donald fagen - kamakiriad
gefälliger, zeitloser pop aus dem jahre 1993. klingt wie steely dan und den namen im booklet nach zu urteilen hat das seine gründe. die zugrundeliegende utopische geschichte, die die acht songs der platte als ein konzeptalbum umklammert, interessiert mich persönlich weniger als die schönen ausgefeilten melodien mit ihren schnörkeleien, die man im laufe der hördurchgänge entdeckt. für entspannte autofahrten ideal - dann aber nicht im kamakirii.
dee dee bridgewater - live from yoshi's
vocal-jazz mit einer richtig guten band. da werden standards gespielt, james-brown-liedgut angestimmt und ella fitzgerald gehuldigt - und das mit einer portion humor. live-alben kommen immer gut, wenn man merkt, dass da zwischen dem künstler und dem publikum die interaktion stimmt und das ist hier der fall, man kann es hören. da stört auch der immer mal wieder aus ihr hervorbrechende scat-gesang der protagonistin weniger 
brian blade & the fellowship band - season of changes
mir gefällt diese fast besser als die letzte fellowship-platte und die war schon geil. eine der jazzbands dieser tage, die völlig entspannte und dabei immer vor emotionen sprühende musik macht, frei von irgendwelchem narzissmus der musiker. nicht gerade ein partykracher, für besinnliche stunden aber absolut vorzumerken.
wayne shorter quartet - beyond the sound barrier
wieder ein livealbum. wieder eine kreative jazzband mit brian blade an der batterie. nicht immer sind shorters saxophon-auswüchse ganz einfach zu ertragen, aber die band macht einen super job und erzeugt atmosphäre und spannungsbögen von unerhörter intensität. man kommt sich vor wie in einer kleinen chemielabor; ein experiment nach dem anderen: überall zischt und brodelt es, mal geht ein reagenzglas in die luft, dann knallt ein gasgemisch, danach zerhaut es eine petrischale - und nur selten wird mit wasser gekocht oder ein klar definierbares produkt synthetisiert. aber es macht verdammt viel spaß, den chemikern bei der arbeit zuzuhören 
miles davis - milestones