Hallo,
ich möchte noch anmerken, dass die Vintagekisten oft schön anzusehen sind und mitunter auch gut klingen. Vom Gretsch wirst du es aber wahrscheinlich gewohnt sein, dass du es recht schnell und unkompliziert auf- und abbauen kannst. Bei einem älteren Schlagzeug kann das mitunter langwieriger sein, weil die Komponenten vor allem bei 60er/70er-Sets teilweise noch nicht so ausgereift waren oder über die Jahre schon einen mitbekommen haben. Das ist nicht selten. Von Liebhabern wird da gerne mal mit einem verschmitzten Lächeln über die eine oder andere Schwäche der Vintageschlagzeuge hinweggesehen. Schwächen, die aber nerven können.
Zum Beispiel sind die Bassdrumfüße eines alten Ludwig mitunter etwas abenteuerlich. Da kann unter Umständen Metall auf Metall kratzen, etwas brechen. Auch Gewinde und Böckchen könnten durch jahrelange Verwendung schon in Mitleidenschaft gezogen sein. Dann Ersatzteile zu finden kann nervig sein und sollte ein Gig anstehen ist man schnell in Bedrängnis.
Das sollte man sich vergegenwärtigen, bevor man sich so ein Set womöglich zulegt. Man kann auch Glück haben und das alte Set ist zuverlässig, die Hardware stabil, die Böckchen unversehrt und die Gratung sauber.
Ein modernes Set ist unter Umständen robuster, klingt aber auch nicht abgehangen. Deshalb würde ich an deiner Stelle zunächst abwägen, ob mir die Zuverlässigkeit und ein relativ unkomplizierter Auf- und Abbau wichtig sind oder eher der "Charme" und charakteristische Sound eines alten Sets.
Meine persönliche Meinung: Ich würde die Neulösung bzw. ein gebrauchtes modernes Schlgazeug vorziehen und entsprechend mehr Zeit in die Stimmung investieren. Vor allem dann, wenn ich nur ein Schlagzeug besitze.