


    Und ich möchte auch nochmal klarstellen, dass eben nicht alles Edelholz so problematisch ist, deswegen gibt es ja dieses FSC-Zertifikat. Dies ist ein Qualitätsmerkmal, was natürlich auch zu höheren Preisen führt. Das schreibe ich deswegen, um dem Eindruck vorzubeugen, dass hier gegen sämtliches (Edel-) Holz zu Felde gezogen wird.


    Bernhard hat sicherlich recht mit vielen Dingen, die er schreibt, allerdings kommt hier einfach der Verdacht auf, dass Firmen mit dem Leid anderer Geschäfte machen. Und Geschäfte mit Krisengebieten sehen meistens so aus, dass zwei Parteien gewinnen: der westliche Käufer, der wertvolle Rohstoffe zum Spottpreis bekommt und der Vertreter der dortigen Regierung, der bestochen wird, bzw. willkürlich über Volkseigentum entscheidet, oder beides. Das Volk geht leer aus.


    Davon abgesehen fordere ich jeden, der hier mitpostet auf, sich eben auch an der Sammlung von Erkenntnissen zu beteiligen. Auch bitte ich euch, die zur Verfügung gestellten Texte (danke auch an rubberbeat!) zu lesen. Desweiteren steht es jedem frei, bei Firmen und Organisationen anzurufen und nachzufragen. Ich für meinen Teil möchte nochmal die Argumente von Bernhard näher betrachten und mal sehen, was sich dazu die Tage noch auftreiben lässt.


    lieber Gruß
    Max

    Hallo Leute, danke für euer Interesse!


    Wer sich grundlegend schlau machen möchte zum Thema, kann das sehr umfassend hier tun. Dort gibt es allgemeine Infos zum Thema Regenwald, zu den Zertifikaten (auch für europäische und amerikanische Holzsorten), sowie die Adressen meiner Gesprächspartner.


    http://www.greenpeace.at/uploads/ media/Holzlexikon_Tropenholz-Einsatz.doc


    Hm, oder gebt besser einfach bei Google das hier ein, dann gibts nen Direktlink zum Doc: Holzlexikon_Tropenholz-Einsatz.


    Je mehr Leute das lesen, desto besser ist, denn ich möchte nicht der einzige bleiben, der sich damit auseinandersetzt.


    lieber Gruß
    Max

    Hallo Trommlerkollegen,


    der folgende Thread wird ein brisanter. Es geht nämlich um die Verwendung von Bubingaholz in unseren geliebten Instrumenten und ich habe wenig Erfreuliches diesbezüglich zu berichten.



    Teil 1


    Vor einigen Wochen habe ich mir (unter reger Anteilnahme einiger Forumsmitglieder) ein Tama Starclassic B/B gekauft. Ich hatte auch schon mal ein Tama Omnitune Bubinga besessen. Bei beiden Schlagzeugen habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, woher eigentlich das verarbeitete Bubingaholz kommt, da ich davon ausgegangen war, dass inzwischen generell darauf geachtet wird, dass keine kritischen Hölzer – gerade in dem Bereich – mehr verwendet werden.


    Anlässlich eines Messebesuchs neulich und der dort gefallenen Aussage eines Meinl-Vertreters (Meinl ist der deutsche Tama-Vertrieb), das bei Tama verarbeitete Bubinga komme von ökologisch unbedenklichen Plantagen in Afrika, habe ich noch mal über die Sache nachgedacht und beschlossen, der Firma Meinl eine schriftliche Anfrage zukommen zu lassen, in welcher ich dann meine Frage nach der Herkunft des Holzes in Worte gefasst habe.
    Das Ergebnis: ich bekam noch am selben Tag eine Mail mit der Bitte um meine Telefonnummer, das Thema könne so einfach schriftlich nicht behandelt werden.


    Direkt am nächsten Morgen bekam ich einen Anruf des zuständigen Produktmanagers, welcher mir erläuterte, die Geschichte mit dem Holz sei natürlich nicht so einfach zu beantworten. Zunächst müsse man davon ausgehen, dass Tama - die Japaner allgemein - ein gutes Umweltbewusstsein besäße (Anm. v. mir: die Japaner zählen im öffentlichen Bewusstsein umwelt-technisch seit Jahrzehnten zu den größten Dreckschleudern, siehe aktuell z. B. Walfang).


    Auf meine Frage, wo genau die Hölzer herkommen in Afrika und unter welchen Umständen sie geschlagen werden, konnte er mir nur eine sehr weiche Erklärung präsentieren: Bubinga wachse dort eben überall („auch am Strand zum Beispiel“), die Bäume seien auch sehr groß und man müsste nicht allzu viele fällen für ein paar Schlagzeuge. Außerdem gäbe es da auch irgendwelche Zertifikate, allerdings wüsste man bei den Afrikanern eben auch nie so genau, wo die ihre Ware herbekommen. Jedenfalls bezahle man bei Tama auch viel Geld für das Holz.


    Nun denn, ich habe diese Infos notiert und angefangen, alle wichtigen Umwelt- und Regenwald-Organisationen anzurufen. Die Adressen (und weitere Infos) hatte ich von einem im Internet verfügbaren Word-Dokument namens „Holzlexikon_Tropenholz-einsatz.doc“.


    Hier die Organisationen: Greenpeace e. V. Deutschland, Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e. V. (ARA), Pro Regenwald, Rettet den Regenwald e. V., Robin Wood, urgewald.


    Nun kommt der traurige Teil der Geschichte, den ich bis dato so auch nicht erwartet hatte. Alle Organisationen haben die von Vertretern der Firma Meinl gegebenen Infos einstimmig als kritsch bzw. falsch bezeichnet. Hier nun die zusammengefassten Aussagen der Mitarbeiter der Umweltverbände:


    1. Bubinga stammt zu großen Teilen aus Krisengebieten in Afrika (Angola, Kongo, Kamerun) wo neben bedenklichen politischen Situationen eben auch die Abholzmethoden kritisch und nicht kontrollierbar sind. Greenpeace teilte mir mit, dass dort nicht selten regionale Warlords der armen Bevölkerung Abholzgenehmigungen erteilen, um Aufstände zu verhindern. Solche „Zertifikate“ haben aber keinen Wert, weil sie nichts an der eigentlichen Situation (Regenwald wird vernichtet) ändern. Westliche Firmen, die davon profitieren, argumentieren trotzdem damit, dass der Einschlag legal sei.


    2. Es gibt nur ein einziges international anerkanntes Zertifikat, welches die Unbedenklichkeit tropischer Hölzer garantiert. Es heisst FSC (Forest Stewardship Council). Für Bubinga ist dieses Zertifikat allgemein NICHT erhältlich! Alle anderen Zertifikate haben keine Aussagekraft.


    3. Plantagen, auf denen Bubinga gezüchtet wird, gibt es nicht. Es handelt sich um wild wachsendes Holz. Und selbst wenn es Plantagen gäbe, wäre für sie vorher Regenwald abgeholzt worden.


    4. Bubinga ist, entgegen der Marketingaussage vieler Firmen, ein günstiges Holz. Billiger jedenfalls als z.B. amerikanisches Ahorn. Auch bei Tropenhölzern ist es (laut Internetinfos) das billigste, da es häufig vorkommt. Das erklärt auch, warum es momentan massenhaft von eher günstigen Herstellern eingesetzt wird (s. unten).


    Neben Tama verwenden mittlerweile viele andere Firmen Bubinga, z. B. ddrum, Dixon, Kirchhoff, Peace. Für diese Firmen gilt natürlich das gleiche wie für Tama, was die Punkte 1-4 angeht.


    Ein von mir geführtes Gespräch mit einem Vertreter von Sonor verlief anders als bei Meinl. Ich wurde am Telefon direkt mit dem verantwortlichen Holzeinkäufer verbunden, der mir genau erklären konnte, woher die verwendeten Furniere z.B. der SQ2 Serie kommen. So hat er mir auch erläutert, dass viele Tropenholzfurniere mittlerweile Reproduktionen auf Basis europäischer Hölzer seien und von einer Firma aus Italien stammten. Für die Kessel an sich werden nur unbedenkliche Hölzer verwendet. Meine Anfrage bezüglich Sonor bei Greenpeace (mein Gesprächspartner dort war auch Drummer) ergab, dass Sonor offenbar tatsächlich einen guten Ruf hat, was Umweltstandards und Holzverarbeitung angeht.


    Aber auch bei Sonor ist nicht alles Gold: von den Furnieren Golden Madrone und Silky Oak hat mir der Mann von Sonor abgeraten, wenn ich umweltbewusst kaufen wollte. Golden Madrone komme aus dem Bürgerkriegsland Burma und Silky Oak aus den Regenwäldern des Amazonas. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn Sonor seinen guten Ruf komplettieren und auch diese Hölzer aus dem Programm nehmen würde. Trotzdem: die Informationspolitik bei Sonor scheint vorbildlich zu sein und meilenweit von dem abzuweichen, was es beim Tama-Vertrieb Meinl zu hören gab. Es geht also auch anders.



    Teil 2


    Nachdem ich den Teil 1 geschrieben hatte, habe ich die Antworten von Pro-Regenwald und Greenpeace abgewartet, die erklärt hatten, selbst Anfragen an Meinl, bzw. Tama zu richten. Weiterhin habe ich die Firmen Dixon und Kirchhoff angeschrieben, damit mir diese Infos über die Herkunft des Bubingaholzes zukommen lassen. Alles selbstverständlich freundlich formuliert. Die Ergebnisse trage ich hier zusammen.


    -Weder Dixon noch Kirchhoff haben bisher auf meine Anfrage reagiert.


    -Während ich als Privatmann noch Infos von Meinl hören durfte, wurde die offizielle Anfrage von Pro-Regenwald abgewiesen mit einem Verweis aufs Mutterhaus Tama.


    -Tama Japan hat bis heute nicht auf die Anfrage von Pro-Regenwald reagiert.


    -Diese unwillige Informationspolitik sei, so die Vertreter der Umweltorganisationen, typisch für Firmen, die mit problematischen Rohstoffen arbeiten.


    Um es klarzustellen: ich habe keinerlei Interesse daran, bestimmte Firmen unserer Trommler-Branche zu diskreditieren. Ich bin selbst großer Tamafan und Kunde. Ich finde es jedoch wichtig, solche Sachen zu thematisieren, damit sich jeder ein eigenes Bild davon machen kann. Die Frage ist nämlich auch, inwieweit wir als Musiker, die mit ihrer Musik ja vielleicht auch idealistische Gedanken verfolgen, dazu beitragen wollen, die Umwelt zu zerstören.


    Ich richte mich mit der Veröffentlichung dieses Artikels natürlich auf Gegenwind ein. Das ist ein sensibles Thema und ich würde mich freuen, Eure Gedanken dazu zu lesen! Vielleicht hat ja auch der ein oder andere Lust, selbst in dieser Sache tätig zu werden und die Ergebnisse hier darzustellen. Es fehlen z. B. noch Anfragen an ddrum und Peace, sowie Erkenntnisse darüber, in welcher Form der Handel mit problematischen Hölzern überhaupt reglementiert ist.


    Ich versichere, dass ich alle Infos so weitergegeben habe, wie beschrieben. Ich habe alle Quellen dargelegt, wer möchte, kann sich mit einer Mail oder einem Anruf bei den entsprechenden Organisationen und Firmen von der Richtigkeit meiner Darstellung überzeugen.


    Lieber Gruß
    Max


    Edit: tel. Gegendarstellung der Firma Meinl am 28.11.: die Firma Meinl hat mir mitgeteilt, dass die Aussage, sie hätte die Anfrage von Pro-Regenwald mit Verweis auf das Mutterhaus Japan abgewiesen, falsch sei. Richtig sei, dass die Firma Meinl im Gespräch mit Pro-Regenwald angegeben habe, die Sache sein bereits mit mir, Luddie, geklärt gewesen. Der Vertreter der Firma Meinl hat mir mitgeteilt, man sei jederzeit zu einer Auskunft an eine Umweltorganisation bereit.

    Zitat

    A propos Lesen: Ich kenne Leute, die haben sich zig kopiergeschützte Bücher runtergezogen, ausgedruckt und gebunden, obwohl sie gar nicht zur lesenden Spezies gehören. Haben, haben, haben, ich, ich, ich.


    Genau, womit wir auch wieder bei der persönlichen Einstellung zu Kultur wären. Ich finde diese Sammel- und Bescheissmentalität auch zum Kotzen. Aber wir können davon ausgehen, dass sich diese Leute die Musik/Bücher auch gar nicht gekauft hätten, wenn sie dafür Geld ausgeben müssten. Armselige Leute einfach.


    lieber gruß
    max

    Ich finde auch, dass Hetze definitiv der falsche Begriff ist (zumindest unter uns im DF).


    Man sollte bei der Argumentation zwischen Firmeninteressen und persönlichen Ansichten unterscheiden.


    Wenn die Musikindustrie Hammerurteile gegen illegale Sauger forciert um den Gewinn nicht zu schmälern, ist das schlimm. Hier wird tatsächlich der Versuch unternommen, Leute zu kriminalisieren, die es (häufig) nicht verdient haben.


    Was ich und viele andere hier aber gesagt haben, war eher eine persönliche Sichtweise auf die Sache: was bringt es zu saugen? Tolle, illegal gesaugte Musik ist doch viel weniger toll als tolle gekaufte, mit Booklet, Hör-Ritual, usw. Man hat etwas gegeben dafür und obwohl Musik heutzutage de facto ein Konsumgut ist, wie vieles andere auch, ist sie für Musikliebhaber schon immer viel mehr gewesen. Und das macht sich der Sauger eben selbst kaputt. Meiner Meining nach jedenfalls.


    Seit ich nicht mehr sauge und Musik wieder mit Bedacht kaufe, macht sie mir wieder viel mehr Spaß.


    lieber gruß
    max

    Die Frage ist doch ganz einfach beantwortet:


    Musik, die man toll findet und haben möchte, sollte man bezahlen und zwar aus folgenden Gründen:


    1.: man unterstützt damit finanziell (auch) den Künstler.


    2.: man vermittelt dem Künstler das gute Gefühl der Anerkennung.


    3.: man sorgt dafür, dass die Musik, die man hört, erhalten bleibt.


    Das ist auch eine persönliche moralische Frage, wie ich finde. Einfach dem niedersten Instinkt nachzugeben und die Musik einfach zu nehmen und sich daran zu erfreuen, finde ich charakterlich bedenklich.


    Ich will nicht gutmenschenhaft klingen (ich hasse Gutmenschen), aber wenn ich in der Fussgängerzone einen tollen Musiker oder eine Band sehe, lege ich Geld in den Hut. Und zwar warum? Siehe Punkte 1.-3.


    lieber Gruß
    max

    Zitat

    ich finde es haarsträubend diebstahl damit zu legitimieren das so viel schlechte musik auf dem markt ist. wenn einem von 10 platten 8 nicht gefallen kauft man einfach nur 2. oder keine.


    Exakt!!


    Und in einer guten CD steckt soviel Mehrwert emotionaler Art, dass der Kaufpreis schnell relativiert wird. "Gut" ist hier jetzt ausschließlich subjektiv zu verstehen!


    Mir hat Musik auf Tonträgern über menschliche Krisen hinweggeholfen, mich dazu gebracht, über mich und andere nachzudenken, hat mir Sicherheit in schwierigen Situationen gegeben, hat Beziehungen gerettet (und zerstört ;)), hat Jahreszeiten vertont und Erinnerungen festgehalten, hat mein Spiel beeinflusst, mich als Musiker geprägt, meinen Sound verändert...


    Ein Teil von dem, der ich heute bin, steckt in meiner CD-Sammlung. Ich hatte vor längerer Zeit eine Art Blind-Date mit einer Dame. Als sie vor meiner CD-Sammlung stand, sagte sie nur vorwurfsvoll: "davon hättest du dir ein Auto kaufen können...!" Wir haben uns nicht wieder gesehen.


    lieber Gruß
    max

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    Original von Palme


    10 Millionen find ich auch für nen Picasso zu teuer (und es würde mich wundern, wenn es solche Preise für Picasso geben würde, nur nebenbei). Die CDs sollen ja nicht 10 Cent kosten, was Pressung und Material decken würde. Natürlich sollen alle Gewinn machen, auch die Platten- und Musikindustrie. Aber doch nicht in dem Maße?


    Grüße,
    Jonas



    http://baseportal.de/cgi-bin/b…namen=Pablo&namen=Picasso
    (Mitte der Seite: "Werke erzielen bis 55 Millionen...")



    So kommen wir hier nicht weiter. Dieses ständige Vereinheitlichen bringt doch nix. Wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es mehrere Formen der Musikvermarktung, unterschiedlich große Labels, unterschiedlich bekannte Bands, unterschiedliche Vertriebswege. Die alle als "Musikindustrie" zu bezeichnen und als Abzocker zu brandmarken, geht einfach an der Realität vorbei.


    Eine selbstproduzierte CD einer mittelmäßig bekannten Band kostet 15 Euro. Willst du der, wenn sie nach dem Konzert ihre Klamotten in den alten Bandbus stopfen, vorwerfen, CDs seien zu teuer?? Ich kenne durch langjährige Tätigkeit in diesem Bereich die Verhältnisse und weiss, dass auch einigermassen bekannte Bands immer noch nicht von ihrer Musik leben können. Denn zu den Presskosten kommt eine Unmenge Zeit, die Songs zu machen, viel Geld für die Instrumente, Tourerei auf eigene Kosten, Studiokosten, Gelder für den Vertrieb und das Managegement, usw. Das ist die eine Seite.


    Je bekannter eine Band wird, desto stärker verschiebt sich die Sache natürlich in Richtung Gewinn und das ist auch völlig gut so, denn warum sollen solche Leute nicht irgendwann auch mal die Miete davon bezahlen können?


    Der zweite Fall ist das Riesenlabel,welches große, häufig amerikanische, Künstler unter Vertrag hat. Das sind Unternehmen wie viele andere, die versuchen, möglichst viel Gewinn zu machen. Wer sich da sträubt, Geld reinzustecken, der soll halt brennen und kopieren. Was ich nur mal sagen wollte, war, dass man die Sachen im Verhältnis sehen muss: wem Musik wichtig ist, der gibt das Geld dafür aus, wem es egal ist, der kauft sich halt was anderes.


    Fest steht: es gibt Branchen, in denen wirklich widerlich viel Geld mit erschreckend wenig Gegenleistung verdient wird. Die "Musikindustrie" als genereller Begriff gehört nicht dazu.


    lg
    max

    Zitat

    Was ja auch in Maßen okay ist. Aber 20 Euro für ne Scheibe aus Plastik? Da ist nichts "Geiz-ist-Geil", dass ist einfach nur krank.


    Es tut mir leid, aber da muss ich leider mal etwas schärfer werden. Man bezahlt heute doch in 99% der Waren nicht ihren Materialwert. Diese Argumentation ist doch naiv! Wenn du 20 Euro zu teuer findest, dann argumentiere lieber seriös, denn sonst könnte man auch fragen, warum ein Picasso 10 Millionen kostet, wo doch Leinwand und Farben nur 100 wert sind.



    lg
    max

    Zitat

    Mit "Geiz ist geil" hat das nix zu tun, eher damit wer daran verdient. Und das ist in den meisten Fällen hauptsächlich die "Musikindustrie".


    Und wieder bei der Frage, wer das ist. Höre ich vorzugsweise die Charts und kaufe mir die entsprechende Musik, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass da irgendwelche Leute dran verdienen, denen die Musik Wurst und der Gewinn daran alles ist.


    Hat man jedoch einen etwas (Entschuldigung) ausdifferenzierteren Musikgeschmack (welcher auch nicht den Mainstream trifft und deswegen für die großen Firmen uninteressant ist), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man mit seinem Geld eben auch eher den Künstler unterstützt. Je kleiner das Label, desto gerechter ist nämlich meistens die Verteilung der Einnahmen. Viele kleine Internetlabels zeigen, wie man das machen kann: schlanke Vertriebsstrukturen, wenig Angestellte (manchmal nur einer) und eine gute Onlinepräsentation.


    Trotzdem ist die Argumentation natürlich löchrig, wenn man sich die neue B. Spears-CD deswegen brennt, weil man irgendeinen Multi nicht noch reicher machen will. Denn dann sollte man konsequent sein und wirklich nachforschen, woher all die Dinge kommen, für die man sonst so Geld ausgibt. Stichwort Umwelt und Arbeitsbedingungen...


    lg
    max

    Zitat

    Und doch... die ganzen Vibes um Musik auf Tonträger haben sich ja auch verändert. Es ist nicht nur die Form der "neuen" Vermarktung (Web, Napster, I-pod etc.) oder das Problem des "Klauens" bzw. der so leichten Zugänglichkeit für Musik im Web. Auch so vieles andere und so unendlich viele Alternativen zur Musik bestimmen die Freizeit der Menschen... das hat sicher auch seine Rückwirkung darauf, dass viele den Wert der Musik nicht mehr so hoch schätzen (was ihr gutes Recht ist)... diese folglich auch viel schneller vielleicht sogar unreflektierter konsumieren. Dieser rasante(re) Konsum hat ja viele anderen Lebensbereiche auch erfaßt. Da ist auch keine Kritik (wir sind nicht besser) sondern eher eine subjektive Zeitgeistumschreibung.


    Word zurück ;) Sehe ich auch so. Zum Glück kann man sich dem zumindest teilweise entziehen, indem man auf sein eigenes Konsumverhalten achtet.


    Die Musikszene wird heute übrigens viel weniger von den wenigen großen Plattenfirmen dominiert, wie früher, sondern es haben sich viele kleine Labels etabliert. Daher auch meine Frage, wer denn die Musikindustrie ist.


    Jaggerblack: 20 Euro für 60 min. gute Musik finde ich übrigens absolut angemessen, angesichts der Freude, die man damit hat. Die meisten CDs kosten übrigens zwischen 10 und 16 Euro. Wer daran verdient, ist individuell verschieden, aber dieser geiz-ist-geil Mentalität kann ich - gerade im Musikbereich - überhaupt nichts abgewinnen.


    lg
    max

    Nach einer kurzen Zeit sportlichen Herunterladens und illegalen Brennens, hab ich einfach keine Lust mehr auf diese Musikmengen. Wer das weiterhin tut, schießt sich als Musikliebhaber meiner Meinung nach ziemlich ins Knie.


    Vielleicht können sich auch ein paar etwas ältere (ab 25 vielleicht) hier daran erinnern, was für ein erhebendes Gefühl es als Teenager war, eine neue CD oder LP zu hören, die man gerade im Schweisse seines Angesichts aus irgendeinem weit entfernten Plattenladen ergattert hatte. Man hatte daran lange was zu hören und zu entdecken und kannte innerhalb kurzer Zeit alle Songnamen. Lange und häufig hat man die Booklets und Cover angeguckt, die Anekdoten, Danksagungen usw. darin gelesen.


    Es mag zwar sehr konservativ klingen (was ich sonst überhaupt nicht bin), aber ich finde, dass man gerade kulturelle Dinge (Musik, Kunst, Literatur), die keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen haben entsprechend bezahlen sollte. Und zwar weil man sich selbst prüfen kann, was man wirklich mag und haben und unterstützen möchte. Und um den Fortbestand dieser kulturellen Erzeugnisse zu sichern.


    Ich sage nur: Hört weniger Musik, die dann aber richtig und bezahlt dafür!! :)


    Für eine CD, auf der ich alle Lieder mehr oder weniger spannend finde und die ich über Monate höre, würde ich auch 30 Euro bezahlen, wenn ich wüsste, dass die klasse Leute, die sie gemacht haben, davon ihre Wohnung bezahlen können! ...und weitere CDs aufnehmen.


    liebe Grüße
    max

    Es gibt in der Türkei diverse mehr oder weniger unabhängige Beckenschmieden, deren Produkte dann unter diversen Vertrieben und Markennamen angeboten werden. Die letzte dieser Marken beim PPC hiess TC (Turkish Custom). Ich habe davon ein fantastisches Crash, welches 69,- gekostet hat. Diese Dinger gab es in Natural (wo sie tatsächlich wie diese Ufip Premios aussahen) und in brilliant.


    Das Problem bei diesen Becken ist in der Regel die Streuung bei der Qualität und im Sound. Aber manche sind echt sehr gut.


    lg
    max

    Rein technisch betrachtet, hätte ich auch viel länger warten müssen, denn die Sonorproduktion ist bis auf den Tag genau durchgeplant. Aber der Produktionsleiter war eben so freundlich, die Sache dazwischenzuschieben, obwohl die BD auch mit dem angeknacksten Spannreifen problemlos spielbar war. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich das auch irgendwie erwartet. Wenn man ein Edel-Set kauft, sollte es den Weg zu einem unversehrt überstehen. Passiert das nicht, erwarte ich entsprechende Anstrengungen der Firma, die Sache abzumildern.


    Was passiert denn, wenn ich ein DW Set bestelle, es kommt nach 8 Monaten und hat einen Schaden? Nochmal 8 Monate warten? Es gibt sicherlich Leute, die sowas ohne Murren akzeptieren, aber ich gehöre nicht dazu.


    lieber Gruß
    max

    Bis zu EINEM Jahr??


    Bei meiner SQ2 Bassdrum war der Spannreifen beschädigt, weil der Paketzusteller nicht aufgepasst hat. Obwohl ich es erst ein paar Tage später gemerkt habe (ich hatte mich über die beschädigte Verpackung gewundert), und es rein rechtlich auch mein Verschulden hätte sein können, hat es weniger als 10 Tage (!!) gedauert, bis Sonor mir einen Ersatzreifen geliefert hat (der natürlich eine Sonderanfertigung war). Dazu ohne weitere Prüfung des Sachverhalts ein Spannböckchen, eine Rändelschraube und ein neues Schlagfell. Ich musste noch nicht einmal zum Händler fahren, Fotos und eine Beschreibung der Beschädigungen haben gereicht! Amptown und Sonor haben da absolut klasse reagiert!


    Die Expansionsbestrebungen einiger Firmen scheinen stark zu Lasten der Kunden zu gehen. Oder Sonor hat einfach nur einen unschlagbaren Kundendienst. Wurde da noch nie enttäuscht.


    Ich wünsche jedenfalls eine schnelle Lieferung!


    lieber gruß
    max

    Ich denke mal, das menschliche Urbedürfnis, auf natürlichen Lärmerzeugern zu trommeln wird auch in den nächsten 50 Jahren nicht durch E-Drums befriedigt. Und warum es keine lauten Konzerte mehr geben soll, ist mir auch noch nicht ganz klar.


    Ich glaube, es wird sich erstaunlich wenig Grundlegendes ändern...so wie in den vergangenen 50 Jahren auch nicht. Eine Entwicklung wie das Internet wird so schnell nicht wieder passieren.


    Allerdings werden die Möglichkeiten elektronischer Musikerzeugung sicherlich verfeinert: Musiker werden direkt übers Internet (problem- und verlustfrei) jammen können, erst via E-Drums, dann auch über akustische, mikrofonierte Sets.


    ...aber STOPP!!:


    Soeben hab ich in der SZ gelesen, dass Musik-PC/Consolen-Spiele groß im Kommen sind und dass es in den USA schon Konzerte gibt, wo nur Laien auf der Bühne stehen und sich virtuell mit Tom Morello und Joe Satriani batteln. Dazu braucht man dann eine Plastikspezialgitarre mit Knöpfen, die man nach Bildschirmanweisung in der richtigen Reihenfolge drücken muss. Abende mit echten Bands seien schon weniger gut besucht, stand da...


    Ein Spieleanbieter wird demnächst sogar eine ganze Band samt Instrumenten anbieten. Davor hab ich ein bisschen Angst... ?(


    lieber gruß
    max

    Soll das jetzt eine komplette Liste werden? Die dürfte sehr lang werden, denn eigentlich bauen alle Hersteller momentan dünne Kessel, bzw. kaufen sie für ihre Sets dazu.


    Brady: Jarrah


    Sonor: thin und Vintage- Kessel: Buche, Ahorn, Birke.


    Tama Starclassic: Maple und Performer (Bubinga/Birke)


    Pork Pie: Ahorn


    Spaun: Ahorn und Birke


    GMS: Ahorn, Birke und Esche


    DW: Ahorn, Birke


    OCDP: Ahorn


    Yamaha Absolute Serien: Buche, Birke, Ahorn


    ...


    lg
    max

    So, endlich geschafft (hatte kein Java installiert ;()! Dank selbstloser Unterstützung von Member Arkhar hier nun der erste Versuch, einige der Ideen in meinem Video per DLE festzuhalten:



    Es wiederholt sich folgende Dreierabfolge auf 16el-Basis:
    BD-RH (Standtom)- LH (Hängetom).


    dadurch ergibt sich: 3+3+3+3+3+1, um 16 vollzukriegen. Achtet auf die Akzente und probiert selber ein wenig mit denen herum. Versucht auch extreme Dynamikunterschiede zu spielen, dann werden einem die Bewegungsabläufe auch besser bewusst.


    So, werde mich jetzt dem DLE weiter widmen ;)


    lieber Gruß
    max