Guten Morgen,
alles wurde schon gesagt, aber noch nicht von jedem und überall
und alles ist relativ.
Einzelne Aspekte aus einem Gesamtsystem herauszustellen, führt
zu Irrtümern, welche die Industrie gerne weitervermarktet.
Holz ist nicht gleich Holz.
Es gibt Hölzer, die kann man einfach nicht vernünftig verarbeiten
und es gibt Hölzer, die machen das Leben leicht.
Auch die ganzen Holzartdiskussionen vergessen fast immer die
Herkunft. Es fängt damit an, wo der Baum wächst.
Dann kommt die Lagerung und ganz hinten dann die konkrete
Verarbeitung, wo man - wenn man es nicht kann - auch noch
alles versauen kann.
Deshalb kann ich die Holzart nie ohne das Produkt diskutieren.
Ein etablierter Hersteller von Qualitätstrommeln wird auch eine
etwas schlechtere Holzart noch halbwegs tönend verarbeiten
können, ein ebenfalls etablierter Hersteller - allerdings von Billig-
ware - wird auch mit dem teuersten Holz es schaffen, dass die
Trommel nachher nur eingeschränkt klingen wird.
Die alberne Diskussion um Ahorn und Birke ist nebensächlich.
Und die Sache mit der Gratung hat gute Gründe.
Es kommt immer darauf an, was man musikalisch will.
Alles andere folgt dem optimalerweise und nicht umgekehrt.
Es gibt kein bestes Produkt für alles.
Andererseits darf man nicht vergessen, dass ein Gitarre nach
Gitarre und eine Trommel nach Trommel klingt, obwohl beide
möglicherweise aus Ahorn gebaut wurden.
Das darf man nie vergessen.
Auch nicht vergessen sollte man, dass manche Hölzer rein aus
optischen Gründen als Außenfurnier dienen und man im Innern
dann das Billigzeug verwurstet. Verwursten ist ohnehin der
Trick des Herstellers, wenn etwas verkauft werden muss.
Letztendlich hört man einer Trommel an, ob sie vernünftig
gefertigt wurde oder nicht.
Man hört aber nur das, was man auch testet.
Manche Trommeln haben einen reichen Umfang, andere nicht.
Wer einfache Mainstream-Musik macht, kann daher auch mit
einfach gefertigten Trommeln glücklich sein, wer große Dynamik
braucht, wird die Geldbörse weiten müssen.
Allerdings sind gut gearbeitete Trommeln leichter im Umgang,
das kann auch dem Mainstreamer wieder gefallen, wenn er nicht
ständig die Stimmung kontrollieren will.
Ich kenne die Eigenschaften meines Instrumentes inzwischen
einigermaßen und kann daher einschätzen, wie ich mit ihm
umzugehen habe und was es leisten kann und was nicht.
Ich halte das viel wichtiger als die Theorie. Man muss mit dem
Gerät vor Ort arbeiten können und zwar konstruktiv.
Wenn ich ein SQ2 bestellen müsste (haha), dann wüsste ich
einigermaßen, was hinein käme, aber die ein oder andere
schlaflose Nacht will ich nicht ausschließen. Letztendlich
wäre dann auch die Frage, wofür ich das Gerät nutzen wollte,
denn die Farbe muss ja zur Wohnzimmertapete passen.
Grüße
Jürgen