Guten Morgen allerseits,
für Hessen gibt es noch keine Vorschrift.
Die erscheint voraussichtlich nach der Tagung heute
frühestens morgen oder spätestens übermorgen.
Alles andere ist derzeit ein wenig spekulativ.
Mir fällt auch immer wieder auf, dass die Regelungen
(bisher und künftig) fehlinterpretiert werden.
Dies ist gut nachvollziehbar. Ich selbst habe es nicht
einfach, das ganze Zeug zu verstehen und einzuordnen.
Um mal ein bisschen aufzuräumen:
Zum Eingang:
1. Eine Probe ist keine Feier.
2. Eine Probe findet regelmäßig nicht in der Öffentlichkeit statt.
3. Bürger werden angehalten, Kontakte jenseits des eigenen Hausstandes auf
ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren.
Bislang galten für Proben in kleinerem Rahmen, also so das, was die meisten
Bands betreiben (ausgenommen Orchester und ähnliche Formationen mit größerem
Personal) verschiedene Regelungen, zuletzt in Hessen nur noch eine Empfehlung,
kurzgefasst: "uffbasse".
Es liegt also auch ein bisschen in der eigenen Hand, wie man selbst entscheidet.
Ich persönlich habe die Probe für Freitag abgesagt, weil ich sie nicht für "notwendig"
erachtet habe im Hinblick auf die Gesamtumstände.
Am Dienstag habe ich geprobt, weil ich den Grund für nachvollziehbar hielt und das
Risiko für gut kalkulierbar. Am Mittwoch ist eine Probe ausgefallen wegen diverser
Absagen.
Fakt ist, dass wir im März die Infektionslage durch radikale Maßnahmen relativ schnell
relativ in den Griff bekommen haben. Im Moment droht die Lage aus dem Griff zu gehen,
in Frankfurt sind die Intensivbetten knapp geworden dank doppelter Anzahl von Einlieferungen.
Deshalb muss etwas getan werden und gegen Virus hilft halt nur Abstand.
Jeder muss jetzt für sich selbst entscheiden, wie er damit umgehen will.
Extremisten bleiben nur noch zuhause bzw. scheißen auf alles, alle anderen finden einen
für sich selbst und die Angehörigen (!) und Mitmenschen (!) einen gangbaren Weg.
Aus meiner Sicht sind die Regelungen, die jetzt getroffen werden, ein guter Anhaltspunkt,
aber letztendlich muss jeder selbst Verantwortung tragen.
Ich persönlich kann nicht im Rockkontext mit FFP2 proben, habe kein Plexiglas und nur
bedingt einsichtige Mitmusiker diesbezüglich.
In Orchestern könnte ich musizieren, allerdings wird das tatsächlich ab Montag voraussichtlich
erst mal für den November verboten sein und seien wir ehrlich: die Auftritte sind schon alle
auf Frühjahr verschoben und werden es in Kürze. Wozu also jetzt aktuell unbedingt noch proben?
Ist Klopapier horten nicht wichtiger?
Ja, ich bin frustriert, aber ich muss jetzt auch nichts machen, was ich hinterher bereuen könnte,
gar nicht mal wegen mir selbst, aber ich könnte andere anstecken, ohne es selbst zu merken und
meine "Grippe" Anfang Januar hat mir gereicht, da lagen zwei flach.
Aus einem Orchester kenne ich auch einen, der es - einschließlich seiner Familie - gehabt hat und
immer noch Folgen hat, nämlich Sportverbot.
Ebenfalls kenne ich jemanden, der als Kontaktperson in Quarantäne geschickt wurde.
Das brauchen wir alles doch noch weniger als eine Probe.
Und es wird ja danach wieder besser, das haben wir ja im Frühjahr gesehen. Nach Frühjahr kommt
Sommer und nach Herbst Winter.
Was die Profis betrifft: da sollen jetzt auch Entschädigungen anhand der Einnahmen aus dem letzten
Jahr geregelt werden, das könnte trösten, zumal die Auftragslage im Moment ja ohnehin eher nicht
nennenswert sein dürfte.
Bleibt gesund!
Grüße
Jürgen
PS
Irgendwann muss ich mir auch mal so eine Kamera kaufen und so ein Programm installieren, aber noch
hoffe ich auf nächstes Jahr.